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Lafeffreuden — einst und jehi. Blumen und Wohlgcrüchc bei römischen Gastmäblern. Zwerge, die den Pasteten im Mittelalter entstiegen. Sinnvolle Einfachheit der Grundsatz unserer Tage. Fröhliche Gesichter und ein hübsch gedeckter Tisch, darauf ein paar einladend zurechtgemachtc Gerichte geben jedem Mann, auch wenn er noch soviel Verdruß in der Tagesarbeit gehabt bat, schnell die gute Laune wieder. Diese Feststellung ist kein schlechtes Prädikat für den Herrn des Hauses. Im Gegenteil. Sie zeigt, wie leicht man es als Frau hat, in die umwölkwste Stimmung ein Moment der Heiterkeit hineinzulragen, vorausgesetzt, daß „man" — in diesem Fall die Hausfrau — sich die Pflege der häuslichen Atmosphäre ernstlich angelegen sein läßt. Seit alters her ist der Tisch Sammelpunkt der Fa milie und der Geselligkeit. An ihm trifft man sich zu den täglichen Mahlzeiten, zu festlichem Getäfel und Geplauder, zu kleinen Festen, zu großen Gastereien, zu ernsten Be ratungen. Was Wunder, daß sich zu allen Zeiten sindige Köpfe Gedanken darüber machten, den Tisch so einladend wie möglich zu gestalten. Die Geschichte weiß Ungeheuerliches über den Tafel luxus vergangener Jahrhunderte und Jahrtausende zu berichten. Blumen und Wohlgerüche haben der Tafel im alten Rom der Kaiserzeit das Gepräge gegeben. Tafel und Pokale, Saalwände und Lagerstätten — denn damals saß man nicht, sondern lag bei Tisch — waren überreich mit den Kindern Floras geschmückt. Durch besondere tech nische Einrichtungen brachte man es zuwege. Blumen und Wohlgerüche während des Mahles ans die Tafelgäste niederrcgncn zu lassen. Der Phantasie der Tafelkünstler und der Geschicklichkeit ihrer Hände entsprangen immer neue sensationelle Überraschungen, die freilich Unsummen verschlangen. So kosteten nach alter Überlieferung allein die Rosen bei einem Gastmahl, das ein Günstling Neros zu Ehren seines kaiserlichen Herrn gab, die stattliche Summe von vier Millionen Sesterzien (der Sesterz, eine römische Silbermünze, hatte einen Wert von 0,15 bis 0,22 Mark). Dazu kamen uns märchenhaft anmutende Summen für Leckerbissen, die auf goldenem und silber nem Tafclgcrät gereicht wurden In späteren Zeiten, im 17. und 18. Jahrhundert, waren England und Frankreich für Tafelluxus und Tasel- frcuden tonangebend. Prächtiger Tafelschmuck, kostbares Silbergerät durften nicht fehlen. Aber höher als die Auf machung wurde die K o ch k u n st gewertet. Die Kochkunst bildete nachgerade eine Wissenschaft, die mit Liebe und Gründlichkeit von Köchen und Feinschmeckern jeden Stan des gepflegt wurde. Nicht nur bei Hofe. Die Freude an Kurzweil und Überraschungen freilich war geblieben; be sonders an allen Höfen, an denen Europa ja damals keinen Mangel besaß. Riesenpasteten in Gestalt von Kir chen und Prunkbauten, von Schlachtfeldern und allego rischen Darstellungen aller Art waren keine Seltenheiten. „Besonders beliebt war es", so erzählt Maaßen in seinem gastronomischen Vademecum „Weisheit des Essens", „Zwerge aus ihnen (den Pasteten) heraussteigen zu lassen. Diesen Spaß leistete sich auch der Koch des Herzogs von Buckingham, indem er bei einem Festessen den zwei Fuß hohen Zwerg Jeffery Hudson (geb. 1619) aus einer Pastete herauskriechen ließ. Auch 1710 als Fürst Menzi- koff zu Petersburg das Herzoglich-kurländische Brautpaar