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MkdnOrTagebjatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen betördlicherseits bestimmte Blatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags nachm. 4Uhr. Bezugspr. monatl.S RM. frei Saus, bei Poftbestelluna 1,80 RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lv Rpf. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiacr''Bc't^c^^ gen besteht kein Anspruch - — ^ms Ueserung der Zei- tung oder Kürzung des Bezugspreises. 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An diesem Tag wird das Millionenheer der frei willigen unbekannten Helfer abgclöst von den bekannten Trägern der höchsten Stellen in Reich und Partei, Staat und Stadt, Wirtschaft und Kunst, Presse und Rundfunk. An diesem Tage gehen sie alle mit der Sammelbüchse auf die Straßen, in die Gaststätten, Licht spielhäuser und Theater, und werben für die unverschul det in Not Geratenen, getragen von dem Gefühl wahrer Volksverbundenheit, erfüllt von dem Anftrage des Füh rers: Keiner darf hungern, keiner darf frieren! Zugleich aber sammelt sich an diesem Tag die ganze Stosskraft des deutschen Volkes zu einem Großangriff gegen die Not. Die Idee des Tages der nationalen Solidarität und der Gedanke der unauflöslichen Schicksalsverbundenheit hat im deutschen Volk — das hat der 7. Dezember aufs neue bewiesen — tiefe Wurzeln geschlagen. Das Ver trauen, das der Führer in den Gemeinschaftssinn des Volkes gesetzt hat, ist nicht enttäuscht worden. Besonders lebhaft ging es in der Neichshauptstadi, als dem Sitz der Reichsregierung und zahlreicher Behör den zu. Tausende von Menschen umdrängten in der Passage Unter den Linden Ministerpräsident Hermann Göring. Überall nur hochgereckte Arme, um Spenden in die Büchse zu stecken, eine große Büchse mit einem riesigen Trichter, in den gut zehn Hände auf einmal ihren Obolus werfen konnten. Als diese Büchse gefüllt war, kam eine kleine Holztruhe ran und dann ein Eimer. Um 17 Uhr traf der Ministerpräsident am Wedding ein von einer unübersehbaren Menschenmenge mit Jubel begrüßt. Hier bewies es sich wieder einmal, daß gerade die ärmere Bevölkerung immer zu Opfern bereit ist. Sammler beim Fayrer. Der Führer ließ es sich nicht nehmen, nach Be endigung der Straßensammlung eine große Anzahl von Helfern und Helferinnen dieses Tages in die Reichs kanzlei einzuladen, wo er allen persönlich eine größere Spende für das Winterhilfswerk in die Sammelbüchse gab. Vor dem Hotel Adlon Unter den Linden nahm Reichs- Minister Dr. Goebbels von feiner kleinen Tochter Helga das erste Scherflein in Empfang. Und nun riß Stunde für Stunde der Strom der Spender nicht mehr ab. Hier kam ein ganzes Volk in allen seinen Ständen und Schichten vorbei und opferte. Da hatte sich eine Mutter mit ihren zwei Kinderchen auf dem Arm durch das Gewühl hindurÄgewunden und lieferte nun dem „Doktor" durch Vie Händchen ihrer Kinder ihr Scherflein ab, ein Sparkassenbuch wurde dem Minister gereicht. Viele Menschen und viele Methoden des Gebens. Der Humor beherrscht« die Stunde, und Dr. Goebbels selbst trug nicht wenig dazu bei: „Wer Hosenknöpfe reintut, wird ein gelocht." Nun gab es keine Hosenknöpfe, es gab oft genug 50 Pfennig- und Markstücke. Aber es gab auch mehr. Wer dabei stand, konnte sich davon überzeugen: Schecks mit mehrstelligen Zahlen. Als die siebente Büchse gefüllt war, kamen die als Reserve mitgebrachten Eimer dran. Zum Abschluß sammelte der Minister noch kürzere Zeit in einem wogenden Menschenmeer in der Leipziger Straße und am Potsdamer Plgtz. Ein geradezu lebensgefährliches Gedränge herrscht vor dem Columbushaus am Potsdamer Platz, wo jeder mann Frau Magda Goebbels seinen Tribut entrichten wollte. Für jeden Spender fand Frau Goebbels ein herzliches Wort des Dankes. Reickstuaendfüürer Der Führer spendet für das Winterhilfswerk. ' Am Tage der nationalen Solidarität empfing der Führer einige Sammler und Sammlerinnen. Im Bilde übergibt der Führer dem Fittstschauspieler Fritz Kampers eine nam hafte Spende. In der Mitte SS.