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Kurze Aachn'chien. Berlin. Nm den Totalitätsgedanken der Partei zum Ausdruck zu bringen und dadurch die geschlossene Front der Bewegung im Kampfe gegen Reaktion und offene und versteckte Feinde des Staates und der national sozialistischen Weltanschauung zu stärken, löst sich der Schlageter-Gedächtnis-Bund c. V. mit seinen sämtlichen Ortsgruppen im Reiche freiwillig auf. Würzburg. Auf Veranlassung des ReichserzielmngZ- ministers haben Vertreter der deutschen und österreichischen wissenschaftlichen Bibliotheken in Würzburg über die Frage der Erweiterung des Preußischen Gesamtkatalogs zu einem Deutschen Gesamtkatalog verhandelt. Die Versammelten haben einmütig beschlossen, alle Kräfte daran zu setzen, daß dieses große nationale Unternehmen Wirklichkeit werde. Französisches Höhenflugzeug abgestürzt. In der Nähe von Gravcnt, unweit des Flughafens von Toussus le Noble, ereignete sich am Montagnachmittag ein Flugzeugunglück, das der französischen Fliegerei nicht nur einen ihrer besten Flieger raubte, sondern auch das einzige französische Flugzeug zerstörte, das für einen Stratosphärenflug in Aussicht genommen und dementspre chend gebaut war. Diese Maschine, die von dem Abnahmeausschnß am Montag abgenommen werden sollte, mußte, um die not wendige Prüfung abzulegen, in über 10 000 Meter Höhe eine Stunde lang fliegen. Der Flugzeugführer Cogno war um 15.45 Uhr vor dem Avnahmeäusschuß gestartet und sehr bald den Blicken der Ausschutzmitglieder ent schwunden. Gegen 17 Uhr erfuhr man, daß die Maschine in der Nähe von Gr.'V-U im Departement Seine-et-Oise abgestürzt sei und der Flugzeugführer in zu großer Höhe infolge Sauerstoffmangels bewußtlos gewor den ist und die Gewalt über die Maschine verloren hatte. Entfesselte Tlaturgewalten. Durch einen Taifun und Wolkenbrüche wurde auf der Philippinen-Insel Luzon schwerer Schaden ange richtet. Der Verkehr ist unterbrochen und viele Städte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Zahl der Todes opfer ist noch nicht bekannt, es werden aber vielePer - sonen als vermißt gemeldet. In Cebu fielen einer Feuersbrunst 300 Wohnstätten zum Opfer, wodurch 2500 Menschen obdachlos wurden. Der Vulkan Asama in Japan ist erneut ausge brochen. Die südlich von dem Vulkan gelegene Stadt Karuisawa wurde besonders schwer durch den Aschenregen mitgenommen. 13 Reisende werden seit dem Ausbruch vermißt. Turnen. Sport und Spiel. Meisterschaften der Kanufahrer. InGrünau wurden auf der Olympiastrecke die Deutschen Meisterschaften der Kanufahrer ausaetragen. Es gab vor zahlreichen Zuschauern scharse Kämpfe, die mit folgenden Er gebnissen endeten: 10 Kilometer: Zweierkajak: 1. Well mans - Galaminus (PG. - Düsseldorf), Einerkajak: 1. Kleckers (KC.-Kaiserswerth), Zweierfaltboot: 1. Horn- Hanisch (Post-Berlin), Einerfaltboot: 1. Hradetzky (LGde. - München), Zweierkanadier: 1. Halzenberg- Schuur (Hanseat-Hamburg). — 1 Kilometer. Einerkajak: 1. Hradetzky (LGde.