Volltext Seite (XML)
gleichgcwichts Zu sichern. Die Gesamtheit der durch die jetzt erlassenen Notverordnungen ergriffenen Maßnahmen werde dazu dienen, eine Währungsabwertung zu verhüten, die verhängnisvoll sein würde. Die Regierung verkenne nicht das gewaltige Opfer, das sie von der Gesamtheit des französischen Volkes fordert, aber sie sei von der Wirksamkeit der von ihr verordneten Maßnahmen überzeugt. Das Gesamtwerk der Notverordnungen werde das Erbe und die Freiheit der Nation sichern. über die Rückwirkung dieser Maßnahmen, die einen so einschneidenden Charakter tragen, wie man sie in Frankreich seit den Zeiten der Frankenstabilisierung 1926 nicht erlebt hat, läßt sich nur sagen, daß erheb liche Widerstandsversuche aus verschiedenen Richtungen einsetzen werden. Schon jetzt nimmt der oberste Gewerkschaftsvorstand scharf gegen die Notverordnungen Stellung rmd spricht sich gegen eine Deflationspolitik aus, die nur eine Verschärfung der Krise und eine Vermehrung der Arbeitslosigkeit zur Folge haben könne. Die Kommunisten und die Sozialisten halten die Stunde für gekommen, die Massen gegen die Regie- rung mobil zu machen. „Die Regierung Laval ist gegen die Nation", schreibt der sozialistische „Populaire", und verurteilt aufs schärfste die DeflaUonsmaßnahmen der Regierung. Er glaubt außerdem feststcllen zu können, daß das Kapital nicht genügend zu den Opfern herangezogen werde. Die kommunistische „Humanitö" ruft: „Nieder mit den Clendsverordnungen! Die Reichen werden vielleicht auf ein Vergnügen mehr verzichten müssen, die Armen aber auf ein Stück Brot." Der VerbandderFrontkämpfer hat sich mit der Haltung gegenüber den Gesetzesverordnungen be schäftigt. Die Frontkämpfer haben den Ministerpräsidenten in den letzten Tagen wissen lassen, daß sie selbst zu ge wissen Opfern bereit seien, daß sie aber keine Abstriche an den Bezügen der Kriegsopfer dulden würden. Laval über die Sparmaßnahmen. Ministerpräsident Laval verlas im Rundfunk eine kurze Erklärung. Unter Bezugnahme auf den Fehlbetrag im Staatshaushalt, im Haushalt der Eisenbahnen und auf die Finanzlage der Gemeinden, die vielfach noch schlechter sei als die des Staates, sowie auf das Steigen der öffentlichen Schuld innerhalb von fünf Jahren von 26V auf 340 Milliarden Franken als Auswirkung der bisher betriebenen ständigen Anleihe politik erklärte der Ministerpräsident: Wenn sich die Re gierung ihrer Pflicht entzogen hätte, hätte sie Frankreich dem Zusammenbruch entgegengeführt. Die Verteidiger der Abwertung vergäßen, daß Frankreich seine Währung be reits -um vier Fünftel abgewertet habe, und die Befür worter der Entwertung wollten im Grunde Falschgeld ausgeben. Die Zahl und die Wichtigkeit der Verordnun gen beweise, daß die Regierung entschlossen sei, die völlige 'Wirtschaftliche Gesundung durchzuführen. Die Festigkeit der französischen Währung, die Sicherheit der Finanzen Frankreichs und die Aufrechterhaltung der Ordnung im Innern würden ihm, Laval, das Ansehen verleihen, das er brauche,mm im Namen Frankreichs bei den internatio nalen Verhandlungen sprechen zu können. Siraßenkundgebungen verboten. Die französische Regierung hat im Ministerrat be schlossen, jede Kundgebung auf der Straße zu verbieten, um in Ruhe die Maßnahmen zur Verteidigung des Franc und zur Wiedergesundung der Wirtschaft weiter zu ver folgen. Der Innenminister hat diesen Beschluß den Prä fekten zur Kenntnis gebracht und sic ausgefordert, für