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Ein kurzer Besuch im Megerkager von Abukir bei Alexandrien zeigte tatsächlich auch etwa 60 Kriegs maschinen verschiedener Art auf dem -Flugplatz. In der BuchtvonAbukir lagen zehn große schwere Wasser flugzeuge. Zm Fliegerlagcr sind außerdem etwa 100 riesige Kisten, die dem Transport von Fluamaschinen Lienen, sichtbar.'Die fieberhaften Vorbereitungen der Eng länder geschehen jedenfalls in aller Offenheit. Allerdings ist es heute nicht mehr gestattet, beispielsweise nach Sollum an die Tripolisgrenze zu fahren, wo ebenfalls befestigt wird und wo insbesondere Tanks liegen. Vie neuen genier Sanktionen. Das Generalsckretariat des Völkerbundes hat b e r c i t s i n 5 2 N o t e n die Beschlüsse über das Waffen- ausfuhrvcrbot an die BölkerbundSstaaten wcitcrgcgeben. Der Unterausschuß der Sa nktiou ko n sc- renz, der die Frage der Kredit- und Anlcihc- sanktionen zu prüfe» hat, hat nach dreistündigen Be ratungen am Montagvormittag dein Große» Ausschuß der Sanktionskonscrcuz ci « en Vorschlag übermittelt, der nach Billigung durch de» Achtzchncraussch»tz der Sank tionskonferenz zngelcitct wurde. Nach einer amtlichen Mit teilung des Generalselrctariats des Völkerbundes heißt es in diesem Vorschlag: Der Ausschuß hat einen Vorschlag geprüft, der ihm von einem Unterausschuß über die finanziellen Maß nahmen vorgelegt wurde. Dieser Pla» empfiehlt den Mit gliedsstaaten des Völkerbundes, unmittelbar die Maß nahmen zu treffen, die notwendig sind, um die folgenden Finanzmaßnahmcn für Italien unmöglich zu machen: Alle direkten oder indirekten Darlehen, jede Auflage einer Anleihe, alle Bankkredite oder Kredite anderer An, jede Herausgabe von Aktien, jeden Ausruf zur Gründung von Fonds, die bestimmt sind, finanzielle Hilfsmittel zu beschaffen, sei es zugunsten der italienischen Regierung, sei es zugunsten öffentlicher Gesellschaften oder zugunsten von physischen und juristischen Personen, die auf dem italienischen Staatsgebiet ihren Sitz haben. Der Vorschlag bestimmt weiter, daß die Regierungen aufgefordert werden, dem Ausschuß sofort die Maß nahmen mitzuteilen, die sie zur Durchführung dieser Empfehlungen getroffen haben. Verschiedene Mitglieder haben nähere Aufklärung über die Auswirkung in be stimmten Fällen verlangt, besonders in der Frage der Behandlung der Filialen italienischer Gesellschaften ini Ausland und der Filialen fremder Gesellschaften in Italien, weiter über die Behandlung der Geschäfte italie nischer Versicherungsgesellschaften und der Überweisungen zugunsten des italienischen Roten Kreuzes. (Solche Über weisungen haben den Charakter humanitärer Tätigkeit und sind von den Sanktionsmaßnahmen ausgeschlossen.) Finanzboykott gegen Italien. Die Vollversammlung der Sanktionskonfcrenz hat dann am Montagabend die von dein Großen Ausschuß und vom Finanzausschuß ausgearbeiteten Vorschläge für den Finanzboykott gegen Italien als Empfehlung an die 52 Mitgliedstaaten angenommen. In der Sitzung haben die Vertreter der unga rischen und der österreichischen Regierung ohne Erfolg Protest erhoben und erklärt, daß sie die be kannten Bedenken gegen die Durchführung von Sanktionen hätten. Der Generalsekretär des Völkerbundes wird jetzt im Auftrage des Präsidenten der Sanktionskonferenz genau so, wie das bei der Sanktion der Waffenausfuhr geschah, sofort allen beteiligten Regierun gen Mitteilung machen und sie bitten, ihm um gehend zu antworten, welche Maßnahmen für die Durchführung der Finanzsanktionen getroffen sind. An den Verhandlungen der Großen Konferenz nahm auch der fowjetrussische Volkskommissar Litwinow teil. Im übrigen bestand unter den Staaten Einver ständnis darüber, daß die Sperrmaßnahmen sofort in Kraft gesetzt werden sollen. Zwei Merausschüffe gebildet. Bei der Fortsetzung der Verhandlungen des Großen Ausschusses der Sanktionskonferenz über die Frage der wirtschaftlichen Sanktionen hat man nunmehr die Ein setzung zweier Unterausschüsse