-Mttnchcn), Einerkanadier: 1. Koschick (Polizei-Hamburg), Zweierkajak: 1. Flemming-Heinicke (Neptun-Berlin),"Zweierkanadier: 1. Holzenberg-Schuur (Hanseat-Hamburg), Viererkajak: 1. KG. Wanderfalke- Eiten. Oie Preisträger der Rhön. Bei strahlendem Sonnenschein konnte am Montagvor mittag Neichslustsportführer Oberst Loerzer vor dem Ursinus-Haus die Sieger des 16. R h ön-Seg elflug- Wettbewerbes verkünden und die zahlreichen sehr schönen Preise verteilen. Als der im Wettbewerb erfolgreichsten Lusl- sport-Landcsgruppe wurde den Dresdenern (Landes gruppe VII) der Preis des Rcichsluftfahrtministers, General der Flieger Hermann Göring, zngcsprochen. Als in der Ge samtleistung bester Flugzeugführer steht der während des Wettbewerbs tödlich verunglückte Merseburger Oeltzschner an der Spitze der Pilotenliste. Seine drei Kameraden, die mit ihm zusammen durch den Flug nach Brünn den aus 502 Kilometer festgesetzten Streckenweltrckord erflogen, haben darum gebeten, diese Welthöchstleistung bei der Obersten Luftsportbehörde (FAI.) auf den Namen Oeltzschners allein anzumeldcn. In der Mannschaftsdisziplrn sind die Pom mern als die Besten besnnden worden, die auch den besten Mannschaftsführer stellten. Die beste Startmannschaft hatten die Hessen, denen auch der Preis sür die beste Krastsahr- leistung zuerkannt wurde. Bei den Internationalen Tennismeisterschaften von Deutschland, die zur Zeit in Hamburg ausgetragen werden, sind bei den Herren bereits die „letzten Sechzehn" sestgestellt. Unter ihnen befinden sich fünf Deutsche, die vier Davis-Pokal spieler Gottfried v. Cramm, Henner Henkel, Lund und Denker, dazu der begabte Nachwuchsspieler Pohlhausen. Bei den Damen war der Sieg der deutschen Iunioren- Mcistcrin Buderus über eine von den Favoritinnen, die Engländerin Hardwick, bemerkenswert. Auch die früheren Meisterspielerinnen Cilly Auße m und Paula Stuck konnten sich im Wettbewerb halten. Neue Amateur-Ringermeister. In Koblenz wurden weitere Klassen der deutschen Amateurringer-Meisterschaftcn ausgetragen. Europameister Hornfischer, der sich erst malig in der Schwergewichtsklasse auch im Freistil versuchte, gewann auch hier die Meisterschaft. Im Leichtgewicht (griechisch-römisch) war die große Überraschung die Niederlage von Meister Ehrl, der zwar vorher Europameister Sperling besiegt hatte, dann aber doch dem jungen Schwarzkopf den Titel lassen mutzte. Deutscher Klasicnsteg beim Groß Glockner-Bcrgrcnnen. Nachdem die deutschen Fabrikmannschaften abgesagt hatten, blieben nur wenige Privatfahrer als deutsche.Vertreter bei de.m zum erstenmal ausactraaenen Grokalockner-Berarennen in Der schönste Kamps der Leichtathleten. Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften lieferte im 5000-Meter-Laus der Hitlerjunge Blösch dem Deutschen Meister Syring einen hervorragenden Endkamps, den Syring nur dank feiner größeren Erfahrung äußerst knapp gewann. Syring unb Blösch-Eppingen sind für den Länderkampf gegen England am 11. August in München aufgestellt worden. (Scherlbild — M.) Österreich. In der kleinsten Rennwagenilasse schlug der Deutsche Kohlrausch auf seinem MG.-Wagen zum Teil viel stärkere Wagen überlegen aus dem Felde und eroberte so einen Klassensieg. Für die deutsche Industrie ist noch der Sieg von Starkle - Basel auf RSU.