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Aussicht auf Verständigung. Baldige Einstellung der Feindseligkeiten in Abessinien? Entspannung zwischen Rom und London? — Sanktionskonferenz am 31. Oktober. Nach allen Meldungen aus London, Paris und Rom scheint cs so, als bahne sich eine Verständigung an, die die berechtigte Hoffnung zulüßt, daß der Abessinienkrieg bald ein Ende haben wird. Die Reden der verantwortlichen Minister vor dem englischen Unterhaus, die, ob es nun der Außenminister Hoare, Ministerpräsident Bald win oder der Völkerbnndsminister Eden war, aus fallend gemäßigt waren, lassen wohl darauf schließen, daß man mit einer Entspannung der Lage und der Einstellung der Feindseligkeiten in Abessinien rechnet. Minister Eden hat zwar von den wirtschaftlichen Sühne maßnahmen gesprochen, aber er Hai doch der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß diese Maßnahmen vielleicht gar nicht mehr in Kraft zu treten brauchen. Dabei hat er auch die Bedingungen bekanntgegcben, unter denen der italienisch-abessinische Streitfall, der ja auch ein italienisch englischer Konflikt geworden ist, beigelegt werden könne. Die drei Bedingungen sind folgende: 1. Die streitenden Parteien müssen sich der Regelung des Völkerbundes unterwerfen. 2. Die Regelung muß im Rahmen der Völkerbunds- satzungcn erfolgen. 3. England wird nicht selbständig vorgehen. Es verlautet auch in London, daß England, sofern sich die Meldung von der Zurückziehung einer italienischen Division von der libpschen Grenze bestätigt, als Gegen leistung den Zeitpunkt für das Inkrafttreten der wirt schaftlichen Sühnemaßnahmen noch weiter hinausschieben werde. Meldungen, daß England als Antwort auf diese Zurückziehung italienischer Truppen Schisse ans dem Mittelmeer zurückziehe, finden bisher noch keine Bestäti gung. InParisist man zuversichtlich. Nachdem der italie nische Botschafter im Auftrage seiner Regierung den fran zösischen Ministerpräsidenten Laval amtlich von der Zurückziehung der Division an der libysch-ägyptischen Grenze in Kenntnis gesetzt hat, erwartet man, daß Eng land diese Maßnahme Mussolinis mit der Abberufung Wenigstens einiger Schiffe im Mittelmeer beantworten Werde. Man rechnet mit direkten Verhandlungen zwischen Rom Und Loudon die. wie man in Paris annimmt. sieb im Rahmen des Fünferausschusses des Völkerbundes ab spielen werden, da England darauf bestehe, daß der Kon flikt im Rahmen des Völkerbundes beigelcgt werde. In Rom wartet man mit Spannung darauf, wie England sich nach der Abberufung der italienischen Divi sion verhalten wird. Ganz unabhängig von den Friedensfühlern, hat der Präsident der Sanktionskonferenz Vasconcellos die Sanktionskonserenz auf den 31. Oktober, nach mittags 17 Uhr, einberusen. Am Vormittag desselben Tages soll auch der Arbeitsausschuß seine nächste Sitzung abhaltcn. Der englische Botschafter ernent del Laval. Ministerpräsident und Außenminister Laval hatte Wieder eine längere Unterredung mit dem englischen Botschafter. Man nimmt an, daß Laval bei dieser Gelegenheit dem Botschafter die An legungen der italienischen Regierung zur friedlichen Lösung der abessinischen Frage übermittelt hat. In der französischen Öffentlichkeit wird der weitere Gang der Vcrmittlungsverhandlnngcn mit größter Spannung verfolgt. Im Hinblick darauf, daß die Frist zur Durchführung der Sühnemaßnahmen in einer Woche abläuft, hofft man