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gelehnt werden. Um einen größeren Teil der unfreiwillig Arbeitslosen wieder in geregelte Tätigkeit zu bringen, sei eine Arbeitszeitverkürzung möglichst nus 10 Stunden wöchentlich er wünscht. An diese Ausführungen schloß sich eine kurze Aus,prache, an der sich auch Neichsarbeitsminister Dr. Stegerwald beteiligte. Ter Reichspräsident sicherte den Gewerkschaftsführern sorg fältigste Beachtung ihrer Darlegungen zu und versicherte, daß alles nur mögliche geschehen werde, um unser Bolt aus der schwierigen Lage herausznsühren. * Besprechungen der sächsischen Industrie mit dem Reichskanzler. Berlin. Auf Freitag nächster Woche sind die Vertreter der sächsischen Industrie zu einer Besprechung zum Reichskanzler geladen. Am Tage vorher werden im Reichswirt'chastsmim- sterium Vorbesprechungen stallfinden. Sie Frage der Revision der Verträge. Die belgischen Sozialisten bejahen sie. Der Auswärtige Ausschuß der belgischen Sozialisti schen Partei hat in einem Bericht zur Frage der Re vision der Verträge Stellung genommen. Ter Bericht stellt fest, daß man das Berlangen nach Revision der Verträge nicht als unmöglich ablehnen könne. Jeder Antrag aus Vertragsrevision müsse sich jedoch im Nahmen des Völkerbunds- und des Locarno-Vertrages halten. Der Bericht betont ausdrücklich, daß der Artikel 19 des Völkerbundsvertrages keineswegs eine Revision der Grenzen ausschließe. Deutschland habe noch keine genauen Revisionsforderun gen gestellt. Jede Revision habe sich nur auf bestimmte Punkte zu erstrecken. Das französische Heeresbudgei. über eine Milliarde Mark bewilligt. Tie französische Kammer nahm den Haushalt des Kriegsministeriums mit 33» gegen 254 Stimmen an. Tei Haushalt bewilligte Kredite in Höhe von 6,5 Milliarden Franken (rund 1,073 Milliarden Mark). Sämtliche Ein wände der Sozialisten wurden mit großer Stimmenmehr heit der Rechten abgewiesen. Sie Mmermig Henderson mit MiWii. Rom, 26. Februar. Lieber den Besuch der englischen Mi nister bei Mussolini, der am Donnerstag um 16 Uhr stattgefun den hat, ist nur eine kurze amtliche Mitteilung ausgegeben wor den, nach der die Unterredung zwischen Henderson, Alexander und Mussolini, die sich auf die Flottenfrage bezog, eine Stunde gedauert hat. Die italienische Presse ist nach wie vor außerordentlich zu rückhaltend und sieht auch von jeglichen Vermutungen und Kom binationen ab. In politischen Kreisen verlautet, baß die Dvn- nerstagverhandlungen, die von den Sachverständigen fortgesetzt wurden, während die Minister bei Mussolini waren, einen be friedigenden Verlauf genommen haben. Man nimmt mit Si cherheit an, daß es diesmal zu einer Einigung kommen wird, und die Verhandlungen nicht mehr wie -chon so oft unterbrochen zu werden brauchen. Die englischen Minister werden voraussichtlich bis Sonnabend in Rom bleiben und auf der Rückreise nach Lon don noch in Paris kurz halt machen. Henderson und Alexander wollen ihre freie Zeit zwischen den Verhandlungen zur Besich tigung Roms und seiner Umgebung benutzen. Eschweiler Grubenkaiasirophe. Im Sozialpolitischen Ausschuß des Reichstages. Der Sozialpolitische Ausschuß des Reichstages beschäftigte sich mit einem kommunistischen Antrag zu dem Grubenunglück auf Eschweiler Reserve, der u. a. eine strenge Untersuchung und die Verhaftung der Betriebsleitung verlangt. Unter Ableh nung des kommunistischen Antrages nahm der Ausschuß ein stimmig eine Entschließung an, die die Reichsregierung ersucht, sich mit der preußischen Staatsregierung ins Einver nehmen zu setzen, um eine strenge Untersuchung der Ursachen des Unglücks durchzuführen Diese Untersuchung soll sich auch auf die wiederholten Massenunfälle