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MdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Da? „Wilidrufscr Tageblatt' erschein« werttagr nachm. lUbr. Dczugrpr. monatt 2RM. frei Hau«, bei Posibcstellung 1,80 RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rps. Alle Postanftalten, Postbolen, unsere Aurträger u. Geschästsstclle nehmen zu jeder Zeit Be- , ,, ... .. ,, . stcllungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff U. UMgegLNd sonstiger Bctriebsstorun. gen besteht lein Anspruch aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolg« nur, wenn Rückporto bciliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise lau« ausliegender Preisliste Nr. 5. — Z i s f e r - G e b ü h r : 2g Rpsg. — Vorgeschrie- bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm« bis vormittags Ist Uhr. -- Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermi«. 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Damit wird immer wieder bekundet, daß das deutsche Weihnachtsfcst nicht nur ein Fest der Deutschen im Reich ist, sondern alle Deut schen in der ganzen Welt in tiefster Vollsver- bundenheit zusammensatzt. In seiner diesjährigen Weihnachtsansprache an die Ausländsdeutschen führte Heß u. a. aus: Meine deutschen Volksgenossen im Ausland und in der Heimat! Wir in der Heimat, in der jetzt überall die Kerzen der geweihten Nacht brennen und die Glocken läuten, die deutsche Meister gegossen, wir daheim, die wir uns am Glück der Kinder freuen und einen beschirmten Frieden genießen, wir gedenken unserer Landsleute fern der Heimat. über die Grenzen hin geht mein Wort. Es soll jedem Deutschen auf der Welt sagen: die Heimat denkt dein. Zugleich aber weiß ich, daß ihr, meine Landsleute in der Ferne, in Gedanken bei uns seid und der Heimat sagen wollt: Wir haben teil an verdeutschen Weihnachr, wir sind mit unseren Sinnen bei euch. So erleben wir gemeinsam den Heiligen Abend. Aus dieser Einheit der Herzen, aus dieser Gemeinschaft formt sich jene Kraft, die Deutschlands Führer so reich und mächtig macht, das schwere und verantwortungsvolle Amt der Führung unseres Volkes auf sich zu nehmen und die dem deutschen Volk den Stolz gibt, selbstbewußt aus dieser Erde zu stehen. Als ich meine vorjährige Weihnachtsrede abschlotz, War ich fest davon überzeugt, daß meine Worte Wahrheit würden: und mit der glücklichen Gewißheit, daß sie es nunmehr geworden sind, kann ich sie heute wiederholen: Wenn abermals Weihnacht ist in Deutschland — so sagte ich heute vor einem Jahr — können wir wieder um stolz, glücklich und dankbar sein, ihn — Adolf Hitler — zum Führer zu haben. Ihm werden wir danken, daß die Kinder eines friedlichen Deutschlands auch dann in Frieden singen werden von einer stillen, heiligen Nacht. Jeder Deutsche weiß es, daß diese Hoffnung sich erfüllte, daß sie Wahrheit und Gewißheit wurde. Ich ahnte damals nicht, wie sehr sich die Hoffnung erfüllen sollte, daß wir den Frieden und die Ruhe um so mehr empfänden, weil die Welt um uns friedloser und ruheloser sein würde als je. Ich ahnte nicht, daß diese Weihnacht wieder Krieg in der Welt sein wird — Krieg zwischen christlichen Völkern — und daß uns nahe Nationen in Europa sprungbereit gegeneinander stehen werden. Ich ahnte aber auch nicht, mit welcher Ge lassenheit es Deutschland bis dahin vergönnt sein würde, inmitten der aufgeregten, kriegerischen Umwelt seinen friedlichen Aufbau fortzusetzen und nach des Jahres Mühen die Weihnacht zu feiern. Denn ich konnte nicht ahnen, daß ein gütiges Schicksal es dem Führer so bald ermöglichen würde, die Wehrsreiheit Deutsch lands zu verkünden und mit gewohnter Energie die Aufrüstung bis zu der hohen Vollendung voranzutreiben, bis zu der sie tatsächlich gediehen. Um im Bild der Fabel meiner letztjährigen Weihnachtsansprache zu bleiben: das Stachelfell des Igels ist inzwischen be ruhigend dicht gewachsen. In solch gesichertem Frieden wie dieses Jahr hat Deutschland lange nicht das Fest des Friedens begangen. , Und nie hat es dieses Fest zugleich in solch innerer Harmonie, in solchem Frieden der Deutschen unterein ander begangen. Der Stellvertreter des Führers gab dann Erinnerungen wieder an die Weihnachtsfeste in seiner Jugend und an der Front des großen Krieges. Er fuhr u. a. fort: Wie friedlos war die Welt in jenen Jahren! Wie friedlos aber war inzwischen auch die Heimat ge worden. Bis dann 1918 die traurigste Weihnacht Deutsch lands kam, die Weihnacht eines