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Deuisches Handwerk. Ein Blick in die Vergangenheit — Einst die Schule deS Gemeinschaftsgeistes — Ein Miwch sang das Lob der deutschen Bäcker — Ende des 16. Jahrhunderts begann der Verfall. Wenn in diesen Tagen in Frankfurt am Main das deutsche Handwerk zu seinem Reichshandwerkertag zu sammentritt, so will es dem deutschen Volk bewußt vor Augen führen, in welchem Umfange bestes altes Brauch tum gerettet ist unter Betonung dessen, was an einengen dem Zünftlerischen beseitigt wurde. Das Handwerk will zeigen, wie heute in der neuen Volksgemeinschaft der alte Dreiklang — Meister, Geselle, Lehrling — wieder zu hohen Ehren gelangt ist. Welche Wege das deutsche Handwerk Jahrhunderte hindurch gegangen ist, zeigt ein Blick in die Ver gangenheit. Im Mittelalter wurde es von der Zunftverfassung getragen und zusammengehalten. Meist lebte der Handwerker in den Städten. Diese zogen jeden Bürger zur Verteidigung von Wall und Graben heran, ans den Berufsständen bildeten sich die Schutz gilden und aus ihnen die Zünfte. Sie setzten es durch, am Stadtrcgiment teilzuhabcn. sie hatten eigene Gerichts barkeit. Alles war zunstmäßig gegliedert, kein Hand werker konnte Alleingänger sein. Bei jeder festlichen Ge legenheit, bei öffentlichen Aufzügen und Prozessionen trat die Zunft geschlossen auf. Sie war eine Schule des Ge- mcinsinns und der Handwerksehre. Dem entsprachen dann auch im Mittelalter d i e Leistungen des Handwerks. Lassen wir, um zu zeigen, in wie hoher Achtung der deutsche Handwerker ' des 15. und 16. Jahrhunderts stand, den Ulmer Mönch Felix Fabri zu Worte kommen, dessen Reisebericht ans dem Jahre 1484 also lautet: „Mit der göttlichen Kunst, Bücher zu drucken, sind auch die gewöhnlichen Künste verbessert worden, wie die Handarbeit in allem Erz, in allem Holze und in jedem Stoffe. Darin sind die Deutschen so fleißig, daß ihre Arbeiten durch die ganze Welt gerühmt werden. Wenn daher jemand ein vortreffliches Werk in Erz, Stein und Holz will geliefert haben, schickt er zu den Deutschen. Ich habe deutsche Goldschmiede. Juweliere, Steinmetzen und Wagner unter den Sarazenen Wunderdinge vollbringen sehen, nnd bemerkt, wie sie — namentlich die Schneider, Maurer und Schuster — die Griechen und Italiener an Kunst übertrafen. Und um mich nicht länger aufzuhalten, sage ich, daß Italien, wiewohl unter allen Ländern des Erdkreises hochberühmt und mit Getreide im Überfluß gesegnet, kein anderes schmackhaftes, gesundes und eß bares Brot hat, als das von deutschen Bäckern gebackene, die durch ihre Geschicklichkeit und fleißige Arbeit das Feuer dämpfen, die Hitze mäßigen, das Mehl durchseihen, so daß ein verdauliches, lockeres und schmackhaftes Brot zustande kommt, während, wenn der Italiener backt, das Brot schwer, dicht, ungesund und unschmackhaft aussällt. Der Papst und die hohen geistlichen Würdenträger, die Könige, Fürsten und großen Herren essen daher selten Brot, wenn es nicht auf deutsche Art bereitet ist. Aber nicht nur das gewöhnliche Hausbrot backen sie gut, son dern auch den Zwieback, der im Kriege und zur See als Nahrung dient, wissen sie so künstlich zu bereiten, daß die Venediger bei den öffentlichen Backöfen lauter deutsche Bäcker haben . . ." Nun wurde aber gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Welt wirtschaftlich immer größer, die Handels schranken fielen, die Landesherren bemächtigten sich der bisherigen