im Wurmrevier, besonders aus den Gruben des Eschweiler Bergvcreins, erstrecken. Es wird erwartet, daß alle bergpolizeilichen Sicherheitsmaß nahmen in ausreichendem Maße durchgeführt werden, daß ferner etwa an dem Unglück schuldige Aufsichtspersonen oder Zechenbeamte unnachsichtlich zur Nechenschast gezogen und daß weitere Maßnahmen getroffen werden, um den steigenden Un fällen im Bergbau vorzubengen. Auch die Kommunisten stimmten diesem Anträge zu, nach dem erklärt worden war, daß alle Arbeiter der Grube, die an der Untersuchung interessiert sind, vernommen werden sollen. Der weitere kommunistische Antrag, drei Millionen Mark aus Anlaß des Grubenunglücks bcreitzustellen, wurde abgelehnt, weil anläßlich der Alsdorfer Katastrophe vom Reich zwei Mil lionen Mark bewilligt worden sind, die in ausreichendem Maße auch für die Unterstützung der Hinterbliebenen der neuen Katastrophe genügen. Klage der batzrischen Nationalsozialisten avaewiesen. Die Entscheidung des Staatsgericht sh ofs In dem Prozeß, den die Nationalsozialisten wegen der Gültigkeit des Banriichen Landtages angestrengt haben, sällie der vanrische Siaatsgerichisbof nach vier stündiger Beratung das Urteil, wonach die nationalsozia listische Klage zurückgcwicfen wird. Damit ist die Gültig keit des Bäurischen Landtages anerkannt. Die Begrün dung des Urteils wird erst in einigen Lagen betannlgege- ben werden. Ser Orkan ans den MW-IM«. Neuyork, 27. Februar. Der verheerende Orkan, der am letzten Sonnabend die Fidschi-Inseln heimsuchte, Hal, wie sich jetzt herausstellt, dort die furchtbarsten Verwüstungen angerichtet. Die Ortschaften Sigatoka, Lautoka und Ba gleichen Trümmerfel dern. Bieber sind 245 Toste gezählt worden. Eine rissige Sturm flut vergrvßrte noch die Katastrophe. Große Viehherden sind in den reißenden Fluten des Rewa-Flusies umgekommen. Auf der Eisenbahnstrecke Ba—Lautola wurde ein Per vnenzug aus den Schienen geworfen, wobei zahlreiche Reisende schlver verletzt wurden. Der Sachschaden beläuft sich auf weit über eine Milli on Mark. Stimmung vor cker Hbltimmung KM der ErnShrungswirtschast. Landwirtschaftsdebatte im Reichstag. Die Debatte über das Agrarprogramm ist zu Ende, nach dem eine schier endlos lange Reihe von Rednern über de« Ernährungsminister, seine Geschäftsführung und seine Ab sichten gesprochen hatte, von diesen recht viel — diesmal kam man sagen — zum Ernährungsminister geredet hatten Es klang wie ein fast naives Erstaunen, als einer dieser Redner den Satz prägte: „Ich freue mich, feststellen zu können, daß diesmal über den Haushalt des Reichs ernährungsministeriums ruhig und sachlich de battiert wird, während sonst immer gerade bei dieser Gelegenheit wildester Zank und Streit herrschen" Der Grund für die diesmalige Ruhe und Sachlichkeit, die nur verhältnis mäßig selten von parteipolitischen Schlagworten und Schreib tischtheorien gestört worden ist, liegt letzten Endes eben darin daß man auch im Parlament erkennt, mit den alten, abgegriffe nen, vom Parteistaub überzogenen „Weisheiten" oder was man dafür hielt, kommt man angesichts dieser grellen Wirklichkeit, angesichts der Not der Landwirtschaft nicht mehr weiter. Da muß jene „Weisheit" im Schreibtischkasten des Parteibureaus zurückgelassen, muß, statt dessen ein guter Wille zur Hilfeleistung mitgebrachl werden. Einmal hat man zwischen den Schilderungen der Not der Landwirtschaft auch ein helleres Wort gehört: „Seit einigen Jahren ist im Weinbau und im Winzergewerbe eine gewisse Entspannung eingetreten/ Aus rheinischem Munde kam dieser, ein klein wenig Sonnen schein bringende Satz. Wann wird die Stunde, wann der Redner, wann der Haushalt des Ernährungsministeriums wann ein Ernährungsminister selbst da sein und sagen können daß über unserer ganzen Landwirtschaft wieder die Sonne aufgegangen ist?I * Sitzungsbericht. (33. Sitzung.) 