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säcken sind kaum 22 000 Stück einer Desinfek tion unterzogen worden. Die Verordnung, die vom Vorsitzenden des Aus schusses für Parteikontrolle, Antipow, unterzeichnet ist, nennt als besonders rückständige Getrcidcaufbringungs- gebicte noch die Gegend am Schwarzen Meer und am Äsowschcn Nie er und die Gaue Saratow, Kuibyschew (das frühere Samara,) und Worones ch. Die verantwortlichen Leiter dieser einstmals getreidereichsten Gebiete sollen zur Rechenschaft gezogen werden. Moskaus Volschewisierungsziele. Die f o w j e t a m t li ch e T e l c g r a p h c n a g e n - tur veröffentlicht eine Rede, die der zum Nachfolger des gemaßregelten Jenukidse auf dem Posten des Sekretärs des Zentralausschusses der Kommunistischen Partei er nannte Andrejew bei der Feier des 15jährigen Be stehens der tatarischen Republik in Kasan gehalten hat. Andrejew sagte wörtlich: „Trotz aller Erfolge dürfen wir nicht schlafen. Wir dürfen niemals vergessen, daß wir erst ein Sechstel der Wett ausmachen. Fünf Sechstel sind noch gegen uns, und diese unsere Feinde schlafen nicht. Sie können sich nicht über unsere Erfolge beruhigen." Auf die innersowjetrussischen Verhältnisse ein gehend, sagte Andrejew: Beginnend mit den Weißen und bis zu den Anhängern Trotzkis sowie den Verrätern inner halb der eigenen Partei, feien in den Reihen des Feindes alle Typen vertreten. Hier helfen nur drakonische Strenge und schärfste Wachsamkeit. Sa- Ende -es Wettfchwm-lers Keil. Für den Schluß seines Lebens in Sicherungsverwahrung genommen. Am 27. und damit gleichzeitig zum letzten Male in seinem Leben stand der 45 Jahre alte berüchtigte Wett- und Lotterieschieber Ludwig Arthur Keil vor dem Berliner Gericht. Wegen verbotener Ausspielung und Lotterie steuerhinterziehung erhielt Keil vier Jahre zwei Monate Zuchthaus und 1000 Mark Geldstrafe. Außerdem wurde er in Sicherungsverwahrung genommen. Ein Mitangeklagter, den er als Strohmann vorgeschoben hatte, erhielt fünf Monate Gefängnis und 5000 Mark Geldstrafe. Keil, der auf Grund feiner zahlreichen Verurteilun gen die Gesetzgebung über das Lotteriewesen bis in die feinsten Einzelheiten kannte, glaubte Anfang vorigen Jahres eine Möglichkeit gefunden zu haben, durch die Maschen des Gesetzes schlüpfen zu können. Da er wußte, daß man nicht ohne Genehmigung eine Lotterie mit Geld einsätzen veranstalten darf, eröffnete er eine — Gratis lotterie. 30 000 Erwerbslose im ganzen Reich sollten Hunderttausende von diesen „Gratis"losen ver treiben. Lediglich für das Zustellen wurden zehn Pfennig Verlangt, von denen fünf der Erwerbslose und fünf Keil erhielt. Als Preise der wöchentlichen Ziehungen winkten allerlei nützliche Gegenstände, vom Schlafzimmer und der Nähmaschine bis herunter zur Rasierklinge. Er hatte aber kaum 2000 Lose abgesetzt, als die Behörden be reits ein schritten und das Unternehmen schlossen. Obwohl er keinen Pfennig Geld besaß, hatte Keil Ge schäftsräume in der Berliner Innenstadt gemietet und eine große Zahl von Angestellten engagiert, war aber natürlich Miete wie Gehglter schuldig geblieben. Keil begann feine „Karriere" mit 1 9 Iahren. Ein Kautionsschwindel trug ihm die erste Strafe ein. Es folgten weitere Pachtschwindeleien, Bestrafungen wegen versuchter Nötigung, Vertriebs unzüchtiger Bilder und Schriften. In der trüben Inflationszeit betätigte er sich als Herausgeber von Schmutzblätern, mit denen er an geblich