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„Mrücken in üir Ouartiere!" Die erste Uebung der Herbstmanöver des VI A meekorps beendet — Makübungen zum Schutze eines I^dustriewerks. Die erste Übung der Herbstmanöver des Vl. Armee korps in der Lüneburger Heide ist am Mittwoch ab geschlossen worden. Die Rote Partei ist Sieger, aber die „Blauen" traten in vorbildlicher Ruhe und Ordnung den Rückzug an und machten durchaus nicht den Eindruck der Geschlagenen. Aber für beide Parteien kam das Signal „Das Ganze halt!" sehr ersehnt, zumal ihm bald das Signal „Abrücken in die Quartiere!" folgte. Und das bedeutet immer Ruhe und Erholung. Erholung von der dreitägigen heißen „Schlacht". Im Rahmen derGefechtsübungenderLuft- Waffe im Raum von Braunschweig ist der Versuch gemacht worden, den Schutz eines lebenswichtigen Jndustriewerkes gegen Fliegerangriffe bei Nacht dadurch zu erhöhen, daß in der Nähe dieses Werkes eine Täuschungsanlage errichtet wurde. Der Zweck einer solchen Anlage ist, den in der Dunkelheit anfliegenden feindlichen Fliegern sowohl nach Ausdehnung als auch in der Außen wirkung die verschiedenen Arbeitsvorgänge des zu schützenden Werkes an einer Stelle vorzutüuschen, bei der der Bombenabwurf ohne nachhaltige Wirkung auf das Werk bleiben muß. Die für die Übungszwecke notwendige Ausführung der Täuschungsanlaa-- wurde in erster Linie ermöglicht durch die vorbildliche Haltung der Bevölkerung. leriestellung bei Mutzschen durch Kampfwagen unschädlich gemacht werden konnte. Am Kapellenberg entwickelten sich verlustreiche Kämpfe, die Blau zwangen, Verstärkungen einzusetzen. Als um 14.30 Uhr die Uebung beendet wurde, war Rot zwar über die erste Verteidigungslinie von Blau hinausgekommen, aber ihm nicht gelungen, an die blaue Hauptstellung heranzukommen. Den Roten des Infanterie-Regiments Plauen war für den vierten Uebungstag aufgegeben worden, die blauen Truppen zu verfolgen; die Ausführung dieses Befehls gestaltete sich außerordentlich schwierig, denn das ganze offene Gelände nordöstlich von Schleiz lag unter dem Feuer von Blau. Mehr als zwei Stunden brauchte die rote Vorhut, um die blauen Nachhutposten aus Oetters dorf zu vertreiben, die sich auf die Höhen nordöstlich von Schleiz zurückzogen. Auch das Höhengelände südöstlich von Schleiz war von Blau außerordentlich stark besetzt worden; seine schwere Kanonenb/itterie bei Ober-Böhms- dorf konnte schon ans etwa zehn Kilometer Entfernung rote Infanterie unter Feuer nehmen, während die leichte Feldhaubitzenbatterie südlich des Fitzig in den Kampf eingriff. Den roten Truppen war es bis in den Nach mittag hinein noch nicht gelungen, den Wisent-Tal- Abschnitt zu überwinden, weil Blau sämtliche Bachüber gänge gesprengt hatte. Oie sächsischen Manöver. Bei strömendem Regen und in stockdunkler Nacht mußte sich das verstärkte Infanterie-Regiment Dresden am Dienstag um 23 Uhr zur Fortsetzung der Uebung ouf- stellen. Blau sollte ursprünglich die roten Stellungen bei Galgenberg-Pechtelsgrün angreifen, mußte aber eine voll ständige Umstellung vornehmen, weil die verstärkten roten Truppen die beherrschenden Höhen südlich Stangengrün besetzt hatten. Mit dem ersten Morgengrau entwickelte sich der Angriff, der sich in der Hauptsache auf den stark mit schweren MG besetzten Eisenberg richtete, der den Hauptstützpunkt der Roten darstellte. In dieser Erkenntnis griff Blau von drei Seiten an und konnte bis in ein un mittelbar vor den roten MG-Abteilungen liegendes Waldstück Vordringen; im gleichen Augenblick wurde die Uebung abgebrochen und „das Ganze halt" geblasen. Von allen Seiten sammelten sich nun die durchnäßten, dreck- beschmi^.ten und auch müden feldgrauen Gestalten, die schon die leichte Mütze