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MsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und D-r „Wilsdruffer Tagebla«' erschein« Werktag? nachm. «Uhr. BezugSpr. manatl 2RM. frei Hau?, bei Postbestellung l,M RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lo Rps. Alle Poftanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschästsftclle nehmen zu jeder Zett Be> .... . stcllungen -nigegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt sUk WtlsvrUff U. UMgegeNd sonstiger Betriebsstörun- gen besteht kein Anspruch — —— 2—2 aus Lieicrung der Zci. Ning oder Kürzung des Bezugspreises. 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Wenn wir unserem innenpolitischem Rückblick auf das ^ahr 1935 eine Überschrift geben wollen, so kann sie nur heißen: „Das Jahr der Freiheit". Denn bei all den Fort schritten im Aufbau des staatlichen Lebens wird alles Ge schehen überstrahlt von dem einen Ereignis am 16. März: der Wiederringung der Wehrfreiheit. Diese Tat des Führers findet ihre richtige Beurteilung erst dann, wenn man zurückdenkt an die furchtbaren Jahre der Nachkriegszeit, in denen Deutschland, ein wehrloses Volk, zum Spielball europätscher Politiker geworden war. Wehr los ist ehrlos. Seitdem wir die deutsche Wehrhoheit wiedererhalten haben, ist auch die Ehre in vollem Maße wicderhergestellt. Deutschland ist wieder eine Macht in Europa, ein Staat, der ein Gewicht in die Waagschale der europäischen Politik zu werfen hat. Und dann wollen wir nicht vergessen, daß mit der. Wehrfreiheit die große Schule der Nation wieder neugeschaffen worden ist, durch die alle jungen deutschen Menschen gehen werden, wie eK Adolf Hitler auf dem Parteitag der Freiheit in Nürnberg verkündet hat. Unsere jungen Soldaten tragen das Erbe und das Vermächtnis der zwei Millionen mit sich, die im Kampfe für ihr Vaterland im Weltkrieg das Leben ließen. Nm i. November des Jahres rückte der erste regel mäßige Jahrgang, derIahrgang 1 9 14, in das Heer ein. Das war die Verwirklichung des Gesetzesparagraphen vom 16. März und die Vollendung des am 21. Mai im Reichstag verkündeten Gesetzes. Wenige Tage darauf, am 7- Aovember, legten die jungen Soldaten den Eid der grelle zu dem Führer ab. Gleichzeitig ging die neue Kriegsftagge des Heeres, der Marine und der Luftwaffe Über allen deutschen Standorten hoch. > Geyen wir nun zeitlich das Jahr durch, dann steht am Anfang die Befreiung der deutsch e n Saar. Der 13. Januar 1935 ist im Buche der deutschen Geschichte mit goldenen Leitern verzeichnet. Neun Zehntel des Saar- Volkes bekannten sich für Deutschland und gaben der Welt ein Beispiel echter deutscher Treue. Und als am 1. März der Führer in Saarbrücken einfuhr, da jubelten ihm die Massen zu und begrüßten ihn als den Mann, der alles, was deutsch ist, wieder zusammenführt. Das Saarland Wurde deutsch und als Teil des großen Gaues Pfalz-Saar dem Mutterlande eingegliedert. Der Reichsvarteitag des Jahres 1935 hieß schon mit Recht „Parteitag der Freiheit". Hier in Nürn berg wurde die durch das Wehrgcsetz wiedcrgewonnene Freiheit offenbar. Zum erstenmal marschierte die Wehr macht in großen Verbänden vor dem Führer ans und zeigte in mustergültigen Übungen ihr großes Können. Zum erstenmal auch seit Erlaß der Reichsarbeitsdienstpflicht am 26. Juni zogen die braunen Kolonnen der ArbeUsmänner an dem Führer vorbei. Sie ergänzten das erhebende Bild, das die Wehrmacht bot, und führten den Hnnderttansen- den, die als Vertreter der ganzen Nation in Nürnberg weilten, die