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Sehr geehröer Herr Redakd ähr! Zu den ver schleimen Eigenschaften der Menschheit», diede Hoffnungen und Entteischungen immer zu gleicher Zeid bring und zu denen man sich aber immer wieder bereit findet, gehörd u. a. das Lot- terieschbielcn. Es gibt aber ooch wärklich nischd schehners als so ehn Lotterielos in der Tasche, dorch das mer sich immer 'chon als ehn klehner Kapitalist siehlt und immer in guter Hoffnung is. Fliegt mer dann am Ende dorch, was merschdens der Fall is, dann is dr Kummer ooch nich besondersch grob, dann setzt ehmd mid neiem Hochdruck de neie Hoffnung fiersch nächste Mal ein, denn was mer im Oogenblicke nich hab, das kann mer schbäter noch genau so gut brauchen. Bein Lotterieschbielcn helfen die vielen klehnen Kniffe, diede manche da anwenden wolln, um den Gewinn ze erzieln, nischd. Da fliegt ehne Num mer, diede in der Quersumme dorch drei ze teiln geht, genau so dorch wie ehne Nummer, von der mer in den Unternächten getreimt hab oder die ehnen ehne off de Dummheid ihrer Kunden schbekulierende „weisze Frau" ausn schwarzen Kassee satz rausgelescn had. Das is alles Mumpitz, der nischd hilft. Das ehnzige richtige Mittel is de richtige Nummer, die allehne macht den Gewinn, da kann jeder Gift drauf nehm (aber nich gleich so viel, daßr den Gewinn dann ieberhaubd nich mehr er lebt». Um diese richtige Nummer ze ziehn, dazu gehört ehne glickliche Hand, gans gleich, welche Handschuhnummer da nein paßt. Da fällt mir gerade zer rechten Zeid ehn Gedicht in de Finger, das zwar nich ganz so alt is wies Lotterieschbielen sel ber, das aber doch schon hibsch paar Jährchen öffn Buckel had, trotzdem aber noch wie ganz nei in unsere Tage basit. Vielleicht hehm sich das alle Schbieler fier oogenblickliche und kommende Fälle auf. Es Hecht folchendermaben: -„Nu is das Ende wieder da vom Liede, Das Glick fiel wieder nich in Deinen Schoß! Gezogen Hamm se nu das letzte Los Und traurig sitzt Du da mid änner Niede! Nu had de liebe Seele wieder Friede, De Hoffnung bekam zwar än sanfdsn Schdoß, Denn mid der Lotterie is nischd mehr los, Doch schbierst Du dafier Ruhe im Gemiede. Elenden Mammon wolldest Du gewinnen, Du folldest doch auf bess're Schätze sinnen, Nich glicklich macht allein des Geldes Masse! Er sagt: „Nu ähm!" und sieht sei Unrecht ein, Doch um Fortuna nich ganz fern zu sein, Holt er sich doch — ä Los zur erschden Klasse!" Die gudcn Värsche meegcn alle bedenken, die in der ver gangenen Woche bei der erschden Klasse unserer Landeslotteris dorchgerasselt sind, das Los fier de zweete Klasse erhalten se sowieso (gegen Bezahlung), und wenn se ooch nischd gewonn Hamm, so gehen se doch mit froher Hoffnung in de nächste Klas- se. Vielleicht hilft diesmal der Weihnachtsmann bisiel mid nach und beschert den unverdrossenen Schbielern ehne hibsche Weih- nachtsfreide. Das gilt in besonderem Matze ooch fier die neie Arbeitsbeschaffungslotterie, diede gerade ehn paar Tage vorn Fest gezogen wärd. Mir schwahnt so was vorn Koppe, als däde diesmal chner der grotzen Gewinne in unsere Schdadt falln. Ich wees nich, wie das kommt, aber mir liegts so im Ge miede und solche Gefiehle Hamm mich noch nie geteischt. Wer also noch kehn sohn Los had, hole sich flink noch chns, ehr se alle wärn. Fier mein guten Rat willch weider gar nischd Hamm als blos de Erlaubnis, mich midfrein ze dierfen, wenns