auf ein beschleunigtes Eingehen der englischen Regierung auf die neue Möglichkeit zur Bei legung des Streites. Die Bereinigung der Spannung im Mittelmeer wird als feststehende Tatsache angesehen. Italiens fünf Punkte als Programm für die gegenwärtigen Verhandlungen. In einer Polemik gegen die letzten Unterhauserklä rungen und die Darlegungen LavalZ vor dem Außenpoli tischen Ausschuß wendet sich die römische Abendpresse in sehr bestimmter Weise gegen die Ausfassung, das Kern problem der heutigen internationalen Lage sei in einem Gegensatz zwischen Italien und dem Völkerbund zu suchen. Es handele sich ganz im Gegenteil um einen Streit zwi schen Abessinien und dem Völkerbund, der nicht etwa zu fällig entstanden sei, sondern eine organische und andau ernde Erscheinung darstelle, die genau wie der Streit zwi schen Italien und Abessinien von der Unfähigkeit dieses Staates zur Selbstverwaltung herrühre und mit der An griffspolitik und den Vertragsbrüchen Abessiniens Zusam menhänge. In diesem Zusammenhang führt das halbamtliche „Giornale d'Jtälia" folgende fünf Punkte auf, die un schwer als das italienische Programm der gegenwärtigen diplomatischen Besprechungen zwischen Rom, Paris und London zu erkennen sind: 1. Die auch vom Fünferausschuß anerkannte Unter legenheit tind Unfähigkeit Abessiniens macht eine inter nationale Organisation über.das ganze abessinische Ge biet notwendig. Dabei ist jedoch zu beachten, daß Abes sinien weder eine nationale oder staatliche Einheit ist, sondern in das alte amharische Abessinien und die später eroberten Provinzen zerfällt, die nach Religion und Ge schichte und desgleichen politisch und wirtfchaftlich ver schieden sind. 2. Dieser klar vorhandenen Trennung mutz in dem System der internationalen Organisation ebenso Rechnung getragen werden, wie den anerkannten italieni schen Notwendigkeiten und Rechten, die in auch heute rechts gültigen Verträgen mit England und Frankreich nieder gelegt sind. 3. Das Problem der Sicherheit Italiens kann durch die Entwaffnung Abessiniens gelöst werden. 4. Die heutige italienische Besetzung der Provinz Tigre darf nicht rückgängig gemacht werden. Sie gewährleistet für dieses Gebiet eine rasche Entwicklung zu jenen Ver hältnissen, die der Völkerbundspakt für die nationale Würde und für ein frenudschaftliches Zusammenleben der Völker vorschreibt. 5. Für den Zugang Abessiniens znm Meer besteht bereits in dem italienischen Freundschafts- Vertrag von 1928 ein Annex, der Abessinien einen Zugang zum Meer an der Küste von Eritrea sreittellt. Das halbamtliche Blatt erklärt, daß für einen ü ber- triebenen Optimismus heute kein Platz sei. Man müsse vielmehr vorsichtig sein sowohl in bezug auf das italienisch-abessinische Kernproblem als in bezug auf die geheimnisvolle Sauktwnsmaschinerie des Völker bundes. In dieser letzteren Hinsicht hätten die Erklärun gen Lavals vor dem Außenausschnß einige Bestürzung hervorgcrufen. Italien zieht Truppen zurück. Am Dvnnerstagenbd wurde in Rom amtlich bekannt- gegeben, daß die italienische Regierung eine Divi sion aus Libyen zurückgezogen habe. Mit der Be förderung der Division in die Heimat soll unverzüglich begonnen werden. Die in Libyen stehenden italienischen Streitkräfte werden damit um 15 000 Mann verringert. Ausdrücklich wird erklärt, daß diese Zurückziehung von Italien durchgeführt werden, ohne dafür ir gendwelche Gegenleistungen