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Wilsdruffer Tageblatt : 12.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193508123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19350812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19350812
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-08
- Tag 1935-08-12
-
Monat
1935-08
-
Jahr
1935
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.08.1935
- Autor
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wird der Gedanke kommen, daß es ein paar schöne und sorg lose Wochen sind in der Heimstätte Forstel; denn zu Hause Müssen wir ja alle wieder rechnen. Also nochmals unseren recht herzlichsten Dank für alles Gute, auf ein frohes und gesundes Wiedersehen! Heil Hitler! Linda Gahmus. Gertrud Altmann. Frida Winkler. Hedwig Michler. Martha Bredow. And du, Volksgenosse, hilfst du mit, daß alle bedürftigen Müt ter dieser Hilfe und dieser Erholung teihaftig werden? Bist du Mitglied der NSV.? Wenn nicht, und du gehörst nicht selbst zu diesen Hilfsbedürftigen, dann aber schnell, melde dich an. Amtsleiter Lehmann und alle Block- und Zellenwalter nehmen die Anmeldung entgegen. Der zweite August-Sonntag ließ in wetterlicher Hinsicht wieder nichts zu wünschen übrig. Nach der abgeschlossenen Periode kühler Tage, »die jedoch fast keinen Regen brachte, ist es wieder warm geworden und man könnte meinen, die Hunds- tage kämen erst jetzt. Die Folge dieser schönen Tage ist eine starke Zunahme des Badebetriebes. Gestern herrschte in un serer Stadt wieder lebhafter Durchgangsverkehr. Außer den vielen Interessenten. die den Bau der Reichsautobahn besichtig ten, waren viele Radsportfreunde gekommen, die hier das Straßenrennen um den „Großen Saroniapreis Robschütz" be obachteten. Die Rennstrecke führte über die äußere Meißner, Wieland- und Zellaer Straße nach Limbach usw. Während die Jugendgruppe eine Runde fuhr, hatten die Senioren die 50 Kilometer lange Strecke zweimal und die Junioren viermal zu durchfahren. Das Ergebnis finden unsere Leser im Sportteil. Die neuen Kreisabteilungsleiter III. Mit Wirkung vom 1. August hat Landesbauernführer Körner mit der Wahrung der Geschäfte der Kreishauptabteilung III eine Reihe Bauern kommissarisch beauftragt, darunter für Meißen Bruno Arn hold-Riemsdorf. Die neue Landeshauptabteilung III „Der Markt" der Landesbauernschaft Sachsen hielt in Dres den ihre erste Arbeitstagung ab, an der auch ein Vertreter der Reichshauptabteilung III (Berlin) teilnahm. Die Tagung hatte den Zweck, die neuen Kreishauptabteilungsleiter III, denen die Durchführung der Marktordnung in den Kreisbauernschaften obliegt, mit- ihren Aufgaben vertraut zu machen. Hierbei be tonte der LandeshauptabteilungsleiterIII, Bauer Busch-Bert helsdorf bei Freiberg, daß das deutsche Bauerntum mit seiner Marktordnung den Sozialismus durch die nüchterne Tat in die Wirtschaft hineintrage. Es berichteten sodann verschiedene Sach bearbeiter der Landeshauptabteilung III über ihren Tätigkeits bereich und die Vorsitzenden bezw. Geschäftsführer der einzel nen Marktzusammenschlüsse über die praktische Durchführung der Marktordnung auf den einzelnen Gebieten. Dienstanzug auch für die Reichsbahnarbeiter. Nach den