Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 06.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193103069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310306
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-03
- Tag 1931-03-06
-
Monat
1931-03
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.03.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
?ie,.^vorstehenden Betriebsratswahlen hin. Dann hielt Ge- tchästsführer Jaromin- Dresden einen Dortrag über das Thema „Tie Instrumente unserer Macht" Von ber wirtschaft lichen Depression ausgehend, die fürchterliche Zahl der Kon kurse, die Kurzarbeit und den Eehaltsabbau streifend, betonte er den gewerkschaftlichen Zusammenschluß als Härteausgleich. Der DHV. habe es sich besonders angelegen lasten, die ent stehenden Härten zu mildern. Mit seinen über 400 000 Mitglie dern in über 2000 Ortsgruppen sei er der größte Angestellten verband, dem auch der Verband reisender Kaufleute im DHV- angeschlvssen sei. Auf Grund seiner Stärke könne er seinen Mit gliedern Rechtsschutz, Stellenvermittlung, Altershilfe, Berufs ausbildung und andere Vergünstigungen gewähren. Er unter hält die Kausmannsschule in Hamburg und verschiedene Spra chenschulen im Auslande. Viel wird vor allem sür die Iung- kaufleute in allen möglichen Lehrgängen, Arbeitsgemeinschaften, Scheinfirmen, Briefwechselbundfirmen usw. getan. Sänger- und Turnergilden, sowie fahrende Gesellen erfahren Betreuung. Ne ben einer ganzen Reihe von Erholungsheimen stehen Iugend- burgen für die Aufnahme der Mitglieder bereit. Am Schluß seiner Ausführungen ging der Redner auf Zeitschriften, Aus landsreisen, Wanderungen, Tagungen und sonstige Veranstal tungen ein und schloß daran die Aufforderung zu weiterer eif riger Werbearbeit. Die Ausführungen erzielten reichen Beifall. Ein geselliges Beieinander folgte. E-g. Tierseuchen im Bezirk der Amtshauptmannschast Meißen. Rach dem amtlichen Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 28. Februar d. I. waren im Bezirk der Amtshauptmannschast Meißen zu verzeich nen: Maul- und Klauenseuche in 22 Geh-, 19 Gem.; Schweine seuche in 3 Gem-, 5 Geh.; ansteckende Blutarmut der Einhufer in 1 Tem., 1 Geh.; Gehirnentzündung der Pferde in 1 Gem., 1 Geh.; Bienenseuchen in 1 Gem., 1 Geh. Grumbach. Deutschnationale Volkspartei. In einer Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei sprach der Landesgeschäftsführer Dr. Reyher-Dresden über „Die deutschnationalen Wege aus unserer Not". Der Redner behan delte in großen Zügen hie wirtschaftliche Notlage und dle Gründe, die dafür verantwortlich zu machen sind. Die Erfül lungspolitik der letzten zehn Jahre hat uns immer tiefer ins Elend geführt. Frankreich hat im Bunde mit der Sozialdemo kratie die deutsche Wirtschaft planmäßig zerschlagen durch die außenpolitische Knebelung und Aussaugung und die innerpoli tische falsche Wirtschaftspolitik. Eine Rettungsmöglichkeit ist nur dann vorhanden, wenn auf der einen Seite die Ausblutung der deutschen Wirtschaft unterbunden wird und auf der anderen Seite die deutsche Landwirtschaft in den Stand gesetzt wird, das Volk wieder von sich aus zu ernähren. Aus diesem Grunde ist der deutschnastonale Parteiführer Hugenberg mit zwei großen Vorschlägen herausgetreten: dem Plane der Tributabgabe und der