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«Im einm Eingang nach Deuischland zu gewinnen." Zum 350. Geburtstage Richelieus. An einem Maientag des Jahres 1610 erdolcht ein Fanatiker den französischen König Heinrich IV. Für seinen achtjährigen Sohn führt die wenig erfahrene Mutter die Regentschaft. Was Wunder, daß Adel und Klerus aufstehen, um die unter dem letzten König ver lorene Herrschaft im Staate wiederzugewinnen. Da er steht der französischen Monarchie in letzter Stunde gerade aus diesen beiden aufsässigen Stünden der Retter. Während der Bürgerkrieg durch Frankreich tobt und die Nation für ein Jahrzehnt von der europäischen Bühne verdrängt, ernennt der junge König den Kardinal du Plessis, Herzog von Richelieu, zum Vor sitzenden des Königlichen Rates und damit zum allmäch- iigen Leiter der inneren und äußeren Politik des Landes. Der Monarch liebt den rücksichtslosen Herrenmenschen nicht, der sich mit sürstlichem Pomp nmgibt und dennoch keine egoistischen Ziele verfolgt. Sein Ziel ist das Inter ests und die Macht des Staates. Richelieu hat das Schlagwort des absolutistischen Zeitalters, die Idee der „S t a a t s r a i s o n", der sich alles unterzuordnen habe, mit Blut und Leben erfüllt und selbst verkörpert. Mit starker Hand bricht er die Adels herrschaft im Lande ustd fetzt neue Verwaltungsbeamte in den Provinzen ein, die Intendanten, jüngere Leute aus dem Bürgerstande, die allein ihm als dem Prinzipal minister verantwortlich sind, als getreue Werkzeuge des Absolutismus. In heißen Kämpfen wird die politisch- militärische Sonderstellung der Hugenotten, die einen Staat im Staate darstellen, niedergerissen. Er sichert aber den überwundenen volle bürgerliche Gleichberechtigung und Glaubensfreiheil zu, öffnet ihnen den Zugang zu allen Ämtern und baut sie so in den Staat ein. So er reicht er innenpolitisch die Aufrichtung der abso luten Königsgewalt und die Beugung aller Stände unter ihre Autorität. Außenpolitisch ist sein Ziel die Zertrümmerung der habsburgisch-spanischen Weltmacht und dieErrichtung der französischen Hegemonie in Europa. Er will seinem Lande die „natürlichen Grenzen" erringen, d. h. die Pyrenäen-Alpen-Rhein-Grenze. Von Richelieu datiert Frankreichs Streben »ach dem Rhein! In dem Programm, das der Kardinal 1629 dem König vorlegt, heißt es: „Zuerst müsse mau daran denken, sich in Metz stark zu machen und wenn möglich bis Straßburg vorzurücken, um einen Eingang nach Deutschland zu gewinnen." Die Gelegen heit, dieses Ziel zu erreichen, bietet der große Krieg, der dreißig Jahre durch Deutschland tobt. Mit Geld und Versprechungen unterstützt er alle Gegner Habsburgs, schließlich marschieren auch französische Heerhaufen auf deutschem Boden. Die Friedcnsglocken von Münster und Osnabrück hört der Kardinal nicht mehr. Im Dezember 1612 rührt ihn der Sensenmann an. Sein Nachfolger, von ihm selbst empfohlen, wird der Italiener Giulio Mazarini, der unter Ludwig XIV. Richelieus Politik fortsetzt. Im Jahre 1681 marschieren französische Soldaten im Schatten von Meister Erwins Münster — Straßburg wird geraubt —, und ein paar Jahre später brandschatzten Mölacs Horden die Heimat Liselottens von der Pfalz — das Heidelberger Schloß geht in Flammen auf. Richelieus Politik erntet ihre Früchte! Jeder Deutsche sollte das politische Testament des Kardinals lesen! Interessant ist darin die Begründung für seine Forderung einer starken französischen Marine: „denn nie darf sich ein starker Staat in die Lage bringen, eine Beleidigung zu empfangen, die er nicht erwidern kann." In den anderthalb Jahrzehnten des Versailles- fystems hat dasselbe Frankreich seinem östlichen Nach barn die Berufung auf diesen Satz verweigert. Frank reichs Politik hat seine Richtlinien in dem Testament Richelieus empfangen, daß noch