aufgesetzt hatten, um in die Unter künfte in der Gegend um Auerbach, Rodewisch, Reves- grün, Ellefeld, Reumtengrün, Falkenstein usw. abzuziehen, wo nach einer gründlichen Wäsche kräftig geschlafen wurde. Am 6. September beginnen in der Gegend um Plauen die Divistonsmanöver. Für den zweiten Uebungstag des Infanterie-Regi ments Leipzig war Blau die Aufgabe gestellt, sich gegen einen aus der Gegend um Wurzen gemeldeten Gegner nachdrücklich zu verteidigen. Blau bezog befestigte Stellungen auf dem Schmiedeberg südlich Fremdiswalde und am Nordwestrand von Mutzschen. Das Vordringen von Rot konnte bis in die Mittagstunden durch empfind liches Artilleriefeuer und MG-Nester verhindert werden. Erst dann, als Rot seine gesamte Artillerie einsetzte, kam sein Angriff in Fluß, um so mehr, als eine blane Artil- Gäste beim Manöver. Exzellenz Souchon und General von Lettow-Vor beck nahmen an den Übungen des VI. Armeekorps als Gäste teil. (Weltbild.) Dies und jenes von den Herbstübungen der Wehrmacht. Links: an den Hevbstübungen des 6. Armeekorps in der Lüne burger Heide nehmen auch Exzellenz Souchon und General von Lettow-Vorbeck teil; rechts im Wagen der Kommandeur der 6. Division, General von Föhrendach. — Mitte: ein Ackerwagen hat hier als Notbrücke für einen motorisierten Meldereiter dienen müssen — rechts: ein Ausschnitt von den Herbstübungen im Raume von Woldegk in Mecklenburg: Dorsjugcnd ^bewundert ihre großen Freunde von der Artillerie und Hosts, auch einmal mit dabei zu sein. (Weltbild — M ) Ein Besuch im Kohlenbergwerk. Oft schon sind wir mit der Eisenbahn durch die Teile der sächsischen Heimat gefahren, die tagsüber ein Gewirr von Schornsteinen, Fördertürmen, Fabrikanlagen bilden, und die nachts zu einem überwältigend schönen Bild des roten Glühens, der Weißen Flammen und der gespenstisch schwarzen Schatten wird. Manchmal sind wir auch die langen Straßen gewandert, an den Zechen und Toren vor bei, oder durch die Felder, von denen, wir wußten, daß tief unter ihnen Menschen, wie Du und ich, die Kohle schlagen. Heute — endlich — haben wir die Freude, zu ihnen hinabzusteigen, sie tief unten sm Schoß der unbe kannten Erde aufzusuchen. Wir stecken in ungewohnter Grubenkleidung, ein wenig drollig sicht das aus, der Hut macht alles sehr wichtig, die Lampe greifen wir wie eine Beute. Kreuz und quer sind wir durch das Labyrinth unter Lage gelaufen und gefahren. Auf und ab ging es, durch grabesstille Strecken stolperten wir, und dann sahen wir wieder einem Haufen rußiger Kumpel zu, die sich vor Ort um die Kohle mühten. Unser Führer war mitteilsam, und nun brummt uns der Schädel von der Bergmanns sprache und von allem, was wir gerne behalten möchten; Streben, Kappen, Versatz, Rutschen, Gezähe, Hangendes, Liegendes, toter Mann, Bruch — so schwirrt es durchein ander. Nun lausen wir zurück, dem Schacht zu, der uns wie der noch oben führen soll. Wir haben in unserer Ortszei tung gelesen, daß die NS-Volkswohlfahrt einen großen Feierschichtenausgleich für die Kohlen-Bergarbeiter ganz Deutschlands eingeleitet hat und Gutscheine über eine Mark und zehn Mark ausgibt, damit sich die in Schulden ge ratenen Familien Kleider, Wäsche und Hausrat kaufen können. Davon sprechen wir auch jetzt auf dem Rückweg unter Tage, und daran dachten wir auch, als wir am Arbeitsort der braven Kumpel standen und zusahen, wie sie sich im engen Raum, halbnackt, schwarz und schweißig, plagen, der Erde die Schütze zu entreißen. Unterwegs besichtigen wir noch eine Maschinenanlage, und so trifft es sich, daß wir zum Ausfahrtsschacht kom men, als auch die Knappen allmählich eintreffen, um Vic Grube zu verlassen. So stellen wir uns also mit in die Reihe der Wartenden, sehen der Kohlenförderung