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,3« MtsWd Weil Sie Hem DM" Der Reichs- und preußische Verkehrsminister bei der A. I. A. E. R. Die internationale Vereinigung der anerkannten Automobil-Clubs (Association Internationale des Anto- mobiles-Clnbs Neconnus), die zur Zeit in Berlin ihre Ta gung abhalt, war dieser Tage Gast des Führers des deutschen Krastsahrsportes. Nach einer Begrüßungs ansprache des Korpsführers Hühnlein hieß Reichs- und preußischer Verkehrsminister Freiherr von Ely. Rübenach die Gäste namens der Reichsregierung in Berlin willkommen. In seiner Ansprache betonte der Minister die erhöhte Bedeutung der Vereinigungen von Sport und Verkehr, welche auf Jnternationalität ange wiesen sind. „Was immer auf dem Gebiete des Sports und Verkehrs dazu beitragen kann", so versicherte der Minister, „die internationalen Beziehungen zu Pflegen und festigen: in Deutschland werden Sie offene Herzen finden. Auch auf dem Gebiet der Touristik sichere ich Ihnen als Reichsverkehrsminister jede Erleichterung zu. DasneueDeutschlandistkeinFreundbüro- krati scher Formulare, mit denen sich ein Kraft fahrer ausstaffieren muß. bevor er sich an das Steuer eines Automobils setzt ooer gar über eine Landesgrenze fährt. Die meisten dieser Papiere beruhen auf einem v e r- alteten Polizeigei st und tragen die Farbe des Mißtrauens. Das junge Deutschland möchte jedem seiner ausländischen Nachbarn im freien und stolzen Ver trauen freundschaftlich die Hand reichen." Der Führer beim Empfang der Vertreter des ausländischen Automobilklubs in der Reichskanzlei. Oie Erfin-ung des Nuios — eines der schönsten Geschenke an die Menschheit. Die an der Tagung teilnehmenden Delegierten des Auslandes wurden vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in der Reichskanzlei empfangen. In seiner Begrüßungsansprache erklärte der Führer, in dieser Zeit großer Umwälzungen werde anch das Automobil zu einem Werkzeug der Überwindung der Klassengegensätze werden. Der Kraftfahrsport habe in seinen Spitzenleistungen die Marlen abgestcckt für den breiten Strom einer umfassenden Motorisierung. Der Führer betonte in diesem Zusammenhänge erneut, daß sich gerade die Staatsführung des neuen Deutschlands die Förderung des Kraftfahrwesens angelegen sein lasse, und wies dabei auf den einzigartigen Bau der Reichsauto bahnen hin. Die zunehmende Motorisierung werde eine völlig neue Entwicklung einleiten; in Zukunft werde sich der Verkehr in zweckmäßigerer und individuellerer Form der Wirtschaft anpassen. Die Erfindung des Automobils sei eines der schönsten Geschenke an die Menschheit, weil es die Natur wieder von neuem erschließe und bei einer weiteren Fortentwicklung der Motorisierung des Verkehrs weitesten Volksschichten zugute kommen werde. Der Dreibund: Auto, Straße, Treibstoff. Dr. Todt eröffnet die Reichsausstellung „Die Straße" in Efsen. Die Reichsausstellun g „Die Straße", die bis zum 2. Juni verbunden mit einer großen Automobil schau in den Essener Ausstellungshallen zu sehen ist, wurde durch den Generalinspektor für das deutsche Straßenwrsen, Dr. Todt, feierlich eröffnet. Oberbürgermeister Dr. Reismann-Grone wies in seiner Begrüßungsansprache auf die Bedeutung der Ausstellung für das Ruhrgebiet hin. Der Staatskommissar des Ruhrsiedlungsverbandes, Oberbürgermeister Dill gar d t-Duisburg, übergab die Ausstellung ihrem Schirmherrn, dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen. Nach kurzen Ausführungen des Ver treters des Antomobilhandels, Lueg-Bochum, eröffnete Generalinspektor Dr. Todt die Ausstellung, die er als einen Auftakt für die bevorstehende Eröffnung der ersten deutschen Autobahn bezeichnete. Er gab eimn Rückblick auf das im deutschen Straßenbau in den letzten Jahren durch die Schaffung der Reichsautobahn Erreichte. Die Ausstellung zeige die verkehrspolitische