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wurzeln ab. Wird oder der Drmghciufttmüst oben und an seinen Außcnrändcrn zu trocken, so bilden sich Ammoniakfresser aller Art und Schimmelpilze. Daher ist das Fcsttreten so wichtig an den Grenzstellen. Wo es an gängig ist, decke man die Kopfstelle mit einer lehmigen Erde oder mit Brettern ab. Recht strohiger Mist begehrt vieles Festtreten und einen Wafserguß, besonders wenn der Regen längere Zeit fehlt. — Das Krantzsche Heiß- luftgärverfahren verlangt zunächst ein lockeres Liegenlassen des Stallmistes. Der reichliche Luftzutritt bringt es mit der Wärme fertig, Latz die gleiche Bakterienart gedeiht, die bei der Eclbsterhihung des Heues im Stock sich bildet. Temperaturen von 55 bis 65° Celsius zerstören Ändere BaklersengrupM. Ist diese eingetreten, dann erst setzt das Festtreten ein. Wohl bringt dieses Verfahren manchen Er folg, jedoch verlangt es viel mehr Umsicht, so daß das altbewährte Verfahren mit dein Motto „Feucht und fest" den Vorzug verdient. — Der gut gepflegte Stallmist liefert dem Boden Humus, Kohlensäure und Bakterien und trägt so biologisch, chemisch und physi kalisch zur Bodenfruchtbarkeit bei. — Beim Ausfahren hat der älteste Dünger das Vor recht; seine Haufen sollten keinen Tag lang leben dürfen; je eher sie gebreitet werden, desto besser, damit Stickstoff und Kohlensäure erhalten bleiben. Langsitzende Haufen rufen unvermeidliche Geilstellen hervor, namentlich wenn Niederschläge diese Hausen answaschen. Im schweren, nassen, kalten Boden nützt das flache Ausbrciten, im leichten kann er in dickerer Lage den Boden bedecken, in beiden Fällen dürfen aber keine Bodenlücken den Himmel sehen. Hackfrüchte nützen den Stall mist am besten aus, danach die Oelfrüchte, dann die Getreidearten und schließlich die Wiesen im Herbst. In den Weinbergen und Gärten lohnt sich guter Stallmist, im Herbst und Vorwinter untergebracht, vorzüglich. Wo cs an der Menge fehlt, hat Kunstdünger in kluger Auswahl die vier Nährstoffe im Boden zu ersetzen. Für Humus, Kohlensäure und Bakterien haben dann Kompost und Grün düngung zu sorgen. Gpargelküferbttämpfung richtig durchführen! Neben der Spargelfliege, über deren Lebensweise und Bekämpfung ein früherer Aufsatz berichtete, sind die Spargelkäfer die Ärgsten tierischen Feinde unserer Spargel- Kulturen. Es handelt sich dabei um zwei Arten der gleichen Käsergattung, nämlich um 6rioo«ris cluoclevimpunotsta und Er. asparaxi. Der deutsche Name des erstgenannten Käfers Ist „Zwölfpunktiger Spargelkäfer", der des letzteren „Spargelhähnchen". Beide unter- Miden sich sowohl im Bau und in der Lebensweise wie in ihrer Schadwirkung. Der zwölfpunktige Spargelkäfer (Abb. 1) ist 5 bis 7 mm lang. Er ist bis 'auf die LAHler, die Augen, große Teile der Unter- Abbildung 1 Zwölfpunktiger Spargelkäfer (10 fach vergrößert) feite und der Beine von gelb- bis ziegelroter Darbe. Die anderen genannten Körperteile sowie die meist 12 Flecken auf den Flügel decken sind schwarz. Man findet die ersten vus ihrem Winterlager hervorgekommenen Käfer zu Anfang Mai auf den Feldern. Ihre Hauptzahl ist Ende Mai bis Ende Juni draußen zu finden. Von da an nimmt Ihre Zahl wieder ab. Die Käfer sind zunächst recht trüge und lassen sich gut von den Pflanzen absammeln, werden jedoch in den warmen Sommermonaten bei Sonnenschein fo lebhaft, daß sie schon bei der Annäherung M die Pflanzen davonfliegen. Die Eiablage des Zwölfpunkts beginnt Ende Mai. Die »twa 1 mm langen und Vs mm breiten Eier befestigt das Weibchen mit Hilfe einer Kitt- fubstanz an den belaubten Sproßenden (Ab bildung 2). Je nach der Temperatur ent schlüpfen den Eiern fünf bis zehn Tag« nach »hrer Ablage die zunächst blahgelben bis prangcfarbcnen Larven, deren Kopf und Beine schwarz sind. Nach der ersten Häutung wird der Kopf gelb und der Körper dunkler orangegelb. Die erwachsene