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Cm Mm von -er Wehrmacht. „Tag der Freiheit — Unsere Wehrmacht Nürnberg 1935." In Nürnberg wurden beim Reichsparteitag 1 935 im Auftrage des Führers von Leni Riefenstahl wieder Aufnahmen gedreht, die das Geschehen der unver geßlichen Tage festhalten sollten. Diesmal richtete sich die Aufgabe der Kameraleute im wesentlichen darauf, Bilder von der Wehrmacht fcstzuhalten, die zum erstenmal seit der Wiederverkündung der deutschen Wehrfreiheit durch den Führer in Nürnberg ausmarschicrte und in Sondcrvor- fübrungcn ibr Können darlegte. Waren ursprünglich diese Aufnahmen nur als Material für das Filmarchiv der NSDAP, gedacht, so hat man sich doch entschlossen, die hervorragend gelungenen Filmstreifen auch der Öffent lichkeit zugänglich zu machen. Ein 760 Meter langer Film wurde züsammengestcvt, der den Titel „Tag der Freiheit — Unsere Wehrmacht Nürnberg > 9 3 5" trägt und Ende des Jahres zur Uraufführung gelangt. Bei diesem Filmstreifen, der übrigens mit den Prä dikaten „staatspolitisch und künstlerisch besonders wert voll" und „volksbildend" ausgezeichnet wurde, handelt es sich um mehr als nur um eine Reportage von den Vor führungen der jungen deutschen Wehrmacht in Nürnberg. In großartigen Aufnahmen rollt hier das Geschehen von Nürnberg ab. nicht in zeitlicher Reihensolge, sondern nach künstlerischem Empfinden eindrucksvoll geordnet und zusammengefügt. Man sieht den Rhythmus der mar schierenden Truppen, die Vorführungen der neuzeitlichen Kampfgeräte, der Tanks und Flakgeschütze, der Maschinen gewehre und der Flugzeuge. Dazwischen die Worte des Führers an die deutsche Jugend, von denen besonders der eine Satz sich eindrucksvoll im Ge dächtnis abzeichnei: „. . , wir wollen, daß die ganze deutsche Jugend durch diese herrliche Schule geht und genau so Mann wird, wie ihr eS seid. Wir wollen ein hartes Geschlecht heranzieben, das stark ist, zuverlässig, treu, gehorsam nno anständig . . ." Diese Worte sind da mals an die Soldaten gerichtet gewesen, die als Frei willige zum deutschen Heer gekommen sind. Sie sind jetzt die Vorbilder der jungen Rekruten des ersten Pflichtjahr- ganges. Gerade darum richtet sich dieser Film, den jeder sehen sollte, ganz besonders an die deutsche Jugend, weil er ihnen ihre Vorbilder zeigt, weil er ihnen darlegt, was der junge deutsche Soldat in dem einen Jahr, in dem er Waffenträger der Notleu i't olles I-"—-u muß nm das Ziel zu erreichen, das uns allen der Führer gesetzt hat: „. . . Wohl aber sorgen wir in Zukunft dafür, daß nicht so viele Ehre, so viel Heldenmut und Opfer vergeblich sind, wie es einst war . . ." NeichskrirgsrSags nur noch m Kassel. Im Einverständnis mit dem Führer und Reichs kanzler hält der Deutsche Neichskricgerüund (Kyffhäuscrbund) e. V. von nun an in jedcüi Jahre einen Reichskriegertag, und zwar in Kassel, ab. Diesem Großanfmarsch alter Soldaten wird in Zu kunst stets eine Arbeitstagung vorausgehen. Als Ver anstaltungsort wurde die Stadt Kassel ausersehen, weil sie infolge ihrer zcntralenLage und ihrer günstigen Aufmarschplätze hierfür besonders geeignet ist. Feuer in einer Ailmkopieranstali. Zwei Tote. Im fünften Stock des Eiscnbetonpalastes am Wcnzcls- platz in Prag brach in der dort untergebrachten Film- kopieranstalt ein Brand aus, der sich mit rasender Ge- fchwindigkeit ausbreitete und an den Filmvorrätcn reiche Nahrung