Geschlossenheit der jungen Mannschaft vor, die im Arbeitsdienst und in der Wehrmacht die Schule ihres Lebens erhält. Über das äußere Bild hinaus ge wann dieser Parteitag 1935 seine besondere Bedeutung durch das Zusammentreten des Reichstages in Nürnberg. Anknüpfeud an die deutsche Tradition, fand nach 500 Jahren zum erstenmal wieder ein Deutscher Reichstag in Nürnberg statt. Die Gesetze, die am 15. Sep tember 1935 verkündet wurden, zeigen, die Richtung und Zielsetzung des neuen Staates an. Dadurch, daß die Hakenk'reuzfahne zur alleinigen Neichsflaggc erklärt wurde, wurde der Schandfleck ausgelöscht, der ans der alten ruhmreichen schwarzweißroten Fahne lag, die einst die roten Umstürzler von 1918 durch den Kot gezogen hatten. Gleichzeitig wurde mit diesem Flaggengesetz der sichtbare Dank an die nationalsozialistische Bewegung ab gestattet, denn nun wurde die Fahne, unter der die Sturmkolonnen die Freiheit erfochten, zur Fahne des unter dem Nationalsozialismus geeinten Volkes. — Und dann die Gesetze von einschneidender Bedeutung: das Reichsbürgergesetz und das G e's e tz z u m S ch n tz desdeutschen Blutes und der deutschen Ehre. Mit beiden Gesetzen ist die I u d e n f r a g e in Deutschland ge klärt worden, im Interesse des deutschen Volkes und im Interesse der Juden, die das Gastrecht im neuen Deutsch land genießen. So wie sich in allen Gesetzen und Maßnahmen des Staates die neue Zeit durchsetzt, so findet sie ihren Aus druck in den großen monnmentalenGebän den, die überall im Reiche entstehen. In seinen Bauwerken drückt sich stets die Kraft ans, die einem Staate innewohnt. Kraftpoll und wuchtig, wie die Bewegung des National sozialismus, sind seine Bauten. In den Pacteibauten in München offenbart sich der künstlerische Gestaltnngswille des Führers. Sie geben Kunde von einer neuen Blüte deutschen Kunstschaffens. Mit ihnen erstand eine Wall fahrtsstätte des neuen Deutschland, die Ehrcntempel für oie Toten, die ihr Leben Hingaben für die Idee. Der 9. November 1935 war die Erfüllung der letzten D-Un schuld der Bewegung an die 16 Blutzeugen. Lml siir MstWilim mit MWM Sieg der Regierung in der Kammer In der französischen Kammer sand' am Wochenende die entscheidende Aussprache über die Außen politik Lavals statt. Nachdem der französische Minister präsident und Außenminister Laval zweimal ge- fprochen hatte, sprach ihm das Parlament mit 304 gegen 261, also mit 43 Stimmen Mehrheit, das Ver trauen aus. Bei einem radikalfozialistischen Antrag gegen die Rcgierungspolitik hatte Laval schon vorher einmal die Vertrauensfrage gestellt und hier 20 Stimmen Mehrheit erhalten. In der Kammersitzung hatten zunächst einige Oppo sitionsredner gesprochen, die sehr scharfe Angriffe auf die Regierung richteten. Wegen der daraus entstandenen Un ruhe und Erregung mußte die Sitzung vorübergehend unterbrochen werden. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung ergriff Ministerpräsident Laval das Wort. Er betonte zunächst, daß er den Völkerbundssatznngen stets treu geblieben sei und nie gegen eine Verpflichtung, die Frankreich übernommen habe, verstoßen habe. Schon seit dem 10. September habe er mit Eden und Hoare über die Möglichkeiten der Anwendung des Systems der kollektiven Sicherheit beraten. Von den 54 Mitgliedstaaten des Völkerbundes habe Frankreich allein Verpflichtungen von diesem Umfange übernommen. Laval bestritt die Nichtig keit der Behauptung, daß das Verhältnis zwischen Frank reich und England gespannt sei. In seinen weiteren Ausführungen ging Laval