wärk lich eintreffen däde, wasch da so im Gefiehle hab. In diesem Sinne wünsche ich allen de richtige Nummer in der dazugs- heerenden glicklichen Hand. Off Wiederhärn! Ferchdegodd Schdrammbach. Wie -er Stahlhelm erfunden wurde. In diesen Tagen begeht der Schöpfer des Stahl helms, Professor Schw erd, seinen 63. Geburtstag. Ter Tag fällt ungefähr zusammen mii der zwanzigsten Wiederkehr des Tages, an dem die ersten Stahlhelme in Deutschland erprobt wurden. Das Dokument der Entstehung, wenn man so will die Geburtsurkunde des deutschen Stahl- h.elms, ist das Telegramm an den damals im Felde be findlichen Neservehauptmann Schwerd — im Zivilberuf Professor an der Technischen Hochschule Hannover —, daß seine Anwesenheit „zwecks Rücksprache betreffend Stahlhelm" in der Bekleidungsabteilung des Berliner Kriegsministeriums dringend erforderlich sei. Auf der Fahrt nach der Hauptstadt entstand dann am 17. Sep tember 1915 eine erste Skizze, die die ursprüngliche Stahl helmform wiedergibt und die vielleicht auch durch die ge schichtliche Erinncruug an die haudgeschmicdeten Reiter stahlhelme des Mittelalters, die sogenannten „Schal- l e r n", beeinflußt war. Mit einer kleinen Änderung des Nackcnschntzcs blieb der Stahlhelm so erhalten, wie Schwcrd ihn damals entwarf. In eingehenden Beratungen wurde nun zunächst ein mal die genau Legierung des zu verwendenden Mate rials festgesetzt, wobei cs ohne weiteres bei dem von vornherein in Vorschlag gebrachten Chromnickel stahl blieb, der mit etwa 1,5 bis 2,0 v. H. Silizium, dem verbreitetsten chemischen Element, legiert wurde. Es ge lang weiter, ein einwandfreies Metall zn erhalten, das sich im Ziehprozeß formen ließ, so daß nach insgesamt 42 Arbeitsvorgängen die Herstellung der Probeheimc er folgen konnte. Bei ihrer probeweisen Beschießung wurden alle Erwartungen der Heeresleitung übertroffen, so daß bereits Milte November 1915 rund 400 Probe helme ans dem Schießplatz in Kummersdorf zur weiteren Beschießung zur Verfügung standen. Sie waren ein großer Erfolg für den Erfinder, den Hauptmann Schwcrd, wie für seine Mitarbeiter, von denen vor allem der bekannte Chirurg, Geheimrat Professor Dr. Bier, im Felde Obcrgeneralarzt des 18. Armeekorps, erwähnt werden mnß. Geheimrat Bier war seinerseits auf den Gedanken der Konstruktion eines Metallhclms dadnrch gekommen, daß ihm einst im Anglist 1015 eine überaus schwierige Kopsoperation oblag, bei der ein winziger Granatsplitter den Schädel eines Tapferen durchschlagen und sich im Gehirn festgesetzt hatte. Der Splitter sollte mit Hilfe eines Elektromagneten entfernt werden, den Haupt mann Schwcrd beschafft hatte und mit dessen Einstellung er gerade beschäftigt war. Schwcrd äußerte damals seine Verwunderung darüber, daß die Heeresverwaltung bei der kämpfenden Truppe nicht schon geeignete Stahl helme eingeführt habe. Geheimrat Bier, völlig ein genommen von diesem Vorschlag, gab dann diese An regung an das Kriegsministerium weiter, und Oberst leutnant von Feldmann, Ches der Bckleidungs- abtcilung, erkannte mit Scharfblick sofort den Wert der Vorschläge, so daß ihm an der erfolgreichen Durchführung ebenfalls wesentlicher Anteil zngcsprochen werden muß. Die ersten 30 000 Stahlhelme gelangten bereits Anfang 1916 an die Front, hier wurden vorerst die schwerringen den Kampftruppen vorVerdun mit den neuen Helmen ausgerüstet. Andere Staaten haben andere Formen des