Entschuldung der Landwirtschaft. Wenn auch heute gegen diese Vorschläge von Leuten, die sich in anderen politischen La gern befinden Sturm gelaufen wird, so muß. man sich der Tat sache erinnern, baß einst auch der deutschnationale Vorschlag der Rentenmark abgelehnt wurde bis zu dem Augenblick, wv man unter dem Zwange der Not nicht anders konnte, als ihn in die Tat umzusetzen. Den Kritikern der genannten Vorschläge mäste man entgegenhalten, daß eine Kritik solange unberechtigt ist bis die Betreffenden etwas besseres an die Stelle gesetzt hätte/ Das sei bisher noch nicht geschehen. So hat sich die Deutschnakionale Partei von jeher als die Partei erwiesen, die dem Deutschen Volke die Wahrheit über seinen tatsächlichen po- litiicben und wirtschaftlichen Zustand gesagt hat. Durch ihre po° Vorschläge zur Rettung des Deutschen Volkes aus der Not ist sie aber auch von allen Parteien die Partei der Tat ge worden. Tie letzten Ereignisse im Reichstage haben gezeigt, daß es der Nationalen Opposition darauf ankommt, dem Deutschen Volke auseinanderzusetzen, wer die Schuldigen an seinem Schick sal sind Wenn die Sozialdemokratie nicht im Laufe des letzten Jahrzehnts dauernd in den bürgerlichen Mittelparteien die stärk ste Stütze gesunden hätte, so wäre unser gegenwärtiger Zustand nie einaetreten Für die Mittelparteien ergibt sich die Frage, ob sie mit der Linken das Volk völlig zugrunde richten wollen oder erkennen daß nur auf den Wegen, die die Rechtsopposttton vor- aewial hat, ein Aufstieg möglich lst. Auch die Landwirtschaft fick' diese Frage vvrlegen. Gerade sie kann nicht verlangen, s e sich durch eine Verbindung mit der Linken auf parteipoli- ulcken Wegen wieder zur Trägerin der deutschen Volksernäh- runa macht. Wir müssen aufhören, das deutsche Volk mit halben Maßnahmen retten zu wollen. Das ganze Volk in allen seinen Lerussschichtcn steht heute vor der Frage: entweder mit der Lin ken in den Abgrund oder mit der Rechten vorwärts und auf- wäris In dieser Entscheidung gipfelt auch die Verantwortung, vor päteren Geschlechtern haben. >^rrvgswalde. Am Herzschlag verstorben. Mitt woch Abend gegen 7 Uhr verstarb in Dresden auf dem Trans port nach Krankenhaus der Sattler Bruno Dietel. D. wur de auf der Dchritzstraße von einem Unwohlsein befallen, stürzte zu Boden und fand Aufnahme im Ivhannstädter Krankenhaus. Sein 10jähriger Knabe befand sich in seiner Begleitung. Eroitzch. u n g l ü ck s f a l l. In den Wendstunden dcjs Mittwoch verunglückte die vierzehnjährige Tochter des Wirt- schastsbesttzerv Naumann beim Spiel. Sie sprang über eine Grabendr-schung brach das Schienbein. Vor dem Eintreffen oes Arztes leistete der Führer der freiwilligen Sani tätskolonne, Max Hentschel die erste Hilfe. Es machte sich eine üeberführung in das Krankenhaus Meißen nötig. , Mohorn. »Versammlung im Rabatt- IparverelN. ^.^abastsp^^ Mohorn kam am 1. 