-Seitenwagen zu werten. Die schnellste Zeit des Tages und den Gesamtsieg holte sich der Italiener Tad ini auf Alfa. MNdfM-PrSWSMW. Mittwoch, 7. August. Leipzig: Welle 382,2. — Dresden: Welle 233,5. 5.50: Mitteilungen sür den Bauer. * 6.00: Aus Berlin: Choral und Morgenspruch, Funkgymuastik. 4- 6.30: Aus Berlin: Frühkonzert. Kapelle des Kreises 1 der NSBO. und DAF., Kapelle, Waldemar Haß. — Dazwischen 7.00: Nach richten. 4- 8.00: Aus Berlin: Funkgymnastik. 4- 8.20: Vom Deutschlandsender: Morgenständchen für die Hausfrau, 4c 9.00: Markt und Küche, 4c 9.05: Sendepause, 4- 10.00: Wetter und Wasserstand, Wirtschaftsnachrichten und Tagesprogramm. 4c 10.15: Sendepause. 4- 11.00: Werbenachrichten. 4c 11.30: Zeil und Wetter. 4- 11.45: Für den Bauer. 4- 12.00: Aus Löbau: Musik für die Arbeitspause. Es spielt die Reichswehrkapelle Löbau. 4- 13.00: Zeit, Wetter und Nachrichten. 4- 13.15: Aus Breslau: Mitlagskonzert der Orchcstergemeinschaft der Landcsmusikcrschaft Schlesien und des schlesischen Gau- Sinfonicblasorchesters. 4- 11.00: Zeit, Nachrichten und Börse. 4c 14.15: Vom Dcutschlandfcnder: Allerlei — von zwei bis drei. 4- 15.00: Jungmüdcl spielen. 4- 15.40: Wirtschaftsnach- richten. 4c 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik im Freien. Es spielt das Musikkorps des 2. Ball. Jnf.-Rgts. Potsdam und die Tanzkapelle Müllcr-Mattee. 4c 16.50: Zeit, Wetter, mitteldeutsche Wirtschastsnachrichten, brasilianische Wirtschafts nachrichten. 4- 17.00: Aus Frankfurt: Musikalisches Kunter bunt. Tatjana Birkigt (Schlagcrlicdcr), das Höhner Hand- Harmonika-Sertett, das Rundfunkorchester. 4- 18.30: Alberr Graf von Vollstädt, genannt Albertus Magnus. 4- 18.50: Der Tag der Kameradschaft des NSKK., Motorbrigade Thüringen am 11. August 1935. 4- 19.00: Opcrettenmusik. Das Funkorchester. 4c 20.00: Nachrichten. 4- 20.15: Vom Deutsch- landsendcr Reichssendung: Stunde der jungen Nation: Heilig ist das Blut. 4c 20.45: Sprung nach Island. Ein Spiel am Rande Europas. 4- 22.00: Nachrichten und Sportfunk. 4- 22.30—24.00: Aus Köln: Nachtmusik und Tanz. Das große und das kleine Orchester des Reichssenders Köln, Deutschlandsender: Melle 1571. 6.00: Glockenspiel, Tagesspruch, Choral, Wetterbericht für die Landwirtschaft. 4- 6.10: Funkgymnas^k. 4c 6.30: Fröh- liehe Morgenmujtk mit Otto Dobrindt und Carl Napp. — Dazwischen um 7.00: Nachrichten. 4- 8.20: Morgenständchen für die Hausfrau. 4- 9.00: Sperrzeit. 4- 9.40: Kleine Turn- stunde für die Hausfrau. 4- 10.00: Sendepause. 4- 10.15: Alle Kinder singen mit! 4- 10.45: Fröhlicher Kindergarten. 4- 11.15: Seewetterbericht. 4- 11.30: Vom richtigen Platten. 4- 11.40: Steuervorschriften, die wir besonders beachten müssen! — Anschließend: Wetterbericht. 4- 12.00: Musik zum Mittag. Otto Dobrindt spielt. — Dazwischen 12.55: Zeitzeichen. 4c 13.00: Glückwünsche. 4- 13.45: Neueste Nachrichten. 4- 14.00: Allerlei — von zwei bis drei! 4- 15.00: Wetter- und Börsen berichte, Programmhinweise. 4- 15.15: Der Kammerchor des Deutschlandsenders singt. 4- 15.45: Bücher aus Deutschlands Nord, Süd, Ost und West. 4c 16.00: Musik im Freien aus dem Spreegarten, Berlin-Treptow. Musikkorps des 2. Batl. Jnf.-Rgts. Potsdam, Tanzkapelle MUller-Mattee. 