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Trommel und Fanfare Nr. 20 / Gilbhart 1935 Vilder aus der Siller-gugend „Wilsdruffer Tageblatt* MN. 5»u»anabeim oaer ZugeuOerber-e? Dr. Rudolf Benze, Ministerialrat im Reichserziehungs- ministcrium veröffentlicht in der Zeitschrift des Zugendherbergs verbandes „Jugend und Heimat" einen grundsätzlichen Aufsatz, in dem er sich mit der Frage „Schullandheim oder Jugend herberge" besaßt. So, wie vor Fahren der wandernde junge Mensch mit half, die Jugendherberge zu schassen, so übertrugen gleichgear tete Erzieher diesen Gedanken auf ihre Arbeit und gründeten Schullandheime. Seit jener Zeit geht immer wieder der Ruf an die Elternschaft um Geld und nochmals Geld für ein Schul landheim. Geschaffen wurde, zumal in Sachsen, viel Schönes und Gutes, und doch wurde nichts restlos Klares und Voll ständiges erreicht, denn, wie Dr. Benze schreibt, liegt die Un zulänglichkeit des Schullandheimes in der Tatsache, daß die Form der Stadtschule eigentlich nur für kurze Zeit auf das Land verlegt wird. Die „Schullandheim-Pädagogik" behält auch die Klassengruppe bei mit den dazugehörigen Klassen- oder Fachlehrern und stellt damit das gesamte Landheimlebcn unter dos Gesetz der Schulautorität. An Tätigkeit, Stoff und Metho de kommt nur wenig Neues hinzu und neben der Schularbeit herrscht das Landidyll etwa im Sinne des Wandervogels und die Erholung. In der letzten Zeit wurde die Presse mit Berichten der alten Landheimvertreter überschwemmt und es wird hier sehr stark betont, daß der Hauptwert des Landaufenthaltes in der Gemeinschaftsbildung liege. Hier wird aber tatsächlich nur ein Zusammenleben solcher Jungen oder Mädels gefördert, die sich ja schon durch die Klassengemeinschaft in der Schule nahe stehen. Es wird also lediglich jeweils eine einzige kleine Gemein schaft gefördert, während der Weg zur großen, weiten Volks gemeinschaft verschüttet bleibt, denn die bestehenden Schul landheime sind zum weitaus größten Teil Eigentum der höhe ren Schulen und beiden dem Mittel- oder gar Volksschüler ein für allemal verschlossen, weil dieser niemals in der Lage sein wird, einen Tagessatz von RM. 1-80 bis RM. 2.— oder gar noch mehr zu bezahlen. Die Jugend einer Schule mit einem eigenen Landheim wirb Jahr für Jahr immer in dasselbe Heim geschickt und sieht alljährlich dieselbe Umgebung, während ihr auf diese Weise nie mals die Gelegenheit gegeben ist, sich in den anderen Teilen ihres Heimatlandes umzuschauen. Und fo liegt bereits hierin eine Begrenzung und Verengung der Arbeitsmöglichkeiten, welche keineswegs zu unterschätzen ist. Es werden nur wenig neue Kräfte geweckt und der erzieherische Wert ist verhältnis- mäßig gering. Die nationalsozialistische Jugend verlangt, daß in die al ten, verstaubten Erziehungsformen ein frischer Wind hinein- wcht und fordert mit Recht, daß diese Entwicklung beschleu nigt, vielleicht sogar stoßweise vorwärts getrieben wird. Wei ter glaubt die Jugend Adolf Hitlers, daß die Jugendherbergen in der künftigen Erziehung eine bedeutsame Aufgabe zu er- füllen haben und so ist es von größtem Interesse, was das Reichserziehungsministerium über die Jugendherbergen sagt: Alles, was das Schullandheim als seine Vorzüge ins Feld führt, vermag auch die Jugendherberge in mindestens gleicher Weise und Güte zu leisten. Im Gegensatz zum Schul landheim ist das schon heute dichte Netz der Herbergen in der Lage und wird immer mehr in der Lage sein, von landschaft licher Enge zu gemeindeutscher Weite zu führen. Die Schulen sind bei ihnen also nicht an ein Heim gebunden, sondern kön nen allmählich von der engeren Heimat zur weiteren vvrschrei- ten. Außerdem erfordern die Herbergen erfahrungsgemäß bei besseren hygienischen Einrichtungen sehr viel geringere Kosten für den Landaufenthalt als die meisten Schullandheime. Vor allem aber sind sie so geräumig, daß sie mehreren Klassen zu gleich den Aufenthalt