3- 1931 nachmittags 3 uhr ,n Pflugs Gasthaus Mohorn zwecks Abhaltung seiner 4. ordentlichen Generalversammlung zusam men. Tie Mitglieder, 3V an der Zahl waren aus der näheren und weiteren Umgebung zulammengekEmen. Der durch den Vorsitzenden RÄüger-Mohorn bekanmgegebene Jahresbericht ließ erkennen, daß trotz der allgemeinen Wirtschaftsnot der Ver ein sichtliche Fortschritte gemacht hat. Die Migliederzahl hat sich auf 16 erhöht und der Manenumsah ha; ^^merkenswerten Aufstieg erfahren. Die Wiederwahl der statutengemäß vusschei- stellv. Vorstandsmitglieder und zwar-, des 2. Vorsitzen- Helbig - Bieberstein, des erchriftfuhrerZ Lummer-Mohorn Gröhschel-Mohorn als 2. Kassierer, erfolgte einstimmig N-E Zuruf. Die Iahresrechnungen wurden durch die Herren fupäo^"oberg und Ebelt-Bieberstein geprüft, für richtig be- Herrn Pflug als Kassierer seitens der Versamm- ^>°stung erteilt. . . . Mohorn. Warnung. Gewarnt wird von einer s' .^tler" oder sonstigen Leuten, dse scheinbar für „Bethel" bän wollen! Es handelt sich um eine Schwester einer unah- für ^aptistengemoinde. Die Sammlung geschieht also nicht 'ur umor bekanntes Bethel. von Edorn-Grund. Vom Pvstauto. Das Morgen auto täglich Post und Briefsachen nach Dresden-Land 28 dessen "litt unterwegs einen Achsenbruch, zufolge- tung aw DomwiN ^^6 orte mit einer mehrstündigen Verspä- 40 Zahre M3nnrr°8rsang- Verein Sacbsckorl. Vierzig Sahre lang in Lust und Leid das deutsche Lied ge pflegt hat der Männergesangverein Sachsdorf. Durch frohe wie trübe Tage hat ihn die erhebende Macht des deutschen Lie des zu diesem Iubeltage geführt, den er nun im Kreise einer stattlichen Mitglied erzähl, geachtet in der Gemeinde, in treuer Sängerfreundschaft verbunden mit vielen benachbarten Bruder vereinen festlich begehen will. Wenn wir einen herzlichen und aufrichtigen Glückwunsch heute an den Verein richten, so ist es der, daß es ihm wie bisher noch in manchem ferneren und hoffentlich glücklicheren Jahrzehnt vergönnt sei, das köstliche Ideal des deut schen LiÄes in Hingebung, Freude und Erfolg weiterhin hoch und heilig zu halten. Es war im Februar 1891, als im Gasthof zu Sachsdorf das erste Mal eine Anzahl sangesfreudiger Männer unter der Lei tung des damaligen Lehrers Bruno Crasselt zusammentraten und einige Lieder sangen. Sie fanden Gefallen daran und sangen nun allwöchentlich an einem bestimmten Tage. Als dann am 1. Oktober 1891 Lehrer Theodor Kupfer aus Niederlommatzsch nach Sachsdorf kam, da griff er freudig das im Werden be griffene Werk auf, entwarf die Bereinsstatuten und verhalf da mit dem Verein zu festem Gefüge. Nun ist er ihm bald vierzig Jahre ein von Idealen erfüllter und liedbegeisterter Dirigent und darf an dem Iubeltage auf die in selbstloser Weise geleistete Arbeit zurückschauen in dem beglückenden Bewußtsein: alles Mühen hat reiche Frucht getragen. Jederzeit fand er Liebe und Freundschaft bei seinen Sängern und tatkräfige Helfer in den jeweiligen Vorsitzenden. Als solche baden dem Verein gedient: 1891—1898 Oswald Gerlach, 1898—1899 Otto Beger, 1899—1903 Iulius Maune, 1903-1905 Otto Bär, 1905 bis 1926 Richard Zschoche und von da bis heute und hoffent lich noch recht lange Max Lehmann. In den Jahren 1910 und 1911 zählte der Verein nur 11 aktive und 14 passive Mit glieder, heute sind es 28 aktive und 14 passive Mitglieder aus Sachsdorf und Klipphausen. Von den Gründern sind außer Oberlehrer Kupfer noch am Leben Hermann Schumann, Iulius Maune, Hugo Lorenz, Paul Hillig, Bruno Hillig Iulius Richter und Ernst Uhlemann-Sachs- dorf, Oswald G erl a ch-Wehlen, Otto Beger und Max Zschoche-Wilsdruff, Oswald D i e t r i ch - Röhrsdorf, Oberlehrer Paul Thomas-Mochau bei Döbeln und Louis Baumgart-Dresden. Ein weiterer Gründer, Ernst