Bedeutung und beweise die Richtigkeit der weisen Voraussicht des Führers. Wer hätte daran gedacht, daß jetzt im Jahre 1935 in einem einzigen Monat, im April, nahezu soviel Personen kraftwagen angemeldet wurden wie im ganzen Jahr 1932 überhaupt. Heute sei das Automobil Kamerad des Straßen baues geworben. Beide, Kraftwagen und Straße, hielten Schritt miteinander. Leider fehle noch ein Dritter im Bunde, der deutsche Treibstoff. Es sei Aufgabe der deutschen Technik, diesem vom Führer vorgetragenen An griff das erforderliche Material zu liefern, nm auch aus dem Gebiete der Treibstoffversorgung mitzukommen. Was will die Rote Luit- flotte in Memel? Flugzeuglandeplätze werden erkundet. Wie aus K o w n o berichtet wird, weilt seit Anfang Mai eine sowjctrussische Fliegcrabord- nung, bestehend aus vier Fliegeroffizieren der Roten Luftflotte in Litauen, uni Zwischen lande st lätze für die rote Luftflotte zu erkunden. Die sowjet- russischen Fliegeroffiziere werden von einem litauischen Fliegerosfizier begleitet und führen ihre Erkundungen i n Zivil aus. Bisher wurden die Flughäfen Kowno, Schauten und Memel besichtigt. Ferner sind vorge sehen Erkundungen in der Umgegend der Kreisstädte Ponicwesch und Rakischki, um dort gegebenenfalls neue Flughäfen anzu legen. Das litauische Innen ministerium hat an die unteren Verwaltungsbehörden ein Rundschreiben gerichtet, wonach zu melden ist, inwieweit die Möglichkeit zur Errichtung von Flugplätzen besteht. Gü-slawien gegen Gowjeipslitik. Die Konferenz der Balkanpaktstaaten ist nicht, wie ursprünglich geplant, am Sonntag beendet worden, son dern wird noch am Montag fortgesetzt. Der Eindruck, daß die Ergebnisse der Konferenz hinter den Erwartungen Zu rückbleiben würden, hat sich noch verstärkt. Die Annahme, daß die gemeinsame Neuregelung der Beziehungen der Balkanstaaten zu Sowjetrußland, hauptsächlich infolge des Widerstandes Südslawiens, nicht möglich sei, ist bestätigt worden. Jeftitsch soll kategorisch erklärt haben, daß er als Vollstrecker des politischen Testaments Königs Alexander auch in der Frage der Wiederaufnahme der Beziehungen zu Sowjetrußland nicht von den bestehenden Grundsätzen absehen könne. Er soll aber gleichzeitig den übrigen Bal kanstaaten freigestellt haben, neue politische Verträge mit Sowjetrußland einzngehen. Dieser Standpunkt wäre in sofern von Bedeutung, als für die Kleine Entente die Einwilligung aller Bündnismitglieder für jede neue außen politische Bindung notwendig ist. Auch Rumänien lehnt ab. Nach Mitteilungen diplomatischer Kreise in Bukarest hat die politische Aktion, die offenbar in Anwesenheit Paul-Boncours in Bukarest zn Ende geführt werden sollte, zu keinem positivem Ergebnis geführt. Diese Aktion bezweckte eine engere Bindung Rumäniens an Sowjet- rußland im Sinne der Herstellung einer Verbindung zwi schen der Tschechoslowakei und Sowjetrußland. Dieses negative Ergebnis soll auf sehr starke Widerstände znrnck- zuführen sein, die sich an zuständiger rumänischer Stelle geltend gemacht haben. Lustpakt Rom-Paris ahgeschlossen? Die Verhandlungen des französischen Luftfahrtministers in Italien. Der Sonderberichterstatter des „Journal", der den französischen Luftfahrtminister General Denain auf seiner Reise nach Italien begleitet, erklärt im Zu sammenhang mit den französisch-italienischen Luftpaktverhandlungen, daß der Abschluß eines gegenseitigen Luftpaktes das Hauptziel dieser Verhand lungen sei. Die Anwesenheit von Generalstabsoffizieren des französischen Luftheeres lasse sogar darauf schließen, daß auch über die genaue Form dieses Beistandes im Falle eines Angriffes verhandelt werde. Auf dem Ge biet der Handelsluftfahrt habe man über Einzelheiten der neuen Luftlinie Rom—Paris gesprochen. Der Be richterstatter weist sodann auf die in der italienischen Presse angeschnittene Frage einer