ermöglichen. In dieser letzten Eigenschaft liegt ihre besondere Eignung für die nationalpolitischen Lehr gänge. Die nationalsozialistische Schulerziehnng, die vom Reichserziehungsministerium betreut und von ihm bestimmt wird, muß von der neuen Erziehung mehr verlangen als nur eine Fortsetzung alter Gepflogenheiten in anderer Umgebung und mehr als Landidylle. Was man bei jüngeren Jahrgängen mit ihrer geringeren Arbeitstiefe noch allenfalls gelten lassen kann, ist durchaus unzulänglich für die höheren Altersstufen, die ihre Umwelt denkend erschließen und sich daraus ihr Welt bild und Lebensziel formen. Jungen und Mädchen der verschiedenen Glaubensbekennt nisse müssen sich hier zusammenfinden und erleben, daß Blut stärker ist als Dogma. Nur so wird echte und nachhaltige Ge sinnung geschaffen, die zur Volksgemeinschaft führt. Dr. Benze schließt mit den bemerkenswerten Worten: Das Reichserzichungsministerium hat daher die Einord nung des Reichsverbandes der Schullandheime sehr begrüßt, da es sich davon eine Zusammenfassung dieser für die Jugend erziehung heute unentbehrlichen Einrichtungen versprach. Auch daß der ReschMerband Jugendherbergen dabei die Füh rung erhielt, entspricht durchaus den nationalsozialistischen Ge boten unserer Zeit. Es darf daher erwartet werden, daß die Schullandheim bewegung sich willig in die Arbeit des Herbergsverbandes ein- fügt und nicht durch starres Festhalten an alten Grundsätzen und durch eigenwillige Neugründungen überholter Einrichtun gen die Erreichung des gemeinsamen nationalsozialistischen Zie les erschwert. Das Gebot lautet daher: Nicht neue Schullandheime mit überholten unzulänglichen Erziehungsformen, sondern Jugend herbergen, die Träger der nationalpolitischen Erziehung im Sinne des Reichserziehungsministeriums sein können. vom WM kZMtaWM. kger äer HP Die Oeffentliche Höhere Handelslehranstalt der Dresdner Kaufmannschaft veranstaltet in ihrem Schullandheim in Unter löwenhain bei Lauenstein im Erzgebirge bis 19. Okto ber ein Kameradschaftslager. In diesem Lager sollen Hitler jungen der Schule zu Klassenführern ausgebildet werden. Die Ausbildung wird außer körperlicher Ertüchtigung vor allem weltanschauliche Schulung bringen. Gemeinsame Arbeiten auf den Gebieten der Rastenkunde, Rassenpflege und Gesundheits lehre, über Volks- und Brauchtum, Grenzlanbarbeit und Ge schichte, besonders des Osterzgebirges wechseln mit weltan schaulichen Vorträgen über Bauerntum im Dritten Reiche, Entstehung, Entwicklung und Aufgaben der Hitlerjugend und Weltanschauung des Nationalsozialismus, das Dritte Reich u. a. m. Neben Lehrern der Schule haben sich bekannte Redner der Bewegung, der Hitlerjugend usw. zur Verfügung gestellt. So werden u. a. der Leiter der Gaüführerschule Friedrichs- burg, Sturmhauptführer Pg. Dr. Männel, sowie Vertreter der HI., unter ihnen Oberbannführer Segel, sowie von der Kreisbauernschaft Dippoldiswalde, Landwirtschaftsrat Pg- Throm sprechen. Jeder Tag endet mit einem Heimabend, der van der Hitlerjugend selbst ausgestaltet wird. Schmalfilm und Lichtbild, gemeinsames Lied und Aussprache sollen der Vertie-. fung des am Tage Gehörten dienen. An verschiedenen Nach mittagen werden Gäste aus der näheren Umgebung an der Arbeit teilnehmen. Das Kameradschaftslager findet dann sei nen Abschluß in einem Kameradschafksabend. Die Ausgestal tung dieses Abends übernehmen die HJ.