Z s ch e i l e - Sachsdorf, wurde erst Anfang dieser Woche in das Land ewiger Harmonien abgerufen. Don 1914 bis 1920 ruhte die Vereinstätigkeit, da fast alle Sänger zu den Fahnen gerufen wurden. Zwei der Treuen kehr ten nicht in die Heimat zurück. Auf dem Felde der Ehre fielen die Sangesbrüder Curt Krauspe und Arno Lehmann. Der Verein wahrt ihnen stets ein dankbares Gedenken. Nachdem ObcrlehrerK u p f e r zu neuem Tun aufgerufen hatte, ward es wieder Frühling im Verein. Neues Leben blühte und am 16. Ok tober 1926 erfolgte der Anschluß an den Sängerbund Meißner Land und damit an den großen Deutschen Sängerbund. Kurze Zeit später trat der Verein der Sängerortsgruppe Wilsdruff bei und erhielt hier manch wertvolle Anregung. Die neu ge schlossenen Freundschaftsbande führten dann zur Teilnahme am Sängerfest in Oschatz, an der Sängerfahrt ins tausendjährige Meißen usw. Zahlreich haben sich die Mitglieder auch für das Ende Juni dieses Jahres in Großenhain stattfindende Sänger- bundessest angemeldet. Der Verein folgte weiter den Einladun gen der Brudervereine Ar-ion-Gauernitz, Liederkranz-Blanken- stein und Männergesangverein Herzogswa'lde zu deren Jubel feiern. Gelegentlich des 38. Stiftungsfestes am 8. März 1929 wurde Oberlehrer Kupferfür über 25 Jahre geübte verdienst volle Tätigkeit als Liedermeister das vom Sängerbund Meißner Land gestiftete Liedermeister-Threnzeichen und den Sangesbrü dern Max Lehmann, Alfred Grosche und Otto Jentzsch für mehr als 25jährige treue Mitgliedschaft das Bundesehren zeichen durch den vom Bund beauftragten Ortsgruppenvorsitzen den Schstchenmaier unter ehrenden Worten und den Glück wünschen des Bundesvorstandes überreicht. Sein Jubiläum feiert der Verein morgen Sonnabend durch einen Kommers im Gasthof Klipphausen und am Sonntag durch eine Feier interner Art im Gasthof Sachsdorf. Im Festkommers werden eine große Anzahl Brudervereine aus der Nachbarschaft und die Sängerortsgruppe Wilsdruff Liedergaben darbringen. Ein eindrucksvoller Verlauf der Feier steht demnach zu erwarten. Herzlicher Anteilnahme an seinem Jubelfest darf der Verein auch in weitesten Kreisen der Einwohnerschaft von Sachsdorf und Klipphausen sicher sein. Kirchennachrichten für den Sonntag Oku li. Predigttext: Iohannes 11, 1—16. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 1L11 Kindergottesdienst. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, darnach Kin- dergvttesdienst. — Dienstag: Abends 8 Uhr Bibelstunde. — Donnerstag: 4 Uhr Abendmahlsfeier. Kesselsdorf. Vorm. Z49 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Pre digtgottesdienst. Borm. X>11 Uhr Kindergvttesdienst (Psarrer Heber). — Dienstag, 10. März: Nachm. 5 Uhr Bibelstunde (Pfarrer Heber). Braunsdorf. Mittwoch: Abends 7 Uhr Bibelstunde (Pf. Seidel). Unkersdorf. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, anschließend Kindergottesdienst. Weistropp. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Montag: 8 Uhr abends Frauenverein bei Siegert (Bodelschwinghs Leben und Werk). — Dienstag: 8 Uhr abends Iungmädchenverein (ältere Abteilung). — Mittwoch: 8 Uhr abends Bibelstunde im Pfarrhaus. — Donnerstag: 8 Uhr abends Iungmädchenverein (jüngere Abteilung). — Freitag: 8 Uhr abends Iungmänner- verein. Sora. Vorm. 1^11 Uhr Predigtgottesdienst, darnach Kin dergottesdienst. Röhrsdorf. Borm. 1-9 Uhr Predigtgottesdienst. — Diens tag: Abends 7 Uhr Passionsstunve im Pfarrhaus; abends 8 Uhr Iungfvauenverein. — Donnerstag: Abends 7 Uhr Passivus- stunde in Klipphausen. Herzvgswalde. