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Dorsabend in Klipphausen. Die Kreisbauernschaft Meißen Abt. I v (Landjugend) veranstaltete gestern abend im Gasthof Klipphausen einen Dorfabend, der gewissermaßen das Muster dafür sein sollte, wie nun im Reiche Adolf Hitlers auf den Dörfern Jung und Alt bei Tanz und Lied zu frohen Stunden zusammengeführt werden und in die wahre Volksgemeinschaft hineinwachsen soll. Vorweggcnommcn sei, daß der Abend ^durchaus nichts grundlegend Neues brachte, wohl aber alte Sitten und Ge bräuche, die im Laufe der letzten 10O Jahre verloren gegangen waren, kostbares Erbgut, das durch Plattfüßler-Ankultur ver schüttet wurde und Schätze des Volkstums, die bisher Jazz und Negermusik verdrängten. Abteilungsleiter Görnitz- Blankenstein begrüßte die zahlreich aus dem Bezirk Wilsdruff wie aus dem Kreis Meißen erschienene Landjugend, und Bauern und Bäuerinnen aus Klipphausen und den naheliegen den Gemeinden. Einziger Zweck der Veranstaltung sei, Wege aufzuzeigen, damit in den Dörfern draußen der Boden für die wahre Volksgemeinschaft vorbereitet werde. Nie dürfe es wieder zur Zwietracht kommen; für die Einigkeit müsse ge kämpft werden; denn deutsche Heimat und deutscher Herd, blieben Kampf und Opfer wert. K. Kreisbauernführer Zim mer m a n n - Wölkau gab seiner Freude über den starken Besuch Ausdruck und dankte dem Leiter der Bauernschule Georgenseld Pg. Weise und den Abteilungsleiter Görnitz, daß sie sich mit aller Kraft dafür einsetzten, das Dors aus den Klauen der vernegertcn Eroßstadtkustur Herauszureißen und zu alter deutscher Art und Sitte zurückzüsühren. Ja, es müsse gelingen, auch die Städter von der Schönheit der alten Bauernkultur zu überzeugen, damit auch sie sich ihr anschlie- ßcn. Dann sei ein großer Schritt vorwärts zur Volks- und Echicksalsgemeinschaft, zum Bund der Freundschaft und des tzegenseitigen Verstehens getan. Namens der Kreisleitung Meißen der NSDAP, begrüßte Pg. R u t t l o ff-Meißen alle, die gekommen waren, neue Kultur zu bringen und neue Gedanken Wirklichkeit werden zu lasten für die große Volks- jtzemeinschast. Er wünsche und hoffe nur, daß dieser Dorfabend wun überall einen kräftigen Widerhall finde; denn in der ^Volksgemeinschaft lägen die starken Wurzeln unserer Kraft. -Wie unser aller Dank dem gehöre, der Deutschland vor dem Untergang bewahrt habe, so gelte ihm auch unser Mille und unsere Arbeit. Bauernschulleiter Pg. Weise-Georgenfeld wies besonders darauf hin, daß in den Dorfabenden den Be wuchern nichts Neues aufgezwungen, daß im Gegenteil altes ^wertvolles Kulturgut ausgegraben und seinen rechtmäßigen Wesitzern zurückgegeben werden solle. Es werde da auch nichts ^Besonderes geboten, sondern jeder Besucher müsse da mit- machcn und fröhlich sein. Mauerblümchen und Eckensteher seien da genau so verschwunden wie Schieber, Jazz und Tan go. Aber der alte deutsche Bauern- und Volkstanz feiere da Auferstehung und das deutsche Volkslied begeistere die Her zen. Zum Schluß seiner Rede bat er noch alle, kräftig mit zumachen. So weit der Platz dafür ausreichte, wurde seiner -Bitte auch nachgekommen. Zunächst wurde zum Aufmarsch ongetreten (früher nannte man das Polonaise) und dann jschwangen die Burschen in Hemdsärmeln zu Fiedel und Ban- «onion oder selbst gesungenen Liedern Mädel im ländlichen Kostüm im lustigen Reigen. Alles, was früher unter dem Maibaum getanzt worden sein mag, das wurde hier zu neuem Leben erweckt und von Bauernschulleiter Weise und seinen lmtgekommcnen Schülerinnen schnell in den passendem Rahmen gebracht. Und wie vielseitig und geradezu unerschöpflich ist doch der Brunnen volkskundlicher und volkstümlicher Tänze. Der Dorsabend in Klipphausen war jedenfalls ein voller Er