französisch-italienischen Zusammenarbeit, im Südamerikaflng- dienst hin. Der Vallanblvck gegen die Aufriistvng Sstmeichs und Ungarns. Ablehnung des italienischen Verlangens. Die halbamtliche Belgrader Zeitung „Vreme" berichtet über den Verlauf der Beratung des Balkanblocks in Bukarest: Den vier Außen ministern sei von Titulescu der Vorschlag Italiens über reicht worden, die militärische Gleichberechti gung Österreichs und Ungarns anzu- erkennen. Der Balkanblock habe sich jedoch bei der Prüfung dieses Vorschlages, den Italien mit der bevor stehenden Konferenz von Rom verbunden wissen wolle, auf den Standpunkt gestellt, daß in dieser Frage ohne die Zustimmung der interessierten Staaten eine Entscheidung nicht fallen könne. Das Belgrader Blatt betont dazu: Nachdem sich Italien seit Stresa in die Gruppe jener Staaten ge stellt habe, die sich gegen die deutsche Wehr pflicht ausgesprochen hätten, müsse man das italienische Verlangen einer kritischen Prüfung unterziehen. Wenn die deutsche Wehrpflicht eine Verletzung der Friedensver- träge bedeute, dann müsse dieser Grundsatz auch für Österreich und Ungarn gelten. Wenn Italien aus der gegenteiligen Auffassung beharre, dann könne diese Haltung zu dem Knüppel werden, über den die römische Konferenz stolpern könne. Die Staaten des Balkanblocks würden in einer Wiederaufrüstung Öster reichs und Ungarns eine Verletzung der Verträge von SO-Germain und Trianon erblicke». Aus msierer Heimat. Wilsdruff, am 13. Mai 1935 Oer Spruch des Tages: Alle Eigenschaften können durch Gleichgültigkeit der Umgebung zugrunde gerichtet werden. Jubiläen und Gedenktage: 14. Mai. 1906 Der nordamerikanische Staatsmann KarlSchurz gest. 1912 Der schwedische Dichter August Strindberg gest. Sonne und Mond. l^öMai: S.-A. 4.07, S.-U. 19.46; M.-A. 15.37, M.-U. 2.03 Freude durch Blumen. Die warmen Sonnenstrahlen locken und mahnen uns, an unsere Balkon- und Fcnstcrkästcn zu denken. Erfreulicherweise hat sich in den letzten Jahren die Sitte, unsere Ballone, Fen sterbrüstungen, Hauseingänge usw. zu schmücken, immer mehr eingebürgert. Bringt uns doch jede Blume Sonne und Freude in unsere Wohnung. Wie erholend ist ein Ausruhstündchen auf blumcngeschmücktem Balkon. Und mit welchem Stolz wird die Hausfrau ihre Lieblinge der Nachbarin vorführen! Schon von weitem leuchtet fo ein farbenfroher Fleck. Und so reiht sich Balkon an Balkon und Fenster an Fenster, und jeder Vorüber gehende hat seine Helle Freude daran. In säst allen Städten werden alljährlich Wettbewerbe und Preisausschreiben sür die schönsten blumengeschmückten Ballone veranstaltet. Und nie mand will dabei hintanstehen. Mit ein wenig Liebe und Ueber- legung läßt sich eine nette Ausschmückung auch bei bescheiden sten Mitteln bewerkstelligen. Ein nach Norden oder Nordosten gelegenes Plätzchen, aus das kaum ein Sonnenstrahl fällt, wird mit niedrigen Fuchsien oder Hängefuchsien bepflanzt, die hier einen reichen Blumenflor entfalten und wenig Arbeit machen. Während für die sonnigen Seiten eine reichere Auswahl zur Verfügung steht: Geranien, Lobelien, Ageratum, Hängepelar gonien, Petunien, Begonien und noch viele andere mehr. Wol len wir eine grüne oder blühende Berankung, so wählen wir zwischen Feuerbohnen, Winde, Cobea scandens oder wohlrie chender Wicke. Schon jetzt ist zu überlegen, wie es am schön sten zu machen ist. Und falls ein praktischer Rat oder eine Hilfe leistung benötigt wird, dann ist in der Nähe sicher ein Gärtner, der krästige, gesunde Pflanzen und Blumen schon sür Wenig- Geld liefert und auch Pflanzen kann! Wieviel Freude und Frohsinn kann durch ein paar Blu men entstehen! Denken wir auch daran, daß Freude die Lei-^ stungssähigkeit des Menschen steigert. Und darum laßt uns nicht! nur unsere Ausruheplätze in und an unserer Wohnung verschö-i nern, sondern denkt auch an die Arbeitsplätze