u. a. auch ausführlich auf das deutsch-französische Verhältnis ein. Solange eine Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland nicht erfolge, gebe es keine wirksame Friedensgarantie in Europa. Er fügte hinzu, daß er kein Sonderabkommen zwischen Frankreich und Deutschland im Auge habe, son dern eine Verständigung im Nahmen der Organisierung der kollektiven Sicherheit in Europa. Er, Laval, habe Sir Samuel Hoare darauf hingewiesen, welche Aussichten sich für die französisch-englische Politik ergeben würden, wenn die deutsch-französische Verständigung möglich würde. Dann könnten England und Frankreich zusammen Deutsch land nach Genf zurückznführen versuchen. Laval berichtete ferner über die Unterredung zwischen dem französischen Botschafter und dem Reichskanzler Adolf Hitler. Er wies die Be hauptung rundweg zurück, daß bei dieser Gelegenheit von irgendeinem Sonderabkommeu zum Schaden eines öst lichen Staates die Rede gewesen sei. Franyois-Poncet habe in seinem Auftrag dem Führer mitgeteilt, daß in einigen Tagen das französisch-sowjetrussische Abkommen von der Kammer ratifiziert werden würde und ihm im de! der außenpolitischen Aussprache. Auftrage des französischen Ministerpräsidenten gesagt, daß dieses Abkommen nicht gegen Deutschland gerichtet sei. Er habe allerdings auch das Bedauern Lavals übermittelt, daß Deutschland sich nicht an dem gegenseitigen Beistands pakt beteiligen wolle. Fran?ois-Poncet und Reichskanzler Adolf Hitler seien einig in dem Wunsch gewesen, daß zwischen Frankreich und Deutschland ein gutnachbarliches Ver- hältnis in der gegenseitigen Achtung zustande käme. Laval wies ferner darauf hin, daß das französisch- s o w j e t r u s s i s ch e Ä b k o m m e n kein Militär bündnis sei, sondern den Völkerbundssatznngen ent spreche. Es handele sich um ein Abkommen der gegen seitigen Hilfeleistung, das nicht im Widerspruch zum Locarnopakt stehe. Während der Bestattungsfeier für Marschall Pil- sudski habe er eine dreistündige Unterredung mit General Göring gehabt und dabei die Möglichkeiten besprochen, wie beide Länder versuchen könnten, sich einander zu nähern. Er, Laval, wünsche nicht, daß ans der Tribüne der franzö sischen Kammer Worte gesprochen würden, die diese Auf gaben noch schwieriger gestalteten. Rach der Rede Lavals nahm die Kammer die Abstim mungen über die eingegangenen Anträge vor, die daS oben wiedergegebene Ergebnis hatten. Am Abend begann die Kammer dann die zweite Lesung der innerpolitischen Gesetzentwürfe. Ser Führer gratuliert Stabschef Lutze. Oberpräsident Stabschef Viktor Lutze verbrachte seinen 4 5. Geburtstag in Hannover, wo ihm viele Ehrungen an diesem Tage zuteil wurden. Das Gruppcnführerkorps und die Amtsschaft der Obersten SA.-Führung weilten ebenfalls in Hannover, und Ober gruppenführer von Iagow sprach dem Stabschef den Dank dafür aus, daß er der SA. das Vertrauen des deut schen Volkes wiedererworben habe. Reben Telegrammen von Dr. Goebbels und anderen bekannten Persönlichkeiten von Partei und Staat ist auch ein Glückwunschtelegramm des Führers cingelroffen, das folgenden Wortlaut hat: „Zu Ihrem heutigen 45. Geburtstage sende ich Ihnen meine herz lichsten Glückwünsche und verbinde sie mit der Hoffnung, daß es Ihnen vergönnt ist, auch in Zukunft Ihre ver dienstvolle Arbeit als mein Stabschef an der SA. fort- rufetzen." Nicht allein auf München bleibt das künstlerische Schaffen beschränkt, anch andere deutsche Städte wissen davon zu künden. Das Tannenbergdenkmal im deutschen Osten, wo einst heiße Kämpfe