-Kameraden des La gers. Sprechchöre, Lieder und ein Film der RIF. sollen die Ansprache des Standortführers der HI., Dresden, Oberbann führer Segel, umrahmen. Da dieser Abend zugleich der Wer- Was tut man nicht alles, um den Führer zu begrüßen! Ein netter Ausschnitt vom Besuch des Führers auf dem neuen Aviso „Grille": Segelsportler haben längs der „Grille" an gelegt und sind am Mast hochgekletert, um den Führer durch Händedruck zu begrüßen. (Urbahns — M.) bung für den Eintritt in die Statsjugend dient, ist die Eltern* schäft der Orte Geising, Lauenstein, Löwenhain usw. eingr- laden worden. Desgleichen werden die betreffenden Ortsgrup pen der NSDAP, und ihre Gliederungen als Gäste teilneh men. An diesem Abend soll damit die enge Verbundenheit von Stadt und Land und jung und alt zum Ausdruck kommen. Vs; i<i»ail»e ver«lrs»ulisger hobullel«. Mancher Kamerad stand nach seiner Entlastung aus der Volksschule vor der Tatsache, daß für ihn in diesem Jahre keine Lehrstelle mehr frei war. Nicht alle hatten die Möglich keit, die Zeit bis zur nächsten Lehrlingseinstellung für ihren künftigen Beruf nutzbringend auszufüllen. Wir Hitlerjungen wissen, daß die Nachteile, welche aus einem Jahr erwachsen, in dem wir uns nicht mit aller Kraft für die Erreichung unseres Berufszieles einsetzen, schwer wie der einzuholen sind. Im ländlichen Berufsschullager Hohnstein, welches wir in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Ministe rium sür Volksbildung eingerichtet haben, wird solchen Kams- raden die Gelegenheit gegeben, sich auf ihren Beruf vorzube- reiten. Nicht allein unser eigener Beruf soll uns hier beschäf tigen. In jedem Monat gehen wir vierzehn Tage zu einem Erb hofbauern, um ihm bei seiner Arbeit zu helfen. Hier lernen wir, besonders in der Erntezeit, den Stand kennen, besten Wichtigkeit für unser Volk uns erst richtig bewußt wird, wenn wir mit eigener Hand anpacken müssen, um das tägliche Brot verzehren zu können. In den Werkstätten des Lagers erhalten wir die ersten fachmännischen Anleitungen für die Bearbeitung von Holz und Metall. Dadurch, daß wir nicht nur von einem Berufszweig eine Ahnung bekommen, können wir im Verlauf des Jahres sehr gut den Beruf ermitteln, für den wir uns be sonders geeignet halten. Die Grundlage des gesamten Lagerbetriebes bildet unser« HJ.-Erzichung. Der Tageslauf beginnt mit dem Morgenturnen. Zur Flag- genhissung tritt das gesamte Lager an, um täglich mit dem ge meinsamen Bekenntnis zu unserem Symbol die Arbeit zu be ginnen. Der HI.-Dienst steht unter den Hauptgesichtspunkten: Weltanschauliche Erziehung und körperliche Ertüchtigung. Diese umfaßt ' alle einfachen Sportarten und die wehrsportliche Ausbildung. Das Ziel bildet der Erwerb des HI.-Leistungsabzeichsns. Den Ausgleich aller Arbeit und Ausbildung bilden für uns die Heimabende. Tummel- und Heimspiele. Gestalten von Laienspielen und Vorlesen wechseln in bunter Folge. Das stärkste Erleben unserer Gemeinschaft spüren wir in den Stunden der Feier bei Lied und Sprechchor. Die weltanschauliche Schulung vermittelt uns das Misten und die geschichtliche Vergangenheit unseres Volkes bis in di« Neuzeit. Daraus folgern wir die Erkenntnisse, die zur Grün dung der NSDAP, führten. Diese Kenntnisse sind das Rüst zeug für unseren Kampf um die Vollendung der nationalsozi alistischen Revolution. Mr Sl-at Freiberg übrrlSßt aek KZ. Sar ebmslise MnSerde«» alt Zugenäbelm uns Zugentlfterbergr. Dank des Entgegenkommens des Oberbürgermeisters dek Stadt Freiberg, Herrn Dr. Hartenstein, kann am Sonntag, den 20. 10. 1935 in Freiberg ein vorbildlich eingerichtetes HI.- Heim mit Jugendherberge eingeweiht werden. Auch die Weih« dieses Hauses vollzieht der Jugendführer des Deutschen Rei ches, Baldur von Schirach, von Hannover aus. In dem Hause werden die Dienststellen der HI., bei Jungvolkes und des BDM. usw. untergebracht. Außerdem sind zahlreiche Räume vorhanden, um Heimabende adzuhal- ten. In der in den Obergeschossen untergebrachten Jugendher berge können 80 bis 100 Betten Aufstellung finden. Por der Einweihung der Hindenburg-Fugendherberge in Hannover. Am Maschsee in Hannover wird am 20. Oktober die Paul- von-Hindenburg-Jugendherberge durch den Reichsjugendführer Baldur von Schirach eingeweiht. (Bildarchiv Reichsverband für deutsche Jugendherbergen — M.) Der wird ordentlich geprellt. Ein lustiger Ausschnitt vom Sportjugendfest des Gebiets Kur mark der Hitlerjugend im Neuköllner Stadion. (Schirner — M.)