Stahl helms eingeführt, aber das deutsche Heer hat den im Weltkriege millionenfach erprobten und bewährten Stahl helm beibehalten. Er ist auch der Helm unserer neuen Wehrmacht geblieben, der unentbehrliche Begleiter des deutschen Mannes im feldgrauen Ehrenkleid. Kleine Nachrichten. Nationalsozialisten in Wien angcklagt. Wien. Vor einem Wiener Schwurgericht wurden fünf Nationalsozialisten wegen angeblicher Wieder- oraanisierung der SA. im N. MemesnSebezirk zu Kerker» strafen von drei bis achtzehn Monaten verurteilt. — Außer diesem politischen Prozeß beginnt am kommen den Montag in Wien ein Hochverratsprozetz gegen 17 ehe malige SA.-Männer. Explosion in einer französischen Dynamitfabrik. Paris. Wie aus Marseille gemeldet wird, zerstörte eine Explosion einen Teil der Dynamitfabrik in St. Mar tin de Crail bei Arles. Vier Arbeiter wurden getötet, und zwar zwei Franzosen, ein Italiener und ein Annämit. Das Unglück ereignete sich in der Nitroglyzcrinmischerei. Schwere Unwetter über Italien. Rom. Schwere Unwetter, verbunden mit heftigen Wolkenbrüchen und Orkanen haben über ganz Italien ge wütet. Besonders schwer wurde Süditalien heimgesucht. In der Umgegend der kalabrischsn Stadt Catanzaro sind 20 Todesopfer zu beklagen, die durch Überschwemmungen und Hauseinstürze ums Leben kamen. Zwölf Spione in Ungarn verurteilt. Budapest. Der königlich-ungarische Honved-Gerichts- hof verurteilte 12 Personen wegen Spionage zugunsten fremder Staaten zu schweren Zuchthausstrafen. Unter den Verurteilten befinden sich zwei Frauen. Englischer Frachtdampfer im Kanal gesunken. London. In dichtem Rebel ereignete sich ein Schiffs zusammenstoß im Kanal, bei dem der englische Fracht dampfer „Lancresse" (800 Tonnen) sank. Die Besatzung konnte bis auf einen Mann gerettet werden. Das Schiff, mit dem der Zusammenstoß erfolgte, war der norwegische Dampfer „Tres", der schwere Beschädigungen erhielt. Der seit Mittwoch vermißte englische 2000-Tonnen-Dampfer „Sheas Brock", der in der Nordsee in einen Sturm geraten war, ist jetzt aufgegeben worden. Seine Besamung bestand aus 21 Mann. Turnen, Sport und Spiel. Gedenkminute der Fußballer am Totensonntag. Die säch sischen Vereine werden am nächsten Sonntag, dem Totensonn tag, wie stets in den letzten Jahren den toten Kameraden eine Gedenkminute in allen Spielen widmen. Die Schiedsrichter unterbrechen 10 Minuten nach Halbzeit jeden Kampf auf eint Minute, in der Spieler und Zuschauer der Toten gedenken. Die Fahnen der Vereine sind an diesem Tage auf Hachmast z« setzen. Das Ergebnis der Adler-Refordfahrt. Tie Rekordsahrtcn des 1,5-Liler-Adler-Strom- linienwagens aus der Berliner Avus haben zu den Er folgen geführt, die man sich wünschen konnte. Die gesamte Serie der L a n g st r c ck e n - B e st l e i st u n g e n, die von französischen Fahrern in den Tagen vom 12. bis 16. Sep tember d. I. bei Paris mit einem Peugcotwagen ausgestellt wurden, sind von den fünf Adlerfahrern oon Guil leaume, Hasse, Löhr, Heckel und Boetzkcs in der Zeit vom 16. bis 20. November wesentlich verbessert worden. So befinden sich jetzt also — vorbehaltlich der Anerkennung durch die internationale Sportkommission — die Strcckcnrekorde über 3000 Meilen, 4000 Kilometer, 4000 Meilen, 5000 Kilometer, 5000 Meilen und 10 000 Kilometer sowie die Zeitrekorde über zwei, drei und vier Tage der Klasse bis 1,5 Liter in deutschem Besitz. Die bisherigen Rekorde