08. Berlin, 26. Februar. Bei Beginn der Reichstagssitzung wurde ein kommu nistischer Antrag, der sich gegen die Lohn- und Gehaltsabbau maßnahmen in den Duisburger Stahlwerken und gegen die Stillegung der Hütte Ruhrort-Weiderich wendet, dem Haus- haltsausschuß überwiesen. In der fortgesetzten Aussprache zum Landwirtschastshaushalt betont Abg. Dr Weber (Staatspartei), daß die Anträge seiner Fraktion unter der Voraussetzung gestellt sind, daß' die be währte Handelsvertragspolitik unverändert fort gesetzt wird. Der Schutz der Bauernwirtschaft muß Hand in Hand gehen mit einer viel stärkeren Selbst hilfe, einer besseren Standardisierung der Produkte und einer Verbilligung und Verbesserung des Absatzes. Genossen schaften und Handel müssen auf diesem Wege gemeinschaftlich arbeiten. Besserung kann nur durch Abwendung vom Getreidebau zur Veredelungsproduktion erfolgen. Wichtig für die Landwirtschaft sei vor allem eine Verbilligung der Kredite', Hebung des landwirtschaftlichen Bildungs- w esen s und Herabsetzung der hohen Frachten für Dünge mittel. Den in Aussicht genommenen Zoll auf Kasein lehnten seine Freunde ab Abg. Schlange-Schöningen (Landvolk) begrüßt die Aus führungen des Vorredners, die die Möglichkeit zu einer späteren sachlichen Auseinandersetzung über die Agrarfragen böten. Er wendet sich dann an den M t n t st e r S ch i e l e mit den Worten: Sie sind derjenige Mann, der von der sogenannten Grüßen Front aus diesen Platz gestellt worden ist. Ich bedauere aufs tiefste, daß Sie vielfach von denen, die Sie aus diesen Platz gestellt haben, mit einem geradezu erbarmungslosen Dilettan tismus angegriffen werden. (Sehr wahr beim Landvolk.) Man hilft der Landwirtschaft nicht dadurch, daß man den Arbeiten hier im Reichstag sernbleibt. Wenn der Minister sich jetzt gegen die Angriffe seiner früheren Freunde wehren mutz, so stehen wir aus seiner Seite. Letzten Endes wird doch die Sachlichkeit über das Schlagwort siegen. (Beifall) Auch wenn es meinen früheren Freunden gelingt, das geltende System zehnmal zu ändern, so werden die Landwirte doch dauernd weiter im Kamps um die Erhaltung ihres Standes stehen müssen. Man kann Verständnis für die haben, die den schwarzen Fahnen folgen. Aber noch immer ist bei einer Staatskata- strophc der Bauer der erste und auch der größte Leidtragende gewesen. (Lebhafte Zustimmung.) Reichsernährungsminister Schiele kommt auf verschiedene in der Aussprache aufgeworfene An regungen und Fragen zurück. Er schließt sich der Warnung des Vorredners vor der Wiedereinführung des zollfreien Gcfrierfleischkontingents an. Wenn es gelungen sei, die S ch w e t n e p r e i s e aus einer einigermaßen erträglichen Höhe zu halten, so nur deshalb, weil die Bahn für den Verbrauch des eigenen Produktes frei ge macht worden sei. Es sei nicht richtig, irgendwie von einer Rückständigkeit der Viehwirtschaft in den bäuerlichen Betrieben zu sprechen. Das Weidegebiet sei heute um 300 000 Hektar größer als 1913. (Lebhaftes Hört, hört!) Zwangsmittel wolle die Regierung zur Durchführung des Generalbestellplanes keineswegs anwenden, sie verlasse sich dabei auf die landwirtschaftlichen Organisationen. Zur Senkung der Zinslasten führte der Minister aus daß unter der Führung der Reichs bank in den einzelnen Landesteilen die Verhandlungen teils durchgesührt, teils noch im Gange seien. Für Ostpreußen sei der Höchstsatz der Zinsen bereits aus 10 Prozent festgesetzt worden, jedoch wolle darüber hinaus die Regierung eine Er hebung über die Spanne zwischen den Zinsen