fand. Meterlange Stichflammen schossen aus den Fenstern. Das Feuer war von einer ungewöhnlichen Rauchentwicklung begleitet. Ein junger Mann, der sich auf einem Spirituskocher sein Mittagessen gewärmt hatte, und eine Frau wollten durch eine eiserne Tür flüchten. Diese war aber verschlossen, so daß sie in den Flammen umkamen. Neues ms aAer Welt. Wieder keine Weihnachtsbaume in Sowjctruüland. In der fowjetrussischen Republik ist auch in diesem Jahre wieder das Abschlagen und Auf stellen von Weihnachtsbäumen verboten worden. Diese Tatsache zeigt erneut, daß der Kampf gegen die Religion und alle religiösen Bräuche von der Sowjetregierung in unverminderter Schärfe fortgesetzt wird. Wer Altmetall sammelt, kommt umsonst ins Kino, nie Kinos in Italien haben sich in den Dienst des Abwehrkampfes gegen die Sanktionen gestellt. So haben einige Kinos Roms angckündigt, sie würden für Alt- metallspenden, die sic entgcgennchmcn, kostenlosen Besuch gewähren. Die Folge war, daß mehrere Vorstellungen durch Altmctallspender „ausverkauft" waren, vor allem durch Kinder. Wegen Mordes zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht in Braunsbcrg (Ostpreußen? verurteilte den wegen Erschlagung seiner Tante Luise Broszinski aus Crossen bei Preußisch Holland angeklagten 19 Jahre alten Helmut Jaeck wcgcu Mordes zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Das Schwurgericht in B a d Kreuznach verurteilte den 26jährigcn Seiberst aus Bad Kreuznach, der am 6. Juli d. I. die Ehefrau Brandenburger in ihrer Wohnung in Bad Kreuznach ermordet Hatte, zum Tode. Von dem Volksgerichtshof in Berlin wurde der 28 Jahre alte Richard Bergmann aus Tilsit wegen Landesverrats zu lebenslänglicher Z u ch t h a u s st r a s e v e r u r t s i l t. Gleichzeitig wurden ihm angesichts der durch seine Tat zum Ausdruck ge kommenen ehrlosen Gesinnung die bürgerlichen Ehren rechte für Lebenszeit aberkannt. Wovon man spricht. Rechlslehre ohne Formelkram. Mit die größte Gemeinheit ist es Wohl, wenn sich ein Mensch an einem Hilflosen oder Wehrlosen vergeht. Nichts zeugt so sehr von einer niedrigen Gesinnung als die Aus nutzung fremder Notlage oder gar eine Bereicherung auf Kosten der Ärmsten der Armen. Jeder von uns wird daher Wohl ehrlich empört gewesen sein, als er davon las, wie sich zwei Fabrikanten in Neustadt bei Koburg unrecht mäßige Gewinne auf Kosten der Heimarbeiter verschafft Habens Diese sauberen Unternehmer hatten den Auftrag erhalten, Verkaufsabzeichen für den Roten-Kreuz-Tag her- zustcllen, wobei sie sich verpflichten mußten, eine ent sprechende Anzahl von Heimarbeitern zu beschäftigen. Statt der Heimarbeiter „beschäftigte" mau — Maschinen, füllte sich auf diese Weise die Taschen und machte ein „Bombengeschäft". Noch vor wenigen Jahren galten Zeit genossen, die es auf ähnliche Weise zu „Bombengeschäften" brachten, für ganz besonders tüchtig. Man rümpfte viel leicht die Nase über sie, ballte wohl auch in der Tasche die Faust, aber im übrigen blieben diese Herren völlig un geschoren und lebten wie der liebe Herrgott in Frankreich. Heide Volksschädlinge sind zunächst in Schutzhaft ge nommen worden und werden Zeit zum Nachdenken über den Unterschied von einst und jetzt haben. Daß die Strafe dem Verbrechen in diesem Falle auf den Fuß folgt, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine wirksame Rechts pflege. Die Strafe verliert nur zu