folg; er dürfte anregend und befruchtend auf alle Veranstal tungen gewirkt haben, die von der Landjugend nunmehr in den 'Dörfern des Kreises Meißen veranstaltet werden. Unverlangte Warensendungen eine Belästigung des Publi kums. Der Werberat der deutschen Wirtschaft hat Anlaß ge habt, grundsätzlich zu klären, ob eine Werbemethode zulässig ist, die darin besteht, daß Waren ohne Auftrag an mutmaß liche Interessenten versandt werden mit der Aufforderung, die Kosten dem Absender zu überweisen. Andernfalls wird der Empfänger aufgefordert, die Sendung dem Absender wieder zuzustellen. Der Werberat ist zu der Auffassung gekommen, daß er eine solche Merbemethode nicht billigen kann, da sie grundsätzlich mit einer unzulässigen Belästigung des Publikums verbunden ist. Der Werberat ersucht daher, von der Anwendung dieser Werbemethode abzusehen. Pfarr- und Lehrergärten auf dem Land. In früherer Zeit waren die Pfarr- und Lehrergärten auf dem Land gute Vorbilder der Gartenpflege. Von weit und breit kamen die Gartenfreunde und holten sich Anregungen und Ratschläge vom gartenbebauenden Pfarrer oder Lehrer. Neuzüchtungen und Neueinführungen wurden erprobt und manche wertvolle Obstsorte nahm vom stillen Pfarrgarten ihren Weg in die große Welt des Erwerbsobstbaues. Die alten Liebhaberzeitschriften des Gartenbaues verdanken gartenbaukundigen Kirchen- und Schulmännern wertvolle Erfahrungsberichte. Auch heute noch gibt es vorbildliche Pfarr- und Lehrergärten auf dem Land, und auch heute noch ist der Einfluß dieser gepflegten Gärten auf die Gartenkultur der Dorfgemeinde sichtbar. Es gibt freilich auch Gärten dieser Art, die nicht als Vorbild dienen können. Das Sächsische Ministerium für Volksbildung ist sich jedoch mit dem Ev.-Luth. Landeskirchenamt darin einig, daß die weitaus überwiegende Mehrzahl der In haber von Dienstwohnungsgärten an Pfarrhäusern, an Schulen und sonstigen öffentlichen Gebäuden es als eine Ehrenpflicht betrachten, die anvertranten Gärten mit der erforderlichen Umsicht und Liebe zu pflegen, damit auch die ländliche Gartenkultur einer erneuten Blütezeit entgegen geführt wird. Gute Bauerngärten gibt es dort, wo der Pfarrer und der Lehrer durch die Tat mit gutem Bei spiel vvrangehen, indem sie als Vorbilder Mustergärten zeigen. Achtung! Kartoffclläsergefahr! Das vorjährige Auftreten des Kartoffelkäfers bei Stade hat dank der rechtzeitigen Ent deckung des Schädlings durch Einsatz-von Mannschaften der SA. und des Freiwilligen Arbeitsdienstes, sowie von Erwerbs losen glücklich unterdrückt werden können. Inzwischen hat sich der Käfer aber in Frankreich noch weiter ausgebreitet und ist der deutschen Grenze wieder viel näher gerückt. Mit Neuein- schleppungcn des Schädlings, der auch mit Schiffen von Ame rika jederzeit zu uns kommen kann, ist daher jetzt noch mehr als bisher zu rechnen. Der Käfer, der ebenso wie seine Larven die Kartoffelslanzcn kahl frißt, so daß sie nur wenig oder gar keine Knollen bilden können, würde unsere Dvlksernährung I schwer bedrohen, wenn er sich in Deutschland festsetzen würde. Deshalb muß jeder Volksgenosse- helfen, den Schädling zu entdecken, wenn er sich bei uns zeigen sollte. Vor allem hat jeder Besitzer von Kartoffelland von jetzt ab bis zur Ernte aufmerksam darauf zu achten, ob sich verdächtiges Ungeziefer am Kartoffelkraut zeigt. Flugblätter und Merkblätter mit ge nauer Beschreibung und Abbildungen des Schädlings werden von der Staatlichen Hauptstelle für landw. Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2, kostenlos abgegeben. Bürgersteuer und Unfallrenten. In einer Verordnung des sächsischen Ministers des Innern heißt es: Neichsgesetz- liche Unfallrenten sind in gleicher Weise wie Bezüge aus einer Krankenversicherung sowie Sachleistungen ans den übrigen Zweigen der Reichsversicherung einkommensteuer frei und werden vom Kalenderjahr 1934 ab nicht mehr zur Einkommensteuer herangez,-,gen. Sie bleiben daher auch bei der Heranziehung der Steuerpflichtigen zurBnr- gersteuer 1936 außer Betracht, die nach dem im Kalender jahr 1934 erzielten Einkommen erfolgt. Für die Bürger steuer 1935 bleiben die Unfallrenten bei der Ermittlung des Gesamtbetrages der Einkünfte, der wegen seiner Ge ringfügigkeit im Erhebungsjahr 1935 zur Befreiung von der Bnrgersteuer führt, ebenfalls außer Betracht. Da gegen gilt für die Frage der Staffelung der Bürgersteucr 1935 das im Kalenderjahr 1933 erzielte Einkommen. Dieses Einkommen ist nach den Vorschriften des Einkom mensteuergesetzes 1925 ermittelt worden, das die Unfall renten der Einkommensteuerpflicht unterwarf. Es sind also Fälle möglich, in denen Steuerpflichtige wegen des Bezuges einer Unfallreitte im Kalenderjahr 1933 zu einer höheren Bürgersteuer 1935 herangezogen wurden. Im .Hinblick darauf, daß die Unfallrenten schon vom Kalen derjahr 1934 ab einkommensteuerfrei sind, wird den Ge meinden empfohlen, aus Antrag den Teil der Bürgersteuer 1935 aus Billigkeitsgründen zu erlassen, der auf eine im Kalenderjahr 1933 bezogene Unsallrente entfällt. Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rcichsluft- schutzbund. Der sächsische Minister des Innern hat fol- aende Verordnung erlassen: Der Reichslustschutzbund kann SEen mrd Nachbarschaft. Meißen. Feuer in einer Gießerei. In der Metallgießerei von Julius Kühn entstand ein Brand, der sich rasch über das ganze einstöckige Werlstattgebäude aus breitete und auch auf ein Seitengebäude, in dem ein Ehepaar wohnte, Übergriff. Das Werlstattgebäude brannte vollständig aus. Während des Brandes explodierte eine in der Werkstatt lagernde Sauerstoff-Flasche. Durch vie Gewalt der Explosion wurde das Dach und ein Stück der Umfassungsmauer eingedrückt. Als Entstehungsursache des Brandes wird eine Ueberhitzung des Gießereiofens angenomm.en . Dresden S inkender E l b w as s e r st a n d. Trotz der Niederschlage der letzten Tage fällt der Elbwasserstand rmmer werter. Der Dresdener Pegel, der am 27 Juni noch 162 Zentimeter unter Rull auswics, zeigte am Mitt woch mmus 222 Zentimeter an. Die Elbe "ist innerhalb einer Woche um mehr als ein halbes Meter gefallen so daß die Schiffahrt bereits mit großen Schwierigkeiten zu kgmpsen hat. ' Dippoldiswalde. Vom Blitz erschlagen. In Pretzschendorf wurde der Bauer Ewald Bellmann beim Heucutfahren vom Blitz erschlagen; auch die beiden Pferde des Geschirrs wurden getötet. Großenhain. Schwer verunglückt. In der Großenhainer Gegend ereigneten sich mehrere Verkehrs- nnfällc. An der Straßenkreuzung in Göhra stießen ein Personenkraftwagen und ein Lastauto zusammen. Der Führer des Personenautos, der Gutsangestellte Mentjcs vom Gut Skassa, erlitt Schnittwunden und eine Gehirn erschütterung. Em aus Gröditz stammender Motorrad fahrer wurde in Großenhain neben seinem Kraftrad be wußtlos aufgefunden. Heber den Hergang des Unfalles konnte noch nichts ermittelt werden, da der Verletzte noch nicht vernommen werden konnte. In der Nähe von Elster werda zwischen Holzhof und Prosen fuhr ein Personen auto gegen einen Baum. Die Lenkerin, Frau Massante aus Rittergut Kiebitz, Kreis Liebenwerda, erlitt einen Oberschenkelbruch, ihre Mutter schwer innere Verletzungen. Zittau. Von der Festwoche. Nach den voran gegangenen Schützenfestlichkeiten und einem Tagesfeuer werk am Montag brachte der Dienstag im Rahmen der Veranstaltungen zur 300-Jahrfeier der Lausitz einen „Tag der Jugend". Besonderen Anklang fand ein Kinderfest- zug. Am Mittwoch wird das Volksfesttreiben auf der Schießwiese