Selbstverwaltung der Städte. So blieb ledig lich die Enge des Zunftzwanges, zu dem sich die Zunft- orduung entwickelt hatte. Die Zunft wurde, da ihr jetzt der Untergrund, die. Gemeinde mit ihren Rechten fehlte, zur leeren Form. Die Wirtschaftslage verschlechterte sich: Während der Handel der westeuropäischen Völker glän zende Zeiten sah, ging der Handel Deutschlands zurück. Die allgemeine Kaufkraft nahm ab, besonders infolge der vielen Kriege — der 30jährige Krieg hatte kata strophale Folgen —, alles Gründe, um die Zunftmauern zu erhöhen und die Arbeitsgebiete schärfer abzugrenzen, und so wenigstens den Angehörigen der Zunft das täg liche Brot zu sichern. Gleichzeitig bedeutete dies starre Festhalten aber auch dasEndedesZunftwesens. Die Gewerbefreiheit hielt ihren Einzug, Von den einen begrüßt, von den anderen bekämpft, die Entwick lung in Handel und Gewerbe blieb ja nicht stehen, es kamen die Konkurrenten des Handwerks auf, Technik und Kapital, in deren Zeichen besonders das 19. Jahrhundert sw>-V ' - damit änderte Oer Koman einer sugenä von Omm/ von XVinterkelll-v/srnow verboten. ^Ile deckte vordebalten. Lop/riskt dy Verlsx Neues lieben, La^r. Ometn. Sollte er den jungen Mann fragen? Als alter Freund Und Korpsbruder des Vaters hätte er vielleicht ein Recht dazu. Aber nein! Erst abwarten und sehen! Aber die Augen würde er offen halten. Dazu war ihm die Theres denn doch zu lieb, daß sie Kummer an der Tochter erleben sollte. Und mehr als eine leise Schwärmerei und Liebelei Lurfte das Verhältnis zur filia hospitalis auch nicht sein. Dann saßen sie beim würzigen Kaffee mit dickem Rahm und leckeren Kräpfli oder Spätzli und erzählten. Mutter Theres ließ das Gespräch nicht stocken. Und dann mußte auch der Herr Doktor Pagenstecher erzählen, was er denn jetzt tue, und was er alle die Jahre getan hatte. Er be richtete kurz, daß er den ganzen Krieg mitgemacht hatte, auch zweimal leicht verwundet gewesen sei, worauf er aber wieder ins Feld gekonnt hätte. Von späteren oder frühe ren Schicksalen seines bewegten Lebens berichtete er nicht. Wozu? Das war vergangen. „Und was tut der Herr Doktor nun?" „Ich arbeite im Film!" „Was ist denn des? Ist denn des e Arbeit?" Nun wurde auch Resi lebendig. „Ei ja, Mutter, fürs Kino, hörst! Ach bitte, bitte, verzählen's doch ein bißche davon!" Dr. Pagenstecher lachte. Er lachte auch über sich selbst. Er, der sonst so scharfe Beurteiler menschlicher Schwächen, der eigentlich so hart geschmiedet war vom Leben, er saß hier wie ein behaglicher, gutmütiger Großpapa zwischen den beiden Frauen und erzählte. Aber es gibt nur ein Heidelberg und nur einen Neckar, der draußen so bell blinkte, und nur eine Juaend. MM sie WMMt mm. Verdiente Strafe für verleumderische Hetze gegen das Dritte Reich. Die am Dienstag im „Rccchsanzecger" veröffentlrafte vierte Liste der Ausbürgerung staatsfeind licher Emigranten hat eine Begründung erhalten, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß die 36 Ausgebür- gerten besonders im Ausland gegenden national sozialistischen Staat in der übelsten Weife gehetzt sowie durch ihre sonstige gegen das Dritte Reich feindliche Einstellung sich außerhalb der Gemeinschaft der Deutschen gestellt haben. Im folgenden feien nur einige aus der Hetzerclique erwähnt, deren gemeine Handlungsweise typisch ist bzw. deren Ramen noch Erinnerungen an die würdelose Systemzeit wecken. Da ist u. a.: Max Abraham, ein jüdischer Kantor und rühri ges Mitglied