oft ihren Sinn, wenn zwischen der Verübung der Tat und der Strafverhängung ein zu großer Zeitraum liegt. Attenstaub und lang wierige Verfahren verwässern nur zu oft den Strafzweck und die Strafwirkung. Formelkram macht auch ein scharfes Schwert in der Strafrechtspflege stumpf. Man ist den beiden Herren aus Neustadt ohne ein zeitraubendes Verfahren, ohne Aktenberge und Formelkram auf den Pelz gerückt. Dies ist die beste Voraussetzung dafür, daß die Strafe die nötige abschreckende Wirkung ausübcn wird. * Jedermann weiß Wohl, was ein Firmenname ist. In jedem Handels- oder Gcwerbeunternehmen findet man eine Vereinigung von sachlichen und ideellen Gütern. Zu den wichtigsten ideellen Gütern gehört dsr Firmenname. Recht und Gesetz schützen eine eingetragene Firma davor, daß sie von Wettbewerbern zum Kundenfang benutzt oder daß sonst mit ihr Mißbrauch getrieben wird. Die Be ziehungen, die sich ein Kaufmann im Laufe der Jahre durch ehrliche und aufmerksame Bedienung geschaffen, der Kundenkreis, den er sich erworben hat, sein „Bekannt sein" in der näheren oder weiteren Umgebung, die An hänglichkeit seiner Kundschaft, die ein für allemal gewöhnt ist, ihren Bedarf nur bei ihm einzukausen: alles das macht den Firmenwert aus. Keine Hausfrau wechselt ohne Grund ihren Lieferer: hat sie den richtigen Kaufmann ge funden, der ihren Bedürfnissen am besten entspricht, so bleilu sie ihm treu, und wenn eines Tages der Bäcker oder Milchmann sein Geschäft mit dem Firmennamen verkauft. — Falsche und echte Schönheit. w w?ro ne m>nc weiteres bei dem Nachfolger kaufen in der Überzeugung, auch weiterhin so gut bedient zu werden wie bisher. Der Kausmann verkauft mit der Firma nicht nur sein Warenlager und seine Einrichtung, sondern ge wissermaßen auch seine Stamnrknndschaft. Dieser Firmen wert kommt daher auch oft im Verkaufspreis zum Aus druck, der den Wen des Warenlagers und der materiellen Einrichtung des Geschäfts übersteigt. In Japan haben sich nun zwei Fabrikstädte, in denen hauptsächlich Mester uud Strümpfe hergcstellt werden, die Namen Solingen nnd Ebcmnitz beigelegt. Diese beiden Städtenamen sind im Lause der Zeil auch gewissermaßen zu Firmennamen geworden. Die ganze Welt weiß, daßxSolingen vorzüg liche Messer nnd Chemnitz ausgezeichnete Strümpfe Her stellen. Die Japaner haben also, vorsichtig ausgedrückt, einfach zwei deutsche Firmeunamen übernommen, um auf Kundensaug auszugehen. Ein übles Täuschungsmanöver, das sich die Hobe Wertschätzung, die man allenthalben der Güte deutscher Waren entgegenbringt, zu eigenen geschäft lichen Vorteilen nutzbar machen will. * x -- ' Dis spanische Schönheitskönigin Dolores Quinoes hat, wie wir lasen, in New Hark Selbstmord verübt. Schönheitskönigin? Gab es das nicht auch einmal' bei uns? Der Rummel mit den Schönheitsköniginnen ist zwar ins Meer der Vergessenheit gesunken, aber eine Rück erinnerung dürfte in mancher Beziehung belehrend sein. Als man die Schönheit nicht in der Arbeit, sondern im Müßiggang und im Vergnügen suchte, verfiel man auf die Wahl von Schönheitsköniginnen. Es gab,ja sogar einen „Ncichsvcrband für Schönheitswettbewerbe", unter dessen Gründnngsaufruf damals, wie man in der Presse lesen konute, „bedeutende Namen" standen. Um dem undeutschen Getue die Krone aufzusetzen, nannte man die Schönheits königin „Miß Germany". Bald begnügte man sich nicht mehr mit dem „Fräulein Deutschland"; jede