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Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Tageblatt" erscheint werktags nachm. t Uhr. Bezugspr. monatt 2RM. srei Kaus, bei Postbestcllung 1^8 RM. zu;Lgl. Bestellgeld. Einzelnummer lü Rpf. Alle Postanstaltcn, Postboten, unsere Austräger u. Geschästsstelle Foll?°lMercr^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umqegcnd sonstiger"!»"^ gen besteh, kein Anspruch — aus Licserung der Zci- tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandtcr Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegender Preisliste Nr. 5. — Ziffer-Gebühr: So Rpsg. — Dorgeschrte» bene Erscheinungslage und Plahwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags IN Uhr. .. Für die Nichtigkeit der durch Fcrnrus übern,it. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen üb-rneh. men wir keine Gewähr. — Bei Konkurs und Zwangsverglcich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 262 — 94. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 9. November 1935 „W ihr habt doch gesiegt!" Am 9. November 19t8 hatte in der Mittagsstunde Philipp Scheidemann von der Freitreppe des Reichstages tMphaiisch verkündet: „Das dentsche Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt!" Zwei Tage später bekam das deutsche Volk im Walde von Compiögnc die Antwort ans diesen irrsinnigen Demagogcnschrei: die Waffcnstillstands- bedingungen eröffnen den Weg eines 65-Millionen-Volles Unter dem Kreuz von Versailles. Verlästert und verfolgt kämpft hie und da ein Hänschen Unverblendeter ihren — Nrit den Augen der Vernünftelei gesehen — aussichtslosen Kampf gegen den falschen Frieden und diejenigen, die nns zu der Unterwerfung in Versailles verhalfen. Aussichtslos erscheint dieses Ausstattern gegen den Novemberverrat, wenn man den Glauben nicht spürt, der m den revolutionären Stoßtrupps lebendig ist. D2 Kolonnen marschieren auf verschiedenen Straßen, noch er kennen sie nicht die Nebenlcnte. Im Vogtland und im Ruhrgebiet tobt der rote Spuk, von Moskau geschürt. Im Januar 1923 überfällt Frankreich mit Negern und Tanks die friedliche Rnhr. Auf der Golzheimer Heide fällt an einem Maienmorgen der erste Soldat des Dritten Reiches, der Oberleutnant Albert Leo Schlageter. In Küstrin bricht der Putsch Ler „Schwarzen Reichswehr" zu sammen. In Thüringen reckt sich wieder das Gespenst des roten Bürgerkrieges auf. In Sachsen will der marxistische Ministerpräsident die Arbeiterbataillone bewaffnen. Die vOrdnungszelle Bayern", in der Herr Kahr als General- staatskommissar fungiert, weigert sich, Anordnungen von Berlin cntgegenzunehmcn. Die bayerische Division wird auf die bayerische Staatsregierung vereidigt. In einer Ricscnvcrsammlnng im Zirkus Krone verkündet der Führer der „Deutschen Arbeiterpartei", Adolf Hitler: >,Für mich ist die deutsche Frage erst gelöst, wenn die Ichwarz-weiß-rotc Hakcnkrcuzfahne vom Berliner Schloß Weht. Es gibt kein Zurück, nur ein Vorwärts! Daß die Stunde gekommen ist, fühlen wir alle, und deshalb werden wir ihrem Gebote uns nicht entziehen, sondern wie der Soldat im Felde dem Befehl folgen: Tritt gefaßt, deutsches Volk, und vorwärts, marsch!" Die Gruppen finden sich: der bayerische Staat unter Kahr, die Reichswehr unter Lossow, der Feldherr des Großen Krieges Ludendorff und die nationalsozialistische Bewegung Adolf Hitlers. In der Entscheidungsstunde je doch zerbricht der Bund. Verrat flackert auf, und