beschlossen, und zwar einmal eines Ausschusses für die Fragen der Ein- und Ausfuhr und zum zweiten eines Ausschusses für die Erörterung der Entschädi gungsfrage. Diesen Ausschuß hat besonders der ru mänische Außenminister Titulescu verlangt. Es hat sich in den Verhandlungen herausgestellt, daß zwischen England und Frankreich auf Grund der fort gesetzten Beratungen der Sachverständigen ein immer größeres Einvernehmen über die einzelnen Maßnahmen sich entwickelt. Jetzt sind auch die Franzosen bereit, die Sperre der Ansfuhr aus Italien in die Mit gliedstaaten des Völkerbundes stärker zu betreiben, und zwar mit der Begründung, daß man dadurch der Ent- fchädigungsfrage zunächst aus dem Wege geht und mehr Staaten für die wirtschaftlichen Sanktionen gewinnt, als wenn man die Einfuhr nach Italien gleich mit scharfen Maßnahmen verbietet. Eden hat heute den Wunsch ausgesprochen, daß man möglichst bis nächsten Freitag nicht nur mit den Empfeh lungen fertig sei, sondern auch bereits entscheidende Ant worten der Regierungen über die Durchführung der Maß nahmen in der Hand habe. Da das aber in Anbetracht der parlamentarischen Gesetzgebung einzelner Länder un möglich ist, rechnet man jetzt mit dem 31. Oktober als äußersten Termin für die Durchführung aller Sanktionen in allen Ländern. Argentinien macht Vorbehalte. Der Vertreter Argentiniens beim Völkerbund hat in einer Unterredung dem englischen Völkerbunds minister Eden mitgeteilt, daß bei der Durchführung der Sanktionen in Argentinien Schwierigkeiten ent stehen würden. Er hat auf die Notwendigkeit der Prüfung der Sanktionsfrage durch das argentinische Par lament verwiesen und außerdem erklärt, daß in Argen tinien etwa eine Million Italiener wohnen, so daß natür liche Schwierigkeiten bei der Durchführung der Sanktionen zu erwarten wären. Es ist das der e r st e F a l l, daß einer der 52 Staaten, die sich an allen Empfehlungen von Sanktionen bisher be teiligt haben, später ziemlich ernste Vorbehalte anmeldet. Artgesetzte VeMungen Lavair m Kliche VeileWg. DNB. Berlin, 15. Oktober. Ministerpräsident und Außenminister Laval empfing c-m Montag nachmittag den Apostolischen Nuntius sowie den italienischen und den engli schen Botschafter in Paris. Wie zu den Besprechungen, die der Ministerpräsident mit dem italienischen und englischen Botschafter hatte, verlautet, sollen sie von großer Wichtigkeit und ganz der durch den ita lienisch-abessinischen Streit hervorgerusenen Lage gewidmet sein. Es wird in politischen Kreisen darauf hingewiesen, daß Laval vor seiner Abreise nach Eens geäußert habe, im geeig neten Augenblick Vorschläge sür eine Einigung machen zu wol len. Man erklärt, daß allem Anschein nach die über einstündige Besprechung mit dem englischen Botschafter dem Zwecke ge dient hohe, Möglichkeiten für eine Einigung zu finden und den Feindseligkeiten in Abessinien ein Ende zu setzen. Es wird wei terbin betont, daß Frankreich so, wie es Laval in Genf ver kündet Hobe, seinen internationalen Verpflichtungen Nachkom men werde, und daß wirtschaftliche und finanzielle Sühne maßnahmen gegen Italien in Vorbereitung seien. Der franzö sische Ministerpräsident habe seinerseits aber trotzdem die Aris m»ser« Heimat. . . Wilsdruff, am 15. August 1935. Oer Spruch des Tages: Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen, ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen. Jubiläen und Gedenktage: 16. Oktober. 1726 Der Kupferstecher Daniel Chodowiecki geb. 1827 Der Maler Arnold Böcklin geb. 1868 Reichsstatthalter von Bayern Franz Ritter von Epp geboren. Sonne und Mond. 16. Oktober: S.-A. 6.2S, S.-U. 17.05; M.-A. 19.23, M.