neuen Dienstbekleidungsvorschriften der Reichsbahn können auch Arbeiter, die ständig oder zeitweilig im Beamtendienst verwendet werden, Dienstkleidung tragen. Für die Arbeiter wird ein Dienstanzug, bestehend aus stoppe, Hose und Mühe, eingeführt, der sich in Farbe und Schnitt an die allgemeine Dienstkleidung angleichen soll. Auf den Kragenspiegeln wird das allgemeine Fachabzeichcn, das Flügelrad, angebracht. Rang- und Spartenabzeichen kommen nicht in Frage, ebenso soll das Hoheitsabzeichen der NSDAP, nicht mehr angebracht werden, da eine allgemeine Neuregelung bevvrsteht. Konfek- tionsarbeit ist nicht zugelasten, die Anzüge sind vielmehr nach Maß anzufertigen. Die Entscheidung, ob der Arbeiter von die ser Beschaffungsmöglichkeit Gebrauch machen will, bleibt sei ner freien Entschließung überlassen, 6 m Falle des Ausscheidens eines Arbeiters aus dem Reicksbabndienst darf der Dienstan zug weitergetragen werden, doch mästen die Abzeichen an stoppe und Mütze entfernt werden. Bedarfsbescheinigung für unedle Metalle. Handwerksbe triebe haben ihren Bedarf an unedlen Rohmetallen jeweils für den kommenden Monat bis spätestens zum 20. des Monats vorher auf den von der Kammer zu beziehenden Vordrucken bei der Handwerkskammer Dresden-A. 1, Grunaer Straße 50, einzureichen. Für die Meldung kommen nur unedle Rohmetalle (Antimon, Blei, Kadmium, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Zink und Zinn, und ihre Legierungen) in unverbleitstem Zustande, infrage, und zwar in Form von Barren, Blöcken, Würfeln, Kathoden, Anoden jeder Art, Körnern, Masseln, Mulden, Plat ten, Knüppeln, Stengeln, Pulver usw. Hierunter fallen auch die stangenähnlichen Formen, in denen Lötzinn, Lagermetall und ähnliche Legierungen handelsüblich in den Verkehr ge bracht werden, sowie Schlaglot. Lötzinn, unterliegt in jeder Form der Bedarfsscheinpflicht, mit Ausnahme von Lötzinn in Verbindung mit anderen Werkstoffen, wie gefüllte Lötzinndrähte oder Lötzinnpasten. Kleinverbraucher sind für den Bezug ihres geringen Metallbedarfs von der Bedarfsscheinpflicht befreit. Die für sie bestehenden Freigrenzen betragen für Quecksilber 0,5 Kilogramm, für Kadmium, Mischzinn und Lötzinn mit über 10 Prozent Zinngehalt 3 Kilogramm, für Blei, Kupfer (außer Neusilber- und Kupfer-Nickel-Legierungen), Zink, Löt zinn mit weniger als 10 Prozent Zinngehalt, Lagerweißmetalle mit einem Zinngehalt von über 10 Prozent und andere Zinn legierungen 10 Kilogramm. Jeder Kleinverbraucher kann ohne Bedarssbescheinigung diese Freigrenze höchstens dreimal im Kä- Icndermonat in Anspruch nehmen, wenn dadurch die ihm auf Grund der Derbraucherregelung zustehende Menge nicht über schritten wird. Andernfalls hat auch er Antrag auf Aufstellung einer Bedarfsbescheinigung zu stellen. Nur bei Einhaltung der vorgeschriebenen Anmeldefrist wird es möglich sein, rechtzeitig in den Besitz des nächsten Monatsbedarfs zu kommen. Die Aster. Des Sommers letztes BMenkind, die Aster, beginnt sich jetzt zu erschließen. Sie verbreitet nicht den be törenden Duft, mit dem ihre schönere Schwester, die Rose, an heißen Sommertagen Sinne und Herzen berauscht, aber sie wirkt gleichwohl schön in ihrer zarten Frische und Farbenpracht. Vom reinsten Weiß