die genaue Einhaltung dieses Verbotes zu sorgen. Adolf-Mer-Marsch der SItler-Zugend. Zum diesjährigen Reichsparteitag veranstaltet die Hitler-Jugend einen großen Bekenntnis- und Propa- gandamarfch durch ganz Deutschland, der die Einheit der gesamten deutschen Jugend und den Leistungswillen der jungen Generation eindrucksvoll bezeugen soll: den Adolf-Hitler-Marsch. Aus allen Gebieten der HI. marschieren Marscheinheiten mit sämtlichen Bannfahnen auf vorgeschriebener Marschstrecke nach Nürnberg. Am Tage der Eröffnung des Parteitages, am 10. September, treffen die Formationen in der Stadt der Parteitage ein und werden dort zu einer großen HI.-Fahnen ei n h e i t zusammengestellt. Aus den Standorten der 25 Gebiete der HI. mar schieren die sür den Adolf-Hitler-Marsch zusammen gestellten Marschformationen in einer Stärke von etwa 50 bis 100 Hitler-Jungen und Führern, je nach der Länge des zurückzulegenden Weges, Ende Juli bis Anfang September ab. Die Abordnung des Gebiets Ostland hat nahezu 800 Kilometer zurückzulegen, die Gesamtmarschstrecke aller Gebiete beläuft sich auf 10 500 Kilometer, alfo mehr als ein Viertel des Erdumfangs. Die Fahnenabordnungen der Gebiete mar schieren in voller Ausrüstung. Jede Einheit führt einen Bagagewagen mit, in dem außer dem Dauerproviant für die anhängende Feldküche eine Tragbahre untergebracht ist. Die Einheit hat außerdem ein Motorrad mit Beiwagen zur Ver fügung, das die Verbindung zwischen der marschierenden Kolonne und dem vorausfahrenden Bagagewagen herstellt. Die Verpflegung erfolgt meist am Abend im Quartier, während der einzelne sich am Tage aus dem mitgenommenen Mundvorrat verpflegt. Zur gesundheitlichen Sicherung begleitet jede marschierende Einheit ein approbierter HJ.-Arzt, der von zwei oder drei Feldscheren unterstützt wird. Im Laufe des 10. September treffen die Abordnungen aller Gebiete in Nürnberg ein. Die 341 Fahnen mit den 1500 Begleitern werden zur HI. - Fahneneinheit zu sammengestellt und zur Besichtigung durch den Reichs- jngendführer und zum Vorbeimarsch am Führer einheit lich ausgcrichtet. Nach dem Eintreffen der insgesamt 45 000 Hitler- Jungen am 13. September treten die am Adolf-Hitler- Marsch beteiligten Fahnenabordnungen zu ihren Gebieten und kehren auch mit diesen im Sonderzug in ihre Heimat zurück. Die Memelsrage vor dem Unterhaus. Englands Außenminister hasst auf Besserung. Der Abgeordnete Cove fragte in der Mittwoch sitzung des englischen Unterhauses, ob irgend- welche Schritte getan worden seien, um die Lage im Memelgebiet zu regeln. Außenminister Hoare er widerte, daß die britische Regierung mit der französischen und italienischen Negierung hierüber in Verbindung ge standen habe. Die Dinge seien jetzt soweit fortgeschritten, daß man auf eine Besserung der Lage hoffen könne. Auf eine weitere Anfrage teilte Außenminister Hoare mit, daß sich die Delegation für die Völkerbunds versammlung wie folgt zusammenfetzt: Außenminister Sir Samuel Hoare, Völkerbundsmiuister Eden, parlamentarischer Handelssekretär Dr. Burgin, par lamentarischer Staatssekretär für Landwirtschaft Earl de la Warre, Viscount Craubourne, Miß Graves und der Rechtsberater des Foreign Office, des englischen Aus wärtigen Amtes, Sir William Malkin. Auf die Frage des Abgeordneten Wilmot, ob das deutsch-englische Abkommen nunmehr bindend in Kraft getreten sei und wann es Leim Völkerbundsrat registriert worden fei, erwiderte Hoare, daß