vor der neldhcrrnhalle peitschen Schüsse in die Hitlerkolonnen. Deutsche fallen, von deutschen Kugeln getroffen. Der erste Ansturm der deutschen Revolution ist durch Feigheit Und Verrat erdolcht worden. Alles schien vorbei, wenn Wcht im Zusammenbruch sich schon das erste Zeichen des Zukünftigen Sieges gezeigt hätte. Die Bürgerlichkeit konnte üj ihrer Furcht vor dem Sprung in die Illegalität keine Revolution machen. Die Revolutionäre mußten allein und kompromißlos ihren Weg gehen. Z e h n I a h r e s p ä t e r hat der Führer des deut schen Volkes in einer tiefen und erkenntnisreichen Rück schau die Führung des Schicksals noch einmal nach- Kezeichnct. „Als Tragik des Schicksals bezeichnen die einen den damaligen Zusammenbruch, Vorsehung und Weisheit der Vorsehung möchten wir ihn heute nennen. Heute, zehn >whre später, wissen wir, daß wir damals zwar mit keinem Herzen, mit unerhörter Geschlossenheit und auch wtt persönlichem Mut an unsere Aufgabe hcrangingen; doer wir wissen heute auch — besser als damals —, daß die seit dafür noch nicht reif war." Aus dem gereiften Ab- Nand eines Jahrzehnts gesehen, erwies sich das, was da- wals als sinnloses, zerstörendes Geschick erschien, als die -Voraussetzung für den endgültigen späteren Sieg. Die da- wals'auf die marschierenden Kolonnen am Odeonsplatz schossen, marschieren heute in den Reihen der deutschen Bewegung mit. Die Armee, die ja nicht beteiligt war an "er blutigen Tat, ist heute eine Säule, auf der der Nationalsozialistische Staat ruht.. In dieser ganz großen ^chau konnte deshalb der Führer im Bürger- Wir tragen das Vermächtnis der Toten „Ich glaube, daß die Stunde kommen wird, da die Massen, die heute mit unserer Fahne auf der Straße stehen, sich vereinen werden mit denen, die am 8. November auf uns geschaffen . .' haben." Adolf Hitler vor dem Volksgericht am 28. März 1924. Prophetische Docke waren das, die Adolf Hiller damals, als man ihn als Volksverräker vor das Tribunal stellen wollte, gesprochen hat. Höüte ist feine Prophezeiung Wirklichkeit geworden. München, die Stadt der Bewegung, dis in diesen Tagen im Zeichen der Ehrung für die 1ö Gefallenen sieht, die am 9. November 1923 für Freiheit und Ehre an der Feldherrnhalle ihr Leben Hingaben, ist gleichzeitig A usdruck einer geeinte? Nation. Das ganze deutsche Volk, das heute keine Parteien kennt, sondern nur ein einiges deutsches Vaterland, nimmt teil an der würdigen Ehrung für die, die uns den Weg in eine bessere Zukunft ebneten. heule erkennen wir, daß der Opferkod jener 16 Helden und aller, die nach ihnen für die Ides fielen, nicht umsonst war. Die Saat, die sie gelegt haben, ist heute aufgegangen. Aus ihrem Opfertod er st and das einige große Deutschland. Der letzte Appell der Gefallenen vom 9. November 1923 findet in München jetzt statt. Er ist gleichzeitig die ErweckungderTotenfürdieEwigkeit eines einigen Deutschen Reiches, über dem das siegreiche Haken- kreuzbanner weht. Indem wir der Toten gedenken, übernehmen wir ihr Vermächtnis. bräukeller sagen: „Ich weiß, wenn diese Toten deute unter uns wären, -atz sie bekennen würden, daß ihr Ver mächtnis erfüllt wurde." Wofür die Gefallenen der Feld- hcrrnhalle einst vor zwölf Jahren marschierten und fielen, ist heute stolze Wirklichkeit geworden. Darum können sie ihre endgültige Ruhe finden in den Ehrentempeln, die ihnen die Bewegung und damit die Natign errichtet hat. Als ein ewiges Mahnmal werden die Sarko