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MMufferTageblaü Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Postbestellung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstalten und Post- 'boten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- LV0MeNMat1 fUt WllsVrUss U. UMfle^eNd gegen. Im Falle höherer Gewalt, od.sonstiger , ... —" Betriebsstörungen besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. 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Juli 1935 Gesteigerte Hetze in Amerika Aeue Übersatte auf deutsche Schiffe angekündigi. Eine kommunistische Hetzzentrale am Werk. — Polizeilicher Sicherheitsdienst für die „Deutschland" und „Europa" Es scheint, als sollte der Kommunistenüberfall auf unsere „Bremen" im Hafen von New York nur der An fang weiterer Haßlundgebungen sein. Es gibt scheinbar eine Organisation, deren Hintermänner sicher im New-Aorkcr Lager der Boykotthetzer zu suchen sind, die diese Überfälle künftig organisieren will. So kündigte eine „Antinazi-Federation" weitere Kundgebungen gegen deutsche Schiffe an und gab be kannt, daß in einer Versammlung von 278 Verbänden Pläne entworfen werden sollen, die sich gegen das Zeigen der Hakenkrcnzflagge richten und zu einem Boykott der „Nazischiffe" führen sollen. Durch diese erneuten Kund gebungen soll auf die Tatsache hingewiescn werden, daß führende Amerikaner „Nazischiffslinien" benutzen, unge achtet der „Verletzung der Rechte amerikanischer Bürger in Deutschland und der freventlichen Angriffe auf ihre Religionsgenossen". Nach Bekanntwerden der kommunistischen Pläne hat die amerikanische Polizei sofort umfangreiche Vorkehrun gen zum Schutze der deutschen Schisse getroffen. Für die „Deutschland" und die „Europa", die am Mitt woch bzw. Freitag fahrplanmäßig New York verlassen sollen, sind für den Sicherheitsdienst am Pier starke Polizeiaufgebote bereitgcstellt worden, um die Schiffe selbst sowie die an Bord gehen den Passagiere vor Übergriffen zu schützen. Auch für den italienischen Schnelldampfer „Rex", der am Sonnabend auslaufen soll, sind polizeiliche Schutz maßnahmen getroffen worden, da man befürchtet, daß die Kommunisten auch gegen den italienischen Faschismus demonstrieren werden. Die New-Aorker deutschen Schiffahrtsagenturen sehen den angekündigten weiteren kommunistischen Demonstrationen mit Ruhe entgegen. Im Hafen herrscht nach der Wiederherstellung der Ordnung durch die Polizei wieder völlige Ruhe. Die „Deutschland" wird zur Zeit für ihre Ausreise am Mittwoch im Dock fertig gemacht. Die Hafenpolizeibehörde erklärt auf Anfrage, für die Abfahrt am Mittwoch auf alle Möglichkeiten vor bereitet zu fein. „Was würden wir sagen...?" Scharfe Stellungnahme gegen die Unruhestifter in Newyorl Die Sonntagsausgaben der großen amerikanischen Provinzprcsse veröffentlichen die Meldunaen über die Er ¬ eignisse der letzten Tage ebenfalls auf der ersten Seite mit Ueberschriften in Fettdruck wie „Die amerikanische Regierung drückt ihr Bedauern über den „Bremen"- Zwischenfall aus". Sehr scharf zieht die „Washington-Post" gegen die Unruhestifter zu Felde; sie weist Senator King, Bürger meister Laguardia und die Newyorker Kommunisten dar auf hin, daß die auswärtigen Angelegenheiten zur allei nigen Zuständigkeit des Staatsdepartements gehörten, und daß die internationale Lage erschwert würde, wenn Einzelpersonen eigenmächtig in die Außenpolitik ein- griffen. „Was würden wir sagen", so führt das Blatt aus, „wenn eine Horde zweifelhafter Elemente auf ein ame rikanisches Schiff in Hamburg dringen und unsere Flagge hcrunterreißen würde?" Zu dem Vorgehen von King, Laguardia und anderen sagt die „Washington-Post": Wir kommen jetzt in die Zeit der Hundstage, in der Menschen törichte Dinge tun und in der sie eine Scheune abbrennen wollen, um eine Ratte zu töten, oder in der sie die Familie vergiften wollen, um Küchenschaben zu vertreiben usw. Das Blatt emp fiehlt ein forgfältiges Lesen des Buches von Millis: „Der Weg zum Krieg", in dem klar geschildert werde, wie durch Hetze Amerika ganz gegen seinen Willen 1917 in einen vollkommen nutzlosen Krieg gegen Deutschland getrieben worden