bis zum tiefdunklen Lila sind nahezu alle Farben vertreten und einzelne Spielarten wie z. B. die soge nannten Straußfedernastern wirken mit ihren pleureusenartig gefaserten Blütenblättern ganz ausnehmend schön und vor nehm. Bei der Ansvruchslosigkeit der Aster in bezug auf Kultur, die die denkbar einfachste ist, hat sich diese Blume auch zahllose Freunde unter den Gartenbesitzern erworben. Als Schmuck blume hält sie sich ziemlich lange, wenn man täglich das Was ser wechselt, eine Prise Salz hineingibt und vor jedem Neu einstellen den Stiel etwas beschneidet. Früchte aus Nachbars Garten. Ueberfallcnde Früchte gel ten als Früchte des Grundstückes, aus das sie fallen; sie ge hören also deni Eigentümer bzw. den Nutzungsberechtigte» die ses Grundstückes. So lange die Früchte jedoch vom Baume und Strauche nicht getrennt sind, gehören sie dem Eigentümer bzw. Nutzungsberechtigten, auf dem der Baum oder Strauch steht. Der Nachbar ist nicht berechtigt, Früchte von überhängcn- den Zweigen abzuschütteln; solche Früchte, die er selbst ab schüttelt, gehören ihm nicht. Der Eigentümer des Grundstückes, auf dem der Baum oder Strauch steht, ist berechtigt, die an den überhängendcu Zweigen noch hängenden Früchte durch Hin- überlangen abzupflückcn. Wenn das Rachbargrundstück dem öffentlichen Gebrauche dient, gehören auch die überfallenden Früchte dem Eigentümer bzw. Nutzungsberechtigten des Bau mes bzw. Strauches. Einkommensteuervorauszahlung der Landwirte 1936. Der Reichsfiuanzminister weist in einem Erlaß daraus hin, daß vom Kalenderjahr 1936 ab in der Einkommeubesteucrung der Landwirtschast eine Aenderung eintritt. Bisher wurden die Einkünfte nur dann voll zur Einkommensteuer herangezogc», wenn das Einkommen 12 UM Mark überstieg. Blieb das Ein kommen darunter, so wurden die Einkünfte zur Einkommen steuer nur herangezogc», soweit sie den Betrag von 6MU RM. übersteige». Die Pergü»stigu»g galt in diesen, Ausmaß nur für die Kalenderjahre 1934 und 1935. Ab 1936 tritt an die Stelle des Betrages von 12 000 Mark ein solcher von 8000 Mark und an die Stelle des Betrages von 6000 Mark ein sol cher von 3000 Mark. Das hat zur Folge, daß Steuerpflichtige, deren Einkiinfte aus Land- und Forstwirtschaft im Wirtschafts jahr 1935 bis 1936 mehr als 3000 Mark und weniger als 6000 Mark betragen, derc» Emkomme» aber nicht mehr als 8000 Mark beträgt, mit diesen Einkünften, soweit sic 3000 Mark übersteigen, neu zur Einkommensteuer herangezogc» werde». Für eine» Teil der übrigen Steuerpflichtigen ergibt sich eine höhere Heranziehung. Die Vorauszahlungen solle» »ach den Einkünften festgesetzt werden, .die die Steuerpflichtige» voraus sichtlich im Wirtschaftsjahr 1935/36 erziele» werde». Die Schät zung der voraussichtliche» Einnahmen soll mit Hilse von Richt sätzen durchgeführt werden. Mohorn. Vortrag. Vorige Woche sprach in Her Orts gruppe Mohorn der NSDAP. Pg. Preising-Dresden über das Thema: Der Nationalsozialismus und die Lösung der Fra gen unserer Zeit. Die interessanten Ausführungen hielten die Besucher in angeregter Spannung. Mohorn. Beratungs st unden. Durch die Verlegung der Beratungsstundcn durch das Wohlfahrtsamt nach Freital müssen die für August und September angesetzten Beratungs