um die Verteidi gung von Herd und Heimat tobten, erhielt eine grund legende Umgestaltung und wurde am 2. Oktober, dem Ge burtstage des verewigten Generalfeldmarschalls v. Hinden burg, zilm Reichsehrenmal erklärt. Das Haus der deutschen K u n st wächst empor und zeigt bereits die edlen Formen seines wuchtigen Banes, und in Berlin entstehen das Reichsluftfahrtministerium, das vor kurzem das Richtfest feierte, und die Olympia bau t e n als ewige Zeugen deutschen Gestaltungswillens. Knnst und Kultur finden im neuen Staate in gleicher Weise ihre Betreuung. Heute können wir sagen, daß wir wieder eine deutsche Kultur haben, denn sie ist rein von allen artfremden Einflüssen. Das neue deutsche Kul turschaffen fand im Jahre 1935 seine Krönung durch den R e i ch s k u l t n r s c n a t, der als höchste kulturelle Ein richtung des neuen Deutschland zu gelten hat, und in dem alle die Männer deutschen Kunst- und Kulturschaffens ver eint sind, die der neuen Zeit den geistigen Stempel auf drücken. Wie die Bauten Adolf Hitlers, so sind dieStraßen Adolf Hitlers ein' weiteres Dokument für den un beugsamen Aufbauwillcn des deutschen Volkes. Am 19. Mai eröffnete der Führer die erste Autobahnteilstrecke Darmstadt-Frankfurt a. M., der am 23. September die Freigabe der ganzen Strecke Frankfurt-Heidelberg folgte. Die Ncichsanlohahnen sind ein Werk, das seinesgleichen in der Welt sucht. Sie sind die Adern, die ganz Deutsch land durchziehen, und durch die in absehbarer Zeit das Leben de: neuen Deutschland fluten wird. Wenn wir an die Hundertjahrfeier der >-^ t s ch enEisenbabnin Nürnbera am 7. Dezember zuruckdenken, dann wird uns klar wkrden, daß, ob Auto bahn, ob Schienenstrang, alle Verkehrsmittel im Dienste des deutschen Volkes und der deutschen Wirtschaft ein gesetzt werden. Nürnberg gab einen kleinen Ausschnitt von dem, was deutsche Technik erschaffen hat. Es führte aber anch gleichzeitig, wie der Führer in seiner Rede betont hat, das größte deutsche sozialistische Unternehmen aller Zeften dem deutschen Volke vor Augen. Im Staate Adolf Hitlers hat.die Politik das Vorrecht vor der Wirtschaft. Die Wirt schaft hat sich nach den politischen Richtlinien einzuordnen. Und sie tnt es und ergänzt somit das politische Geschehen. Das vergangene Jahr stand ebenfalls im Zeichen der A r- b e i t s b e s ch a f fn n g, wie alle bisherigen Jahre seit der Machtergreifung. Zum erstenmal wurde in der Mitte des Jahres die Zweimillionengrenze der Arbeitslosen unterschritten. Alle Zweige der Wirtschaft sind im Auf blühen, die Fabriken arbeiten, die Schornsteine rauchen, und in den Handwcrksstätten ist wieder Leben. Und der deutsche Arbeiter dankt es der Staatsführung. Am 13. und 14. April 1935 hat er bei den Vertrauensrats wahlen laut und deutlich sein Bekenntnis zum neuen Staate und seinem Führer erneuert. Arbeits-, Wirt schafts- und soziale Gesetze untermauern das neue Wirt schaftsgebäude. Das Jahr 1935 hat hier neue Stützen ge schaffen, auf denen weiter aufgebaut werden kann. Mit stolzer Zuversicht gehen wir in das vierte Jahr der Regierung Adolf Hitlers. Anch das neue Jahr steht im Zeichen des Auf- und Ansbaues. Es wird noch hart werden, denn es lassen sich nicht in ein paar Jahren alle die Schäden auswetzen, die Jahrzehnte geschlagen haben. Aber im Vertrauen aus.die Führung werden wir hoff nungsfroh weiterschaffen in der Erkenntnis, daß wir mit jedeni Tage dem großen Ziele näherkommcn, das für uns heißt: „Ein freies und machtvolles deutsches Vaterland, würdig seiner Geschichte!".