sei. Heutzutage sei Ruhe die erste Bürgerpflicht, sonst gebe es Völkerverhetzung mit unabsehbaren Folgen. Der Newyorker Polizeipräsident hat weitgehende Maßnahmen zum Schutz der Hakenkreuzflagge auf deut schen Schiffen gegen etwaige neue kommunistische Kund gebungen getroffen; die Polizei im Hafe^xbiet ist verstärkt worden. Me kommunistische Wühlarbeit in den WA. Die Meldungen über die Aufforderung der Kom munistischen Internationale an die Kommu nistische Partei in den Vereinigten Staaten, die Agitation in den amerikanischen Arbeiterkreisen zu ver stärken und Streikunruhen herbeizuführen, haben in Wa shington starke Erregung ausgelöst. Unterstaatssekretär Phillips hat von der Moskauer Botschaft einen tele graphischen Bericht eingefordert. Der Bericht, der bereits eintraf, wird sorgfältig geprüft werden, insbesondere daraufhin, ob die Moskauer Anweisung in Widerspruch zu den Versprechungen Litwinows steht, hier keine kom munistische Propaganda zu treiben. Dies war eine wesentliche Vorbedingung für die Aufnahme diploma tischer Beziehungen zwischen Washington und Moskau. Flammenzeichen in Afrika wmgeborenen-Unruhen in Eritrea und Italienisch-Somaliland — Umsichgreifen der italienfeindlichen Propaganda « Die englische Presse weiß von beunruhigenden Vorgängen in den nordostasrikanischen Kolonien Italiens Eritrea und Somaliland zu berichten. Es sollen dort Eingeborcnen-Unruhen stattgefunden haben. Der italienische Oberkommandierende habe sich veranlaßt gesehen, Sondergerichtshöfe ein zufetzen, da auch die Disziplin der aus Italien herüber- iransportiertcn Arbeitsmannschaften sehr zu wünschen übriglasse. Die Unruhen seien unterdrückt worden, flackerten aber immer wieder auf. Auch in Französisch- und Britisch-So- mali land haben italienfeindliche Kundgebun gen stattgefunden, so daß die französische Regierung Waffen und senegalesische Truppen nach Djibuti entsandt habe. Die Londoner Zeitung „Time s" sieht darin den Beweis, daß der abessinische Kaiser mit seiner Moham medaner-Propaganda Erfolg habe. Wie die englische Wochenschrift „New State sm an" meldet, habe sich die „abessinische Erregung" der eingeborenen Bevölke rung von Somaliland nach den angrenzenden Gebieten Sudan und Kenya und weiter nach Uganda und Nord- nnd Süd-Rhodesien bis zur Goldküste nach Nigerien und Südafrika ausgebreitet. Auch nach Osten hin erstreckt sich die Bewegung. Besonderes Aufsehen erregt aber in London eine Kundgebung von britischen Negern aus allen Teilen der Welt. die im Londoner Castend stattfand und in der die Auf stellung eines britischen Negerkorps für den Fall eines Kriegsausbruches beschlossen wurde. Ein w e st i ndi - scher Vertreter erklärte dabei, wenn sich das Krieasalück aeaen die „schwarze Sache" kehre, dann würde Italien nichts als eine Wüste erobern, ln der alles niedergebrannt und das Wasser vergiftet sei. Der Ein dringling würde dann erkennen, daß Abessinien zwar erobert, aber trotzdem noch frei sei. Wie der „D aily Expreß" meldet, ist ein eng lisches Freiwilligenkorps von Ärzten und Krankenschwestern in der Bildung be griffen, das sich im Falle eines italienisch-abessinischen Krieges nach Addis Abeba begeben wird, um mit dem Roten Kreuz zusammenzuarbeiten. Der Berichterstatter der „New Dork Times" in Addis Abeba meldet, daß sich vor einer Woche in Walkait an der Grenze zwischen Abessinien und Eritrea ein neuer blutiger Zwischenfall zugetragen hat. Ein beteiligter abessinischer Führer hat mitgeteilt, daß die Italiener abessinisches Gebiet betreten hätten und sich in der Nähe eines Flusses lagerten. Die Abessinier hätten daraufhin das Wasser abgeleitet und so die Italiener gezwungen, sich zur Wassersuche zurückzuziehen. Dann hätten sie die Italiener des Nachts überfallen. In dem sich entspinnenden Kampf feien 40 Italiener und 20 Abessinier getötet worden, bevor die Italiener von einer motorisierten Abteilung gerettet wurden. — Weiter wird gemeldet, daß in Addis Abeba Truppen in Stärke von 5700 Mann a u f dem Marsch nachNorden eingetroffen sind. Dies beweist, daß die Abessinier den italienischen Angriff von Norden her er warten. TeNna-me Kallens an der «Magmg. Es steht