Larve zeigt ziem lich große Farbuntcrschiede. Man findet bräunlich-gelbe, aber auch hell-.oder grau orange gefärbte Tiere, deren Kopf jedoch gelb und deren Beine hellbraun aussehen. Die Larven sind bereits nach sieben bis zehn Tagen ausgewachsen. Sie kriechen zur Ver puppung in die Erde, wo sie sich einen »ovalen Seidenkokon anfertigen, in dem die Ver wandlung zum Käfer vor sich geht. Die hell gelbe Puppe ergibt nach etwa drei Wochen den Käfer der Sommergeneration, so daß die Gcsamtentwicklung vom Ei bis zum fettigen Abbildung 2 Eier des Zwölf punkt« an belaubten Sproßenden (8 fach vergrößert) Käfer etwa einen Monat in Anspruch nimmt. Diese Sommerkäfer legen ihrerseits Eier, so daß wir mit zwei Larven- und Käfergcne- rationcn zu rechnen haben. Die Käfer der Herbstgeneration suchen im Laufe des Sep tember ihre Winterlager auf, in dem sie die kalte Jahreszeit überdauern. Solche Winter lager sind stehengebliebene Stengelstümpfe, lose Rinde an Bäumen und Pfählen, am Boden liegendes Laub und dergleichen. Das Spargelhähnchen (Abb. 3), die zweite Spargelkäferart, ist etwas größer, aber zier licher und schlanker als die erste Artz' Die Grundfarbe seines Körpers ist schwarz mit grünem Metallglanz. Das Halsschild ist rot, der Flügelrand gelb. Gelb sind auch die mit Abbildung 4 Eier des Spargel- Hähnchens (4 fach vergrößert) Bon vr. O. Zancke Mit sechs Abbildungen dem Flügelrand zusammenfließcnden drei großen Flecken auf den Flügeldecken. Die Flügelzeichnung des Spargclhähnchens ist großen Veränderungen unterworfen, läßt sich aber immer auf die beschriebenen Grund- elcmente zurückfiihren. Die überwinterten Käfer erscheinen auf den Spargelfeldern schon Ende April, also etwas früher als der Zwölf punkt. Ihre Sommergencration verschwindet von den Feldern aber eher als die des letztgenannten Käfers. Trotz seiner Zierlich keit ist das Hähnchen träger und schwer fälliger als der Zwölfpunkt. Er fliegt selten, läßt sich aber bei der Berührung der Pflanze, auf der er sitzt, augenblicklich fallen und Abbildung 3 Spargelhähnchen (8fach vergrößert) stellt sich am Boden tot. Im Gegensatz zun Zwölfpunkt beginnt das Weibchen des Spar gelhähnchens fast unmittelbar nach dem Auf bruch aus dem Winterlager mit der Eiablage. Die etwa 1,3 mm langen und etwas über 1/2 mm breiten Eier werden-vom Weibchen mit Hilfe eines Klebemittels mit einem Pol an Spargelstengel und -zweige, aber auch an Blätter und Blüten so befestigt, daß sie mit dem anderen Pol senkrecht von der Unterlage in die Luft ragen (Abb. 4). Die Eier sitzen oft zahlreich cm den befallenen Pflanze^ Gelegentlich wurden an 20 am langen Sten- gclstücken über 360 Eier gezählt. — Das Schlüpfen der etwa 1 mm langen Iunglarven und ihre Entwicklung zu den etwa 6 bis 7 mm langen vorn schlankeren und nach hinten zu dickeren erwachsenen Larven spielt sich ungefähr wie beim Jwölfpunkt ab. Nur ist die Färbung der Larve des Hähnchens grünlich-grau mit Ausnahme der glänzend schwarzen Kopskapjel Md der ebenso gr- saMcn Beine Die BerMppnny ftE eien- Mei, Tann ncan iich Tn Milchen Ticch- cMe Vien nve aNnn n falls in der Erde statt. und auch BeuchrungsUste bedienen. Bva f MreXTxuMEcce Si'andevniNei sonders wegen ihrer leichteren Anwendbarkeit den Spritzmitteln vorzieht. Als Berührungs- Abbildung s Spargelkäfer- Larve (4 fach vergrößert) Die Schadwirkung beider Spargelkäfer beruht in der Hauptsache auf der Frahtätig- keit ihrer Larven (Abb. 5). Diese kann so stark sein, daß etwa 20 Larven in wenigen Tagen einen dicht belaubten, kräftigen Trieb einer älteren Pflanze gänzlich des Blatt grüns berauben (Abb. 6). Zu dem Larvcn- frah an den Trieben kommt noch der Fraß der Käfer, der aber nicht ins Gewicht fällt, nnd der Fraß der Larven des Zwölfpunktes in den Spargelbeeren. Letzterer ist im allge meinen ohne jeden Belang, und selbst in den Samenzüchtereien richten die Larven