in seinem Palast bewirtete, wurden als Schaustücke zwei große Pasteten von fünfviertel Ellen im Durchmesser auf die beiden Haupltaseln getragen, wo sie eine Zeitlang un berührt stehen blieben. Endlich öffnete sie Zar Peter, und cs entstiegen ihnen zwei zierlich gekleidete Zwerginnen, die der Zar auf die Brauttafel trug, wo sie zur Belusti gung der Gäste ein Menuett tanzten . . ." Andere Zeiten, andere Sitten. Für unsere Begriffe streifen diese Tafelüberraschungen vergangener Jahr hunderte, auf die man Unmengen an Zeit und Geld ver wandte, hart die Grenze des guten Geschmackes. Für uns ist die Tischkunst heule gleichbedeutend mit sinnvoller Einfachheit. Am Alltag und an Festtagen. Blen dend Weitze Tischwäsche, gediegenes Porzellan, hübsche Bestecke, Gläser je nach Gelegenheit und, versteht sich, alles am richtigen Platz, dazu ein geschmackvoller, nicht zu großer Blumenschmuck, das sind die Attribute des kultivierten häuslichen Tisches unserer Tage, dessen Pflege die Hausfrau sich täglich für die Ihrigen, nicht nur für Gäste, angelegen sein lassen muß. Düs ist der gedeckte Tisch, der den Mann nach des Tages Last und Arbeit im eigenen Heim zu guter Laune und Wohlbehagen einlädt. Zumal wenn abwechslungsreiche, hübsch angcrichtele Kost ihm sozusagen „das Wasser im Munde zusammen laufen läßt". Das appetitliche Anrichten und die dadurch ausgclöste heitere Stimmung hat nämlich weit mehr als nur einen ästhetischen Sinn. Es regt die Eßlust an und macht damit dem Magen die Arbeit des Verdauens leichter. Nun, jede Hausfrau macht ihre besonderen Erfah rungen bei den täglichen häuslichen Studien der Dinge, die dem Auge und Magen des Mannes besonders bc- bagen. Dem einen tut zur besten Appetitanregung ein Stück Kasseler, dem anderen eine Schale Früchte, dem drit ten ein Schluck Wein, dem vierten ein Glas Bier not. über den Geschmack soll mau nicht streiten. Aber den Mann möchte ich sehen, der nicht durch echte Tisch- rind Eßkunst, von der Hausfrau beharrlich geübt, schließlich doch bei sich — sagen wird er's ja kaum — zu dem Er gebnis käme: So wie zu Hause, schmeckt's nirgends, kann's nirgends sein! Kann es größere Freude für eine Hausfrau geben? VMfthadiinge in Samdmg entlarvt. Der Zollfahndungs stelle Hamburg ist es, wie das Deutsche Nachrichtenbüro meldet, gelungen, dem volksschädlichen Treiben einer jüdi schen Wechselstube am Hafen ein Ende zu bereiten. Es handelt sich um die W e ch f e l st u b e Baueru. C o., deren Inhaber, Manfred und Hermann Bauer, wegen Devisenschiebung sestgenommen wurden. Im Zusammen hang hiermit wurde der Iude Oskar Fischer, der Prokurist einer Hamburger Bank ist, ebenfalls fest genommen, da er gemeinsam mit den beiden anderen Juden Deviseuschiebungen begangen hatte. 2 0 000 Mark, die zum Abtransport bereitlagen, konnten be schlagnahmt werden. Man nimmt jedoch an, daß die weiteren Ermittlungen noch einen weit höheren Betrag ergeben werden. Die Wechselstube wurde geschlossen. Nervös? Von Fritz Strube, Bremen. Schließen Sie sich nicht von der Umwelt ab, so nervös sind Sie nicht, daß Sie etwa den Lärm draußen als störend empfinden würden. Wenn Sie sich auf Ihre Arbeit konzentrieren, dann werden Sie den Lärm da draußen gar nicht hören. Und manchmal haben wir fest- gestellt, daß die Geräusche im eigenen Hause viel stärker waren, als die, die von der Straße heraufdrangen. Und