jetzt fest, daß Italien dnrch Baron Aloisi auf. der Genfer Sitzuna des Volkerbundsrats, sich vertreten lassen wird. Die drohende Krise ist damit noch einmal vom Völkerbund abgewandt worden. Abessinien hat seine Bereitschaft bekanntgegeben, die Schiedsverhandlungen mit Italien aus den Vorschlag des Duce hin wieder auszunehmen. Die italienische Regierung hat daher aus die abessinische Antwort hin den Beschluß gefaßt, an der Ratssitzung am Mitt woch teilzunehmen. Der Sitzung sollen Besprechungen zwischen den englischen, französischen und italienischen Vertretern vorausaehen. Wie die Londoner Zeitung „Daily Telegraph" hierzu meldet, wird sich England jeder Vertagung der Genfer Verhandlungen, die ausgebeutet werden könnte, um Zeit zu gewinnen, widersetzen, da die italienischen Befehlsstellen vorbereitet seien, den Feldzug in der dritten Septemberwoche zu eröffnen. * Englands Haltung unverändert. Die englische Abordnung für die Abessinien-Tagung des Genfer Rates wird am Dienstag von London ab reisen. Der Minister für Völkerbnndsangelegenheiten, Eden, wird von dem juristischen Berater des Aus wärtigen Amtes, dem Völkerbundssachverständigen Strang, seinem Privatsekretär Hanke und dem Mitglied des Auswärtigen Amtes, Rex Leater, begleitet sein. Wie verkantet, hat die britische Haltung durch die jüngsten Noten Italiens und Abessiniens an den Völker bund keine Aenderung erfahren. In London wird jedoch hervorgehoben, daß sich erst nach dem Zusammentritt des Rates auf Grund der dann vorliegenden Mitteilungen über die italienische Haltung entscheiden lassen könne, ob der Rat sich auf die Prüfung der vom Schlichtungsaus schuß geleisteten Arbeit beschränken werde oder ob die Ratsversammlung den gesamten Streitfall erörtern müsse. Immerhin wird erneut betont, daß mit dem Vorliegen eines Ratsbeschlusses der letztmögliche Weg zu beschreiten sei, sollten die immer noch im Gang befind lichen unmittelbaren Verhandlungen, zwischen den West mächten nicht rechtzeitig eine Einigungsgrundlage er geben. In einem solchen Fall würde die englische Regie rung ihre Entscheidung, die Genehmigungserteilung zur Waffenausfuhr nach Abessinien vorläufig ein-"»°llen. überprüfen. Sin Sieben-Zahr-Sauprogramm für die englische Zlolte. Neubauten für mehr als 150 Millionen Pfund. Der diplomatische Korrespondent des englische. Blattes „Daily Herald" behauptet in der Lage zu sein, den Bauplan der britischen Admira lität für die nächsten sieben Jahre Mit teilen zu können. Das Programm umfasse den Bau von 12 Schlachtschiffen, 33 Kreuzern, 63 Torpedobooten und Flottillenführern, 21 Unter seebooten und 3 Flugzeugträgern. Unter Berücksichtigung der Kriegsschiffe, die nach den Bestimmungen der Washingtoner und Londoner-Flottcn- verträge während dieser sieben Jahre die Altersgrenze überschreiten, werde die britische Flotte im Jahre 1942 folgende Stärke haben: 14 Großkampfschiffe (1935: 15), 72 Kreuzer (50), 142 Zerstörer (84), 57 U-Boote (39), 10 Flugzeugmutterschiffe (8). Die Gesamtkosten dieses Bauprogramms würden mehr als 150 Mil lionen Pfund Sterling betragen. Sie würden eine Verdoppelung der jetzigen Jahresausgaben für Neu bauten notwendig machen. Die Kosten sollen zum Teil durch eine Anleihe gedeckt werden. Einheit von Voll und Weltanschauung. Reichsleiter Alfred Rosenberg an das Deutfchlandlager der Hitler-Jugend. Der Beauftragte des Führers für die gesamte welt anschauliche Erziehung der Bewegung, Reichsleiter Alfred Rosenberg, sandte dem Deutschlandlager der HI. folgendes Telegramm: Die nationalsozialistische Revolution wird Jahrzehnte brauchen, um innerer Besitz des ganzen Deutschtums in der Welt zu werden. Auf denSchultern unserer Jugend, auf euren Schultern, deutsche Jungen, soweit ihr Söhne deutscher Staatsbürger seid, ruht deshalb heute schon die Verantwortung für die Zukunft des deutschen Namens. Wir alle hoffen, daß das Erlebnis des Denffchlandlagers kraftspendend hinauswirken wird, um das Bewußtsein der deutschen Einheit erneut zu festigen. Diese Einheit von Volk und Weltan schauung zu sichern, ist die Aufgabe von ums allen; die Jugend Adolf Hitlers wird sich dieser Aufgabe würdig erweisen.