einen „Kampf gegen die Unsittlichkeii" führte. Dieser „Kampf" spiegelt sich im Strafregister mit einer Verurteilung wegen Erpressung wider. Seine „Berühmt heit" verdankt er aber einem riesigen Rsnnwett- schwindel, der 1926 seinen Namen fast ebenso be kannt machte, wie Klantes Wettkonzern unseligen Ange denkens. Kurze Nachrichten. Berlin. Der Reichsleiter der DAF. hat nach Rück sprache mit dem Gauleiter Forster den Pg. Haid seines Postens als stellvertretender Leiter des Amtes für Berufserziehung enthoben. Zum Nachfolger in diesem Amt, das gleich zeitig in „Amt für Arbeitsführung und Berufserziehung in der Deutschen Arbeitsfront" umbenannt wird, wurde Pg. Dr. Arnhold ernannt. Volksfest im Hamburger Zoo. Sonntag nachmittag fand eine Großkundgebung auf dem Fe st Hügel im Hamburger Zoo statt, aus der Reichsstatthalter Kaufmann und Reichsamts leiter Dretzler-Andreß das gewaltige Werk „Kraft durch Freude" würdigten. « -k Folgenschwerer Krasiwagenunfall. Zwei Tote, fünf Schwerverletzte. Aus der Staatsstraße in der Nähe der Burg Sauens stein bei Probstzella fuhr ein mit 15 Personen aus Apolda besetzter Lieferkraftwagen gegen einen Baum und schlug um. Die Insassen wurden herausgeschleudert; zwei Frauen wurden auf der Stelle getötet, etiva fünf Personen schwer verletzt. Die Schuld an dem Unfall scheint den Kraft- Wagenführer zu treffen, der nach Zeugenaussagen betrunken gewesen sein soll. Grauenhafter Raubmord. Ein schrecklicher Anblick bot sich dem Volksgenossen Brandenburger in Bad Kreuznach beim Nachhause- kommen von der Arbeit. Seine Ehefrau Elisabeth fand er auf gewaltsame Weise getötet in der Küche vor. Nach den bisherigen Feststellungen sind die tödlichen Ver letzungen am Kopf und Oberkörper mittels einer Bier flasche herbeigeführt worden. Weiter sind Würgemerkmale sestgestellt worden. Die Ehefrau, die im Alter von 32 Jahren stand, befand sich allein in der Wohnung. Nach den bisherigen polizeilichen Feststellungen handelt es sich um einen Raubmord. MWU ÄS VMs Md MsMlM Zu Hanns Johsts 43. Geburtstag am 8. Juli. Sieht man den ausgeprägten, schmalen Kopf des Dichters Hanns Johst, so spricht aus diesem ausgeprägten Gesicht Temperament, Wille und Kraft. Es steckt viel von einem Apostel in diesem Dichter von Theaterblut. Auf feinem Weg zum kampfbewußten Nationalsozialisten hat er die Forderung aufgestellt, daß das Theater wieder zu einer Kultstätte werden solle, wie es die Bühne der Griechen und des Mittelalters war. Und die Figuren seiner Dramen sind fast alle irgendwie Apostel und Pro pheten, Künder eines Schicksals, das über das nur Persön liche hinausgreift in das überpcrsönliche, Symbolische. Aber der Weg zn dieser Klärung seines dichterischen Schaffens war weit und nicht frei von Umwegen. Geboren am 8. Juli 1890 in Seerhausen im Sächsi schen, will Hanns Johst Missionar werden, aus einem tiefen Gefühl edler Humanität heraus. Als junger Mensch gerät er unter 34 Epileptiker. Da reift sein Entschluß, der leidenden Menschheit zu helfen. Aber er muß erkennen, daß er körperlich und seelisch zu weich für den schweren, entsagungsvollen Beruf eines Krankenpflegers ist. Er hängt sein Medizinstndium an den Nagel und wechselt hin über in die philosophische Fakultät. Im Theaterscminar der Universität München entstehen die ersten dramatischen Versuche. Gärend, unklar nnd unreif, aber dennoch schon Talentprobeu. Zu Beginn des Krieges entstehen zwei Dramen, die schon den