4- 17.30: Eine Viertelstunde Funktechnik. 4- 17.45: Deutsche Bergleute bauen die erste Eisenbahn. 4- 18.00: Das' deutsche Lied. 4- 18.30: Zur Rundfunkausstellung 1935. 4- 18.40: Wer ist wer? — Was ist was? 4c 18.50: Kurt Berendt spricht über das offizielle Rundfunkschrifttum. 4c 19.00: Aus Stuttgart: Und jetzt ist Feierabend. Ilja Livschakosf spielt. 4- 19.45: Deutsch- landecho. 4c 20.00: Kernspruch. — Anschließend: Wetterbericht und Kurznachrichten. 4- 20.15: Reichsscndung: Stunde der jungen Nation. Heilig ist das Blut... * 20.45: Conrad Hansen spielt Brahms. 4- 21.00: Der Musikzug der SA.-Gruppe Ber- lin-Brandenburg bläst alte und neue Märsche. 4c A.OO: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — Anschließend: Deutschlandecho. 4- 22.30: Eine kleine Nachtmusik. 4c 22.45: Deutscher Seewetterbericht. 4- 23.00—24.00: Wir bitten zum Tanz! Aus den „Wilhelmshallen", Berlin. Kapelle Harry Pieck. (19. Fortsetzung.) Ob sie doch nicht lieber schweigen sollte? Vielleicht würde Horst von Salf schließlich vernünftig genug sein, daß er nach dem heutigen Vorfall nichts mehr zu hoffen hatte. Und dann konnte Rudolf in seiner Stellung bleiben. Dann war alles gnt. Maria ging noch ein Weilchen hin und her in dem kleinen engen Zimmer, und ihr Entschluß, zu schweigen, wurde fester und fester. Dann begab sie sich zu Bett. Aber wenn nun Horst von Salf sich schon jetzt rächte, indem er Rudolf in den Werken das Leben zur Hölle machte? Die Macht hatte er sicherlich dazu als einziger Sohn und Erbe. Maria wurde das Herz schwer. Still lag sie da und sah in die Dunkelheit. Regen tropfen sielen gegen das Fenster und dem Mädchen war es, als seien es schwere Tränen. — Als Maria sich am Morgen erhob, fühlte sie sich wie zerschlagen. Mutter Lehmann sah sie Leim Frühstück forschend an, sagte aber nichts. Maria bangte dann den ganzen Tag vor einem Zusammentreffen mit Horst von Salf. Denn plötzlich wußte sie, daß es mit diesem Ver schwinden seinerseits nicht abgetan sein dürfte. Wenn gleich er sich wahrscheinlich hüten würde, noch einmal in die graue Gasse zu komme», wo die Leute arm, vielleicht zum Teil verkommen waren, wo sie aber einander doch helfen, wenn der eine oder der andere in Not geriet. So vergingen drei Tage in Angst vor dieser Begegnung. Drei volle Tage. Aber Maria sah den jungen Herrn von Salf nicht. Jeden Abend nähte sie, und Martha Graf half ihr da bei. So saßen sie bis gegen elf Uhr beisammen, und die fleißigen, geschickten Finger der zwei Mädchen brachten in diesen wenigen Stunden wahre Wunder zuwege. Martha Graf hatte große Freude an diesen Kleidern, die sie miteinander für Marias zierliche Figur zurccht- schneiderten. Sie wartete nicht darauf, daß Maria etwas von ihrem Bräutigam erzählen würde. Aber sie wußte, daß Maria vielleicht einmal einen Menschen brauchen konnte, dem sie sich anvertrante. Und so sagte sie heute, als sie die Freundin verließ: „Maria, wenn Sie einmal einen Menschen brauchen sollten, ganz gleich in welcher Lage, dann denken Sie an mich. Und nun gute Nacht! Das wird ein wundervoller Heimweg bei dem Mondschein." Maria nickte und ging langsam in ihr Zimmer