heute unsichtbar der außenpolitische Kodex der „grunäs Nation" ist. Mine Nachrichten. Dorbereiiung des Erniedankfeffes. Dr. Goebbels besichtigte die Arbeiten auf dem Bückcberg. Reichsminister Dr. Goebbels besuchte am Mittwoch in Begleitung des Gauleiter-Stellvertreters Schmalz den Bückeberg bei Hameln, um sich persönlich vom Stand der Vorarbeiten für das Erntedankfest zu überzeugen. Die Sachbearbeiter der Organisationslcitung berichteten dem Minister über das, was bereits geleistet worden war, und über die Maßnahmen, die noch im Gange sind. (Line Aktion: «.Gutes Licht — gute Arbeit". Da die L i ch t v e r h ä l t n i s s e a n d c n Arbeits plätzen und in den Räumen der Betriebe im Handwerk Wie in der Industrie zum Teil nicht den Anforderungen genügen, die man aus sozialen und gesundheitlichen Gründen stellen muß, führt das A m t „S ch ö n h e i t d e r Arbeit" in der NSG. „Kraft durch Freude" in den Wochen vom 21. Oktober bis zum 3. November eine Aktion unter dem Motto „Gutes Licht — gute Arbeit" durch. Eisenbahnunglück bei Bromberg - 42 Verletzte. Im Bahnhof Wierschutzin bei Bromberg er eignete sich ein Zusammenstoß zwischen zwei Zügen, bei dem 1 2 Personen verlctzt wurden. Sieben Wagen wurden schwer beschädigt. — Der Gütcrzug, mit der Be stimmung Gdingen, fuhr auf einen im Bahnhof Wier schutzin haltenden Personenzug auf. Orden für Badoglio. Auf dem Kriegsfriedhof von Bligny fand bei den großen Manöver« von motorisierten Einheiten in der Champagne eine französisch-italienische Feier statt, in deren Verlauf der französische Generalissimus Gamelin dem ita lienischen Marschall Badoglio das Großkreuz der Ehren legion überreichte. Schnellzug in Frankreich verunglück 15 Reisende verletzt. Der Schnellzug P a r i s - B a r c cl o n a fuhr zehn Kilometer von der südfranzösischen Stadt Rarbonne ans einen Güterzug auf. Der Lokomotivführer und io Reisende wurden verletzt. Die Muskelkraftflieger beim Reichsluftsportführer. Oberst Loerzer empfing in Gegenwart von Professor Ursinus, des „Vaters der Rhön", die beiden Kon strukteure des „Flugzeuges durch Menschenkraft", Haeßler und Villinger und den Muskelkraftflieger Dünnbeil. — Von links nach rechts: Haeßler, Villinger, Loerzer, Ursinus und Dünnbeil. (Weltbild.) Sternhimmel im September. Beobachtungszeit bei Monatsbeginn um etwa 22 Uhr. Der Große Wagen verläuft parallel zum Horizont. Der Kleine Bär liegt nördlich von ihm und ist die Höhe des Himmelspols bekanntlich gleich der geographischen Breite des Bcobachtungsortes. In der Milchstraße, hoch am Himmel, Kassiopeia, weiterhin in der Milchstraße, nach Nordosten hin, Perseus und Fuhrmann mit dem Stern erster Größe Kapella. Osten : Hier macht sich das große Sternviereck im Pegasus bemerkbar, dem sich nach Nordosten das Bild der Andromeva anschlietzt. Zwischen Osten und Südosten, dicht am Horizont, der Walfisch, zwischen ihm und dem Pegasus die Fische. Süden: Uber dem Südpunkt der Steinbock, In der Milchstraße, hoch am Himmel, die Leier mit dem Stern erster Größe Wega, der Schwan mit dem Hellen Deneb und der Adler mit Atair. In der Milchstraße, dicht am Horizont, der hell- leuchtende Schütze. Westen: Nicht weit vom Horizont Akturus im Bootes. Nach der Milchstraße hin die großen Sternbilder Herkules und Schlangenträger mit Schlange. Planeten: Merkur bleibt unsichtbar. Venus wird am lS. September Morgenstern und kann Ende September schon zwei Stunden lang beobachtet werden. Mars kann nach seinem Austauchen in der Abenddämmerung im Südwesten gesehen werden, anfangs eine Dreiviertelstunde, Ende September gegen eine Stunde. Jupiter läßt sich zunächst eine Stunde, schließlich nur noch eine halbe Stunde im Westen beobachten. Saturn, im Wassermann, sieht man bis zum 11. die ganze Nacht hindurch, Ende des Monats nur bis kurz