das Abkommen am 18. Juni unterzeichnet worden sei und gemäß den Bestimmungen des Notenwechsels von diesem Tage an in Kraft sei. Beim Völkerbund sei es am 12. Juli registriert worden. Auf die Frage des Abgeordneten Mander, ob der Völkerbund beabsichtige, neutrale Beobachter an die italienisch-abessinische Grenze z» senden, erwiderte Hoare, daß der Völkerbund zweifellos diese Frage erörtern werde. Er könne jedoch im voraus nicht erklären, welche Haltung die britische Regierung ein- neymen werde. Auf eine andere Frage, ob Verstär kungen der Garnisonen im Sudan erforder lich gewesen seien, erklärte Hoare, daß das bisher nicht notwendig gewesen sei, daß aber die Angelegenheit genau beobachtet werde. Unter den Eingeborenen sei bisher keinerlei Unruhe zu bemerken. Auf eine Frage nach dem Zweck des Besuches Titulescus, erwiderte Hoare, daß die Besprechungen mit Titu- lescn unformell und vertraulich gewesen seien. Er könne daher nicht mehr erklären, als daß Titulescu die Gelegen heit benutzt habe, um seine Ansichten über die europäische Lage auseinanderzusetzen. Cocks wollte darauf wissen, ob Titulescu der britische» Regierung mitgeteilt habe, daß die Balkanstaaten äußerst betrübt seien über die Zu nahme an Ansehen, das der „Naziregierung" durch den Abfchluß des Flottenabkommens gegeben worden sei. Hoare erwiderte, er habe nicht die Absicht, irgend welche weiteren Mitteilungen über die Besprechungen zu machen. Cooks fragte weiter, ob die britische Regierung von den verschiedenen Stadien der französisch-russischen Verhandlungen über einen Beistandspakt unterrichtet worden sei, ob, nm den britischen Ansichten zu entsprechen, Änderun gen an dem Originalvertrag gemacht worden seien und ob die Regierung vor seiner Unterzeichnung irgend welchen Widerspruch gegen den Pakt in der endgültigen Form erhoben habe. Hoare erwiderte, daß die britische Regierung im allgemeinen über den Fortschritt der Ver handlungen informiert worden fei. Die zweite und dritte Frage müsse er jedoch verneinen. Madrider PreWmen M englischen MnlkWpserSksnA. Madrid 17. Juli. Der begeisterte Empfang der engli schen Frontkämpfer in Deutschland hat auch in Spanien Wi derhall gesunden. „Es ist tröstlich und zugleich bewegend", so schreibt Oscar de Alda im Informacienes, „dieses aufrichtige Gefühl wahrer Kameradschaft zwischen den englischen und deutschen, aber auch zwischen den französischen und deutschen Frontsoldaten zu beobachten, die sich früher aus allen möglichen Gründen bekäntpslen, nur nicht aus Haß." Alda jucht dann die Ursache zu finden, die dazu führte, daß sich diese Männer, die sich heute die Hand reichen, auf Tod und Leben bekriegten, und sagt: „Die Ehre, das Vaterland, die Pflicht, die Disziplin rief sie zu den Waffen, die Ehre, für die sie heute ein zweites Mal mit leichtem Herzen und erhobenem Kopf ihr Leben aufs Spiel setzen würden, die Verteidigung der Heimaterde! Mora lische Gründe, die jener heuchlerische Pazifismus nicht versteht. Niemals hat es Haß zwischen den Verteidigern der Mutter Erde gegeben. Ein brüderliches Gefühl, das schwer zu erklären ist, geht von dem einen aus den anderen über, wenn sie von Schlach- ' --- --- ' -'--p' MS unserer Heimat. Wilsdruff, am 18. Juli 1935. Oer Spruch des Tages: Güte kommt entgegen wie ein Gebet. LubilSen und Gedenktage. 20. Juli. 1880 Der Philosoph Hermann Graf Kayserling geb. 1890 Der deutsch-österreichische Dichter Richard Billinger geboren. 