herbeisühren. Damit solle der Übertreibung der Zinsspanne entgegen getreten werden. Die Bestimmung, daß in Gastwirt schaften nur Roggenbrot gehalten werden dürfe, sei leider durch die vielen Ausnahmen praktisch schon aufgehoben. Zu warnen sei vor der Aufhebung des Roggenbeimischungszwanges für Weizengrotzbrot. Angriffen von deutschnationaler Seite her erwiderte der Minister, die Deutschnationalen hätten sich durch ihr Ausscheiden aus der Regierung wegen des Locarnovertrages die Möglichkeit ge nommen, die gegen landwirtschaftliche Interessen verstoßenden Handelsverträge rechtzeitig anders zu gestalten. Jetzt werde er, der Minister, angegriffen, weil er diese Vertrags- Politik natürlich nicht mit einem Schlage ändern könne. Wer der Landwirtschaft Helsen wolle, dürfe sich nicht von dem Kampfplatz, auf den ihn das Schicksal berufen hat, entfernen. (Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Prütz (Volksnational) verlangt eingehende Kon- trollierung der Zwischeninstanzen, die sich zwischen den Wille« des Ministers und die Landwirtschaft einaeschoben haben. Abg. Huth (Bauer. Vp.) wü»fchl die Zulassung von Aus nahmen bei den Vorschriften der Notverordnung über den Weizenausmahlungszwang, wenn mn dringendes Bedürfnis vanach besteht. Der Redner bekämpft dann weiter jede Vor belastung des deutschen Weinbaues. Frau Abg. Dr. Weber (Ztr.): Dr. Schiele solle als Land wirtschaftsminister nicht vergessen, daß er auch Ernährungsminister ist. Man müsse sich hier für die Interessen der Verbraucher schaft einsetzen und solle durch großzügige Aufklärung der Bevölkerung die Lösung der Ernährungsfrage in nationalem Sinne beschleunigen. Das beste hierfür wäre die Schaffung eines Ernährungsausschusses. Der Ernährungsminister antwortete daraus, daß er von der Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit eines solchen Ausschusses überzeugt sei, die Vorarbeiten zu seiner Errichtung auch bereits begonnen habe, es stünden dem aber noch Schwierigkeiten mit den einzelnen Ländern gegenüber. Nach einer Rede des Abg. Putz (Komm.) über die Notlage der kleinen Bauern begrüßte der Abg. Lehmann-Frankfurt (Landvolk) die Bereitstellung von Mitteln zur Bodenverbesserung. Die Marktvereinigung ist dringlich besonders wegen der furchtbaren Notlage, in der sich die Schweinezüchter des deutschen Ostens befinden. Es widerspricht den Wünschen der Wählerschaft, wenn einige unserer früheren Landvolkabgeordneten jetzt an den Arbeiten dieses Dauses sich nicht beteiligen. Der Zentrunisabgeordnete Kerp vertancn Niederschlagung der Winzerkrcdiie und bittet den Minister, dafür zu sorgen, daß Ausführungsbestimlnungen zum Weingesey möglichst am 1. April d. I. in Kraft treten. Im Weinbau- und Winzergewerbe sei erfreulicherweise seit einigen Jahren eine Entspannung zu verzeichnen. Frau Abg Dr. Malt (Dt. Vp.) begründet einen Antrag auf baldige Vorlegung der Bestimmungen über dl- Stan, dardisiernng der landwirtschaftlichen Erzeugniste UN- der des Obst- und Gemüsebaues. . Ebenso trägt der Abg. Hag (Landvolk) Wunsche der kleinen Weinbauern und Obstzüchter vor. Abg. Dr. Horlacher tÄ. Vp.i verlangt für die bevorstehende Neuordnung des Einsuhrscheinsvstems die Wiedereinführung der Einsuhrschcine für Rindvieh. Diese Scheine sind ein absolut notwendiges Instrument der Agrarpolitik. Nach heftigen Angriffen des kommunistischen Abg. Möricle auf den Minister, der mit keinem Wort der Notlage der Land arbeiter gedacht habe, schließt die Aussprache. Die Abstimmungen zum LandwirtschaftOhaushalt sollen am Dienstag vorgcnommen werden. Das Haus vertagt sich aus Montag: Haushalt des Reichs innenministeriums Archivare Überschwemmungen am Amazonenfirom. Wilde Tiere