-U. 12.08 durch VkunSlpenölM Im Rahmen des Winterhilfswertes wird auch die Pfund- sammlung wieder durchgesührt. Am Donnerstag werden die Helferinnen der NSV. erstmalig an die Türen klopsen, und es wird erwartet, daß sie überall ossene Herzen und Hände finden. Die Pfundspende ist ein wichtiger Teil des gesamten Wintsr- hilfswerkes. Jede Hausfrau, die nur irgendwie dazu in der Lage ist, wird deshalb gern dieses Opfer bringen. Eilt es doch, den Mitschwestern, die ost nicht wissen, wo sie für ihre Familie das tägliche Brot hernehmen sollen, zu Helsen. Als Spenden werden alle gut haltbaren Lebens- und Genußmittel wie Hülsenfrüchte, Mehl, Zucker, Kakao, Kasfee, Dauerwurst, Speck, Konserven usw. dankbar angenommen. Auf den Tüten und Paketckcn muß der Inhalt kenntlich gemacht werden, damit eine bessere und schnellere Uebersicht erzielt wird. Keiner soll hungern! Die deutsche Hausfrau wird dem Manne nicht nachstehen, den Kampf gegen Hunger und Kälte siegreich durchzuführen. Der Schlußstrich unter das Schulfest wurde gestern abend in einer Sitzung der Ausschuß-Vorsitzenden im Restaurant „Eintracht" gezogen. Schulleiter Talken berger deutete kurz nochmals auf den herrlichen Verlauf des Festes und der damit verbundenen Wiedersehcnsfeier hin und dankte allen Hel fern für die wertvolle Mitarbeit, die dem Erfolg die Bahn bereiteten. Stadtkassierer G e r st onb er g e r gab Aufschluß über die finanzielle Seite des Festes. Bereits unter dem 17. 9. ist das umfangreiche Rechnungswert abgeschlossen, geprüft und vom Finanzausschuß anerkannt worden. Der Gesamteinnahme von 1636,41 NM. stehen 1381,50 RM. Ausgaben gegenüber, so daß 254,91 RM. Keberschuß als Schulfestrücklage verblei ben. Sie sind in ein Sparkassenbuch eingelegt worden. Die Fi nanzierung des Festes war restlos sichergestellt durch 859,25 RM. freiwillige Zuwendungen, für die den Spendern auch an dieser Stelle gedankt sei. Die Ausgaben verteilen sich mit 391,80 RM. auf Schülerverpflegung, 253,34 RM. auf Belu stigungen, Klassenspiele, 311,39 RM. auf Festzeichen, Vor- Hoffnung für eine freundschaftliche Regelung nickt oufgegebe», und seine Bemühungen seien anscheinend weiterhin aus eine derartige Lösung gerichtet. * -- Mplomaüscher Schritt Englands in Rom. Addis Abeba und Direda »a als offene Städte bezeichnet. Wie aus London verlautet, hat England die ita lienische Regierung auf diplomatischem Wege daraus auf merksam gemacht, daß Addis Abeba und Diredaua offene, d. h. u n b c f c st i g t c S t ä d t c seien, in denen sich große ausländische Niederlassungen befänden. Dieser englische Schritt dürfte mit den Bemühungen von Mitgliedern des Diplomatischen Korps in Addis Abeba Zusammenhängen, die beiden Städte gegen etwaige italienische Luftangriffe zu schütze n. „Preß Association" Zufolge hat der italienische Unterstaatssekretär Suvich der englischen Regierung mit teilen lassen, daß er die Vorstellungen zur Kenntnis nehme und die Militärbehörden hiervon benachrichtigen werde. Ähnliche Vorstellungen sind von den meisten übrigen in Addis Abeba vertretenen Mächten erhoben worden Wieder englische Waffenausfuhr nach Abessinien. Die englische Regierung hat, wie zuverlässig aus London verlautet, das Verbot der Ausfuhr von Waffe« nach Abessinien aufgehoben. Eine amtliche Mitteilung hierüber ist zwar nicht ver öffentlicht worden, doch wird in Mitteilungen der Presse daraus hingewiesen, daß das englische Wirtschaftsministe rium künftig Anträge von Ausfuhrhändlern auf Bewilli gung von Erlaubnisscheinen wieder berücksichtigen werde. drucke, Inserate, Porto, 424,97 RM. auf Musik, Festzug und Sonstiges. Die gesamten Ausschüsse stimmten dem vorgelegten Abschluß zu. Lehrer Anders umriß kurz noch einmal die Arbeit des Mohnungsausschusses und die Auswertung der ge machten Erfahrungen. Im Namen der Stadt dankte Bürger meister Dr. Kronfeld allen Mitgliedern der Ausschüsse für die tatkräftige und erfolgreiche Mitarbeit, die in dem herrlichen Festverlauf höchste Befriedigung fand, und bat sie, auch bei kommenden Anlässen wieder mitzuhelfen. Privatus Oskar Rühle übermittelte den Dank der ältesten Schüler, die im Festzug besonders geehrt wurden. Manche heitere Episode im Festverlauf kam noch zur Sprache und im weiteren Gedanken austausch konnte noch der Wille der Schulleitung festoestcllt