zu verlan gen, sondern um zur Entspannung im Mittelmeer bei- zutragcn. „Eine Änderung der englischen Flottenstärle im Mittelmeer unwahrscheinlich." Wie in London amtlich bestä 1 igt wird, hat der Staatssekretär Suv ich dem britischen Botschafter Sir Eric Drummond mitgeleilt, daß die italienische Negierung Anweisung für die Zurückziehung einer Divi sion italienischer Truppen aus Libyen gegeben habe. Wie der diplomatische Berichterstatter des Neuterbüros hierzu ergänzend berichtet, war diese Mitteilung mit keinerlei > Bitte Italiens hinsichtlich einer gleichgearteten Geste Englands verbunden. Die italienische Geste werde in ! Aus Meree Heimat. Wilsdruff, am 26. Oktober 1935. Oer Spruch des Tages: Das kleine Wörtchen Mutz Ist doch von allen Nüssen, Die Menschen knacken müsfen, Die allerhärt'ste Nutz! Jubiläen und Gedenktage: 26. Oktober. 1757 Freiherr vom Stein geb. 1800 Graf Helmut von Moltke geb. 1919 Der preußische Generalfeldmarschall Graf von Haeseler gest. 1929 Der Dichter Arno Holz gest. Sonne und Mond. 26. Oktober: S.-A. 6.43, S.-U. 16.44-, M.-A. 5.48, M.-U. 15.48 Vergeßt nicht das gute Wort! Gutes Wort zur rechten Zeit bringt viel Freud' und bannt viel Leid! Doch gleich zuvor: das gute Wort braucht und soll kein süßes Wort sein, wie ja auch das zarte Wort niemals ein verzärteltes sein darf. Nein, das gute Wort ist der Träger einer guten Tat! So will es gewertet sein. Schlechte, böse Worte werden ans dem Mund ge sprochen. Gute Worte kommen aus der Tiefe der Seele. Man ist so schnell dabei, einen Menschen schlecht zu machen; dazu reicht der größte Hohlkopf aus. Den schlecht- gemachten Menschen aber wieder gutzumachen, reicht oft das gute Wort nicht mehr ans. Merke eines: das beste Wort i 0 n i cb t immer ein gutes Wort Wieviel Gelegenheit haben wir im Leben, gute Worte zu sagen. Schon in der Kindheit sängt es an, wo das gute Wort geahnte Dankbarkeit ist. Und wenn dann die Arbeit besonders in unserer Zeit der Adel des Lebens ist, dann ist das der Arbeit gewidmete Wort ein kleiner, aber redlich verdienter Orden des Adels. Der Orden aber heißt: Anerkennung. Und was gibt er? Neuen Fleiß, neues Schöpfen, neue Kraft, kurzum: neuen Ar beitswillen. Oft aber hat der Mensch, der Soldat der Arbeit, nie das gute Wort gehört. Und hat es doch ganz eindringlich irgendwie und irgendwo vernommen: seine eigene Seele hat es ihm zugeflüstert und hat ihn restlos glücklich gemacht. Vergeßt dasgute Wort nicht! Der Mensch braucht es, wie die Blume die Sonne. Vergeßt aber auch nicht, es zur rechten Zeit zu sagen. Es ist zu spät, „wenn dn an Gräbern stehst und klagst . . Gerade wir in unserer neugewonnenen Volksgemeinschaft wollen es nie vergessen, das gute Wort zur rechten Zeit! Der erste Schnee. Nachdem es auf den Höhen des Erzge birges bereits in den letzten Nächten geschneit hatte, gab der Winter gestern nun auch bei uns seine Karte ab. Mit Regen untermischt kamen die ersten Schneeflocken und über Nacht waren Dächer und Fluren weiß geworden.. Freilich gabs bald wieder Matsch, denn die schöne Zeit ist zwar vorbei, aber ehe wirklich Bretter und Schlitten vom Boden geholt werden kön nen, wirds wohl noch einige trübe, regennasse Wochen geben. Ihren 80. Geburtstag feiert morgen Sonnabend Frau Klara verw. Klemm (Freiberger Straße). Sie erfreut sich großer Rüstigkeit und Frische. Mögen sie ihr noch lange erhal ten bleiben und Freude und Sonne