doch haben Sie sich von den kleineren Übeln mehr stören lassen. Ein Beispiel nur, aber es wird Ihnen beweisen, was Gewohnheit und Einstellung wert ist. Das läßt sich abgewöhnen. Um Ihnen hier einen großen Dienst zu erweisen, wollen wir Ihnen gleich die Übung sagen, die Ihnen hilft, mit größerer Konzentration Ihre Arbeit zu verrichten und sich dabei durch andere Geräusche, Telephon, Türenklappen, Auto- Hupen und was es weiter an Lärm gibt, nicht stören zu lassen. Legen Sie sich in einer ruhigen Stunde aus ein Sofa oder setzen Sie sich in einen Sessel. Kontrollieren Sie Ihren Körper, daß er völlig entspannt ist. Achten Sie auf das Ticken Ihrer Wanduhr und verfolgen es nach Möglichkeit einige Sekunden lang. Immer wenn Ihre Gedanken abschweisen wollen, kehren Sie zu dem Ticken der Uhr zurück. Sie werden bald herausgesunden haben, daß das nicht so leicht ist. Sie sollen genau jedes einzelne Ticken der Uhr versolgen, trotz aller Nebengeräusche. Wenn Sie es kurze Zeit geübt haben, in der ersten Woche viermal eine Minute, nach zwei Wochen viermal zwei Minuten, nach weiteren zwei Wochen zweimal drei Minuten, dann können Sie jeden Tickschlag genau hören, sind also konzentriert und empfinden keine anderen Nebengeräusche. Selbstverständlich werden Sie allein schon soviel Interesse aufbringen, diese Übung weiter zu üben, um die Kraft der Konzentration immer mehr zu vergrößern und sich dann in allen Lebenslagen wie man so sagt in Gewalt zu haben. Mord um ein paar Pfennige. Gemeingefährlicher Berufsverbrecher beim Granzübertritt gefaßt — Aufklärung eines gemeinen Raubmordes- Vor einem Monat, am 13. Juli, war in Ekantorf im Kreise Sprcmberg in der Lausitz ein gemeiner Raubmord begangen worden. Die 24 Jahre alte Arbeiterin Erna Metzig war ermordet und beraubt in, ihrer Wohnung aufgefunden worden. Diese feige Tat hast jetzt eine sensationelle Aufklärung gefunden. Es gelang der Berliner Mordkommission, den 42 Jahre ällten polnischen Staatsangehörigen Wladislaus Z e l a tz n^y, der am 28. v. M. nach einem wilden Feuergefecht in Obcr- schlesien beim Versuch der unerlaubten Grenzüüer- schreitung gefaßt wurde, als den Mörder der jungen Arbeiterin zu überführe». Mit Z., der in Deutschland Dutzende von schweren Räubereien begangen hat, ist einer der gemeingefähr- lichsten Berufsverbrecher unschädlich gemacht worden. Am 28. Juli beobachtete ein Zollbeamter in einem Waldstück bei Zaivutzki unweit der deutsch-polnischen Grenze einen Radfahrer, der mit vollbepacktem Rucksack in scharfem Tempo der Grenze zustrebte. Auf Anruf zog der Fremde urplötzlich eine Pistole und feuerte mehrere Schüsse ab, so daß der Beamte schleunigst in Deckung gehen mußte. SA.-Männer kamen dem be drängten Beamten zu Hilfe und stellten schließlich den verwegenen Burschen, obwohl dieser mehrfach von seiner Schußwaffe Gebrauch machte. Rach einem wilden Hand gemenge wurde der Rowdh überwältigt. Am Gürtel trug er zwei geladene Pistolen, und im Rucksack fand man außer einer dritten Waffe wertvolle Schmucksachen und zahlreiches Einbruchswerkzeng. Es stellte sich heraus, daß Zelatzny in zahlreichen Gegenden Deutschlands, bei Glei- witz, Kottbus. Krossen, Oschersleben usw., schwerste Raub überfälle verübt hatte, die er stets mit der Waffe in der Hand durchführte. Tagsüber hielt sich der Bandit schlafend in den Wäldern verborgen, und