stunden für Mütter und Lungenkranke hier Wegfällen.. Falsche SV Mark-Scheine? Von den im Umlauf befindlichen Reichsbanknoten über 50 Mark mit dem Ausgabcdatum vom 11. Oktober 1924 ist eine neue Fälschung festgestellt worden, die an nachstehenden Merkmalen zu erkennen ist: Papier: Ähnlich in der Stärke, doch weicher als das echte. Pflanzenfasern: Falsche Fasern eingepreßt. Wasserzeichen: Die Schrift ist unklar. Gemusterte Blindprägung mit Kontrallstempel. Der Bindestrich hinter dem Tcilwort „Ausfertigungs" im Kontrallstempel fehlt. Vorderseite: Durch die dicke Be schriftung, besonders der Unterschriften, auffällig. In dem Worte „Reichsmark" (dritte Zeile von oben) sind die auf echten Noten gut sichtbaren Hellen Punkte in den einzelnen Buchstaben in der Nachahmung kaum sichtbar. In dem Datum des Bankgcsetzes endet in der Jahreszahl „1924" der Querstrich der „4" klecksartig, anstatt in einer dünnen Linie. Das Gesicht im männlichen Bildnis wird von dicken Linien umrahmt, das linke Ohr, vom Beschauer aus gesehen, erscheint etwas breiter. Rückseite: Die Abschlutz- linien,' die das Mittelfeld mit der Wertbezeichnung „Fünfzig" abgrenzen, sind im Bereiche der grünen Iris- färbung nicht vorhanden. Für die Aufdeckung der Falschmünzerwerlstatt und dahin führende Angaben hat die Reichsbank eine Belohnung zu 3000 Mark ausgesetzt. Wetterbericht. Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dres den für den 13. August: Schwache südliche Winde, später auf frischend und auf Westen drehend, anfangs heiter und sehr warm, dann aufkvmmende Haufenbewölkung, Gewitterneigung. Sachsen und Nachbarschaft. Sebnitz. Dauersäufer im Arbeitshaus. Hier wurde der als notorischer Trinker bekannte Max Grohmann festgenommen und dem Arbeitshaus zugesührt. Grohmann hatte in der Trunkenheit wiederholt seine Frau und seinen 13jährigen Sohn mißhandelt, ihnen die Wohl fahrtsunterstützung vorenthalten und verzecht, so daß die Familie darben mußte. Die Frau mußte ihm sogar die Untcrstützungsbcträge in das Wirtshaus nachbringen. Dem pflichtvergessenen Familienvater wird jetzt im Arbeitshaus die „erforderliche Pflege" zuteil werden. Die Frau und der Knabe wurden von der NSV dem Städtischen Alters heim zugeführt, wo sie verpflegt werden, bis ihr Zustand eine Verschickung in ein Erholungsheim gestattet. Bautzen. Nächtlicher Kampf mit Feld dieben. Kurz vor Mitternacht wurden auf den Fel dern des Großgutes Großwelka, die iu letzter Zeit be- fonders stark unter Felddiebstählen zu leiden hatten, zwei Felddiebe von einem Streifenbeamtcn des Gutes gestellt. Beide Diebe stürzten sich auf den Beamten, um ihn nie- derznschlagcn; sie konnten beide überwältigt werden, der eine jedoch konnte in der Dunkelheit die Flucht ergreifen und später erst vom Gendarmerieposten ausfindig gemacht werden. Zittau. Günstiger Haus Haltabschluß. Die Stadtverordneten nahmen die Pläne des neuen Stadt theaters zur Kenntnis und gewannen daraus die Ucbcr- zeugung, daß das Stadttheater nach dem Neubau eines der besteingerichtcten Theater im weiten Umkreis sein dürfte. Mit besonderer Befriedigung nahm man auch da von Kenntnis, daß der Rechnungsabschluß für das Haus haltjahr 1934 sehr günstig lautet; er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 