der Schassenden in Fabriken, Geschäften und Büros. * Der „Tag der Mutier". Ohne Feiern und Aufmärsche be ging am gestrigen Sonntag das ganze deutsche Volk den Tag der deutschen Mutter. Mit voller Absicht hatte man auf alle äußerlichen Demonstrationen Verzicht geleistet und damit diL Ehrung der Mutter als der ewigen Erneuerin des Volkes und der Hüterin der deutschen Jugend ganz in die Familie hinein-! gestellt. Es gab wohl kein einziges Kind, das seine Mutter- nicht mit einem kleinen Blumenstrauß oder mit einem selbst gefertigten Geschenk erfreute und ihr damit Dank abstattetei für nimmermüde Sorge und Treue. Viel getragen wurde die! bunte Plakette — die „Madonna am Zaun" des Altmeisters! Dürer — die von der NS.-Frauenschaft verkauft wurde zuMj Besten des großen Werkes der Mütterschulunq. die der Na-! tionalsozialismus als eine seiner hervorragendsten Aufgaben! im Rahmen des allgemeinen Aufbauwerkes betreibt. Die al leinstehenden alten und besonders bedürftige junge Mütts« wurden in unserer Stadt von der NS.-Volkswohlfahrt und, der Frauenschäst beschenkt. Jungmädel gingen mit ihren Füh rerinnen zu 34 Wilsdruffer Müttern und sagten da ihrs, Sprüchlein her, die meist zu Tränen rührten. So waren aM Ehrentage der Mutter auch die nicht vergessen, deren Kinde« draußen in der Welt eine zweite Heimat gefunden haben ode« bereits unter grünem Rasen ruhen. Auf den Friedhöfen zeugte, mancher Kranz auf dem Grabe der Mutter von der unvergäng lichen Liebe ihrer Kinder. Jahrmarkt in Wilsdruff. Heller freudiger Glanz lag übe« den Buden auf dem Marktplatze und reger Verkehr flutete den ganzen Nachmittag über durch die Budenreihen. Der Besuch vom Lande war ein guter, so daß Aussteller und Fie ranten gute Geschäfte gemacht haben dürsten. Auch unsere ein heimischen Geschäftsleute und Gaststätten werden dabei stz einigermaßen auf ihre Kosten gekommen sein. Die Eisheiligen' machten sich den ganzen Tag über bemerkbar, besonders aber in der vergangenen Nacht, wo die Quecksilbersäule bis Gefrierpunkte fiel. Ein Graupelwetter am heutigen Vormittag deutete darauf hin, daß die Lufterwärmung noch keine großen, Fortschritte gemacht hat. Doch oft zerreißt die Wolkendecke und. die Sonne schickt wärmende Strahlen, so daß zu hosfen ist, bab. auch der -Jahrmarktmontag noch erfüllt, was man von ihm er wartet. Turnverein DT. Vor Eintritt in die Tagesordnung der am Sonnabend in der „Tonhalle" stattfindenden Versamm lung gedachte der Vorsitzende Schmidt mit ehrenden Wor ten des verstorbenen Turnbruders Harry Weinhold, während die Anwesenden sich von ihren Plätzen erhoben hatten. Eingänge wies er auf das Sachsentreffen in Leipzig, für dar bereits Vorfestzeichen ausgegeben wurden, und auf die w- Sahr-Feier in Coburg hin. Weiter gab er Kenntnis von dem auf Ansuchen vom Stadtrat genehmigten Wegfall der Mie^ für die Turnhalle und von dem von allen sächsischen Turner« und Turnerinnen zu leistenden Notopfer, das die sächsüm Turnerschaft wieder zu einer gesunden finanziellen GrundUS verhelfen soll. Nach näherer Erläuterung dieses Notopstr durch den Vorsitzenden und Kassierer Breuer hielt einsdietwart Krahl einen Vortrag über Friedrich Lucws Sahn. Er führte in das Preußen nach 1860, das auf den -o - beeren Friedrichs des Großen eingcschlafcn war und unter dc^ Joche Napoleons litt. Unter den Frciheitssängern dieser W befand sich Jahn, der nach dem Sturze Napoleons sur großdeutschen Gedanken eintrat und mit seinen LeibesnbEc die körperliche Ertüchtigung der Jugend anstrebte. Lein L ben wurde verkannt, weil es seiner Zeit weit voraus Jahns Glauhe war Deutschland. Zum Schluß wies der tragende auf die besondere Notwendigkeit der körperlichen ziehung der weiblichen Jugend hin, damit die Vorbediww für ein gesundes Geschlecht geschaffen" werden. Die rungen fanden beifällige Aufnahme und den besonderen