vor drei Uhr. Mond: Am 6. erstes Viertel, am 12. Vollmond, am 19. letztes Viertel und am 27. Neumond. Sonne: Tritt am 24. in das Zeichen der Waage oder durchläuft den 180. Grad ihrer Bahn. Es beginnt der astronomische Herbst; Tag und Nacht sind einander gleich. Schiffszusammenstoß im Aebel. Englischer Vergnügungsdampfcr schwer beschädigt. Die englische Schiffahrt hat einen schweren Unglücks fall zu beklagen. Am Donnerstag ist der 16 500 Tonnen große Vergnügungsdampfer „Dorre", der der Cunard White Star Line gehört und mit 736 Fahrgästen an Bord von einer vierzehntägigen Mittelmeerreise zurück kehrte, an der p o r t n g i e s i s ch e n K ü st e mit dem fran zösischen Dampfer „Formigny" (2166 Tonnen) zu sammengestoßen. Auf die SOS-Rufe der „Doric* hin eilten der 24 000 Tonnen große Orientdampfer „Orion" und der 19 600 Tonnen große Asiendampfer „Vizekönig von In dien" zur Hilfeleistung herbei. Die beiden Schiffe über nahmen die Fahrgäste der „Doric"; indessen verblieben der Kapitän und die 500 Mann Besatzung an Bord des Schiffes, das verhältnismäßig schwer beschädigt zu sein scheint. Zur Zeit des Zusammenstoßes herrschte Nebel. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Es ist eine tragische Verkettung der Umstände, daß sich an Bord der „Doric"-eine Reihe von Fahrgästen befand, die am 16. August auf dem in der Irischen See mit einem englischen Frachtdampfer zusammengcstoßenen Ver- gnügungsdampser „Laurcntic" waren. Flugzeugkonstrukteur Fokker in Amerika verhaftet. Nachdem der Vorsitzende des amerikanischen Senats ausschusses das Justizdepartement ersucht hatte, den holländischen Flugzeugkonstrukteur Fokker über die Tätig keit der Rüstungsindustrie in USA. zu vernehmen, hat der amerikanische Küstenwachtdienst die Jacht „Montauk", mit der Fokker sich auf einer Vergnügungsfahrt befand, angehalten und den Holländer gezwungen, die Fahrt ab- zubrecken. Neues Mts aller Wett. Friedrich Lists Taschenuhr gefunden. Durch eine« glücklichen Zufall ist in Reutlingen, Friedrich Lists' Heimatstadt, seine Taschenuhr gefunden und für das jüngst errichtete Friedrich-List-Archiv gesichert worden. List hat die Uhr in seinen letzten Tagen und auch beij seinem Tode getragen. Sehr wahrscheinlich ist sie damals' — im Augenblick seines Todes — stehengeblieben, Wohl infolge der Erschütterung bei seinem Fall. Tödlicher Absturz in den Bergen. Am Nebelhorn-« gipfel bei O b e r st d o r f (Allgäu) kam ein Bergsteiger, der- mit einer Touristengesellschaft aufgestiegen war, dem Gipfelrand zu nahe und stürzte 200 Meter tief ab. EH handelt sich um den Berliner Otto Dengler, dessen Leiche von einer Rettungsexpedition geborgen werden konnte. 1400-Zentncr-Findling aus der Reise nach Tannen» berg. Der 1400 Zentner schwere Findlingsstein, der den Schlußstein der Hindenburggruft im Tannenberg- Nationaldenkmal bilden soll, wird in diesen Tagen die Reise von der Fundstelle im Samland an seine» Bestimmungsort antreten. Die Deutsche Reichsbahn hat für diesen ungewöhnlich schwierigen Transport ei« Schwerlastfahrzeug gestellt. Das Verladen des Riefen blocks dürfte zwei volle Tage in Anspruch nehmen. Windhose deckt mehrere Dächer ab. Der südliche Teil Darmstadts wurde von einer Windhose hcimgesucht, die von einem Gewitter begleitet war. Auf dem Flug platz wurden zwei Schuppen abgedeckt. Die Trümmer des einen Schuppendaches wurden vom Sturm etwa 80 Meter weit fortgetragen. Ein neues Segelflugzeug wurde zer trümmert. Feuerwehr und Arbeitsdienst mußten ein gesetzt werden, um die größten Schäden zu beseitigen. Drei Jahre Zuchthaus für einen Raffeschänder. Vor der Großen Strafkammer in München-Gladbach hatte sich der 44jährige jüdische Kleiderfabrikant Siegfried Levy wegen Notzuchtverbrechens in zwei Fällen und fort gesetzter tätlicher Beleidigung zu verantworten. Der An geklagte hatte die wirtschaftliche Abhängigkeit weiblicher Gefolgschaftsmitglieder ausgenutzt, um sich in gemeinster Weise an ihnen zu vergehen. Das Gericht verurteilte den Nasseschänder zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. 