phage in der Hauptstadt der Bewegung stehen und werden künden von der Trene und Liebe deutscher Menschen zu ihrem Reich in deutscher Nacht. Wenn die Särge unter Aufrufung des Namens der Gefallenen in die Ehccn- tempel übergeführt werden, wird jeder Namensruf von der Hitlerjugend mit „Hier" beantwortet werden. Die junge Generation der Nation übernimmt damit d asvsr- pflicht ende Erbe der Toten. Sie gelobt damit, daß sie wie ihre gefallenen Kameraden vom Odeonsplatz und vom Hof des ehemaligen Kriegsministeriums in München den Fahnenschaft umklammert halten wird. Die junge Gefolgschaft des Führers wird die Verpflichtung, des Erbes verspüren in einer Stunde, da die Welt Wider-' hallt von Krieg und Not. Unser aller aber ist die Hoss- I Möherrnhalle Mir ihr schrittet zu der Feidherrnhalle, Erste Zeugen Deutschlands neuer Tat, Davon sagen nun die Mütter alle, Und ihr werdet immer wieder Saat. Wie ihr schrittet, folgten Manner,Knaben; Ohne Ende war der Opfergang. lben, Deutschlands Hoffnung wnrde oft begra- Aber immer neu die Trommel klang. Wie ihr schrittet zu der Feidherrnhalle, Das soll ewig unvergessen sein. Seht, wir Kommen, und wir danken alle, Und wir holen euch in unsre Ueihn. Heryberl Menzel. nung, die der Führer in die Worte faßte vor den Kameraden des ersten Aufbruchs der deutschen Revolution: „Ich glaube, daß die Vorsehung uns das nicht hätte erleben lassen, wenn sie die Absicht besäße, uns am Ende doch zu vernichten." Tage -er Trauer - Tage -es Sieges. Von allen Häusern Münchens wehen die Hakenkreuz fahnen. Die Häuser sind festlich geschmückt. Vom Bürgerbräu, der historischen Stätte, an der sich am 8. November 1923 die Kämpfer der Bewegung vereinten, bis zur Fcldherrnhalle, dem Ort, an dem am 9. November 16 der mutigen Streiter unter den tödlichen Kugeln zu sammenbrachen, erheben sich zu beiden Seiten der Straße rotumllcidete Fcuertürme, die in Gold die Inschrift „D e r letzte Appell" tragen. Auf jedem dieser Pylonen steht der Name eines der Gefallenen, und der erste Turmam Bürgerbräukeller trägt den Namen Dietrich Eckart. 255 solcher Pylonen säumen die Straße, und wenn Adolf Hitler mit den Treuesten der Treuen diese Straße entlangschrcitct, dann wird jedesmal der Name des Gefallenen verkündet, sobald die Spitze des Zuges mit der Blutfahnc den Turm erreicht Auf dem letzten Turm der Feldherrnhalle steht der Name Horst Wessel. Das ist die Opferstraße. Dunkclrotc Tücher mit dem Hakenkreuz und den Runcnzeichcn spannen sich über die Straßen. Ein schwarzes Tuch mit denselben Zeichen am Mahnmal in der Residenz straße erinnert daran, daß an dieser Stelle die 16 Kämpfer den Heldentod für Führer und Vaterland starben. Die Feldherrnhalle trägt im Hintergrund dunkelrote Tuchverkleidung. 16 Feuertürme stehen in der Halle, auf denen die Namen der Gefallenen verzeichnet sind. Vbm Platz der Totenehrung bis zum Königsplatz zu den beiden Ehrentempeln neben den gewaltigen Gebäuden der Bewegung führt die Slraße des Sieges. Zu beiden Seiten sind Tribünen errichtet, ans denen die Träger der Sturmfahnen stehen, unter denen die 16 Kämpfer starben und die heute siegreich über Deutschland flattern. Sondcrzügc haben Kameraden aus allen Teilen des Reiches nach München gebracht. Abordnungen aller Gliederungen der Partei sind da, von der SA., SS., RSKK., von der Hitler-Jugend, dein Arbeitsdienst und der politischen Organisation. Sic alle wollen den Toten ihren letzten Gruß entbieten.