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 2 bis 4 Uhr Großmütterchenverein im Pfarrhaus. Limbach. Vorm. 9 Uhr Lesegottesdienft. Blankenstein. Nachm. Z42 Uhr Predigtgottesdienst. Tanneberg. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Neukirch:«. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 10 Uhr Kindergottesdienst. — Freitag, 13. März: 8 Uhr Bibel stunde bei Hammer. Burkhardswaldc. Vorm. 1L9 Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrvikar Hampe-Miltitz). Kein Kindergottesdienst. Vereinskalender. „Anakrevn." 7. März Frühjahrsvergnügen. „Sängerkranz." Sonnabend °/,7 Uhr am „Löwen". Verein junger Landwirte. 10. März Vortrag. Wetterbericht. Zeitweise lebhafte Winde aus Richtung Südost. Bewöl kungszunahme, örtlich Nebelbildung. Nachts schwacher Frost, tagsüber nur geringe Erwärmung. Zeitweise Niederschläge. Sachsen unct Nachbsrschalt Doch noch Osthilfe sür Ostfachsen? Aussichtsreiche Bemühungen des Ministerpräsidenten. Die nach dem Besuch des Ministerpräsidenten Schieck beim Reichskanzler Brüning aufgetauchte Blättcrmeldung, daß die Osthilfe des Reiches auf Gebiete Ostsachscus aus- gcdchut werden würde, scheint sich zu bestätigen. Die seitens des Ministerpräsidenten Schieck und seitens der beauftragten Beamten geführten Berhandlungeu werden aller Wahrscheinlichkeit nach dazu führe», daß der vom Freistaat Sachse« im Neichsrat zu stellende Antrag, die Osthilfc auf ostsächsische Gebiete aus- zudchucn, eine Mehrheit finden wird. Wie von zuständiger amtlicher Stelle erklärt wird, kann diese Version als zu treffend bezcichnot werden. * Tharandt. Theaterabend. Am Mittwoch, den 18. d. M., veranstaltet der hiesige MMärverein einen Theaterabend, bei dem durch Dresdner Berufsschauspieler das Militärvereins- -stück „Der Veteranentag" von Leonhardi zur Aufführung ge bracht wird. Die Veranstaltung findet im Stadtbad-Hvtel statt. Meißen. H o h c s A l t c r. Der frühere Böttchcrmcister und Postagent in Zitzschewig, Gustav Goltzsche, begeht 'inen 90. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische. Chemnitz. Weiteres Steigen derArbeits- l o s i g t e i t. Wie das Arbeitsamt mitteilt, sind die Ar- beitslosenzissern in Ehemnitz noch weielr gestiegen. Ende Januar wurden 58 845 Arbeitsuchende gezählt, Ende Fe bruar 60 327. Der Kurzarbeit unterliegen 15 000 Arbeit nehmer. Chemnitz. Großfeuer. In einem Sägewerk im Stadtteil Altendorf brach nachts Feuer aus. Beim Ein treffen der Feuerwehr stand die Schmiede bereits in Hellen Flammen. Der ganze Stadtteil war in dichte Rauchwolken gehüllt, doch konnte das Feuer auf seinen -Herd beschränkt und dem eigentlichen Sägewerk ferngehalten werden. Wäre das Feuer nur wenige Minuten später gemeldet worden, so wäre ein Riesenfeuer nicht zu vermeiden gewesen. Borna. Opfer des Berufs. Aus den Braun kohlenwerten Borna A.