5 588 000 Mark ab und vermeidet das erste Mal seit sechs Jahren einen Fehlbetrag; er ver zeichnet sogar noch einen geringen Ueberschilß von 2 313 Mark. Darüber hinaus ist es gelungen, die Schulden der Stadt im vergangenen Jahre in außerordentlicher Til- aung um 60 Prozent zu senken. Das günstige Ergebnis ist in der Hauptsache darauf zurückzuführcn, daß die Steuern erheblich bessere Erträge erbracht haben. Die Wohlfahrtsausgabcn sind seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus um 50 Prozent gesunken. Reichenbach (O.-L.). Der Oberlausitzer Zwi schen s e u de r. Nach fast einjährigen Verhandlungen um den Bau eiues Zwischensenders des deutschen Rundfunks in der Stadt Reichenbach (O.-L.) wird mit den Bauarbei- ten am 15. August begonnen werden. NMM im jüMWll Kriegs- Ministerium. Tokio, 12. August. Generalmajor Nagata, der Chef der Abteilung für allgemeine militärische Angelegenheiten, wurd« im Kricgsministerium überfallen und schwer verletzt. Der Täter verletzte Nagota durch einen Stich mit dem Säbel lebensge fährlich. Er konnte festgenommen werden. Noch einer Rengo- Meldung und aus anderen Quellen verlautet, daß an dem Ueberfall mehrere Offiziere beteiligt waren. Nagata hat einen schweren Bruststich erlitten. Furchtbare; VerkehrsungM bei Prag. Prag, 12. August. In Zbraslav bei Prag fand am Sonntag aus Anlaß der Enthüllung einer Gedenktafel für einen russischen Legionär ein Umzug von Legionären, Sokoln und Häuslern nach dem nahegelegenen Ort Vrane statt. An der Stelle, wo der Zug auf die Staatsstraße Prag—Stechowitz einbog, kam von Vrane ein vollbesetzter Privatoutobus gesah- ren, dessen Lenker den Zug erst im letzten Augenblick bemerkte. Die Folgen waren furchtbar. Der Autobus fuhr mitten in die marschierende Kolonne hinein und kam erst nach mehreren Me tern zum Stehen. Hierbei wurden vier Personen getötet, vier schwer, und eine bisher noch nicht feststehende größere Zahl leicht verletzt. Der Fahrer wurde festgencmmen. Zurückhaltung bei Reisen in die Tschechoslowakei. Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß Deutsche, die nach der Tschechoslowakei reisen, häufig in Unkenntnis der dort bestehenden, sehr strengen Gesetze in Gefahr kommen, mit den tschechi schen Behörden in Konflikt zu geraten. Insbesondere müssen die deutschen Reisenden vor unberechtigtem Photographieren gewarnt werden. Abgesehen hiervon wurden wiederholt Reichsangehörige in der Tschechoslowakei verhaftet, weil sie es an der nötigen Vorsicht fehlen ließen. Fragen nach militärischen Ein richtungen, Anwendung des dort verbotenen deutschen Grußes, unbedachter Verkehr mit Personen, die den dortigen Behörden verdächtig sind, können genügen, um eine mehrmonatige Untersuchungshaft, ge richtliche Verurteilung und dauernde Ausweisung her beizuführen. Hinzu kommt, daß die Betroffenen dadurch nur zu häufig in der Heimat ihre Existenz als An gestellte oder Arbeiter verlieren. Deutsche Reisende müssen also bei einem Aufenthalt in der Tschechoslowakei in ihrem eigenen Interesse die nötige Zurückhal tung beobachten. Kirchliche Nachrichten. Monat Juli. Getauft: Herta Käte, Tochter des Arbeiters Kurt Willy Wilhelm Ulke. — Gudrun Gisela, Tochter des