ihren Lebensfeierabend er hellen. Glückauf! Luftschutzverdunkelungsübung am 29. Oktober. Zur Erpro bung von Luftschuhmaßnahmen der Zivilbevölkerung findet am 29. Oktober von 19—22 Khr eine große Verdunkelungsübung statt, in die alle Orte in der Linie Tharandt — Grumbach — Wilsdruff — Dobritz bei Meißen usw. in Richtung Dresden einbezogen sind. Die „eingeschränkte Beleuchtung" hat um 19 Uhr einzusetzen, die „Verdunkelung" um 21 Uhr. Ab 21.45 Uhr wird wieder auf die „eingeschränkte Beleuchtung" zurückgegan gen und von 22 Uhr ab gilt die Uebung als beendet. Für den öffentlichen Verkehr, für Radfahrer, Fuhrwerke, Krastsahr- Lonbon warm begrüßt, doch tverde darauf bestauben, daß diese Geste nicht als Teil eines Handels mit England be trachtet werden dürfe. In Londoner amtlichen Kreisen werde nichts Endgültiges zu diesem Thema mitgeteilt, doch sei klar zum Ausdruck gebracht, daß es unwahr scheinlich sei, das; England im Augenblick seine Flotten st ärke ini Mittelmeer ändern werde. Es werde darauf hingewiesen, daß Italien in Libyen etwa 75 000 Mann stehen habe. Darüber hinaus befän den sich in Libyen Tanks und Flugzeuge. England da gegen habe in Ägypten lediglich 25 000 Mann, nämlich 15 000 Manu britische Truppen und 10 000 Mann ägyp tische Truppen. Nach der Zurückziehung einer Division bestehe immer noch eine große Überlegenheit der italie nischen Truppen in Libyen über die britischen^und ägyp- tischen Truppen in Ägyten. Aalienische Vaumwollaufläufe vor Inkrafttreten der Sühnemaßnahmen. Mit Rücksicht auf die iu Kürze zu erwartende In kraftsetzung der Genfer Sühnemaß- nahmen haben die Ausfuhrhändler in Alexandrien alle verfügbaren Baumwollballen in Ägypten zur soforti gen Verschiffung nach Italien aufgekauft. Die beispiel lose Hochkonjunktur setzte bereits vor einer Woche ein, nachdem Italien sich entschlossen hatte, Baumwolle b a r z u b e z a h l e n. In der Zeit vom 17. bis 24. Ok tober sind aus dem Innern des Landes 70 600 Baum wollballen in Alexandrien eingetroffen, während in der gleichen Zeit des Vormonats nur 25100 Ballen ange- kommen waren. Die ägyptischen Staatseisenbahnen M> dem großen Andrang kaum noch gewachsen. Einberufung einer Floiienkonferenz. Die Londoner Botschafter Italiens, Frankreich-, Japans und Amerikas haben von der britischen Regierung die amtliche Einladung zu einer Flotten ko «ferenz in London erhalten. Die Konferenz wird am 2. Dezember eröffnet werden. zeuge usw. sind besondere Vorschriften erlassen, denen unbe dingt nachzukommen ist. Polizeibeamte und ihnen beigegeben« Hilfskräfte haben die Durchführung strengstens zu überwachen und gegen Verstöße einzuschreiten. Von allen Kreisen der Be völkerung wird erwartet, daß sie dieser Uebung das notwendi ge Verständnis entgegenbringen und sie durch sachgemäßes Verhalten und gute Verdunkelungsdisziplin wirksam unter stützen. Näheres ist aus der Amtlichen Bekanntmachung zu er sehen, die die Amtshauptleute und Oberbürgermeister des voa der Uebung berührten Gebietes in der heutigen Nummer un serer Zeitung veröffentlichen. Pflanzt Maulbeeren! Heber am Seidenbau Interessierst, sei es der Kleinsiedler, der Rentner oder Kleintierbauer mit Eigenland, sei es die Verwaltung der Gemeinde, Kirche oder Schule, ist jetzt genötigt, die für die Anpflanzung von Maul beeren in Betracht kommenden Flächen vorzubereiten und sich die Pflanzen durch eine Bestellung bei der Neichsfachgrupve Seidenbauer e. V., Celle, zu sichern. Durch die Reichsfachgrup- pe, der der Aufbau des deutschen Seidenbaues übertragen ist, erhält jeder kostenlos eingehende Anweisungen für diese Arbei ten. Der Interessent dient durch Aufnahme des Seidenbauer nicht nur seinem eigenen Vorteil — durch Seidenbau wird i» den Zuchtmonaten Funi/September eine Einnahme von netto ca. RM. 200.