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Trauer m die M der Weit. Die BerliNer Gedenkfeier für die verunglückten Arbeitskameraden. Die Reichshauptstadt stand am Freitag im -Zeichen der Tran er um die Opfer der Arbeit, die an der Baustelle in der Hermanu-Göring-Straße ihr Leben ließen. Die Fahnen aller öffentlichen Gebäude, der Häuser der Partei, der Betriebe, der Geschäfte und un- igezählter Privatwohnungen wehten halbmast oder waren umflort. ! Im Berliner Leichenschanhaus lagen 17 der Opfer sin schlichten Eichensärgen aufgebahrt, die nur mit der Hakenkreuzfahne geschmückt waren. Gegen 7 Uhr mar schierten vier Abteilungen des Arbeits dienstes auf, um den Toten das Geleit zu geben. Um 8 Uhr ertönte gedämpft der Choral „Jesus meine Zu versicht". Der Trauerzug setzte sich in Bewegung. Voran schritten der Spiclmannszug und der Rcichsmusikzug des ^Arbeitsdienstes, dann folgten zwei Züge des Arbeits dienstes mit geschultertem Spaten. Ihnen schlossen sich die Kranzträger an. Auf einer Kranzschleife stand: „In treuer Kameradschaft gewidmet unseren auf dem Schlacht feld der Arbeit verunglückten Kameraden der Baustelle Hermann-Göring-Stratze." Es folgten die Wagen mit den Särgen, zu beiden Seiten von Ze vier Männern des Arbeitsdienstes begleitet. Zu Tausenden umsäumten die Berliner den Weg des Trauerzuges nach dem Lustgarten und hoben ihre Hand zum letzten Gruß. Von weitem hörte man die Glocken der Kirchen nach den abgesperrten Straßenzügen hcrüberschallen. Die Aufbahrung im Lustgarten. Der Trauerzug mit den 17 Särgen wurde von der Schloßbrücke bis zur Balustrade vor dem Schloß durch ein dichtes SA.-Ehrcnspalier hindurchgelcitct. Der Lustgarten, auf dem die Trauerfeier abgehalten wurde, war in würdigster Weise geschmückt. Arbcitsdicnstmänner hoben die Särge auf 17 schwarze Postamente, die von zwei hohen schwarzen Pylonen flankiert waren. Nach der Aufbahrung rückten die Formationen und Gliederungen der Partei an: SA., SS., NSKK., DAF. Auch die Feuerwehr, der Luftschutz, die Technische Nothilfe und das Rote Kreuz hatten Abordnungen entsandt. Bergleute in ihren Uniformen nahmen ebenfalls Auf stellung. Auf der Balustrade marschierten die Fahnen abordnungen und der Musikzng der Lei bst an- dar te „A d o l f H i t l e r" auf. Am Fuße der Balustrade standen die Pioniere, eine Abordnung des Wachtregiments, eine Abteilung der Leibstandarte des Führers sowie die Polizei. Kurz vor Beginn der Feier erschienen die Hinter bliebenen und die Ehrengäste, unter ihnen Reichsminister Dr. Goebbels, Neichsinnenminister Dr. Frick, Reichs minister Kerrl, Reichsorganisationsleiter Dr. Leh. Für Ministerpräsident Göring war Staatssekretär Körner erschienen- Um 10 Uhr begann die Trauerfcier. Die Leibstandartc Adolf Hitler" spielte den Trauermarsch aus Beethovens „Eroica". Hierauf fpracheu die Geistlichen beider Kon fessionen. Es folgte das Lied: „Nichts kann lins rauben Liebe und Glauben zn diesem Lande", das der Arbeits dienst vortrng. Dann sprach Generaldirektor Dr. Dorp müller von der Reichsbahngesellschaft als Bauherr der Nord-Süd-S-Bahn. Er verwies darauf, daß das Werk im Kampfe gegen die Arbeitslosigkeit mithelsen sollte. Ein jäher Tod habe arbeitsfrohe Augen für immer geschlossen. Die Namen der Männer, die ihr Leben für ihre Arbeit hingegeben hätten, dürften nie vergessen werden. Oer ASfchiedsgruß des Führers. Hierauf führte Reichsorganisationsleiter Dr. Ley aus, das Leben sei Kampf, und die hier liegen in den Särgen, seien die Zeugen dieses unerbittlichen Kampfes. Die Führer in diesem harten Kampfe hätten um so mehr Verantwortung zu tragen, und rücksichtslos würde der angeklagt werden, der diese Verantwortung in diesen schweren Tagen des