Stadt, ja fast jedes Vergnttgungslvkal wollte im republikanischen Dentschland eine eigene Königin besitzen. Außerdem gab» es natürlich noch für jede Jahreszeit eine solche nnd dazu, unzählige Modeköniginnen. Das Schlimmste aber war,! daß die unglücklichen Geschöpfe, denen ihre „Würde" zu Kopf gestiegen war, hinterher im Katzenjammer der dem Glücksrausch folgte, nnr selten wieder den Weg zum bürgerlichen Leben und zur ehrlichen Arbeit fanden. Lebensuntüchtigkeit nnd Lebensüberdruß waren für die meisten das bittere Ende. Wir wissen jetzt, daß die unver siegbare Quelle der Schönheit die Arbeit ist, und wenn wir soeben vernehmen konnten, daß man den Grundsatz „Schönheit in den Betrieben" auch auf die Privatwohnun« gen ausdehncn will, um den Kitsch endgültig auszu- treiben, so wollen wir uns dessen freuen und daran denken, daß der Rummel mit den Schönheitsköniginnen von Anns dazumal ein riesengroßer Kitsch war. (35. Fortsetzung.) Und wenn man jetzt gescheit war, dann verlobte man sich mit diesem lieben, prächtigen Mädelchen hier, ehe der großmäulige Lüdicke kam uud sie einem weg schnappte. Darin würde man sicherlich auch das andere vergessen . . . Axel Kellberg nahm die Einladung der Baumgarts, gleich zum Mittagessen dazubleibcn, dankend an. Es gab ein Essen, das einfach köstlich war. Bald stellte sich heraus, daß es Grete allem zubereitet hatte. Das Kochen machte ihr viel Spaß. Und da die Mamsell ein bißchen wacklig geworden sei, so nehme sie ihr das zu weilen ab. Nach dem Essen wollte Kellberg sich verabschieden. Aber Baumgart meinte gemütlich: „Leisten Sie doch der Grete noch ein bißchen Gesell schaft, lieber Baron. Ich muß nämlich unbedingt ein Nickerchen machen. Und wenn ich nach 'ner Stunde wie der zum Vorschein komme, trinken wir noch einen Kaffee und essen Apfelstrudel dazu. Na?" Axel konnte nicht widerstehen. Herr Baumgart ging in sein Schlafzimmer, um dort auf dem alten Lcdcrsofa mit den vielen weißen Knöpfen den Schlaf des Gerechten zu schlafen. Wenn man ihn so liegen sah, mußte man denken, daß er halb gelähmt nach einer Stunde anfstehen würde, so krumm und un bequem war die Stellung, die dieses Möbelstück er laubte. Aber er behauptete trotzdem, dort schlafe er herr lich. Also ließ man ihm den Willen. Und als Grete dem Vater einmal dieses alte Sofa fortgenommen und ihm dafür ein schönes bequemes Liegesofa hingcstellt hatte, da hatte er getobt und geschimpft. So lange, bis das alte Möbel wieder an seinem Platze stand. In einer Ecke aber stand unbeachtet das schöne Liegesofa mit bunten Kissen belegt, auf denen sich nun sehr zufrieden die zwei goldbraunen Dackel des alten Herrn ihr faules, beschauliches Dasein einrichteten. Also der alte Herr schlief friedlich, kaum, daß er sich ausgestreckt hatte. Grete und Kellberg aber gingen durch den Park, der sich ihnen in schönstem Blumenschmuck darbot. Die Rosen blühten in voller Pracht. Die beiden besuchten den Gärtner, der hinten im Gemüsegarten arbeitete. Der Alte war sehr schwerhörig und blickte überrascht auf, als er den Varon Kellberg mit der jungen Herrin bemerkte. Lachte dann ein bißchen verlegen uud als Axel ihn fragte, was denn dieses Jahr seine Birnen machten, da gratulierte er herzlich zur Verlobung .. . Kellberg -lachte kurz auf, klopfte dem Alten auf die Schulter uud gab ihm daun ein blankes Fünfmarkstück. Der Gärtner dankte herzlich und wünschte