zusammengebrochenen Volkes. Diese Weihnachten nach dem Kriege waren nicht nur friedlos, sondern auf ihnen lastete obendrein die Schmach und die Verzweiflung eines halbverhungerten, wehrlosen Volkes. Trostlos wie die Gegenwart war der Blick in die Zukunft. Arihnaebt «ks neuen Reiches. Manch eine Weihnacht folgte noch, im tiefsten Grunde freudlos, weil überschattet durch das Unglück unserer Nation. Bis eine gütige Fügung mich hinführte zu dem einen Mann, der damals noch fast allein es unternahm, dem Schicksal die Stirne zu bieten, bis die Reden des unbekannten Soldaten des Weltkriegs Adolf Hitler neues Hoffen dem gequälten Herzen gaben. Mit der neuen Hoffnung wurden auch die Weih- nachtsabende wieder froh. Durch die Lichter des Christbaums schimmerte eine bessere und stolzere Zukunft unserer Nation. So feiern wir auch in diesem Jahr eine Weih nacht des neuen Reiches. Die Weihnacht einer Nation, die wieder selbstbewußt und frei zwischen den anderen Rationen steht. Eine Weihnacht des Glaubens an die Zukunft, eine Weihnacht ohne Klassengegensätze, eine Weihnacht der bewiesenen Opferbereitschaft und der Hilfe von Volksgenossen zu Volksgenossen. Ich weiß, daß die Weihnacht bei den Ausländsdeut schen vom gleichen Geiste getragen ist. Das Beispiel der Heimat und das Wirken der Auslandsorganisation der Bewegung hat auch draußen die Deutschen, gleich ob arm oder reich, untereinander verbunden; und es ist gesorgt, daß Volksgenoffen draußen nicht mehr wie einst unbekannt verkommen müssen, denn die Hilfsbereitschaft bewahrt auch sie vor der schlimmsten Not. Die Verbundenheit der Ausländs deutschen mit der Heimat wurde, wie schon im ver gangenen Jahr, dokumentiert durch die Abgaben, welche sie für die Winterhilfe nach Deutschland sandten, für die ihnen um so mehr gedankt wird, als wir hier wissen, wie schwer vielfach noch immer die Lage der Ausländs deutschen inmitten der von Krisen verfolgten Welt ist. Aus dem Gefühl der Verbundenheit heraus kamen im vergangenen Jahre Tausende und aber Tausende Aus landsdeutscher in die Heimat, vor allem auch, um teilzu nehmen an den großen Festtagen in Nürnberg, in denen ihnen ein Bild vermittelt wurde vom Wesen des neuen Deutschlands, seiner Kraft und nicht Zuletzt von der Liebe des Volkes zum Führer und seinem WerL Und auch dieser Besuch der Heimat bedeutete, besonders von Übersee her, wiederum schwere materielle Opfer. Es werden das nächste Jahr wieder viele, viele von draußen kommen als Abgesandte des Auslandsdeutsch lums, um teilzunchmcn an dem großen Ereignis internationaler Bedeutung, den Olympischen Spielen. Und ich weiß im vorhinein, daß sie wieder stolz sein wer den auf die Leistungen der Heimat; auf das gewaltige, für diese Spiele errichtete Reichssportseld in Berlin, das seinesgleichen in der Welt nicht hat — daß sie stolz fein werden aus die unerhörte Schönheit unseres Deutschlands, wenn sie demnächst bereits an dem winterlichen Olympia teilnehmen angesichts der ragenden Berge der bayerischen Alpen. Sie werden feststellen, daß in den Städten nicht mehr an jeder Ecke Bettler stehen, daß die Landstraßen nicht mehr bevölkert sind von arbeitslosen Wanderburschen, daß das Volk als ganzes moralisch und körperlich sich geändert hat. Die Verbrechen sind dank Erziehung nnd Fürsorge des Staates auf ein Bruchteil znrückgegangen; die Krank heiten sind weniger geworden dank den neuen Wegen, welche zur Erhaltung und zur Besserung der Volksgesund heit eingeschlagen wurden. Die laufende Zunahme der Eheschließungen, das Ansteigen der Geburten zeugt für den wiedergewonnenen Glauben des Volkes an seine eigene Zukunft. Sie werden sehen, wie diszipliniert dieses Volk geworden ist. Unsere auslandsdentschen Gäste werden in freudigem Stolz den Marschtritt von Kolonnen junger Männer hören, die in der Wehrmacht sich das soldatische Können aneignen, mit dem sie helfen, Deutschland den Frieden zu Mern. Unsere Gedanken wandern wieder zu den Deutschen fern der Heimat,. zu den Kämpfern für Deutschland draußen, wandern nicht zuletzt zu den Deutschen in ö st e r r e i ch i s ch e n L a n d e n. Es ist nicht das erstemal in der Geschichte, daß Deutsche in Österreich um ihres Glaubens willen schwer leiden; ich weiß, daß aber gerade diese Leiden sie vielfach zu Menschen besonders guten Schlages gemacht haben. Es ist wohl kein Zufall, daß der Führer aus der größten Rot und aus dem größten Leiden unseres Volkes aus ihnen hervorgegangen ist. Ich gedenkt besonders der