Kampfes um den Wiederaufbau Deutschlands vernachlässigte. Dr. Ley richtete Worte des Trostes an die Hinter bliebenen und sagte: Der Führer läßt euch durch mich seine Grüße senden. Gestern abend sagte er nur: Sagen Sie diesen Männern und Frauen, die da trauern: Ich bin bei ihnen, ich grüße fie, ich denke ihrer in schwerem Schmerze. Graue Arbeitsmänner hielten die Tote,»wacht. (Weltbilds So sind mit euch die Millionen des Volkes. Richtet die Blicke aufwärts! Ihr Tod sei uns Mahnung, um so fester und um so unerschütterlicher weiterzukämpfen. Dann gab Dr. Lev die Kommandos: „Stillgestanden! Die Fabnen hoch! Senkt die Fahnen." Während die Musik gedämpft das Lied vom guten Kameraden spielte und die Ehrenabordnungen die Kränze an den Särgen nieder legten, senkte sich der Fahnenwald auf der Schloßrampe. Dr. Goebbels: Die ganze Nation trauert. Nunmehr nahm Reichsminister Dr. Goebbels das Wort: „Es ist für ein Volk nicht schwer, im Glück zusammen zustehen. Schwer aber ist es, Unglück gemeinsam und aufrecht zu ertragen. Die schweren Schläge, die die deutsche Nation in den vergangenen Monaten getroffen haben, haben jeden einzelnen von uns getroffen. Wohl selten ist ein ganzes Volk mit seinem gespannten und leidgequälten Herzen dabei gewesen, wie bei der mühevollen und schwierigen Bergung der Toten, die nun in ihren Särgen vor uns liegen. Unglück und Schmerz gemeinsam zu ertragen, das haben wir Deutschen wieder gelernt. Und so mögen die Hinterbliebenen dieser Toten davon überzeugt sein: Die ganze Nation wird an ihrem Schmerz aufrichtig Anteil nehmen und wird sie alle ein schließen in ihrer verstehenden Liebe. Die Toten aber, die hier vor uns ruhen, mögen wißen: ihre Namen werden unvergeßlichsein. Spaten und Schaufel, die ihren Händen entrissen wurden, werden vonneuen Händen ausgenommen, am Werk arbeitend, das der Führer uns allen aufgegeben hat." Mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied schloß der ergreifende Trauerakt. Begleitet von den Angehörigen und Ehrenabordnnngen, wurden die Särge den einzelnen Friedhöfen zugeführt, wo die Toten zur letzten Ruhe bestattet wurden. An jedem Grabe lag ein Lorbeer kranz des Führers und daneben türmten sich die Kranz- und Blumenspenden, die Reichsinnenministcr Dr. Frick, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und viele Behörden, Körperschaften und Betriebe dem Gedenken der Toten gewidmet hatten. Ms Meeee Heimst. Wilsdruff am 31. August 1935. Der Spruch des Tages, Weißt du, was in dieser Welt Mir am meisten wohlgcfällt? Daß die Zeit sich selbst verzehret, Und die Welt nicht ewig währet! Friedrich von Loga». LuLÄse« und Gedenktage: 1. September. 1854 Der Komponist Humperdinck geb. 1870 Sieg bei Sedan. 1916 Septemberschlacht in den Karpathen. 1923 Erste Heerschau der NSDAP, in Nürnberg. 2. September. 1855 Der Verlagsbuchhändler Albert Brockhaus geb. 1878 Reichskriegsminister General von Blomberg geb. 1915 Festung Grodno genommen. Ssnne und Mond. 1. September: S.-A. 5.09, S.-U. 18.50; M.-A. 8.59, M.-U. 19.1« 2. September: S.-A. 5.10, S.-U. 18.48: M.-A. 10.10, M.-U. 19.32 Frühnebel. Längst ehe der Monat Nebelung (November), der davon bei unseren Vorfahren den Namen bekommen hat, die Natur zum Abschied in seine alles bedeckende graue Decke hüllt, treten im Spätsommer diese Frühnebel auf. Der Bauer, der vor Tau und Tag zur Herbstbestellung und zum zweiten Grasschnitt fährt, sieht jetzt oft den Weg kaum vor Augen, wenn er in das Nebelgebiet einfährt. Der Nebel zeigt ihm dann ziemlich sicher an, wie das Wetter des Tages sich weiter gestalten wird. Ein alt deutscher Banernspruch besagt: Wenn der Rebel fällt zur Erden Wird bald gutes Wetter werden. Steigt der Nebel nach dem Dach, Folgt