durch Bccrenfraß keinen erheblichen Schaden an. Am meisten gefährdet sind durch den Larven- frah die einjährigen Pflanzungen. Durch den Ausfall des Blattgrüns wird die Bildung von Rcservestoffcn stark gehemmt oder gar unterbunden, und als Folge davon kommt es zum Kümmern des Wurzelstockes und zu Ernteausfällen im Folgejahr. Zur Bekämpfung, die mit verschiedenen Maßnahmen verhältnismäßig leicht zum Er- Rerchsanstalt, Berlin-Dahlem, KömM-Lufte- Straße 19, ersehen kann. Andere Berüh rungsgifte, die man sich selbst Herstellen kann und deren wirksame Bestandteile in der Hauptsache Seife, Spiritus, Nikotin oder Auszug aus Quassiaspüncn sind, findet man in dem sehr empfehlenswerten Flugblatt 46 der genannten Anstalt. Beide Merk- und Flugblätter sind von der Biologischen Reichs-; anstatt gegen Einsendung von je 10 Rpf. zu beziehen. Die Berührungsgifte sind vor allem dort am Platze, wo zwischen dein Spargel Untcrkulturen stehen. Außer diesen chemischen Bekämpfungsarten lassen sich die Käfer auch dadurch beseitigen, daß man auf stechreifen Kulturen bei Beginn der Stechzeit einige nicht erntefähige Triebe Meßen läßt, diese als Fangpfktmzen benutzt und von ihnen die Käfer in daruntergehaltene Fangschirme oder -trichter klopft, um sie danach durch Einschütten in Petroleumwasser 1:10 ab töten zu können. Abbildung 6 Kahlgefrefsener und be-. taubter Spargeltrieb und auch Berührungsgifte bedienen. Bvn^pm«ihrumhaiiigr SiünberniNei genauen dve ersteren kommen dl« bekannten Arsenmittel l man aus dem Merkblatt 8/9 der Bivivgiichen in Frage, von denen man Stäubemittel be-- - .. Hof und ' ' ' ' ! Schaden durch die Getreideblumenfliege. Dieser Schädling tritt in manchen Gegenden stark auf und verursacht durch Zerstörung des Wintergetreides ganz empfindliche Verluste. Besonders schwer heimgesucht wird oft der Winterweizcn, während Roggen infolge feiner besseren Bestockungsfähigkeit widerstandsfähiger ist. Die Getreideblumenfliege ähnelt stark einer gewöhnlichen, kleinen Stubenfliege. Sie legt ihre Eier nicht wie die Fritfliege an Pflanzen, sondern mittels einer Legeröhre bis zu einen halben Zentimeter lies in die Erde. Der mit Pflanzen bestandene Boden taugt ihr dazu nicht, sie bevorzugt leichtere, lockere, sandige und kahle Stellen des Ackers. Darum ist besonders solches Wintergetreide von ihr be droht, das auf Schwarzbrache oder Kleebrache folgt. Deshalb heißt das Insekt auch vielfach Brachfliege. Die Eiablage erfolgt etwa von Mitte Juli bis Mitte August. Betriebe, die unter »dein Schädling stärker zu leiden haben, tun darum gut, nach diesem Zeitpunkt eine Bodenprobe vornehmen zu lassen, um ent sprechende Abwehrmaßnahmen treffen zu können. Man versucht, durch nochmaliges Schälen oder vielleicht sogar Pflügen des Feldes die Fliegeneier fo tief unterzübringen, daß nur einzelne der ausschlllpfenden Larven bis zu den Pflanzen gelangen können. Ist der Acker sehr stark mit Eiern durchsetzt, dann sieht man bester von seiner Bestellung mit Wintergetreide, besonders mit Wmterweizen, ab. — Die gefräßige Larve der Getreide- blumenfliege frißt im Frühjahr an und in den iöt'o im (Mai Ler Aeöek viek, fehkt's an -Äpfeln und Kirnen zum Spiel. Trieben des Wintergetreid.es, und zwar wandert sie dabei von einem zum andern Triebe, so daß eine einzige Larve im Laufe ihrer Ent wicklung bis zwölf Triebe zerstören kann. Das Herzblatt der befallenen Triebe wird gelb und stirbt ab, während die äußeren Blätter zunächst noch grün bleiben. Al. Arbeiten des Gartenfreundes im Mai. Der Wonnemond ist durch das Entfalten aller Knospen und das Einsetzen des neuen Wache ums der schönste Monat für den Gar- lenfrcund; aber er ist auch reich an Arbeit. Wenn unsere Ob st bäume ihre Blütenblätter fallen taffen, dann müssen wir mit einer Spritzung von Kupserkalkbrühe und arsen ¬ haltigen Mitteln das Fusikladium und die Obstmade bekämpfen. Wo wir