starken symbolisierenden Zug auf- weisen, der feinen Werken eigen ist: „Stunde der Sterbenden", eine erschütternde Vision des Schlacht feldes, und „Stroh", das ironisch die Korruption eines Torfes während der Zeit des Getreidemanaels schildert. Unter der Wucht des großen Krieges leidet Hanns Johst schwer. Eine Zeitlang droht er im Expressionismus der Nachkriegszeit zu versinken, wofür das ekstatische Szena rium „Der junge Mensch" ein beredter (im wört lichen Sinne) Ausdruck ist. Aber bald ringt er sich durch zu einer kämpferischen Haltung gegen ein blasses Literaten tum, dem er zu verfallen drohte. Von einem blutleeren Menschheitsbegriff findet er den Weg zum bluthaften Be griff des Volkes. Luther und Friedrich der Große wer den für ihn Apostel. In zwei Dramen — „P r o p h e t e n" und „Der Köni g" — gestaltet er die neuen Erkennt ¬ nisse seiner weltanschaulichen Klärung. Ferner entsteht sein vielleicht ausgcrciftestcs Werk „T homas Pain e". Vor zwei Jahren kam als dramatische Festgabe zum Ge burtstage des Führers im Jahr der deutschen Erhebung sein „S ch l a g e t e r"-Drama heraus, das den Gegensatz zwischen soldatischem Geist und einer bürgerlichen Wett zum Thema hat. Ein Satz — „Seine Person opfern, heißt den Schlaf der Nation zersetzen" — umrcißt die symbol hafte Bedeutung der Persönlichkeit des Oberleutnants Albert Leo Schlageters, des Rebellen gegen einen falschen Frieden. Nicht ein Leben wurde an jenem Maimorgen auf der Golzheimer Heide vor Düsseldorf ausgelöscht, sondern erhielt vor den Gewehren der Franzosen seinen letzten Sinn: „Wir Jungen, die wir zu Schlageter stehen, wir stehen nicht zu ihm, weil er der letzte Soldat des Welt krieges ist, sondern weil er der erste Soldat des Dritten Reiches ist!" Wie alle Dramen Johsts ist auch dieses Werk mit heißem Willen gestaltet, wo das Wort oft vom Schrei ver schlungen und zerrissen wird, mit viel Sinn für die Forde rungen des Theaters, oft wird dabei der reine Effekt über betont auf Kosten der inneren Kraft der Handlung, aber immer ist lauter nnd tapfer die Gesinnung des Dichters, der Fanfarenstöße in die Herzen der Zuschauer senden will, denn der letzte geistige Akt „muß im Zuschauer selbst spielen". Gegenüber den Dramen tritt das andere Schaffen des Dichters etwas in den Hintergrund. Ein Band Gedichts „R o landsr u f" ist zu erwähnen, ein mißglückter Roman „Die Torheit einer Liebe" besser zu übergehen. Daneben stehen zwei weitere Romane: „Der Kreuz- w e g", der die Umwälzung in Rußland zum Thema hat, nnd „So gehen sie dahin", der dem Schicksal des deutschen Adels Ausdruck verleiht. Die Grenzen seines dichterischen Schaffens sind offenbar, vor allem ein Mangel an Bändigung, aber sein Kampf für das kommende Nationaltheater gibt ihm Platz und Rang. Dafür gekämpft zu haben, als man ein Einsamer war, ist Verdienst genug, auch wenn sein Werk vielleicht nicht die Bühne dieses neuen Theaters, das, wie einst die Griechen, die Nation zu Fest und Feier vereint, füllen wird. E. H. Neues aus Mee Wett. HmöeubMgs Kriegskamerad Reichow gestorben. Im 92. Lebensjahr starb in A l t o n a - H o ch k a m p der Kriegskamerad des verewigten Generalfeldmarschalls Von Hindenburg A u g u st Reichow. Reichow wurde am 2. Januar 1844 in Köslin geboren, 1865 wurde er beim 3. Garderegiment zu Fuß in Danzig eingestellt. Im Feldzug 1866 gegen Österreich machte er mit Hindenburg zusammen, der Leutnant beim 2. Bataillon im gleichen Regiment