bald großer Regen nach. Die Bildung der Frühnebel hängt meist mit der jetzt abends eintretenden starken Abkühlung der unteren Luft schichten zusammen. Die Erdoberfläche ist wärmer und gibt darum Wasserdampf ab, der in der Form von Rebel wolken anffteigt. Er schlägt sich, wenn die Sonne die unteren Luftschichten wieder genügend erwärmt, als Tau nieder, und Busch und Halme sind dann mit unzähligen feinen Tröpfchen behangen. Im Gegensatz zu den bösen Frostnebeln, die manchen Schaden anrichten, sind die Frühnebel dem Bauer rind Gartner vielfach willkommen und nützlich. Sie bringen in sonst trockenen Zeiten den Gewächsen einen Teft der zum Wachstum nötigen Niederschläge und sie fördern, da die Wurzeln die Tropfen in den Tagesstunden gierig auf- sangen, das Wachstum. Alarktkonzert der Städtischen Orchesterschule Sonntag den 1. September 11—1-12 Uhr. Vortragsfolge: 1. „Der Tannenberger", Marsch von M. Stiller. 2. „Die Royalgarade", Ouvertüre von I. Gottlöber. 3. Barcarolle aus „Hoffmanns Erzählungen" von Offenbach, 4. „Koburger Josias-Marsch", Armeemarsch. 5. „Margoritten", Mazurka-Caprize von L. Gärtner. 6. „O sei mir gut", Lied für Trompete-Solo von I. Kratzl. 7. „Der Steiger kommt", Marsch von F. H. Helm. Seinen 87. Geburtstag feierte am gestrigen Tage noch verhältnismäßig frisch und munter Privatus Otto Gietzelt. Den Glückwünschen von nah und fern fügen wir ebenso herz liche bei, ZssameM Zes HWOrrMM »it rises nM-t« KÄMT London. Der Norddeutsche Lloyd-Dampfer „Eisenach" stieß am Freitag um 19,40 Uhr neun Seemeilen von Doock entfernt mit dem britischen Schlachtschiff „Ramilties" zusam men. Beide Schisse sollen beschädigt worden sein. Die „Eise nach" werde von zwei Schleppdampfern nach Dover geschleppt werden. Das Schlachtschisf „Ramilsies", das eine Besatzung von 1000 Mann hat, befand sich auf dem Weg: nach Port land, wo sich die britische Heimatstotte versammelt. Der Damp fer „Eisenach" war aus der Fahrt von Braila nach Hu!!. Bei der Admiralität ist nur eine einzige Meldung des Schlacht schisses „Ramitlies" ewgetrofen, die besagt: „Wir haben eine« Zusammenstoß mit dem Dampfer „Eisenach" gehabt. Ich leiste Beistand, bis Schleppdampfer ankommt". Aus der Tatsack-e, daß bei der Admiralität bisher keine Meldungen über Verluste an Menschenleben eingeganaen sind, wird geschloffen, daß sol che auch nicht zu verzeichnen sind. Um 2 Uhr früh hielt sich das Schlachtschiff „Ramitlies" noch in der Nähe der „Eisenach" aus, um nötigenfalls Hilse leisten zu können. Kleise Weste men die HOMM. Prag, 30. August. Das tschechoslowakische Preßbärs meldet aus Bled: Ueber die Ergebnisse der Konferenz der Klei nen Entente in Bled wird in diplomatischen Kreisen allseitig lebhaste Befriedigung ausgesprochen. Schon von vornherein war es sicher, daß in der gegenwärtigen ernsten außenpoliti schen Situation ein absolutes Einvernehmen über alle behan delten Fragen zwischen den drei Ministern leicht herzustelle« sein wird. Diese Einheit hat sich soeben in der Habsburger Frage wie in der Donau- und Ostpaktrage ergeben. Ohne Drohungen jeeder Art, aber klar und mit schlagenden Argu menten wurde ein sür allemal die Stellung der Kleinen En tente zu der Habsburger Frage dargelegt. Die Kleine Entente erklärt, daß keine Zusammenarbeit mit welchem Staate immer möglich ist, der von Habsburg regiert würde. Wenn in dem amtlichen Bericht auch nicht ausdrücklich von Sowjetrußland gesprochen wird, so enthalt doch der Absatz über den Ostpakt den entschiedenen und gemeinsamen Willen aller drei Länder der Kleinen Entente, über diese Angelegenheit mit den interessierten Staaten zu verhandeln, zu denen haupt sächlich Sowjetrußiand gehört. Schulfest und Wiedersehensseier. Für die