1932 Von Papen löst die Linksregierung in Preußen auf. Sonne und Mond. 20. Juli: S.-A. 4.00, S.-U. 20.11; M.-A. 21.41, M.-U. 9.51 Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme 18° L. Die stillen, lauen Svmmerabende, mit denen uns die Na tur jetzt erfreut, haben ihre besondere Annehmlichkeit für die vielen nicht mit überflüssigen Glücksgütern gesegneten Zeitge nossen, denen die Gelegenheit zu einer längeren Sommerreise nicht geboten ist. Wer über -ein Stückchen Garten oder Lauben land verfügt und sich darin eine stille, schattige Bank in irgend einem Winkel reserviert hat, fühlt sich auch auf solchen abge schiedenen Ruheplähchen schließlich ganz zufrieden mit dem Dasein. Ebenso angenehm und nervenerfrischend ist auch ein kurzer Abendfpaziergang vvrs Tor des Städtchens. Man fin det auch dort eine bequeme Gelegenheit, sich irgendwo nieder zusetzen oder zu lagern und des schönen Sommerabends zu er freuen. Noch immer steht die Sonne ziemlich lange am Him mel und die Dunkelheit bricht nur allmählig und zögernd her ein. Auch wenn die Sonne längst Hinterm fernen Horizont herabgesunken ist, sind die Abendstunden noch lau und mild, und ein gelegentlich hervortretenber frischerer Luftzug wird alles andere als lästig empfunden. Volksliedersingen des Männerchores. Vor der Schule nahm gestern abend 8 Ahr der hiesige Männerchor in einer Stärke von 50 Mann Aufstellung, um unter der Leitung seines Liebermeisters Götz-Meißen einige Volkslieder zu singen. Zahlreich waren die Freunde des deutschen Männergesanges gekommen, um Hörer zu sein. Und es war ein Genuß, den Darbietungen zu lauschen. Neben der Reinheit in der Ton gebung erfreute besonders der packende Vortrag und die Aus geglichenheit der einzelnen Stimmgruppen, die in dem „Weihe gesang" von F. Abt ebenso hervortraten wie im „Jäger von Kurpfalz". Wirkungsvoll kam besonders auch das Schlußlied „Es blies ein Jäger wohl in sein Horn" mit Trompete zum Vortrag. Dem Männerchor soll für seine Darbietungen auch an dieser Stelle gedankt sein. — Dem Bestreben: „Das deut sche Lied dem deutschen Volke!" wird morgen abend im Obe ren Parke auch der Gemischte Chor seine Kraft leihen und eine Reihe von Volks-, Vaterlands- und Abendliebern singen. Die Einwohnerschaft wird hierdurch nochmals darauf aufmerk sam gemacht und um Besuch gebeten. 22 Wilsdruffer auf dem Kaufest des Deutschen Neichs- bundes für Leibesübungen in Leipzig. Vom 13. bis zum 21. Juli findet in Leipzig das Gaufest des Deutschen Neichsbundes ten, Dörfern, Regimentern sprechen. Vielleicht gibt es nur einen, gemeinsamen Haß, den gegen die geheimen und wirt schaftlichen Interessen des Krieges . . Auch der Berliner Berichterstatter der Madrider Zeitung ABC gibt in einem längeren Artikel feine Eindrücke von dem Empfang der englischen Frontsoldaten wieder und findet be geisterte Worte über die eindrucksvollen Kameradschaftsbe weise der alten Frontkämpfer. Der Besuch der Engländer in Deutschland schasse eine neue Atmosphäre, die einmal zu Glück und Wohlfahrt überleiten werde. Deutschlcmd sei, so schließt der Berichterstatter seine Ausführungen, seit dem Abschluß des Flottenabkvmmens mit England das ruhigste Land Europas. Bei Hitler liege die Achse der europäischen Politik. Stahlhelm im Kreise Dessau-Köthen ausgelöst. Der Reichsstatthalter in Braunschweig und Anhalt hat mit sofortiger Wirkung die Auflösung sämtlicher StahlhclmortSgruppen des Kreises Dessau-Köthen