früherer marxistischer Kampfverbände. Noch nach der nationalen Erhebung, am 26. Juni 1933, fiel er einen SA-Angehörigen in der Dunkelheit an und verletzte ihn; er kam daraufhin ins Konzentrationslager und wurde vom Schöffengericht wegen gefährlicher Körperver letzung mit 6 Monaten Gefängnis bestraft. Nach Ver büßung der Strafe ging er ins Äusland und verfaßte dort eine Broschüre mit dem Titel „Juda verrecke", eine lüg nerische Schrift über die deutschen Konzentrationslager. Bertold (Bert) Brecht, marxistischer Schrift steller, der in der Nachkriegszeit durch seine tendenziösen Theaterstücke und Gedichte für den Klassenkampf Pro paganda machte. Nach der nationalsozialistischen Er hebung sind in der Emigrantenpresse und in Broschüren form zahlreiche deutschfeindliche Artikel und Gedichte von ihm erschienen. Seine Machwerke, in denen er unter an derem den deutschen Frontsoldaten beschimpft, zeugen von niedrigster Gesinnung. Peter Bussemeyer, war früher Nedaktions- mitglied der „Frankfurter Zeitung" und betätigte sich vor dem Umschwung im staatszersetzenden Sinne der Kommu nistischen Partei. Er ging nach Südamerika und wurde von dem deutschfeindlichen „Argentinischen Tageblatt" in Buenos Aires ausgenommen. In seinen Zeitungsartikeln streut er Verleumdungen und entstellende Nachrichten über die kulturellen und politischen Bestrebungen Deutschlands aus. Gustav Fehrl, ehemaliger Reichstagsabgeord neter und 2. Bundesvorsitzender des ehemaligen „Reichs banners". Er beteiligt sich an führender Stelle an der Hetze der Emigranten gegen das Reich und schreibt ge hässige Artikel für die Emigranteilpresse. sich die Arbeitsmethode. Fabriken und Massenware ent standen, Betriebe lind Gesellschaften wurden begründet. Mitten zwischen ihnen das Handwerk! War auch sein Leben schwer genug, seine Lebenskraft konnte nicht unter graben werden, denn auch für das Handwerk brachte die heutige Zeit neue Entwicklungsmöglichkeiten. ' Heute steht das Handwerk mitten in der national sozialistischen Volksgemeinschaft, erfüllt mit neuem Geist, der erweckt ist aus dem alten Handwerksgeist, der in ver gangenen Jahrhunderten größte Leistungen hervor gebracht hat. Gegen das Nenunzianientum. Scharfe Richtlinien des Reichsjuftizministeriums. In feinen Richtlinien für die Durch- führungderStrafverfahren stellt, wie das Ndz. meldet, der Reichsjustizminister fest, daß den Staatsanwaltschaften und anderen Stellen zahlreiche, be sonders auch namenloseAnzeigen zugehen, die sich bei näherer Nachprüfung als Wider besseres Wissen oder leichtfertig erhoben erweisen. Häufig richteten sich der artige Anzeigen gegen Persönlichkeiten, die im öffentlichen Leben stehen, gegen Leiter von Behörden oder Verbänden oder gegen Beamte; sie enthielten oft böswillig er fundene oder leichtfertig nacherzählte Verdächtigungen und seien nicht selten in ihren Beweggründen auf Maß nahmen zurückzuführen, die der Verdächtigte aus dienst lichem Anlaß gegen den Anzeiger zu treffen hatte. Die Strafverfolgungsbehörden, so bestimmt der Minister, haben diesem „unverantwortlichen und verächt- Und so erzählte er dem aufhorchenden Mädchen von allerlei Filmen, in denen er mitgewirkt, von der viel ver götterten Henny Porten, mit der er zusammen gemimt. Leider waren's nur keine Liebhabergestalten, die er ge spielt hatte, sondern Charakterrollen, in denen sein Antlitz und seine Gestalt allein schon ihre Wirkung taten. „Ach, ich möcht' auch zum Film," seufzte