werden, wenigstens aller acht Jahre ein Schulfest abzuhaltem damit jedes Schulkind die Erinnerung an ein selbst mitgcmach- tes Fest in bas spätere Leben mitnehmen, kann. Gründung des Deutschen Frauenwerkes in Wilsdruff. Außerordentlich zahlreich waren die Mitglieder der NS.» Frauenschaft, des christlichen Fraucndienstcs, der Deutschen Arbeitsfront sowie Turnerinnen dem Rufe zu dieser Versamm lung gefolgt, so daß der Schützenhaussaal bis auf den letzten Platz gefüllt war. Nach dem gemeinsamen Gesang des Liedes „Wir stehn vor Gottes Angesicht" begrüßte Frau Dersch die Erschienenen sowie die als Rednerin anwesende Pan. Frau v. Otterstedt auf das herzlichste, zugleich ihrer Freude über den zahlreichen Besuch Ausdruck gebend. Hierauf ergriff die Vor tragende das Wort und sprach ausführlich über die Aufgaben und die Stellung der Frau im Dritten Reiche. Aus ihren fes selnden Ausführungen schälte sich zugleich ein klarer Gesamt überblick über das Wesen des Deutschen Frauenwerkes. Aus gehend von der Tätigkeit der Frau sür die Bewegung in der Kampfzeit des Nationalsozialismus zeigte sie im Verlaufe ihrer Vortrages, wie das Aufgabengebiet der deutschen Frau für das Wohl des gesamten Volkes aus eine immer breitere Basis ge stellt wurde. Der Grundpfeiler, auf dem sich die segensreiche Arbeit der nationalsozialistischen Frau aufbaut, ist immer wie der der herrliche Gemeinschaftsgeist, wie ihn unser Führer lehrt. An Episoden aus der vergangenen unseligen Zeit der endlosen Wahlen zeigte die Rednerin, wie gering man die er werbstätige Frau einschätzte. Im marxistischen Zeitalter war auch das Wort „Mutter" nur ein leerer Begriff. Heute ist das ganz anders. Den Müttern zu helfen, ist oberstes Gebot. Hier ist dem Frauenwerk Gelegenheit gegeben, sich voll zu ent falten. Es muß um alle geworben werden, die noch abseits stehen, alle müssen mitarbeiten am Wohlergehen des gesamten deutschen Volkes. Nur tätiger Nationalsozialismus überzeugt- Der Nationalsozialismus weist der Frau ihren Platz an zum Nutzen des Volkes. Die Regierung erkennt das Recht der Fra» auf Arbeit an. Wird sie aber Hausfrau und Mutter, so soll sie ihren innegehabten Arbeitsplatz wieder für einen anderen Volksgenossen freimachen. Vielfach wird noch der Begriff Po litik falsch verstanden. Politik ist Sorge um das Volk. Auch die Winterhilfe ist ein Gebiet des Frauenwerkes. Zeigt auch hier, daß die Frau gewillt ist, mitzuarbeitcn. Im Kriege taten die Frauen stets ihre Pflicht, auch wir heutigen Frauen wollen je nen in der Pflichterfüllung nicht nachstehen. Noch in späteren Tagen soll man sagen: In den Zeiten der großen nationalen Wende hat die deutsche Frau an ihrem Platz gestanden, hat mit Adolf Hitler gekämpft für ihr deutsches Volk. Lebhafter Beifall bewies, daß diese Ausführungen aufnahmcsreudige Hörerinnen gefunden hatten. Frau Dersch dankte der Red nerin dafür. Frau v. Otterstedt sprach den Wunsch aus, daß sich der Beifall in Taten umsetzen möge. Es folgte nun ein Gedichtvvrtrag „Eine Deutsche Frau". Frau Hartman» übermittelte anschließend für die Hausfrauen interessante Aus führungen und Hinweise über Verwendung von Fleisch im eigenen Saft, desgleichen Fräulein Humpisch über die viel seitige Verwendung von Seefisch. — Möge es dem Deutschen Fraucnwcrk gelingen, auch weiter der Not des deutschen Vol kes zu steuern und dem Führer eine zuverlässige, tatkräftige Hilfstruppe zu sein zum Segen unseres gesamten deutschen Vaterlandes. Der Fußweg nach. Kleinschönberg und dem Prinzenboch tale, der durch den Bau der Reichsautobahn gekreuzt wird und deshalb verschwinden mußte, ist jetzt schon zum größten Teile umgeackert und den angrenzenden Fluren zugeschlaqe« worden. Mit diesem Wege geht uns Wilsdruffern ein aus sichtsreicher Hobcnfußweg verloren. Wir sind nun gezwungen, als Ersatz die jetzige Staatsstrasze nach Hühndorf zu bcmckcn in der zur Zeit ein außerordentlich großer Lastautovcrkchr herrscht, der den Fußgänger immer zur Vorsicht mahnt.