-Brigadeführer Schaub. Rechts, in Rückenansicht, der Schauspieler Paul Wester meyer. (Heinrich Hoffmann — M.) Baldur v. Schirach und Reichsarbeitsführer §1 e rT sammelten neben Musikzügen ihrer Formationen, SS.- Brigadeführer Botschafter vonRibbentrop vor dem „Fürstenhof". Auch Reichsführer SS. Himmler, Reichsminister Seldte, die Staatssekretäre Pfundt- ner und Körner und viele andere Sammler ließen keinen durch, der nickt auck ein Sckerflein aesvender hätte. In Sachsen... Tie Summe, die am Tag d'er Nationalen Solidarität! die sächsische Bevölkerung aufbrachte, um deutsche Volks-! genossen vor Not nnd Elend zu schützen, stellt ein einzigartiges Bekenntnis zur Volksgemeinschaft und damit zum Wollen Adolf Hitlers dar. Mit Recht hat! man diesen Tag als einen Feiertag bezeichnet, einen Feier-! tag, der sein Gepräge erhielt durch den Einsatz aller füh renden Persönlichkeiten des Staates und der National-! sozialistischen Bewegung. Männer, die für uns in Sachsenl die Treuhänder der nationalsozialistischen Weltanschauung! sind und Männer der Wirtschaft standen mit den führen-! den Persönlichkeiten auf kulturellen und anderen Gebieten, in einer geschlossenen Front. Naturgemäß wurde die Landeshauptstadt Dresden, durch den Einsatz des Gauleiters und Reichsstatthalters! Mutschmann besonders ausgezeichnet. Er, der einst! im roten Sachsen als erster die Fahne Adolf Hitlers er griff und unter ihr im ausgesprochen marxistischen Gebiet, im Vogtland, einige wenige unter dieser Fahne sammelte, bewies jetzt wieder, daß er in Sachsen der erste Diener Adolf Hitlers ist. Stunde um Stunde sammelte er auf dem Altmarkt. Tausende und aber Tausende sind es ge-i wesen, die ibm ibr Dankovker gaben. * Der Dank -es Michsstaiihalters. Der Tag der Nationalen Solidarität ist vom deut^ schen Volk wie ein Festtag begangen worden. Wohl nur! die ganz Unbelehrbaren haben beiseite gestanden, als es« galt, dem Führer durch tätige Hilfe an der Volksgemcin-^ schgst einen kleinen Dienst abzustatten. Mit Freude hatten sich die an führenden Stellen der Partei und des Staates stehenden Männer sowie zahlreiche Künstler und Wissen schaftler in den Dienst der Lache gestellt. Mit derselben Freude brachte der Volksgenosse sein Opfer für das Win-j terhilfswerk der NSDAP. Die große Idee der Volksgemeinschaft hat an diesem Tag eine» Sieg gefeiert wie selten zuvor. Das Ergebnis in Sachsen macht uns alle froh undl stolz. Manche Träne kann dadurch getrocknet werden. Viele Hungernde können gespeist und viele Frierende gekleidet werden. Das ist der schönste Lohn für alle Mühen und Opfer der Sammler wie der Spender. Das dentschc Volk in seiner Gesamtheit hat gezeigt, daß cs nationalsozialistisch zu denke» gelernt hat. Es hat an diesem Tag ein einmütiges Bekenntnis zum Sozialis mus der Tat abgelegt. Mit solcher Gesinnung braucht uns allen vor der deutschen Zukunft nicht bange zu scin.^ Wir bauen damit ein Deutsches Reich, das ewig lebe» wird!, Martin Mut sch man«. Vie Kameradschaft einer Nation offenbarte sich am Tag der nationalen Solidarität. Alle sammelten für alle! Von den Millionen freiwilligen Helfern, die am Tag der na tionalen Solidarität für ihre notleidenden Volksgenossen sam melten, hat unsere Kamera einige im Bilde festgehalten: (von links) Reichsminister Dr, Goebbels, der „Doktor" der Berliner, konnte sich über den Zuspruch der Gebefreudigen nicht beklagen — der Stellvertreter des Führers, Reichsmini ster Rudolf Heß, konnte am Horst-Wessel-Platz die Opfer freudigkeit der Berliner feststellcn — Ministerpräsident Her mann Göring sammelte Unter den Linden und am Wed ding — der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn. Dr, Dorpmüller, sammelte am Tag der nationalen Solida rität im Rahmen der Fahrhunerlfeier der deutschen Eisen bahnen zusammen mit den Chefs der Neichsbankdirektionc» vor dem Hauptbahnhof in Nürnberg für das Winterhilfswerk. (Scherl Bilderdienst — Deutsche Piesse--Photo-Zcntrale — ^Weltbild — M^