— erzielt — er nimmt auch teil an der nationa len Aufgabe, das Reich in Bezug auf den Rohstoff, Seide vSNt Ausland unabhängiger zu gestalten. Daher pflanzt Maulbee ren und schafft somit die Grundlage für den deutschen Seiden bau! lieber alle dieses Gebiet berührenden Fragen erteilt bst Reichsfachgruppe Seidenbauer e. V., Celle, Im Französische» Garten, kostenlos Auskunft. Fachkräfte gesucht. In den Ingenieurberusen und einer Reihe von Berufen mit handwerklicher Vorbildung macht sich ein zunehmender Mangel an Arbeitskräften bemerkbar, der in den nächsten Jahren noch zunehmcn wird. Der Reichs- md preußische Erziehungsminister hat deshalb die Unterrichtsver- waltungen der Länder und die preußischen Schulbehörden er sucht, die Schüler der Berufsschulen aus diese Lage und di« Möglichkeit der beruflichen Weiterbildung auf den Fachschulen Hinweisen zu lassen. Die Aufnahmebedingungen der Fach- und Handwerkerschulen sollen den Berufsschülern dabei bekanntge geben werden. Vogelfütterung nur bei Schnee und Eis. Unsere Vögel sollen nur im Winter und auch dann nur gefüttert werden, wenn eine lang anhaltende hohe Schneedecke oder Rarchreiftage die Bäume und Sträucher mit einer harten Eisschicht überkrusten, ihnen die selbständige Nahrungsauf nahme erschweren. Eine Ausnahme von dieser Regel wird man vielleicht zugestehen können dort, wo vor dem Fenster einer Wohnung ein Futterplatz eingerichtet worden ist und unsere Heranwachsende Jugend isich hier das Interesse an und die Liede zur Voqelwelt erwerben kann. Keinesfalls aber sollte man die Winterfütterung auch an milden, schneefreien Tagen durch führen und sie wohl gar noch bis in die Frühsahrszeit hinaus ausdehnen, bis der erwachende Bruttrieb des Vogels ihn selbst zur Aufgabe des bis dahin noch regelmäßig angenommenen Futterplatzes veranlaßt. Denn durch eine derartige, im Ueber- maß dargebotene Fütterung entziehen wir den Vogel seiner natürlichen Aufgabe im Haushalte der Natur, verweichlichen ihn wohl auch und machen ihn widerstandsunfähiger allen ern steren Naturkalamitätcn gegenüber. Wenig Freude bereitst jedem tiefer schauenden Vogelfreund auch jene sommerlich« Fütterung, wie man sie heute in zunehmendem Maße beson ders in den öffentlichen Parkanlagen unserer größeren Stäate beobachten kann und durch die der sonst so scheue Kleinvogel oft singerzahm wird. Es mag einer sentimental veranlagten Dame zweifellos viel Freude bereiten, wenn im Volkspark „ihre" Meise und „ihr" Buchfink auf ihre Hand geflogen kommen, um das ihnen hier gespendete Futter in Empfang '» nehmen. Dem ernsten Vogelfreund jedoch werden diese Bil der, die meistens nicht viel mehr als die Herabwürdigung der Vogels zu einem Spielzeug eines lediglich die Zeit sich ver treibenden Menschen bedeuten, ein Greuel: er sieht in der na türlichen, angeborenen Scheu der Meise, des Buchfinken a!w. wesentliche Charaktereigenschaften gottgegebener Geschosst unwert jedes spielerischen Tändelns, das auch gar nichts mir ernstem Vogelschutz zu tun hat.