standen aus etwa 102 Stundenkilometer Durchschnitt, die neuen sind auf 120 Stundenkilometer hinaufgeschraubt worden. Der Adler-Stromlinienwagen hatte insgesamt in den 92 Stunden 1l 875,284 Kilometer zurückgelegt und über diese Entfernung einen Stundendurchschnitt von 123,7 Kilometer erzielt. Der letzte Rekord des französischen Peugeot-Wage ns halte auf 9875 Kilometer und 102,8 Kilometer Stundendurchschnitt gestanden. Bei seinen Rekord sahrten hat der Adler-Wagen ferner eine erstaunliche Wirtschaftlichkeit erzielt; denn er verbrauchte auf seiner Rckordreise nur eine Kraft st ofsmenge von durchschnittlich etwa 9 Liter Aral aus 100 Kilo meter — übrigens zur eigenen Überraschung des Werkes, denn ursprünglich rechnete man mit einem Verbrauch von mindestens 11 Liter. So wurden also die Rekordsahrten mit vollem Erfolg für das Werk, für die deutsche Zubehör industrie, die Fahrer und die immer noch schnellste Rennbahn Europas, die Avus, abgeschlossen. vinksre-ükLnrrrcuvrr ouac» vkarxa orn-en ^rirrk«,veckvAt», (54. Fortsetzung.) Der Zaun, halb durchlöchert, halb niedergetreten, bietet ihm kein Hindernis. Er steigt gemächlich hinüber. Nachdem er sich versichert hat, daß ihm bei seinem selt samen Beginnen nur die Sterne zuschauen, schlüpft er gewandt durch eine Oeffuung in der Wand, die früher ein Hühnerauslanf gewesen sein mag. — Dann ist er offenbar am Ziel seiner Wanderung, in der groben Scheune. Den Strahl seiner Taschenlampe blendet er sorgfältig ab. Er sieht genug: Den Wagen, die Maschinen . . . oh, er bemerkt, daß es allerneueste Konstruktion ist, ver dammt modern sind die überhaupt eingerichtet ... dann holt er eine kleine Kamera heraus . . . lautlos leuchtet das Licht grell auf .. . der ganze Wagen... die Haube hoch! . . . so . . . nun aus der Nähe den Motorblock . . . aber das ist alles nur Vorspiel, die Hauptsache kommt erst. Er holt Werkzeug aus seiner Rocktasche. Man braucht Nicht viel, um einen Vergaser schnell zu demontieren. Er zerlegt ihn sorgfältig mit geübten Händen in die Einzel teile, mißt in aller Ruhe, notiert in ein kleines rotes Büchlein, skizziert, dann steckt er sich eine Vorsatzlinse auf die Kamera und macht noch zwei Aufnahmen. In wenigen Minuten hat er alles erledigt, den Vergaser wieder eingebaut, die Haube geschlossen, und alles sieht wieder unberührt aus. Ans dem Wege, der ihn her führte, verläßt er das Haus. Schnellen Schrittes eilt er dann auf die Hauptstraße zu und beginnt über die kleine Brücke hinweg in Nich- tnng Potsdam zu marschieren. Nach wenigen Minuten stoppt ein Heller, grauer Sportwagen. . .Friedrich?" Der einsame Wanderer steigt ein nnd der Wagen saust davou, auf Berlin zn, nachdem ihn der Fahrer elegant auf der schmalen Straße wendete. — In dieser Nacht entwickelt Dr. Korff einen Film streifen. Friedrich bereitet das Fixierbad. Korff ist ver gnügt. Er pfeift leise einen Schlager, während er das Zelluloidband durch den Entwickler zieht und von Zeit zu Zeit das langsam heraustretcnde Negativ prüft. „Großartig!" meint er endlich, und man merkt seiner Stimme die Zufriedenheit an. „Das war mein bester Gedanke, daß ich Fräulein Doktors Liebhaber auf die Spur ging. Ach, Friedrich, du verstehst das alles nicht, aber laß nur, mein Sohn, wenn du die Sache morgen in Prag zu meiner Zufriedenheit machst und auf der Nürburg geht alles gut, dann kriegst du deinen Schein und kannst gehen, wohin du