nachts drang er in einsam gelegene Gehöfte, Einfamilienhäuser usw. ein. Die' Berliner Kriminalbeamten, die die Mordsache Metzig bearbeiteten, schöpften sofort Verdacht, als sie von der Festnahme Zelatznys erfuhren. Der verstockte Schwerverbrecher leugnete mit Entschiedenheit den Raub mord an der jungen Arbeiterin, die in der Küche ihres abseits der Kottbusser Chaussee gelegenen Anwesens am Morgen des 13. Juli erschossen aufgefunden worden war. Erst nach tagelangem, zermürbendem Verhör legte er ein v o l l e s G e st ä n d n i s ab. Er war seinerzeit durch das Küchenfenster in das kleine Haus eingestiegen und von der Arbeiterin, die im Nebenzimmer geschlafen hatte, über rascht worden. Rücksichtslos hatte er die Wehrlose niedergeschossen. Nach der Tat entwendete er ein paar wertlose Schmucksachen und einige Pfennige Bargeld, die er im Küchenschrank vorfand. Die Polizei vermutet, daß das Sündenregister Zelatznys noch weit größer ist. Kraftwagen ftürzt auf ein Segelboot, über 20 Todesopfer. Aus Kairo wird gemeldet: Ein von Kairo nach Alexandrien fahrender Lastkraftwagen fuhr an einer abschüssigen Stelle in einen Kanal und stürzte mit solcher Gewalt auf ein Segelboot, daß das Fahrzeug kenterte und seine Insassen ins Wasser sielen. Über 20 Personen ertranken. Viele wurden verletzt. Zwei Frauen und ein Mann, die an der Böschung des Kanals saßen, wurden von dem Lastkraftwagen mit gerissen und getötet. Auch der Lenker des Wagens kam ums Loben. ArbeiislofiBe« an der Saar um 40 v. H. vermindert. Im Bereich des Landcsarbcitsamtes Rheinland konnte die Arbeitslosenziffer im Monat Jilli wieder um 22 419 vermindert werden. Das Saar ge b i e t war wiederum mit 6633 an dieser Abnahme be teiligt. Es hat innerhalb einiger Monate feine nach der Rückkehr zum Reich festgestellte Arbeitslosigkeit um nicht weniger als 4 0V. H. senken können. (34. Fortsetzung.) „Haben Sie versucht, das Mißverständnis aus dem Wege zu schaffe»?" Da erzählte Maria alles. Vertraute sich dieser Frau an. Und einmal, als sie aufsah- da war es ihr, als leuchte das Gesicht der Fremden seltsam hell . .. Ein grenzenloses Vertrauen und Geborgensein er füllte Maria. „Suche dein Glück in der Arbeit. In Gottes herrlicher Natur. Suche dir ein Fleckchen Erde, bearbeite und bebaue es. Es wird dir zum Segen werden." „Wohin?" Maria fragte es leise, ganz im Banne der seltsamen Frau. „Heinsfcldte!" * -st „Na, die hätten wir gerade noch erwischt!" Zwei dunkle Gestalten legten einen leblosen Mädchen körper auf den Sand. Eine Laterne wurde hochgehalten. Der eine der beiden Schiffer sagte: „So ein liebes Ding. Warum mag denn die ins Wasser gegangen sein?" ?Wer weiß! Gut, daß wir sie bemerkt haben. Es wäre jammerschade gewesen." „Weißt du was, Krischan, wir schaffen sie zu dir. Deine Frau weiß da Bescheid. Faß an!" Die beiden Männer trugen das Mädchen in das kleine Haus. Frau Krischan Pelzig schlug die Hände über dem Kopfe zusammen. „Das ist ja die Maria Bvrnhoff! Ja, du meine Güte, der arme Wurm. Ich muß gleich zu Mutter Lehmann hinüber. Dort wohnt das Mädel." Sie schob die Männer in einen Nebcnranm. .