neue Bäume gepflanzt haben, ist schon jetzt eine Bewässerung notwendig. Auch die Erdbeerbeete brauchen bei trocknem Wetter Wasser, zudem müssen sie gehackt werden, und möglichst zeitig ist auch das Entranken vorzunehmen. Für das Gemüse land bringen wir jetzt den Rosen- und Grünkohl zur Aussaat, die Spätkohlarten werden ausgepflanzt. Wenn Spätfröste nicht mehr zu erwarten sind, so kommt die Bohnensaat in die Erde, und To maten, Kürbis und Gurken werden gepflanzt. Wer früher gesät oder gepflanzt hat, der muß einen Frostschutz bereit halten, damit nicht eine Froftnacht die ganze Arbeit vernichtet. Sodann ist an die Saat von Dill und Boh nenkraut zu denken, und an das Pflanzen von Sellerie und Majoran. Bon Salar und Radies werden noch laufend Aussaaten gemacht, damit die Hausfrau stets davon etwas für die Küche hat. Weiter wird es an der Zeit sein, die Erbsen zu häufeln, wie auch die Bodenbearbeitung zwischen den Kulturen nicht vernachlässigt werden darf. Auch ein Be wässern des Gemüses ist im Mai oft vonnöten. In unserem Blumengarten müssen wir jetzt die Beete für die Sommerblumen Her richten. Astern, Löwenmäulchen und di« Ko kardenblume werden ausgepflanzt, Ende des Monats auch die Balsaminen. Wo noch nicht geschehen, muß jetzt der Same der Sonnen blume in die Erde, und auch die Kapuziner kresse wird nicht vergessen. In der zweiten Maihälfte wird der Fuchsschwanz an Ort und Stelle gesät. Sodann müssen die Dahlien knollen in die Erde, und Canna ist auszu- pflanzen. Wenn keine Fröste mehr zu er warten sind, bringen wir ein Teil der Topf pflanzen, die allmählich an die frische Luft gewöhnt werden, in die Gütten oder auf den Balkon. Auch für die Balkonküstcn ist die Zeit der Bepflanzung gekommen. Schsd. Futterglocke für Kücken. Bei der bevor stehenden Aufzuchtzeit für Iunggeflügel sei auf einen praktischen Vorteil bei dessen Fütterung aufmerksam gemacht. Immer wieder sieht der Züchter, daß vom nahrhaften und teuren Kückenfutter das Muttertier den „Löwenanteil" verschlingt, und er ärgert sich darüber. Auch anderes Geflügel, besonders Tauben, lassen sich, wenn niemand aufpaßt, die Leckerbiffen gut schmecken. Um nun die führende Glucke von diesem Mißbrauche abzuhaltcn, wird sie oft in «inen Käsig gesperrt, Lurch desjen eng gestellte Sprossen wohl die Kücken lustig ein- und auslausen können, die arme Mutter aber in ihrem Kerker bleiben muß. Diese Ein richtung aber grenzt hart an Tierquälerei^ Da ist eine Futterglocke viel praktischer. Sis läßt die Führerin in voller Bewegungsfrei heit bei der kleinen Schar; deren gutes Sonder futter aber steht gesichert unter einem weiden- korbartigen Geflecht ftvgl. Abb.), das an Futterglocke für Kücken aus Weidengeflecht mehreren Stellen Lücken hat, nur so groß, daß 'gerade die Kücken ungehindert durchschlllpfcni und sich am Futter gütlich tun können, dis Glucke aber und andere ungebetene Gäste da von ausschließt. Diese Einrichtung hilft Futter, sparen, verbilligt also wesentlich die Aufzucht. Statt des Korbes kann auch ein Lattenkäfig mit entsprechend eng gestellten Sprossen als Futterglocke dienen und vom Geflügelhalter leicht selbst gefertigt werden. Alz. 1 Pilzpastctchen. Sehr gut kann man gemischte Pilze, natürlich aber auch konservierte, etwa Steinpilze oder Champignons, dazu verwcnden. Sechs bis acht Eßlöffel davon werden klein geschnitten und in 20 g Butter mit etwas fcingehackter Petersilie gedämpft. Ein viertel Liter Milch oder Sahne verquirlt man mit etwas Salz, fünf bis sechs Eigelb und ein bis zwei Löffel Mehl, gibt die Pilze dazu und zuletzt den Schnee von drei Eiern. Die Masse wird in kleine gefettete Pastetenförmchen oder auch in Porzellantassen, dreiviertelvoll gefüllt und für zehn Minuten in den heißen Ofen gestellt. Dann vorsichtig mit dem Messer lösen und auf Salatblätter, die mit wenig Salat- fotz« beträufelt warben, stürzen. E. St. -