war, die Schlacht bei Königgrätz mit, in der beide ausgezeichnet wurden. Mit demselben Regi ment zogen 1870 dann wieder beide, Hindenburg als Adju tant und Reichow als Feldwebel, gegen die Franzosen ins Feld. In der Schlacht bei St. Privat verlor das Regi ment 16 Offiziere und viele Mannschaften. Reichow führte den Rest des Halbbataillons im Sturm auf St. Privat vor. Am Steuer feines Autos verbrannt. In der Potsdamer Straße der Reichshauptstadt, in unmittelbarer Nähe des Kleistparks, trug sich ein grauenhaftes Auto unglück zu, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Vor der DD-Bank in der Potsdamer Straße 75 prallte ein Kleinauto mit voller Wucht gegen einen Straßenbahn- arbeitswagen der BVG. und geriet in Brand. Der Lenker des Wagens, der 24 Jahre alte Werner Puchert, konnte sich nicht mehr aus den Flammen retten und verbrannte. Fünfzehnjähriger Jude vergeht sich an Neunjähriger. Ein Von dem 15Vrjährigen Juden Manfred Eckstein in Darmstadt an einem neunjährigen deutschen Mädchen begangenes Sittlichkeitsverbrechen fand vor dem Jugend gericht Groß-Gerau feine Sühne. Eckstein hat bei seiner ersten richterlichen Vernehmung im Vorverfahren auf eine Frage des Richters erklärt, er wisse, daß man eine derartige Handlung an einem jüdischen Mädchen nicht vornehmen dürfe. Auf die weitere Frage, ob er glaube, er dürfe sich an einem deutschen Mädchen vergehen, gab er eine ausweichende Antwort. Tas Jugendgericht ver urteilte Manfred Eckstein wegen Verbrechens der ver suchten Notzucht in Tateinheit mit vollendeter Kindes- fchändung zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren. Die Zubilligung mildernder Umstände wurde abgelehnt. Vollstreckung eines Todesurteils. Am 6. Juli 1935 ist in Göttingen die am 7. November 1889 geb. Maria Großkopf hingerichtet worden, die vom Schwurgericht in Göttingen wegen Mordes an der Besitzerin des Edelhoses in Hörden, der Witwe Margarete von Berkefeld, zum Tode verurteilt worden ist. Die Großkopf, die bei der Er mordeten als Hausdame angestellt war, hatte einen Schuldschein über eine Darlehnssumme von 42 000 Mark angefertigt und mit der gefälschten Unterschrift der Frau von Berkefeld versehen. Sie vergiftete ihre Dienstherrin, um auf Grund der falschen Urkunde ihre erdichtete Forde rung gegen die Erben der Ermordeten durchsetzen zu können. Flugzeug abgcstürzt. In unmittelbarer Nähe des Bonner Flugplatzes Hangclar stürzte infolge eines Bedienungsfehlers bei dem Kloster St. Augustin das deutsche Flugzeug „V-Epan" ab, wobei es völlig zertrüm mert wurde. Der Führer des Flugzeuges, Meyerding, kam dabei ums Leben. Mutter erschiesst ihre Kinder. In Leverkusen wurde eine junge Frau mit ihren beiden drei Monate und drei Jahre alten Kindern mit Kopfschußverletzungen auf gefunden. Während die Frau bereits tot war, gaben die Kinder noch schwache Lebenszeichen von sich; sie sind aber im Laufe des Tages ebenfalls ihren Verletzungen erlegen. Wie die sofort angestellten Ermittlungen der Polizei ergaben, hat die Frau ihre Kinder getötet und dann Selbstmord verübt. Erdbeben bringt versiegte Quelle wieder zum Fließen. Merkwürdige Folgen bat das süddeutsche Erd beben in der Saulgauer Gegend, wo auch der Herd des Bebens festgestellt worden ist. Eine seit 40 Jahren ausgetrocknetc Quelle begann wieder zu fließen, und auf mehreren Wiesen zeigte sich plötzlich Wasser, so daß die Heuhaufen abgetragen werden mußten. Mutter verkauft ihr Kind