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Ta in der Aussprache Mar Zschoke und Johann Hildebrandt schärsere Worte gebrauchen, werden sie wohl vom Vorsitzenden Mütze zur Ordnung gerufen, doch am nächsten Tage weiß die ganze Stadt von dieser Versammlung. Die Arbeiter wiederum gehen darauf aus, sich in allem selbständig zu machen. Daher regt Max Zschoke am 24. 8.-1903 in einer Versammlung des Holzarbeiter verbandes an, einen Arbeitergesangverein ins Leben zu rufen. Seine Worte finden Beifall, und am 31. 1. 1904 kann der „B r u d e r g r u ß" sein erstes Vergnügen abhalten. Die Mitgliederzahl des Holzarbeitewerbandes wächst; Holzbildhauer und Ma schinenarbeiter bitten um Ausnahme und Vertretung ihrer Interessen. Die Statuten werden einer Durchsicht unterworfen (1. 4. 1903). Der Zweck des deutschen Holzarbeiterverbandes soll sein, „die geistigen und materiellen Inter essen seiner Mitglieder, insbesondere durch Erzielung möglichst günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen nach Maßgabe des 8 192 der Gewerbeordnung zu wahren und zu fördern". Heißer als im Jahre 1899 sollte es im Jahre 1904 hergehen: Bereits im Februar stellten die Arbeitnehmer ihre Forderungen" zusammen: 1. öSstündige Arbeitszeit wöchentlich, 2. 18 Mark Abschlagszahlung und Sicherung des Durchschnittslohnes vci außertariflichen Arbeiten, 3. 5A Lohnzuschlag auf den Taris von 1898, 4. 15 A Lohnzuschlag für Lohnarbeiter, ö. 252L für Ueberstunden und einzelne Stücke, 6. Ausarbeitung und Aushängung eines einheitlichen Lohntarifs. Nachdem in einer Versammlung vom 6. März 1904 von 176 anwesenden Ar beitnehmern 154 für, 22 gegen diese Forderungen und ihre Vertretung evtl. Ar beitsniederlegung gestimmt hatten, wurden sie den Arbeitgebern überreicht. Diese lehnen ab, und da kein lebhaftes Geschäft herrscht, die Arbeitgeber sich auch in zwischen durch Josef Friedrich zu einem Arbeitgeberschutzverband zu- sammengeschlosfen haben, lasten sie den Streik zum Ausbruch kommen. Der Arbeitgeberschutzverband der Holzindustriellen Wilsdruffs und Amgeg.--" war am 30. 3. 1904 gegründet worden. Semem Namen sowohl wie der Fassung seiner ersten Statuten haftet noch der Hauch des Ursprünglichen an. Es heißt da, der Verband sei errichtet worden, um seine Mitglieder gegen ungerechte Anfechtun gen seitens ihrer gesamten Arbeiterschaft zu schützen, sowie sich gegenseitig vor fauler Kundschaft zu bewahren. 1905 faßt man die Satzungen anders: Der Verband hat den Zweck, die wirtschaftlichen Interesten seiner Mitglieder zu fördern und zu wahren. Erörterungen über Politik, Religion und städtische Angelegenheiten sind ausgeschlossen. " WT 1804/29 n Ralsarchw Wilsdruff XI/I VI Nr. 24. so Infolge des ausgebrochenen Streiks versucht mans nun unter Teilnahme Bürgermeister Kahlenbergers mit Einigungsverhandlungen. Sie verlaufen er gebnislos. Da die jüngeren Tischler „auf den Schub" gebracht werden, verringert sich die Zahl der Streikenden von 200 auf 108, die von der Organisation wöchentlich 12 Mark für den Verheirateten, 1 Mark für jedes Kind, aber nicht mehr als 15 Mark für den Verheirateten beziehen. Nach und nach arbeitet man in fünf Fabriken zufolge gegenseitiger Verständigung wieder, in den übrigen wird der Kampf fortgeführt und jeder Zuzug fremder Arbeitskräfte durch -Streik posten unterbunden. Es kommt zu Bestrafungen: Verurteilung eines Tischlers, wegen Hausfriedensbruchs, da er in eine Fabrik gegangen ist und hier einem Zugereisten zugeredet hat, die Arbeit einzustellen und ihm das Reisegeld angeboten hat. Als zwei Möbelfabrikanten in Dresden zwei Gehilfen angeworben haben, werden sie in Dresden, in Potschappel und auf dem Heimweg vom Bahnhof Wilsdruff ab durch Stöße, Drohungen und Beleidigungen belästigt. Dir Fabrikantenehefrau Hunger wird sogar gegen den Leib gestoßen. Ahndung durch das Landgericht Dresden. Da der Verband sächsischer Industrieller den Wilsdruffer Fabrikanten Unter stützung zusagt und in der Tat auch 4913 Mark zahlte, halten es die Streikenden für angezeigt, in ihren Forderungen nachzugeben: Sie lassen die Forderung nach Verkürzung der Arbeitszeit fallen, machen auch Konzessionen hinsichtlich der geforderten Lohnerhöhungen. Zur Bedin gung jedoch erheben sie die Wiedereinstellung aller Streikenden, auch der Streikführer, was aber abgelehnt wird. Die Arbeitgeber weifen auf den ruhigen Geschäftsgang hin und geben vor, Ersatz angenommen zu haben. In der Versammlung vom 7. 5. stimmt die Minderheit für Wie deraufnahme der Arbeit, und eine moralische Stärkung bringt den Streikenden der Massenausflug des sozialdemokratischen Vereins für den 6. Wahlkreis, der am 8. 5. in Stärke von etwa 2000 Personen nach Wilsdruff kommt. Im Juni zählt man 80 Streikende, 40 Tischler sind abgereist, und 74 arbeiten zu neuen Bedingungen. Die Gewerkschaftsversammlung vom 18. 6. faßt darum den Beschluß daß alle Holzarbeiter, auch die, die unter den neuen Bedingungen arbeiten, zu kün digen hätten. Dem Beschluß kommen jedoch nur 22 nach. Tag und Nacht liegen nun weiter die Streikposten an allen Stadtzugängcn in den Straßengräben, und es herrscht eine gar böse Erbitterung. Am 4. 7. endlich bringt das Wochenblatt einen Bericht der Sächsischen Arbeiterzeitung über eine gemeinschaftliche Kommissionssitzung der Arbeitgeber und rbeitnehmer: .Der Tifchlerstreik in Wilsdruff ist durch beiderseitige« Oergleichbeigelegt." Re Arbeitgeber verlangen die bedingungslose Wiederaufnahme der Arbeit auf Grund des von ihnen ausgestellten Lehntarifs, was die Streik leitung zusagt. Durch den Vergleich erhalten die Arbeiter 1—8?L Zuschlag auf die bisher gel tenden Sätze, durchschnittlich 5^. sr WT 1904/72. St