noch einmal Glück und Segen und das hätte er ja schon lange ge wußt. Das Paar verließ lächelnd den Gcmlisegarten und begab sich wieder in den Park, weil es dort gar so schon kühl nnd schattig war. Grete blühte selbst wie eine Rose nnd Kellberg blieb plötzlich stehen, sprach leise: „Grete, ich kann noch nicht sagen: „Ich liebe dich!" Aber ich weiß es heute schon, daß ich es eines Tages werde sagen können. Es steht keine Fran zwischen uns, keine Fran hat ein Recht an mich, alles waren nur Episoden. Aber während meiner letzten Reise, da habe ich — da lernte ich die Braut meines Freundes lieben. Als ich eS erkannte, bin ich abgereist. Und heute sagte mir dein Vater, daß Horst Lüdicke K<-b nm dich bewirbt. Da habe ich erst gewußt, wie geru ich dich habe, uud daß ich dich keinem andern gönnen möchte. Ich denke, daß du es daraufhin doch mit mir wagen könntest. Und eines Tages werde ich dir bestimmt aus ehrlichem Herzen sagen: „Ich liebe dich!" Das Mädchen lehnte den Kopf an ihn. Ein Weilchen war es still, dann sagte Grete: „Ich habe dich lange schon lieb. Und ich will gern warten, bis du vergessen hast." „Grete, mein tapferes Kerlchen! Sieh mal, ich war eben ein Schaf! Ich hätte längst wissen müssen, wo mein Glück blüht!" Er küßte sie herzlich und dabei öurchrann ihn ein glück liches, warmes Gefühl. Und Grete küßte ihn wieder und über ihnen sangen die Vögel und die Rosen dufteten. — Dann gingen sie Arm in Arm dem Schioste zu. AlS der alte Baumgart ans Fenster trat, sich noch verschlafen reckend und streckend, da rieb er sich die Augen, starrte hinunter, wo zwei Menschen Hand in Hand in der Sonne saßen, und lachte laut und fröhlich auf. Na also! — Am Spätnachmittag fuhr Baron Kellberg dann ftn alten Landauer der Baumgarts nach Hause. Sein In spektor lachte breit nnd zufrieden vor sich hin, als er die Kutsche erkanute. 10. Axel von Kellberg las am andern Tage seine Zei tungen. Er war erst vor einer Stunde vom Felde her- cingekonunen, hatte sich ein bißchen frisch gemacht, wollte in einer halben Stunde essen, nm dann gleich wieder hinauszureiten. Merkwürdig, was er da anf einmal für eine Arbeitslust in sich verspürte! Im Geiste sah er auf dem alten, schönen Besitz Kellberg schon einen wilden Bnben toben. Und vielleicht kam da später noch ein liebes Mädelchen hinzu, das man verwöhnen und verzärteln konnte, während man dem Buben wahrschein lich öfter die Hosen straffziehen mußte. Denn cs mußte selbstverständlich ein richtiger, draufgängerischer Bursche sein. Kellberg faltete eine andere Zeitung auseinander. Mord in einem Bankhäuser Fett und auffällig sprang ihm diese Ueberschrift in die Augen. Und dann las Axel Kellberg hastig, was sich innerhalb der wenigen Stunden in Br. ereignet hatte, daß die Hauptrolle dabei ein alter, wertvoller Ring spielte. Diesen Ning hatte eine Angestellte der Bank, ein Fräulein D. v. B. besessen. Und sie war die letzte, die an jenem verhängnisvollem Nachmittag die Bänkräume verlassen hatte. Sie konnte keine Angaben machen, wo ihr Ning verblieben sei. Sie behauptete, sie habe ihn in ihrem Schreibfache vergessen, doch wurde er dort nicht gefunden. Und gerade an jenem Nachmittag hatte man den alten Portier ermordet! Der Ning trug einen Schlangenkopf, dessen eine Auge fehlte. Und dieses fehlende Auge befand sich merkwürdigerweise in dem Tresor, der vollständig ausgeraubt worden war. (Fortsetzung folgte