flüchten in die Städte. Die Amazonasebene in Nordbolivien wurde von riesigen Überschwemmungen hcimgcsucht. Hunderttauscndc von Morgen Landes stehen unter Wasser. Die Stadt Rivcralta, die hoch gelegen ist, wurde von Tausenden von Eingeborenen »nd großen Scharen wilder Tiere, ins besondere von Panthern und Jaguaren, die aus den Ur wäldern gekommen waren, als letzte Zufluchtsstätte aus gesucht. Die Einwohner waren gezwungen, Hetzjagden aus die wilden Tiere zu veranstalten. Bevor diese ver nichtet waren, fielen ihnen Dutzende von Einwohnern zum Opfer; zahlreiche andere fanden in den Fluten den Tod. «»ch»»"*«»»"»"*"""""""**"**«""""," Hus unlerer fleimsl Wilsdruff, am 27. Februar 1931. Merkblatt für den 38. Februar. Sonnenaufgang 6'° I Mondaufgang 11°° Sonnenuntergang 17°^ I Monduntergang 5 1683: Der Physiker R. de Röaumur geb. Die Freiwillige Feuerwehr verband ihre am gestrigen Abend im „Adler" abgehaltene Dienstversammlung mit einem Experi- mental-Bortrag. den die Deutsche Benzol-Vertrieb G. m. b. H., Dresden veranstaltete. Brandmeister Beck begrüßte alle an wesenden Gäste und Kameraden und betonte, daß die Wehr an derartigen Borträgen wohl das größte Interesse habe, Henn ex plosive Stoffe müsse auch der Feuerwehrmann zu behandeln wissen. Er erteilte hierauf Herrn Dr.-Ing. Hetzel das Mort, der in interesfanten Versuchen vor allem auf die Unterschiede und die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Kraftstoffe emging und dem Kraftfahrer wertvolle Hinweise gab, wie er sich bei et waigen llnglücksfällen, 'die sich bei der ^Verwendung von Kraft stoffen, vor ollem beim Abzapfen vom Faß, ergeben können, vor Schaden an Gesundheit und Leben schützen kann. Der Vortra gende wies einleitend darauf hin, daß sich mit der ungeheuren Steigerung des Kraftfahrwesens naturgemäß .auch die im Han del befindlichen Kraftstoffarten wesentlich vermehrt hätten. Dank seiner hervorragenden Eigenschaften erfreue sich heute das Ben zol als wertvollster Kraftstoff des besten Rufes. Bon einem guten Brennstoff sei zu fordern: 1. daß er von absoluter Rein heit sei, 2. daß er die Eigenschaft der Leichtflüssigkeit besitze, 3. baß bei Verwendung eines Brennstoffes keine Oelverschlech- terung emtrete, 1. daß er ergiebig sei; der Kraftfahrer solle sich daher nicht durch den Literpreis irritieren lassen, sondern er svlk sich ausrechnen, was er auf 100 Kilometer Wegstrecke für Kraft stoff ausgebe, dabei werde sich herausstellen, daß der etwa» teuere Kraftstoff durch den rentableren Verbrauch sich billiger stelle als der mit dem niedrigeren Literpreis, 5. daß er eine weiche Verbrennung habe, die motorschonend wirke, und 6. daß ihm Klopffestigkeit zu eigen sei, was bei Benzin durch Zusatz von Benzol erreicht werde. — Alle diese Forderungen wurden durch Experimente belegt und praktisch veranschaulicht. Der erste Versuch zeigte, daß Benzin, Benzol und Alkohol (Sprit) die Grundlage für sämtliche im Handel befindlichen Kraftstoffe bil den Der zweite Versuch erbrachte den Nachweis für die Leicht- ftüssigkeit von Benzol. Ein Bergaserversuch mit Petroleum soll te beweisen, daß die Feinheit der Zerstäubung eines Vergaser» eine große Rolle spielt und daß sogar ein bei normaler Tempe ratur nicht brennbarer Kraftstoff durch eine feine ZerstäubunS Mr Explosion gebracht werben kann. Verbrennungsversuche Glaszylindern ergaben mit überzeugender Deutlichkeit eine M"' zinverbrennung als Schiebedruck. Wesentlich war auch em periment, welches verdeutlichte, daß bei genügender Luftzusuo Benzol rein und rußfrei verbrennt, was sich im Kraftwagen motor durch entsprechende Vergaser-Reduzierung immer e reichen läßt. Den Schluß des Vortrages bildeten Beispiele u