mit einem Riesenfeuerwcrk seinen Höhepunkt erreichen. Der Donnerstag steht im Zeichen eines „Tages der Trachten", der in einen Oberlausitzer Heimat- u. Trach tenabend ausklingen wird. Am Donnerstag beginnen auch die Festspielaufführungen „Golgatha im Reich", das bis einschließlich Sonntag in der Neustadt geboten w<d. Einen besonderen Anziehungspunkt bildet allabendlich die festliche Beleuchtung des „grünen Ringes". FrcKerg. Spinale Kinderlähmung. In das Bezirkskrankenhans mußte ein eineinhalbjähriges Kind aus Berthelsdorf eingeliefert werden, bei dem spinale Kinderlähmung festgestellt worden war. Sayda. Möbelauto stürzt einen Abhang hinunter. An der gefährlichen Kurve in Bienenmühle versagten an einem mit Möbeln beladenen Lastkraftwagen die Bremsen. Er riß einen Telegraphenmast um und stürzte den fünf Meter hohen Abhang hinunter, wobei er sich überschlug. Mehrere im Führerhäuschen befindliche Personen, darunter auch Kiuder, kamen mit leichteren Ver letzungen davon; die Möbel wurden sämtlich zerschlagen. Chemnitz. V i er Verletzte bei einem A»to nn fall. Ein schwerer Autounfall ereingete sich auf der Staatsstraße zwischen Mittelbach und Obcrfrohna. Ein Kraftwagen mit vier Damen aus Waldenburg i. Schl., die sich auf einer Fcricnfahrt nach Bayern befanden, fuhr beim Ueberholeu eures Fahrzeuges gegen einen Baum und wurde dann gegen einen zweiten Baum geschleudert. Das Auto ging vollständig in Trümmer. Die vier In sassinnen mußten mit erheblichen Verletzungen in Vas Krankenhaus Rabenstein gebracht werden. Zwickau. Wo h n h a u s b r a n d. In Weißbach brannte das von drei Familien bewohnte Gemeindehaus aus unbekannter Ursache bis arrf die Umfassnngsmauern nieder; es konnte fast nichts gerettet werden. Aufhebung der Ausnahme gesetze für Haus Habsburg Ein österreichischer Ministerrat unter Vorsitz des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg beschloß, der vorberei tenden gesetzgeberischen Körperschaft ein Bundesgesetz über die Abänderung der das Haus Habsburg-Lothringen be treffenden Ausnahmegesetze (Gesetz vom 3. April 1919 und vom 30. Oktober 1919) vorzulegen. In einer amtlichen Bekanntmachung wird dazu er klärt, es handele sich um die Beseitigung der „weder sachlich noch rechtlich begründeten Ausnahmebestimmun gen" gegen die Habsburger, soweit eine solche Aufhebung mit dem Staatsintercsse vereinbar sei. Die gegen die Mit glieder des Hauses Habsburg ausgesprochene Landesver weisung soll grundsätzlich außer Kraft gesetzt werden. Fer ner wird die Regierung nach ihrem Ermessen und unter den von ihr festzustellenden Bedingungen Vermögens objekte, die nachweisbar privates Eigentum des vormals regierenden Hauses darstellcn. zurückerstatten. zur Durchführung der ihm übertragenen Aufgaben Vie Erfahrung und Sachkunde der Feuerwehren nicht ent behren. Ich habe daher den Verband Sächsischer Feuer wehren, entsprechend einem Runderlaß des Reichs- und preußischen Ministers des Innern vom 24. Mai 1935 er sucht, den Feuerwehren nahezulegen, auf Antrag des Reichsluftschutzbundes geeignete Mitglieder zu Vorträgen zur Verfügung zu stellen. Wetterbericht. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 5. Juli: Stark auffrischende westliche Winde. Stärkere Bewölkung mit vorübergehender Aufheiterung. Neigung M Gewittern und gewitterartigen Schauern. Zunächst noch warm, später etwas kühler. Zwiclan. VierjäHriges Kind Opfer eine- Geistesgestörten. Der 31 Jahre alte Erich Poley hat die vierjährige Ruth Rotheher, die sich in der Woh nung seiner Eltern aushiclt, in einem Anfall von Geistes gestörtheit überfallen. Er schlug dem Kind mit einem Fleischklopfer auf den Kopf und stach ihm dann mit einer Schere in die Kehle. Das Mädchen wurde ins Krankenhaus gebracht, wo