die Resi sehn süchtig. „Bist net gescheidt," zürnte die Mutter. „Na, da haben's was Schönes angericht't, Herr Doktor! Nun gibt die mir ja wohl nie mehr Ruh damit!" Pagenstecher erschrack. „Aber nein, Fräulein Resi," wehrte er ab. „Für Sie ist das nichts! Sie sind noch viel zu jung dazu! Und weshalb wollten Sie's auch? Da ist so viel Zank und Neid beim Film, so viel Eifersucht auf die andere, die bessere Rollen bekommen hat. Und wirk lichen Erfolg, ich meine auch den klingenden Erfolg haben schließlich doch nur die paar großen Kanonen. Die schöp- sen den Rahm ab, und alle die andern laufen nebenher und werden oft kaum satt. Wozu wollten Sie es auch? Sie haben das hübsche Häuschen und brauchen es nicht zu tun! Und Sie haben die Mutter, der Sie nötig sind im Haushalt." Er hatte ganz ernst gesprochen, denn er bereute, durch seine Erzählungen etwas geweckt zu haben, was nun viel leicht in dem unreifen Köpfchen weiter wühlen und quälen könnte. „Und dann haben Sie Heidelberg, nach dem Sie sicher immer Heimweh haben würdenund — Sie haben die Studenten!" Resi errötete heiß und warf einen scheuen Blick auf Ewald, der sich, wie es schien, absichtlich in dichte Rauch wolken hüllte. Das Thema Kino und Film wurde fallen gelassen. Dr. Pagenstecher fand es jetzt auch an der Zeit zu gehen. Er wollte morgen früh reisen und verabschiedete sich deshalb gleich heute von seiner alten Freundin. Der Student be gleitete ihn noch zum „Schwarzen Schiff", dem altbekann ten Garten am Neckar. §üer verabschiedete er sich von dem Mvraer V c g em a n n hat in der langen Reihe literarischer Schädlinge nach 1918 mit an erster Stells gestanden. Seine angeblich geschichtskritischen Schriften gehen auf eine Herabsetzung und Beschimpfung der deut schen Geschichte aus. Nach der nationalsozialistischen Revolution hat sich Hegemann in den Dienst der Emi grantenhetze gestellt. Dr. Rudolf Hilferding, in Wien gebürtiger Jude, wurde 1920 in Deutschland eingebürgert und von den marxistischen Parteien zum Reichs- und Staats minister erhoben. Nach der nationalsozialistischen Revo lution begab er sich ins Ausland. Er gehört zum Führer kreis der emigrierten SPD. in Prag, der als Biittelpunkt der Hetze gegen das neue Deutschland bekannt ist. Dr. Max Hodann war früher Assistenzarzt des inzwischen verstorbenen Dr. Magnus Hirschfeld und be tätigte sich in gleichem Sinne als Verkünder sexualer Irr lehren, die auf eine Demoralisierung des deutschen Volkes und besonders der deutschen Jugend hinzielten. Karl Höltermann, der ehemalige Reichsbanner führer, ist im Ausland und — während der Abstimmungs zeit — auch im Saargebiet als Organisator der Emigran tenbewegung und Förderer aktiver deutschfeindlicher Be strebungen hervorgetreten. Erika Mann, Schwester des Klans Mann, der wegen seines deutschfeindlichen Verhaltens bereits durch Bekanntmachung vom 1. November 1934 der deutschen Staatsangehörigkeit für verlustig erklärt worden ist. Erika Mann ist Leiterin eines im Ausland umherziehen den Kabaretts und geistige Urheberin der in diesem Unter nehmen gezeigten würdelosen Darbietungen, die auf eins Verunglimpfung Deutschlands abgestellt sind und schon wiederholt auch bei ausländischen Besuchern scharfe Ab lehnung erfahren haben. Viktor Schiff, im Jahre 1921 in Deutschland ein gebürgerter Jude, war Redakteur des Berliner „Vor wärts". Seit der nationalen Revolution steht er im Dienst deutschfeindlicher Blätter und zieht in seinen