-G. geriet der Raßdienstünsseher Hantsch zwischen zwei beladene Kohlcnhunde, als er mit einem anderen Angestellten im Begriff war, einen entglei sten Wagen wieder auf das Gleis zu heben. Er erlitt schwere innere Verletzungen und starb nach vorgenomme ner Operation im Krankenhaus. Ncnsalza-Sprcmbcrg. Ein Falschmünzer. Im benachbarten Riederfriedcrsdorf wnrde der Arbeiter R. Gründer wegen Verbreitung salscher Fünf-Mark-Stücle festgenommen. In seinem Schlafzimmer sanden sich in einer Zigarrenkiste halbfertiges Falschgeld und Herstel- tungSmalcriat. Der Verhaftete hat erst vor kurzem eine Freiheitsstrafe verbüßt, die ihm wegen Obstdiebstahls zu diktiert worden war. Oer Kleinrokrsdoifer Knabenmörder gefaßt? Der Einbrecher Österreich eingeliefert. Der bekannte Einbrecher Karl Österreich ist ins Dresd ner UntersnchlingsgesängniS gebracht worden. Er ist von der Tschechoslowakei, wo er vor mehreren Monaten wegen kleinerer Vergehen sestgenommen worden war, ans Er suchen der Reichsregiernng anSgelicsert worden. Österreich ist an dem aufsehenerregende« Übersatt ans den Bürger meister von Struppen beteiligt. Er soll außerdem für den Mord an dem Knaben Oderich in Kteinröhrsdorf in Be tracht kommen. Aus Sachfens Gerichtssälen. Dorpelmord vko-eß Krause. Der Mann mit dem Doppelleben. Dresden. Fm Mordprozcß Krause führte der Staatsanwalt in seinem Plädouer etwa folgendes ans: Wir haben es bet oem 'Angeklagten mit einer Persönlichkeit zu tun, die ein Doppelleben sühne Aus der einen Seile ein Mann, der ge- jellschasttich geachtet ist, und der andererseits als heimlicher Liebhaber Freuden gentetzi, von deren Folgen er sich zu befreien sucht. Er ist aber ein Mann, von dem man sagen kann, er lügt wie gedruckt. Der Tod der Frau Crusius ist, wie der Gerichtsarzt bekundet Hal, durch Enriuken eiugelreten und durch den Angeklagten herbeigesuhrt worden. Ich weise aus den Tod der Frieda selber am 5. Mär; l!)A> hin und aus die ltberetnstimmung beider Talen: Stelldichein. Weg zur Elbe, Verschwinden der Frauen Ich hatte daher den Angcklagien des Mordes in zwei Fällen sür übersülm und bcanirage, ihn dem Gesetz gemäß zum Tode zu verurteilen und ihm die bürgerlichen Ehren- rechle ans Lebenszeit abzuerkennen. Der Angeklagte brach bei dem Antrag des Staatsanwaltes in Schlnch;en aus Der Nechisbeistand des Angeklagten gibt zu, daß der Angeklagte nicht gerade stunpachisch wirke Trotz der Beweise habe er ge leugnet Er bitte im Falle Felber um Freispruch, im Falle Erusius um Bestrafung wegen Tolschlages. DaS milde Ur > cii: Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Totschlages in Nvei Fällen in I 5 F a h r e n Z II chIhaus und 1» Fahren Ehrenrechisverlnsl. Die Frage der Überlegung wird verneint >!>, ebenso eine vorberei tete Handlung < !ü Mildernde Umstände scheiden ans. Der Angeklagie habe die Mnner zweier Kinder und eine wer dende Muucr ums Leben gebracht und aus Selbstsucht ge handelt. Ein Schüler von Max Klante. Leipzig. Das Schössengerichi verurteilte den Kaufmann Waller 'Büchner wegen Betrugs in sechs Fällen ;n einem Fahr sechs Monalen Gesängnis Buchner Halle ein „unfehlbares Tüslem" erfunden, mu dem Nvuleiie steiS Geivinn abwersen folUe Dazu snchie er Gcldleme und sand sie auch, denn er versprach nlchi nur bei änn Mart Nachwloanlage 3üU Mark Tagesimsen, sendern er Hai diese Finsen in zwei Fällen so gar ge;abll Büchner findet das Urteil harl und ungerecht, einige seiner „Geldgeber" denken ebenso, denn sie glauben an Büchner und sein System.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)