für eine Mark. In einem tschechischen Dörfchen fiel eine Zigeunerin auf, die ein ganz blondes Kind auf dem Arm trug. Ein Polizist ver haftete sie, und auf der Polizei gestand sie, das 2jährige Kind für eine Mark von einer Frau gekauft zu haben. Die Frau wurde tatsächlich ausgeforscht, und es stellte sich heraus, daß die Zigeunerin nicht gelogen hatte. Wieviel ist ein menschliches Bein wert? Den Wert eines menschlichen Beines hat jetzt ein Pariser Gericht mit 175000 Franken, etwa 28000 Mark, be ziffert. Vor mehr als vier Jahren war eine Amerikanerin von einem französischen Arzt bei der Diathermiebehand lung so am Bein verbrannt worden, daß ihr das Bein abgenommen werden mußte. Jetzt hat, nach endlosem Prozessieren, das Pariser Gericht den Arzt zu dem ge nannten Schadenersatz verurteilt. Fliegende Unterseeboote sind das nächste, was man auf dem Gebiete der Luftschiffahrt zu erwarten hat, erklärt Professor Charles Hobbs von der Michigan-Universität in Chikago. Hobbs, ein berühmter Techniker, ist der Mei nung, die Natur habe den Menschen ein gutes Beispiel an den fliegenden Fischen gegeben. Grausame Verirrung eines Jugendlichem Sechzehnjähriger wollte aus Haß die Kinder eines mit ihm verfeindeten Ehepaars vergiften. Die Berliner Kriminalpolizei hatte sich mit einem Giftmordvcrsuch zu beschäftigen, wie er in der Kriminalgcschichte der Ncichshauptstadt Wohl einzig da steht. Aus Rache unternahm es ein Sechzehnjäh riger, die beiden kleinen Kinder eines Ehepaars um zubringen, mit dein er verfeindet war. Glücklicherweise konnte die entsetzliche Tat im letzten Augenblick verhindert werden. Der 16 I a h r e a l t e I. B. wohnt mit seiner allein stehenden Mutter und seinen beiden Brüdern in einer zweistöckigen Villa in einem Stadtbezirk des Berliner Westens. In einer Kellerwohnung des gleichen Grund stücks hatte sich d i c F a m i l i e G. cingemietet, ein junges Ehepaar, dessen Kinder, MargM und Gerda, 14 Mo nate bzw. 8 Wochen alt sind. Zwischen der Mutter des jungen B. und den Untermiete,n bestand wegen Miet streitigkeiten schon seit längerer Zeit ein gespanntes Ver hältnis. Der 16jährige I. hegte eine besondere Abnei gung gegen den Ehemann G„ weil dieser tym angeblich im Marz d. I. aus Bosheit die Schlä"ck>e s-in-s Fahr rades zerschnitten hatte. Aus diesem jugendlich wilden Haß heraus wuchs der Plan zu dem furchtbaren Ver brechen. Der Junge bemerkte, als er auf dem Hof die Hühner fütterte, daß Fran G. das Haus verließ, um, wie üblich, Milch für die Kleinen zu kaufen. Mit einem Dietrich verschaffte er sich Zutritt zu der Kellerwohnung. Sorgfältig schloß er sämtliche Fenster und öffnete den H a n p t h a h n d e r G a s l e i t u n g. Die kleine Margot lag im Kinderbett in der elterlichen Schlafkammer, wah rend die erst acht Wochen alte Gerda im Wohnzimmer schlafend im Kinderwagen lag. I. öffnete noch zwei oder drei Gashähne der Koch- und Lichtleitung, verließ dann die Wohnung, schloß die Tür mit dem Dietrich wieder ab, begab sich auf den Hof und fütterte die Hühner weiter. Kaum eine Viertelstunde später kehrte die Mutter der Kleinen vom Einholcn zurück und fand zu ihrem Entsetzen die ganze Wohnung mit Gas gefüllt vor. Sic riß ihre Kinder aus den Belten und brachte sie ins Freie. Glück licherweise zeigten die beiden Mädchen nicht die geringsten Vergiftungsspuren. Nach einem stundenlangen Kreuz verhör vor der PAizei legte der Sechzehnjährige ein um fassendes Geständnis ab,