wegen Widcksätzlichkciten gegen die von ihm getroffene» Maß nahmen angeordnet. für Leibesübungen statt. Au den Veranstaltungen der Haüpt- feMge nehsiicn ckucb 22 AiDhörsge"des'Mslgen Turnvereins teil. Die ersten von ihnen sind bereits-heute Mittag nach Leip zig abgedampft; weitere fahren morgen und der Nest am Sonnabend früh. Die Wilsdruffer Türner und Turnerinnen bekunden damit in erfreulicher Anzahl den Willen zur Ge meinschaft und werden neue Kraft aus den Stunden festlicher Hochstimmung in Leipzig mstbringen für ihre weitere Arbeit. Zurzeit reist das Beerenobst sowohl im Garten, als auch dasjenige draußen im Walde. Für die Jugend beginnt damit eine fröhliche Zeit, die man ihr auch, wenn irgend möglich, nicht verkümmern soll. Denn wenn auch durch ein gelegent liches Zuviel des Guten sich hier und da eine kleine Magen verstimmung oder ein Darmkatarrh einstellen, so ist das keine so ängstliche Angelegenheit, als besorgte Mütter daraus zu machen gewohnt sind. Bei etwas diäter Lebensweise an den nächsten beiden Tagen ist der kleine Schaden bald wieder be hoben. Andererseits ist aber der gesundheitliche Nutzen eines ausgiebigen Beerengenusses nicht zu unterschätzen, denn die in den Beeren enthaltene Fruchlsäure wirkt in hohem Grade blutverbessernb. Auch die Hausfrau weiß deshalb den Mert des Beerenobstes für ihre Tafel wohl zu schätzen und ist gegen wärtig eifrig mit Einkochen beschäftigt. Wird auch der Kreis ihrer täglichen Pflichten dadurch noch weiter gezogen, so kommt diese Mehrarbeit ihr doch im Herbst und Winter wie der zu gute, wenn sie aus wohlgefüllter Speisekammer ein volles Glas nach dem anderen herausholen kann. Also frisch an die Arbeit, liehe Leserinnen, der Erfolg wird's lohnen! Einheitliche Krankenscheine. Im Krankenkassenwesen ist der 1. Juli ein äußerst wichtigr Termin geworden, daß an ihm die Bestimmungen des Erlasses des Reichsarbeitsministers vom 13. Januar dieses Jahres in Kraft getreten sind. Auf Grund dieses Erlasses haben vom 1. Juni ab alle Krankenkassen ein heitliche Krankenscheine für Versicherte und ihre Familienange hörigen zu verwenden. Besonders wichtig ist, daß diese neuen Krankenscheine für die Versicherten selbst wie für ihre Familien angehörigen jetzt mit einer dreimonatigen Gültigkeit, gerechnet vom Tage der Ausstellung, auszufertigen sind. Solche Kran kenscheine dürfen aber nur vom Arbeitgeber an solche Personen ausgegeben werden, die tatsächlich noch in Beschäftigung stehen, während in allen anderen Fällen die Antragsteller an diejenige Verwaltungsstelle der Kasse verwiesen werden müssen, die für den Wohnsitz des Antragstellers zuständig ist. Radfahrer, wahrt Fahrdisziplin! Der Reichs- und preußische Verkchrsministcr ver öffentlicht im Reichsverkehrsblatt einen Warnungserlaß für Radfahrer, in dem er ausführt, daß die seit lan gem erhobenen Klagen über mangelnde Fahrdisziplin der Radfahrer nicht verstummen. Da die Berechtigung zu den Klagen nicht abzusprechen ist, wendet er sich nochmals mit ernsten; Nachdruck wie folgt an die radfahrende» Volksgenossen: Ordnet euch ein in den Verkehr, so wie es verständig ist! Beachtet die Reichs straßenverkehrsordnung! Haltet euch eure Verant wortung der Verkehrsgemeinschaft gegenüber vor Augen! Fahrt diszipliniert! Ich würde es bedauern, wenn auch diese Mahnung fruchtlos und ich dann genötigt wäre, Maßnahmen zu ergreifen, die sich in erster Linie an eurem Geldbeutel auswirken würden.