Frauen draußen, von denen wir wissen, daf sie wesentlich beitragen zum Hartbleiben und zum Durch- halten der Männer, und die oft das Wesen des National sozialismus am tiefsten erfaßt haben. Zum Schluß erklärte dann Reichsminister Heß: Ich grüße die Deutschen überall in der weiten Wett, ich grüße vor allem die, deren Leben schwer ist und die Leid ertragen. Ich grüße alle die, deren Gedanken in Liebe in der Ferne weilen. Ich weiß, daß überall, wo der Christbaum der deutschen Weihnacht brennt — für uns bleibt er der Christ baum, wenn auch Fremde ihn als heidnisch bezeichnen —, daß überall, wo Deutsche im deutschesten aller Feste vereint sind, nicht nur der Heimat, sondern dankbaren Herzens des Mannes gedacht wird, der für die Welt zum Inbegriff der Heimat wurde; der die Heimat wieder stark gemacht nnd sie vor dem Schicksal der Schwachen bewahrt, wider Willen hineingerissen zu werden in den Streit der anderen. Gottes Segen war mit unserem Volk und mit seinem Führer. Wir Deutsche wollen uns bemühen, auch im kommenden Jahre würdig seines Segens zu sein. * Oie Weihnachisfeier -es Führers in München. Festliche Stunden im Kreise der alten Kämpfer. Es war eine große Familie, die sich am Dienstag mittag im Hotel Wägner in M ünche n zu weihnachtlicher Feier vereinigte: 1200 Männer im Braunhemd, die ältesten Kämpfer der SA. und SS., sämtlich Träger des goldenen Ehrenzeichens, sehr viele auch des Blutordens. Und der sie zu Gast geladen Und ihnen den Weihnachtstisch be reitet hatte, war kein anderer als der Führer selbst. Wie in all den vergangenen Jahren, wollte er auch Heuer einige Stunden vor dem Heiligen Abend kameradschaftlich im Kreise seiner alten Mitstreiter verweilen und gemeinsam mit ihnen das Mittagessen cinnehmen. Obergruppenführer Brückner wär um 12 Uhr ein getroffen, worauf sich den Gästen die Türen zum Saal und zu den Galerien öffneten. Oberführer Höflich, Adju- «ant des Gauleiters, nnd Kreisamtsleiterin Frau Römmelt hatten mit Mitgliedern der NS.-Frauenschaft die Feierstunde aufs beste vorbereitet. Der große Saal war ganz in frisches Tannengrün gehüllt, die langen Tisch reihen liebevoll mit Blumen und roten Kerzen geziert, und jeder Gast fand an seinem Platz die festlich verpackten Gaben, die ihm der Führer gewidmet hatte. Der Dank an Adolf Hitler, daß er so seiner Getreuen gedacht, daß er vor allem gekommen war, sie persönlich zu beschenken, fand seinen Ausdruck schon in den Grüßen der Begeisterung, mit denen gegen 13 Uhr der Führer von den 1200 empfangen wurde. Der Führer, der begleitet war von Brigadesührer Schaub und SS.-Obersturmbannführer Berndt, wurde durch Gauleiter Staatsminister Wagner und Obergruppen führer Brückner in den Saal geleitet. Adolf Wagner sprach im Namen aller, wenn er aus vollem Herzen dankte "vd dem Führer aanr besonders aus dem Traditionsaau die kostbarste Weihnachtsgabe darbot: die Liebe, die Treue und das unendliche Vertrauen des ganzen deutschen Volkes. Als dann der Führer selbst das Wort ergriff, wollten die Kundgebungen der Freude und der Zustim mung kaum mehr ein Ende nehmen. Adolf Hitler gab seinen alten Mitkämpfern einen Einblick in die bedeutend- sten Geschehnisse des abgelaufenen Jahres und in große Aufgaben, die die Zukunft an die gesamte Ration und namentlich an die alten Parteigenossen stellen werde. Er fand gute und herzliche Worte für die Männer, die mit ihm die schwerste nationalsozialistische Kampfgeschichte ver körpern, Worte der Kameradschaft, die so, wie es nur Adolf Hitler auszudrücken vermag, alles anklingen ließen, was ganz persönlich von Mann zu Mann den Führer und seine alte Gefolgschaft verbindet. Als der Führer nach mehreren Stunden des Beisam menseins Abschied nahm, ließ er den Teilnehmern mit der Erinnerung an dieses Weihnachten das schönste Ge schenk zurück, er aber nahm, wie es Gauleiter Wagner sagte, mit, was ihm längst gehört: das gesunde und starke Herz seiner Münchener Haudegen. * Zu Weihnachten überbrachten dem Führer zwei Lehrlinge des Werkes Untertürkheim der Daimler-Benz- Werke ein naturgetreues Modell des Mer cedes-Rennwagens, das sie mit vier anderen Lehrlingen der gleichen Werke in siebeneinhalb Monaten erbaut haben. Das Modell, das im Verhältnis l:7 ausgeführt ist, ist bis in die kleinsten Feinheiten hinein naturgetreu nachgebildet und wirklich ein M e i st e r w e rk deutscherPräzisionsarbeit. Mit einem herz lichen Dank des Führers und reich beschenkt, kehrten die Lehrlinge in ihr Werk zurück.