500 Trauben von einem Stock. In dem pfälzi schen Winzcrdorf Rhodt unter Rietburg unweit Eden koben gibt es einen dreißigjährigen Weinstock, der als Spalier gezogen und 25 Meter lang ist. Dieser einzig artige Niesenrebstock trägt in diesem Jahre 500 Trauben. Im vorigen Jahr soll sein Ertrag noch größer gewesen, sein. Gegen einen Baum gefahren. Der Personenkraft wagen des Kaufmanns Frankstein aus Köln, der sich mit seiner Familie auf der Fahrt nach Altenkirchen befand, fuhr aus ungeklärter Ursache gegen einen Baum. Seine Frau konnte nur tot aus den Trümmern des Wagens herausgeholt werden. Die vier anderen Insassen wurden verletzt. Drei Personen durch einen Blitzschlag getötet. In der Maasgegcnd an der deutsch-holländischen Grenze schlug der Blitz bei dem Dorfe Megen in eine Holzhütte ein, in der acht Arbeiter vor dem Gewitterregen Schutz gesucht hatten. Drei von ihnen wurden aus einen Schlag getötet, die fünf übrigen erlitten zum Teil lebensgefährliche Ver letzungen. Steuereinnehmer unterschlägt eine halbe Million Franken. In Argenteuil bei Paris wurde ein Steuer einnehmer verhaftet, der aus der Staatskasse füst 500 000 Franken unterschlagen hat. Der 60jährige Beamte war auf den Rennplätzen von gewissenlosen Buchmacher« zu unsinnigen Wetten verleitet worden. Heiße Quellen in der Arktis entdeckt. Nach einer Meldung der Telegraphenagentur der Sowjetunion aus Leningrad hat das dortige Arktisinstitut eine Mitteilung von dem Leiter der geologischen Expedition im Tschuktschenland (Nordostspitze Sibiriens erhalten, daß er in der Arktis drei heiße Quellen entdeckt habe. Die Temperatur des Wassers fei mit 58 Grad festgestellt worden. Ein furchtbarer Racheakt wird aus Harlin im Staate Kentucky (USA.) gemeldet. Der Bezirksanwalt Elmon Middleton wollte gerade eine Fahrt in seinem Auto antreten. Als er auf den Starter trat, explodierte eine Dynamitladung, die unbekannte Täter im Motor so an gebracht hatten, daß sie bei dessen Anspringen zur Ent zündung kommen mußte. Sein Körper wurde in Stücke gerissen. Gräßlicher Mrd an einem Jungarbeiter. Streit um ein Mädchen. Ein geradezu bestialischer Mord an einem 17jährige« Jungarbeiter ist jetzt durch dieKölner Mordkommission aufgeklärt worden. Seit Freitag vergangener Woche wurde der 17jährige Arbeiter Franz Henn aus Witterschlick vermißt. Er wurde jetzt von einem Feldhüter in einem Walde tot aufgefunden. Die Leiche wies schwere Verletzungen auf. Aus seiner Aktentasche war der gesamte Wochenlohn geraubt worden. Als Täter wurden der 19jährige Hermann Eupen und der 14jährige Johannes Nettekoven festgenommen. Die beide« legten bereits ein umfassendes Geständnis ab. Danach war der Ermordete mit Eupen Wege« einesMädchensin Streit geraten. Als Henn an dem fraglichen Abend von seiner Arbeitsstätte mit dem Wochcnlohn heimkehrte, lockte ihn Eupen in ein Dickicht. Er betäubte Henn durch einen Schlag aufdenKopf und versuchte ihn zu erwürgen, indem er ihm eine Schlinge um den Hals legte, die er an einem Baum befestigte. Aus der Aktentasche nahm er den Wochenloh« des überfallenen in Höhe von 13,50 Mark. Später kehrte Eupen mit dem 14jährigen Nettekoven in den Wald zurück. Beide stachen nochmals auf den bereits Toten ein, warfen die Leiche in einen Graben und deckten sie ober flächlich mit Papier und Erde zu. Unser höchstes Gut ist ein gesundes, lebensstarkes Volk. Wir schaffen es, wenn wir gesunde, deutsche Mütter und gesunde Kinder dem deutsche Volk er halten! Für dieses Ziel kämpft die NS-Volkswohl- fahrt! Kämpfe auch Du mit!