zurück. Eine trübe Ahnung quälte sie. War ihr Glück in Gefahr? Ihr heimliches, großes Glück? Warum schrieb Rudolf seit Tagen nicht mehr? Hätte er ihr nicht wenigstens eine Ansichtskarte schicken können? Maria fühlte, wie ihr große Tränen über die Wangen rollten. Doch dann schalt sie sich töricht. Vielleicht war Rudolf bereits auf der Rückreise und wollte sie nun überraschen. Wenn es das wäre? Wenn Rudolf morgen vielleicht schon wieder bei ihr sein würde? Maria preßte beide Hände ans die Brust. „Rudolf, ich hab' dich lieb! Verlaß mich nie, Rudolf, ich würde ja daran sterben!" flüsterte das Mädchen. Das Fenster des Stübchens ging in den Garten hin aus. Maria öffnete es. Stlbern lag der Mondschein über dem alten Garten und zauberte geheimnisvolle Schatten darüber hin. Stand dort nicht Rudolf? Nein! Das war doch nur die alte Säule, die von grünem Efeu umrankt, mitten^im Garten^aufragte. Nm Hochzeitstage Julia von Hellenpachs mußte Maria in das Hans des Landrats, um die Braut zu schmücken. Sie sah sehr schön und vornehm aus, und der Bräutigam war auch sehr glücklich. Julias Hand strich über das wellige braune Haar der vor ihr Knienden. Maria heftete nämlich noch schnell eine weiße Blüte etwas anders. „Sie sind sehr geschickt, liebes Kind. Und — ehrlich sind Sie auch. Sie haben mir viel Aerger erspart." „Ich wünsche alles Glück und allen Segen, Frau von Kramer," sagte Maria und nannte damit sie Tochter des Landrats znm ersten Male bei ihrem neuen Namen. Julia lachte froh. „Das muh beschenkt werden! Hier, nehmen Sie diesen Ring. Ich habe ihn mir selber gekauft vor einigen Jahren. Aber er sah an meiner Hand nie gut aus. Pro-! vieren Sie mal." Und sie steckte den Ring einfach an den Finger der widerstrebenden Maria. . „Sehen Sie, Ihnen paßt er viel besser. Schöne Hände haben Sie!" Aufmerksam verglich Julia ihre eigenen, braungebrannten, nicht gerade klassischen Hände mit denen Marias. Dann lachte sie fröhlich auf. „Ich bin nun mal ein Sportfer! Da leiden diese und verschiedene andere kleine Schönheiten eben doch dar unter. Es ist nur gut, daß mein Mann sehr froh ist, an mir einen Sportkameraden gefunden zu haben. Fräulein Maria, ich werde mich immer freuen, Sie wiederzusehen. Auch Ihnen recht viel Glück!" Die Hände der beiden jungen Geschöpfe lagen inein ander. Dann ging Maria. Sie hatte die Erlaubnis von Fräulein Morl, in der Kirche Lei der Trauung zuschauen zu dürfen. Sie saß ganz still in der Bank und ihr war so weihe voll zumute. Ihre Lippen zitterten. „Rudolf," sagte sie leise vor sich hin. Ihre Nachbarin sah sie mißbilligend an. Und als Maria dann still nach Hause ging, da klang in ihr noch immer das Lied wie eine hehre Offenbarung, jenes Lied, von einer wundervollen Frauenstimme ge sungen: „Still wie die Nacht, Tief wie das Meer Soll deine Liebe sein —!" Warum schrieb Rudolf uicht? Unwillkürlich lenkte Maria ihre Schritte nach dem Fluß. Fräulein Morl hatte ihr Lis fünf Uhr freigegeben. Die Blässe Marias mochte sie erschreckt und Lazu be stimmt haben. Vielleicht hatte sie erkannt, daß sie das junge zarte Mädel in der ganzen letzten Zeit eben doch über Gebühr ausgenützt hatte. .(Forts, folgt.).