willst!" „Herr Doktor! Ich werde . . ." „Pscht! Ned' nicht, Friedrich! Immer schön kusch und Ordre pariert! Bist doch ein lieber Kerl, nicht? Ueb- rigens ... du fährst mit der Bahn nach Prag morgen. Der Wagen ist doch ein wenig zu auffällig. Und nun geh', mach' mir einen Kaffee drüben! Das Bad hier bring' ich schon in Ordnung, wenn ich alles fertig hab' , . ." * * » Die Reise des Herrn Niemöller ist ohne alles Auf sehen vor sich gegangen. Er hat in Prag einige Be kannte ausgesucht und eigentlich ganz mühelos alles er fahren, was er wissen wollte. Fest steht für ihn be reits, daß Korff ein ganz gewissenloses Doppelspiel treibt, daß er zwei Eisen im Feuer hat und sie beide schmiedet. Die Leute in Prag verlassen sich auf ihn ge nau so fest wie es Thormeyer in Berlin tat. Allerdings ist den Pragern ein kleiner Irrtum in der Person de-s Herrn Korff unterlaufen. Nach der Beschreibung seines Gewährsmannes kann der Prager Korff nicht mit dem Berliner identisch sein. Korff, wie man ihn in Prag kennt, ist ein ziemlich unscheinbarer Mann, mittelgroß, nicht sehr gepflegt, etwas schen, eher einem Provinz buchhalter ähnlich als einem Konstrukteur. Niemöller sagt nichts, als er diese Auskunft bekommt. Aber er denkt sich sein Teil. Er hat dielen unscheinbaren Herrn in Korffs Nähe bereits beobachtet, es kann nur Fried rich seiu, der eigentümliche Schatten, Diener, Chauffeur und wahrscheinlich Helfershelfer. Intelligenter Bursche, dieser Korff! deukt er, zieht sich schlau aus der Affäre! Reist nicht selbst — das hätte man bald heraus. Keine Korrespondenz durch die Post — kann nicht kontrolliert werden, außerdem: Wenn's brenzlich wird, zieht er den Kopf aus der Schlinge und läßt den andern hochgehen. Aber noch sind keine Beweise vorhanden. Nicht eine der beteiligten Stellen würde auch nur einen Teil der Verhandlungen eingestehen. Niemöller überlegt: Soll er weitere Schritte uncer nehmen oder erst Thormeyer Nachricht geben? Der Kauf der Insel Falkenau würde genügen, Korff der Korrup tion zu überführen. Ein paar einfache Frage hatten ergeben, daß Korff bei der Sache rund zwanzigtausend Mark verdient hatte. Er hatte in seiner "Eigenschaft als Vertreter der Amag dem Privatmann Korff eine Insel um diese Summe zn teuer abgekauft. Der Makler war ja nur die Strohsigur. Aber, um das herauszufinden, hätte Thormeyer ihn nicht zu bemühen brauchen. Doch hier ... die Prager Geschichte, das war noch nicht zu Ende. Wenn es dem sauberen Herrn Korsf ge lingen sollte, seine Erfindung nach Prag zu verkaufen, so war der Tatbestand des Landesverrates gegeben, denn die Erfindung gehörte zu gleichem Teile dem Werk, das ihm die Möglichkeiten zu ihrer Durchführung geboten hatte. Dieser Kerl opferte gewissenlos Arbeitsmöglich- ketten und Verdienstaussichten für zehntausende deut scher Arbeiter ... er verkaufte sein Volk für schmutziges Geld. Wenn es noch ein armer Teufel gewesen wäre, hätte man es noch wenigstens erklären können, aber so r . . . Der Mann hatte es doch, weiß Gott, nicht nötigt Niemöller macht keinen Unterschied zwischen Sub jekten, die Nachrichten an den Feind verkaufen und solchen Kerlen, die eine deutsche Erfindung ins Ausland verschachern, weil sie dort besser bezahlt wird. Er beschließt also, den nächsten Besuch des Herrn Korff — vielmehr des Herrn Friedrich — abzuwarten. Der wird in Prag übermorgen nachmittag erwartet. * » * ^Fortsetzung folgte