„Krischan, macht euch einen Grog zurecht. Es steht alles bereit. Du bringst das ja sehr gut. Ich will das Mädel inzwischen von den nassen Kleidern befreien und ins Bett stecken." Die Männer gingen schmunzelnd hinaus. Das war eine Belohnung, wenn Mutter Pelzig ihren guten Rum hergab! Und nun entkleidete die Frau das Mädchen, wusch es und schaffte es dann in das saubere Bett. So! Nun mußte sie trachten, die arme Kleine wieder zur Besinnung zu bringen. Essig wurde herbeigeholt und damit Marias Stirn und Schläfen eingerieben. Dann kochte die Frau einen starken Pfefferminztee. Maria schlug nach einer Weile die Augen auf. Richtete sich empor. Wo war sie? Diese Umgebung kannte sie nicht. Aber ganz deutlich hörte sie das Wort: „Heinsfeldte!" Was war das? Und wo war die fremde Frau, die so gut und freundlich mit ihr gesprochen hatte? „Wo bin ich und was ist denn?" „Ich bin die Frau Pelzig. Mein Mann und sein Freund haben Sie gefunden. Sie waren hm, Sie waren ein bißchen ins Wasser gefallen, hm. Da hab' ich Sie gewärmt. Und nun trinken Sie auch gleich den Tee, damit Sie bald hübsch beisammen sind, nicht wahr?" Und als gäbe es überhaupt keinen Widerspruch auf der Welt, brachte Mutter Pelzig eine Riesentassc voll Tee ans Bett, und Maria mußte ihn sofort trinken. Dann lehnte sich das Mädchen wieder zurück. Ein grübelnder Zug erschien auf dem blassen Gesicht. Und plötzlich wußte Maria wieder alles. Klar und deutlich erstand der ganze Jammer ihres jungen Lebens vor ihr. Rudolf hatte sie verlassen. Er würde sie niemals mehr küssen. Fremd und kalt würde er künftighin an ihr vorübergehen . . . Und darum hatte sie sterben wollen! Dann war die fremde Frau gekommen! Mit einer unendlich gütigen Stimme hatte diese Frau zu ihr ge sprochen. Hatte sie der Fremden nicht ihres jungen Herzens tiefes Leid entgegengeweint? „Heinsfeldte!" Wie fest sich dieses Wort in ihr Hirn gegraben hatte. Was hatte die Fremde damit gemeint? Wer war sie überhaupt gewesen? Und weshalb war sie nicht bei ihr geblieben? Ein Frösteln kroch über Marias Rücken. Sie dachte an das in der Dunkelheit beinahe leuchtendweiße Ge sicht der Frau. Existierte diese Frau überhaupt? War es vielleicht nicht nur eine Nervenüberreizung gewesen, wenn sic meinte, mit dieser fremden Frau ge sprochen zu haben? Maria lächelte schwach. Zwei Männer hatten sie aus dem Wasser geholt, also wollte es die Vorsehung nicht, daß sie starb. Nun mußte sie weiterleben. Obwohl sie augenblicklich nicht wußte, wie sie dieses fernere Leben ohne Rudolf ertragen würde. Maria begann zu weinen. „Nur ruhrg, Kindchen!" tröstete die Alte. „Wenn man jung ist, dann sieht man so manches, was das Leben uns in den Weg wirft, als unerträglich an. Aber es ist alles zu ertragen. Alles! Wenn man älter ist, dann weiß man es. Soll ich jetzt zu Mutter Lehmann gehen?" „Bitte nein!" „Die muß es aber doch wissen, wenn Sie nicht nach Hanse kommen." „Ich gehe, sobald meine Sachen trocken sind." „Gut." „Liebe Frau Pelzig, bitte sagen Sie es niemand. Es darf keiner wissen." „Wir sprechen nicht davon. Mein Mann und sein Freund fahren morgen früh wieder mit ihrem Kahn stromaufwärts. Die sind dann unter drei Wochen nicht wieder hier. Und ich werde schweigen." „Dann danke ich Ihnen herzlich, Mutter Pelzig." „Keine Ursache. Aber wie gesagt, nicht wieder den Kopf verlieren. Es scheint auch mal wieder die Sonne. Und nun bleiben Sie noch ein bißchen liegen. Inzwischen trocknen die Sachen. Ich plätte alles, daß keiner was merkt. Und dann bringe ich Sie noch hinüber. Ver suchen Sie inzwischen ein bißchen zu schlafen." .(Fortsetzung folgte