zu, die mit Lärm und Glockenschlag hurtig wie der Teufel um geht, und kommen mit unseren Nachbarn ins Gespräch, denen das Weiße der Augen und Zähne so seltsam aus den arbeitsmüden und feierabendfrohen Gesichtern leuchtet. Das sind die Kumpel, sie sehen alle gleich aus, am Niederrhein, an der Ruhr, im Wurmgebiet — die Knap pen in Oberschlesien, in Sachsen, in Bauern, die seit vielen Jahren — lange vor dem Dritten Reich — wegen Absatz stockung Lohnausfall erlitten haben und die sich bei schwer ster Arbeit und todumlauertem_Arbeitsort über Tage mit Sorgen des "Auskommens herumschlagen müssen. De? Führer und Reichskanzler hat sich ihrer angenommen; die große Entschuldungsmaßnahme, in der beispielsweise das Ruhrgebiet mehrere Millionen Mark und der Sachsengau eine halbe Million Mark erhielt, wird ihnen Hilfe und Freude bringen. Die Frauen zu Hause werden mal wie der tief aufatmcn können. Langsam schieben wir uns auf die obere Etage des Förderkorbes. Hinter uns schließt sich die eiserne Tür. Schulter an Schulter stehen wir, matt ist der Raum er leuchtet, Worte gehen hin und her. Signale schrillen. Wir werden aufwärts gezogen, Magen und Ohren wundern sich. Der Neuling ängstigt sich, den Bergmann aber küm mert es nicht. Er kennt den Fördermaschinist, die Maschine, das Seil, den Korb, die Sicherungsvorrichtungen — und weiß: wenn es auch klappert, wenn auch die Spritzer von den Schachtwändcn nässen, wenn auch die Wetter Pfeifen, aufwärts geht es doch trotz alledem! Nachher wandern wir mit einigen der Kumpel, die sich wie wir, den Schmutz vom Leib spülten, frohgelaunt der Stadt zu; sie lassen sich gerne über die Hilfsmaßnahme erzählen, eine fühlbare Entlastung für die Familien, was mindestens ebenso bedeutsam ist: die Männer der Zechen spüren die brüderliche Nähe des ganzen Volkes. Denn nicht aus trockenen Steuern auf irgendeinem sachlichen Verrechnungsweg kommt hier Hilfe sondern aus dem Opfergeist des Volkes, das in seiner Nationalsozialistischen Volkswohlfkhrt eine einzig artige Dienerin edlen Tuns besitzt. „Glückauf!" sagt unser Wegbeglciter beim Abschied. Glückauf, ja, das ist das rechte Wort für alles, was an Segen aus dieser neuen Hilfe der einen für die andern fließt. Wahrhaftig: es ist etwas Großes und Erhabenes nm die Volksgemeinschaft! Sport Der Gau Sachsen eröffnet die neue Spielzeit mit 220V Fußballmannschaften Abgesehen von den Vorgefechten, die sich vor allem die Vereine im Erzgebirge, im Flöhatal und im Oberen Vogtland wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse im Winter be reits seit einiger Zeit liefern, wird der Kamps um die Punkte, die Meisterschaft, Aus- und Abstieg bedeuten, im Eau Sachsen nm kommenden Sonntag auf der ganzen Linie mit 2200 Fuß ballmannschaften ausgenommen. Das bedeutet gegen das letzte Spieljahr mit 2055 und das vorletzte mit 1/21 Mannschaften ein beträchtliches Anwachsen, das umso crfreülicher ist, als es in der Hauvtsache aus eurer Zunahme der Lugend- und Kna benmannschaften Leruyt. Gottfried von Gramm Schweizerischer Tennismeister. Im' Endspiel der Schweizerischen Tennismeisterschaften schlug Gott fried von Cramm den Schweizer Ellmer in drei Sätzen, v. Cramm wird nun in Venedig antreten, wo er mit Henkel zusammen das Männer-Doppel um den Volpi-Schild bestreitet. An diesem Wettbewerb dürfen nur repräsentative Paare teilnehmen. Wahrscheinlich werden von Cramm-Henkel auch in Meran das Doppel um den Mussolini-Pokal b»-t streiten. AeichSsender Leipzig. Freitag, K. September. Leipzig: Welle 382,2. — Dresdens W e l l e 2 3 3,5. 5.50: Mitteilungen für den Bauer. * 6.00: Choral, Morgenspruch, Funkgymnastik, 4- 6.30: Aus Königsberg: Früh konzert des Musikkorps der 5. Marine-Artillerie-Abteiluna Pillau. — Dazwischen 7.00: Nachrichten, 4- 8.00: Funkgymnastik. 