Artikeln in verlogener Weise alle Bestrebungen Deutsch lands in den Schmutz. Dietrich Freiherr von Zedlitz-Neukirch trat in Österreich unter dem Pseudonym „Baron von Nimmersatt" in verschiedenen öffentlichen Versammlungen als Hetzredner gegen Deutschland auf. ncyen Trewen des Angevertums im Interesse der Rein erhaltung und Beruhigung des öffentlichen Lebens mit allen zu Gebote stehenden Mitteln ent- gegenzutrete n". In vielen Füllen werde der Staats anwalt grundsätzlich empfindliche Freiheitsstrafen zu be antragen haben. Auf die Zulässigkeit der Aberken nung der bürgerlichen Ehrenrechte weist der Minister besonders hin. Gerade diese Maßnahme erscheine zur Brandmarkuna dcrartiaer Tate» l>otn»Ko>-L Bei namenlosen Anzeigen sei besondere VorsiU' boten. Sofern überhaupt auf sie eingegangen wird, emp fehle es sich, von einer Vernehmung des Beschuldigten vor erst abzusehen und zunächst seinen Leumund zu erkunden oder Beweise zu erheben. Erweist sich eine namenlose An zeige als offensichtlich unbegründet, dann müsse der Staatsanwalt im Interesse einer nachdrücklichen Be kämpfung des Angebertums den Urheber ermitteln. Oer Adlerschild für den Geschichtsforscher Heinrich Kinfe. Der Führerund Reichskanzler hat dem Ge schichtsforscher Geheimrat Professor Dr. Phil., Dr. theol. e. h., Dr. jur. e. h. und Präsident der Görres-Gesell schaft Heinrich Finke in Freiburg i. Br. zu seinem 80. Geburtstag den Adlerschild des Reiches mit der Inschrift: „Heinrich Finke, dem verdienten deutschen Geschichtsforscher" verliehen und mit einem persönlichen Glückwunschschreiben übersandt. Ehrengast, der es abgelehnt hatte, noch einmal mit auf dis Kneipe zu kommen. So ging dieser allein in das von früher her bekannte Garten-Restaurant. Draußen sitzen staunte man freilich nicht mehr. Aber er trat doch in den Garten ein, wo di- Tische und Stühle unter einem Schuppen aufgestapelt waren. Schade! Aber dort der alte, liebe Neckar floß w:s immer seine Bahn. Es war doch nett, daß er nach Heidel berg gekommen war! Mutter Theres und ihre Kräpfli hatten ihn ganz in alte Zeiten versetzt. Nur merkwürdig, die Resi ging ihm nicht recht aus dem Sinn. Nicht, weil sie ihm besonders gefallen hätte! Im Gegenteil, weil sie ihm nicht recht gefiel. Was Flur mit dem Mädchen war? XI. Dr. Pagenstecher hatte eigentlich nur den einen Tag für Heidelberg angesetzt. Aber der ausgedehnte Besuch bei Frau Theres Moßbacher hatte ihn von dem geplanten Besuch des Schlosses abgehalten. Es machte ihm aber nicht viel aus, wenn er noch einen Tag zugab. Seine Frau traf er nicht zu Haus, sie war zu ihrer Mutter gereist, und zu filmen gab es in diesen Tagen nichts. Wenn er aber noch hier blieb, dann wollte er allein hin aus. Gern machte er auch mal wieder einen tüchtigen Marsch, wozu er in Berlin doch nicht kam. Hier konnte er den Königsstuhl besuchen, und die Molkenkur. Wandern wollte er wie in der seligen Studentenzeit. Das hatte er getan, und das Wetter war ihm günstig. Aber als er von der Molkenkur aus weiter hinauf wollte, muhte er sich verlaufen haben. Er wanderte eine ganze Zeitlang, anscheinend rund um den Berg herum. Endlich fand er sich doch zurecht, kam auf den Königsstuhl und be stieg den Aussichtsturm. Es hatte schon ein wenig angefangen zu regnen. Ms er oben stand, schneite es. Dichte Flocken fielen und von Aus sicht war keine Rede mehr. Bei.dem Wirt am Fuße des Turmes frischte er noch eine alte Bekanntschaft auf. (Fortsetzung folgt.)