Ausgestaltung der Festausstellung (Heimatsammlundg) fehlen noch die Al bums (Poesien) der Schulentlassungsjahrgänge 1890, 1891, 1893, 1900, 1902, 1904, 190«, 1908, 1912, 191-4, 1918, 1921 bis 1923, 1927 bis 1929 und 1931. Wer von den Wils druffer Schulkameraden während der Schulfesttage sich und andere Volksgenossen erfreuen will, der dringe lechweise M bums (Poesien) der fehlenden Jahrgänge sogleich, spätestens bis nächsten Dienstag Abend zu Oberpvstsekretär a. D. Wert, Stadthaus. Vielen Dank! Lustschutzübung in Wilsdrnsf. Zur Erprobung von Mast* nähmen, für den Luftschutz der Zivilbevölkerung findet am 10- September in der Zeit von 20—22 Uhr eine Luftschutzübung des Stadtteils in Richtung Meißen mit Einschluß des Markt platzes statt. Die nähere Abgrenzung ist aus dvc Bekannt machung des Bürgermeisters in der vorliegenden Nummer z» ersehen. Die Feuersirene gibt Beginn, Erweiterung und EndS der Uebung an, deren Vorschriften von allen Bewohnern des betroffenen Stadtteils nachzukommen ist. Wer wurde durch einen Heilmittelbetrüger geschädigt? I« der letzten Zeit ist auch im hiesigen Bezirke ein Händler aus getreten, der Stärkungs- und Heilmittel verkauft hat. Es be steht Verdacht auf Sachwucher und Betrug. Etwaige Ge schädigte werden ausgefordert, dem Gendarmerieposten Wils- druff Mitteilung zu machen. Ergebnisse des Wettkampsschießens der Kameradschaften des Neichskriegerbundes „Kyffhäuser" im Kreise Meißen. Die Kameradschaften des Reichskriegerbundes „Kyffhäuser" führ ten in den letzten Wochen die Wettkampsschießen um den Kyfst Häuser-Wanderpreis und um den Ehrenpreis des Oberstlan( bessührers Reinhardt durch. Es schossen 50 Mannschaften und 12 Einzelschiitzen. Jede Mannschaft bestand aus 4 Mann. Ge schossen wurden se fünf Schuß liegend, kniend und stehend- freihändig. Ergebnisse: 1. Oberau-Gohlis: 537 Ringe. 2. Wein böhla 1.: 530. 3. Weinböhla 2.: 529. 4. Blankenstein: 515« 5. Meißen-Kampfgenossen: 512. 6. Nossen 1905 : 503. 7. Ko titz: 502. 8. Deutschenbora: 495. 9. Meißen Jäger und Schüt zen: 487. 10. Nossen 1869: 482. 11. Brvckwitz 1.: 468. 12« Taubenheim-Piskowitz 448. 13. Großdobritz: 446. 14. Brock witz 2.: 445. 15. Zadel-Diera: 441. 16: Röhrsdorf: 434. 17- Meißen-Cölln 1.: 433. 18. Siebentehn 1.: 426. 19. Meihu» Jäger und Schützen 2.: 417. 20. Reinsberg: 413. 21. Ober gruna: 408. 22. Wilsdruff 1.: 403. 23. Meißen Berittene Truppen: 400. 24. Rüsseina: 388. 25. Röbrsdorf 2.: 387. 26t Raußlitz: 385. 27. Coswig: 383. 28. Meißen 1875 : 38'2. N Krögis: 376. 30. Zehren: 338. 31. Leipen-Ziegenhain: 368- 32. Kesselsdorf: 355. 33. Lommatzsch - Albertbund: 316. 31- Wilsdrüff 2.: 3-46. 35. Grumbach: 337. 36. Jessen: 333. 37- Meißen Berittene Truppen: 328. 38. Scharfenberg: 319. 39- Neukirchen: 318. 40. Meißen 1875 2.: 31g. 41. Niederau: 310- 42. Lommatzsch 1.:305. 43. Meißen-Cölln 2 : 281. 44. Sieben- lebn 2.: 279. 45. Staucha 1.: 271. 46. Meißen 1.: 262,. 47- Bahritz-Boritz: 227. 48. Stauche 2.: 216. 49. Me-ßen Grena diere: 190. 50. Herzvgswalde: 97. — Kreissieger ist somit dis Mannschaft von OberarEoblis. Bester aller Schützen ist K Riffe-Blankenstein mit 1'53 Ringen. Beide Kreissieger nehmest nun am Lenbesscbießen in Dresden teil. MMe Mitleilmm Ler WSW Wochcnplan! 2. 9. DAF. Gesamtamtswaltersitzung 20 Uhr Parteih. 2. Sb 4. 9. NSDAP. Tagung des Knlturamtes 17.30 Ahr Parte:- beim. -— NS. Fraucnsckeft Gesamtfrauenschaftsäocn« 20 Uhr „Adler". — NSLB. Dolkstumswarte Haupt- staatsarchiv Dresden. 5. 9. NSDAP. Politische Leiter Dienst 19.30 Ahr Partei- heim. Änscbl. Amtsleiterbesprechung mit Zcllcnleitcrst- 8. 9. NSDAP. Teilnabmc an der Schulsabncnweihe, Stellest der Politischen Leiter 7.30 Uhr Parteiheim. Fehrmann, Ortsgruppenleiter.