Glaser meisters Willy Hombsch. Getraut: August Hermann Rudolf Anders, Kauf mann. in Meißen, und Elisabeth Emma Häntjch, Haustochter zu Wilsdruff. — Alfred Max Starke, Landwirt zu Grumbach, und Dora Hilda Richter, Haustochter zu Sachsdorf. Wil helm Rudolf Großmann, Bauer zu Seifersdvrf'bei Radeberg, und Toska Elisabeth Zschoche, Haustochter in Sachsdorf. Verstorben: Anna Selma verw. Nicolas, geb. Lind ner, Privata, im Alter von 62 I. 9 M. 10 T. Paul-Oskar Leuschner, Oberlehrer im Ruhestande, im Alter von 68 I. 5 M. 1>2 T. — Kurt Willy Köhler, Fleischer in Dresden, im Alter von 21 I. 2 M. 22 T. — Lina Aurelia Leuschner, Privata in Sachsdorf, im Alter von 69 I. 5 M. 14 T. Zwickau. Manchem Betrieb als Beispiel. Die Gefolgschaft der Firma Gebr. Jacob, eines größeren Mittelbetriebes mit 400 Schaffenden, ist vollzählig der DAF beigetreten. An den Toreingang wurde folgendes Schild angebracht: „Sämtliche Gefolgschastsmitgliedcr un seres Betriebes gehören der Deutschen Arbeitsfront an." Mylau. Die neue Ernte verbrannt. Im Gehöft des Gutsbesitzers Gottwald Müller in Obermylau war ein Strohhaufen auf bisher unaufgeklärte Weise in Brand geraten. Das Fener übertrug sich auf die Scheune und die Stallung und drohte, auch auf das Wohnhaus überzuspringen. Der Feuerwehr gelang es, das Wohn haus zu retten. Die gesamte neueingerichtete Ernte, Ge rätschaften und viel Geflügel sind verbrannt. Grimma. Eine ernste Warnung. Hier wird folgende Warnung veröffentlicht: „In der Nacht zum 10. August wurde die von der Standarte 179 am Franz- Seldte-Ring ausgestellte Tafel mit der Aufschrift „Juden sind hier unerwünscht" von Judendiencrn gewaltsam ent fernt. Der Standarte sind die Kreise, die mit derartigen Mitteln ihre staatsfeindliche und reaktionäre Einstellung zeigen, nicht unbekannt. Die Standarte warnt letztmalig. Der Führer der Standarte 179." Beucha bei Leipzig. Hitler-Junge als Le bensretter. Dem 16 Jahre alten Hitler-Jungen Ernst Friedrich ist es gelungen, ein in den mit Wasser gefüllten Steinbruch gefallenes neunjähriges Mädchen vor dem sicheren Tod des Ertrinkens zu retten. Weida i. Thür. S t a h l h c l m - K r e i s g r u p p e aufgelöst. Stahlhelm-Kreisführcr Weidauer veröffent licht folgendes: „Unter Berücksichtigung der Ereignisse der Lctztzeit und unter Bezugnahme auf den Beschluß un seres Ehrenmitgliedes, Kamerad Generalfeldmarschall v. Mackensen, löse ich hiermit die Kreisgruppe Weida des RSDFB (Stahlhel-u), Ortsgruppen Weida, Wünschendorf, Endschütz, Frießnitz, auf. Bodenbach. Großfeuer. In dem unmittelbar an der sächsischen Grenze gelegenen Ort Peterswald brach in der Scheune des Bauers Schneider ein Brand aus, der rasch großen Umfang annahm. Tas Feuer griff auf das Wohnhaus Schneiders über. Alle drei Wohngebäude so wie die Scheune brannten bis aus die Grundmauern nie der. Von den in der Scheune lagernden Heu- und Ge- treidevorrälen konnte nichts gerettet werden; auch sind die Wohnungseinrichtungen den Flammen größtenteils zum Opfer gefallen. Durch den Brand sind insgesamt dreizehn Menschen obdachlos geworden. Die Löscharbeiten wurden durch den Wassermangel außerordentlich erschwert. Man vermutet Brandstiftung.
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