es seinen schweren Verletzungen erlag. Der Täter wurde in eine Heil- und Pflegeanstalt geschafft. Werdau. Glücklich abgelaufen. Dem „Werd auer Tageblatt" wird aus Lauterbach gemeldet: Ein Barbier, der während eines Gewitters einem Kunden die Haare schnit, ist vom Blitz insofern getroffen worden, als ihm die Schneidemaschine aus der Hand geschlagen und an die Decke des Zimmers geschleudert wurde. Auch der Kunde wurde vom Stuhl geschleudert. Die Haar schneidemaschine ist unbrauchbar geworden. Gesundheit licher oder anderer Sachschaden ist nicht entstanden. Grimma. Beschlüsse des Bezirksaus schusses. Dem Bezirksausschuß wurde der Abschluß der Jahresrechnung 1934/35 vorgelegt, der nicht nur den aus den vergangenen Jahren übernommenen Fehlbetrag von 156 000 Mark wnsgleicht, sondern sogar einen Ueber- schuß aüfweist. Der Bezirksausschuß erklärte seinen Bei tritt zum Landesverein Sächsischer Heimatschutz, um mit einem Jahresbeitrag an der Pflege der Schönheit der deutschen Heimat mitzuwirken. Weiter wurde einem Ge such des Freiwilligen Arbeitsdienstes zur Anschaffung einer Motorspritze durch Gewährung einer Beihilfe ent sprochen. Volles Verständnis fand der Bericht des Amts- hauptmanns über den derzeitigen Stand der großen Dammbauten in den Fluren Kötteritzsch-Kössern und über das Projekt einer Regulierung der Mulde von der Schiffs mühle Obernitzschka bis Pausitz-Oelschütz verbunden mit dem Bau von Hochwasscrdämmen auf beiden Seiten der Mulde. Es wurde die Beteiligung am Schuldendienst beider Projekte beschlossen. Leipzig. Lebensretterin wird belobt. Der Schülerin Ingeborg Andrich in Markkleeberg ist für die am 10. Januar unter eigener Lebensgefahr von ihr be- wirkte Rettung eines sechsjährigen Knaben aus der Ge fahr des Ertrinkens eine Belobigung durch den Reichs statthalter ausgesprochen worden. Leipzig. 957 Kilometer Dnrchgangswege. Im Bezirksausschuß wurde mitgeteilt, daß die im Be- zirk vorhandenen gemeindlichen Durchgangsstraßen eine Wegelänge von 957 Kilometer aufweisen. Davon sind durch die vom Reich getroffenen Neuregelungen des Straßenwesens 71 Kilometer zu Landstraßen 1. Ordnung, die fortab vom Staat zu verwalten sind, 250 Kilometer zu Landstraßen 2. Ordnung, die fortab vom Bezirksver band zu unterhalten sind, und 636 Kilometer zu Land straßen 3. Ordnung, deren Unterhaltung auch künftig den Gemeinden verbleibt, erklärt worden. Durchforstungen im Bauernwald. Zur Verminderung der Holzeinfuhr. Im Rahmen der Erzeugungsschlacht wurden bereits zu Beginn des Jahres mehrere Hilfsforstbeamte von der Landesbauernschaft eingestellt, um unter Anleitung des Kreisförsters die dringend notwendigen Durchforstungen in den Banernwaldungen durchzufüh'ren. Vor allem ging es hierbei darum, den außerordentlichen Bedarf des Marktes an Schleifholz zu befriedigen, und fo konnten bereits bis zum 31. Mai über 5000 fm Schleifholz zur Verfügung gestellt werden. Die Durchforstungen sind aber auch deshalb notwendig, weil die Erziehung von Starkholz unmöglich ist, wenn die Durchforstung unter bleibt. Im Interesse der Waldbesitzer muß auch die aus nattonalwirtschastlichcn Gründen erforderliche stärkere Versorgung des Marktes mit Starkholz erreicht werden. Wenn die Landesbauernschaft den Waldbauern für geringe Kosten Hilfskräfte zur Verfügung stellt, die diese Durchforstungen auszeichnen und sich auf Wunsch auch um die Aufbereitung und den Verkauf des Holzes be mühen, so liegt es im Interesse des Waldbauers, daß er von dieser Einrichtung im weitesten Umfang Gebranch macht. Wald ist Volksgnt nnd mnß der Eigcnversorgung mit Holz in einem so großen Umsang dienstbar gemacht werden, daß die Einfuhr fremder Hölzer auf das un umgänglich notwendige Maß beschränkt werden kann.