8.20: Vom Deutschlandsender: Morgenständchcn für die Hausfrau, 4c 9.00: Sendepause. * 9.45: Spielturnen für Vier bis sechsjährige Kinder. 4c 10.00: Wetter, Wasserstand, Wirt schaftsnachrichten, Tagesprogramm. 4- 10.15: Aus Hamburg: Schulfunk: 280 Kilometer Durchschnittsgeschwindigkeit. 4- 10.45: Sendepause, 4- 11.00: Werbenachrichten, 4c 11.30: Zeit, Wetter. 4- 11.45: Für den Bauer. 4- 12.00: Aus Pößneck: Musik für die Arbeitspause. (Übertragung aus der Tuchfabrik Thal mann, Pößneck.) 4- 13.00: Zeit, Nachrichten, Wetter. 4- 13.15: Aus Frankfurt: Mittagskonzert. Mitwirk.: Wilhelm Köhler (Bariton); Kapelle Franz Hauck. 4- 14.00: Zeit, Nachrichten, Börse. 4c 14.15: Vom Deutschlandsender: Allerlei — von zwei bis drei! 4- 15.00: Für die Frau: Mehr seelische Einfühlung. 4c 15.20: Sendepause. 4- 15.40: Wirtschaftsnachrichten. 4- 16.00: Aus Dresden: Konzertstunde. Mitwirk.: Hanna Gruhneri (Sopran), Otto Wunderlich (Violine), Alwin Starke (Kontra baß), Erich Winkler (Klavier). 4- 16.50: Zeit, Wetter, Wirt- schaftsnachrichtcn. 4c 17.00: Nachmittagskonzert des Funk orchesters. 4c 18.00: Aus Gotha: Musik für Volksinstrumente. 4- 18.30: Der Zeitfunk sendet: Besuch im Erntekindergarten in Ulbersdorf (Oberlausitz). 4c 18.40: Handelskompanien. 4- 19.00: Vom Deutschlandsender: Barnabas von Geczy spielt. 4- 20.00: Nachrichten. 4- 20.15: Vom Deutschlandsender: Stunde der Ration: Ein Arbeiter fährt auf Urlaub. Eine fröhliche Reise mit „Kraft durch Freude" ins Erzgebirge. 4- A.00: Aus Schwarzburg: Screnadenabend im Schloßhof zu Schwarz burg. Landeskapelle Rudolstadt; Max Eberwein, Singakademie Rudolstadt; Cäcilienverein Saalfeld. 4c 22.00: Nachrichten, Sportfunk, Wasserwächterdienst. 4- 22.30—24.00: Aus Stutt gart: Unterhaltungskonzert des Sinfonieorchesters Baden- Baden. DeuMlEen-er. . ' Freitag, 6. September. Deutschlandsender: Welle 1571. 6.00: Guten Morgen, lieber Hörer! — Mockenspiel, Tagesspruch. 4- 6.10: Funkgymnastik. 4- 6.30: Fröhliche Morgenmusik. — Dazwischen um 7.00: Nachrichten. 4- 8.20: Morgenständchen für die Hausfrau. 4- 9.00: Sperrzeit. 4c 9.40: Carl von Bremen liest eigene Geschichten. 4- 10.00: Sendepause. 4r 10.15: Aus Hamburg: Volk an der Arbeit: 4- 10.45: Spielturncn im Kindergarten. 4- 11.15: Deutscher Seewetterbericht. 4- 11.30: Die Landsrau schaltet sich ein. 4- 11.40: Der Bauer spricht —Der Bauer hört. — Anschl.: Wetter bericht. 4- 12.00: Musik zum Mittag. O. Dobrindt spielt. — Da zwischen 12.55: Zeitzeichen d. Deutschen Seewarte. 4-13.00: Glück wünsche. 4-13.45: Neueste Nachrichten. 4-14.00: Allerlei von zwei bis drei! 4c 15.00: Wetter- und Börsenberichte, Programm hinweise. 4- 15.15: Kinderliedersingen. 4- 15.40: Jungmädel- stunde. 4- 16.00: Musik im Freien von der Krummen Lanke. Es spielt die Kapelle Huber. 4c 17.15: Jungvolk, hör' zu! 4c 17.45: Aus Hamburg: Bunte Musik am Nachmittag. Ger hard Gregor (Orgel). Die Tanzkapelle Herbert Heinemann und das Große Orchester des Reichssenders Hamburg. 4c 18.20: „Aus Posten nichts Neues! —" Ein Spiel aus dem Arbeitsdienst. 4- 18.45: Zwischenprogramm. 4- 19.00: Und jetzt ist Feierabend! Barnabas von Geczy spielt. 4- 19.45: Deutschlandecho. 4- 20.00: Kernspruch. — Anschl.: Wetter bericht unde Kurznachrichten. 4- 20.15: Rcichsscndung. Stunde der Nation. Ein Arbeiter fährt aus Urlaub. 4- 21.00: Musi kalische Kurzweil. 4c 21.10: Aus Hamburg: Die nordische Brücke. Zeitgenössische Orchestermusik aus Dänemark und Schweden. 4- 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — Anschl.: Deutschlandecho. 4- 22.30: Eine kleine Nachtmusik. -P 22.45: Deutscher Seewetterbericht. 4- 23.00—24.00: Wir bitten zum Tanz. Willi Giebel spielt.