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«cv-re nkvcn nonKNl Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tayeblatt' erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. frei Haus, bei Postbestellung 1.80 NM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postonstaltcn und Post boten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- fUk lLvltSokUif U. gegen. Im Falle höherer Gemalt od. sonstiger — Betriebsstörungen besteht Kern Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beilieg». alle anderen Stände des Wilsdruffer Lezirks Anzeigenpreise laut aufliegendcm Taris Nr. 4. — Na chweisungs-Gebühr : 20 Rpfg. — Dorgeschriebene Erschcinungstagc und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit bcrücksichiigi. - Anzeigen - Annahme durch Frrnrul übrrUNI. Fernsprecher: Anlt Wilsdruff N r. 206 !r!',kn mcn wir keine Kcwahr. — - Jeder Ruballanspruch erlifchl, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber jn Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Stadl rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 84 — 94. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 9. April 1935 Oer Sieg der Löse. Die Wahlschlacht in Danzig ist vorüber. Der Ansturm der Opposition ist von den Nationalsozialisten siegreich abgeschlagen worden. Obwohl sich Schwarze und Rote miteinander verbündet hatten, um dem Nationalsozialis mus eine Niederlage zu bereiten, sind sie kläglich ge scheitert. Die Welt hat einen neuen Beweis dafür er halten, daß die Zeit jener Parteien, die in Deutschland lange genug gewütet und niedergerissen haben, endgültig vorbei ist. Sechs Parteien und Grüppchen waren gegen den Nationalsozialismus im Freistaat Danzig angelau fen, sie haben sich elendiglich die Köpfe eingerannt, denn mit ihren Intrigen, mit ihrer Verleumdungstaktik und den sonstigen dunklen Mitteln des überwundenen Par lamentarismus haben sie eine Idee, die fest und un erschütterlich steht, nicht zum Wanken bringen können. Gegenüber der letzten Wahl am 28. Mai 1933 hat der Nationalsozialismus einen ansehn lichen Stimmen; u w achs bekommen. Rund 30 200 Stimmen hat er mehr für sich zählen können. Und das in einer Zeit, als er im schwersten Kampfe stand, und das in einem Staatengebilde, das unter Völkerbundsboheit gestellt, nicht immer die Freiheit hat, die einem Staate zukommt. Es wird ein ewiger Schandfleck in der Ge schichte bleiben, daß deutsche Menschen nach Genf Be schwerdeschriften gerichtet haben, um der herrschenden nationalsozialistischen Idee in Danzig Schwierigkeiten zu bereiten. Mit solchen unwürdigen Gegnern hat sich die nationalsozialistische Partei herumschlagsn müssen. Die Schwarzen und die Roten hatten sich zusammengetan, wie es ehemals im parlamentarischen Deutschland üblich war. Wir erinnern uns an die dunkelsten Zeiten der 1^ Jahrzehnte nach Kriegsschlutz. Da haben wir oft diese unwürdigen Zustände erlebt. Wir im Reiche haben sie gottlob überwunden für alle Zeiten. Hier gibt es kein parlamentarisches Intrigenspiel mehr, hier herrscht die Autorität und das Führerprinzip, die sich dank der im Volke fest verankerten nationalsozialistischen Idee endgültig durchgesetzt haben. Wir danken es dem Schicksal, wir danken es unserem Führer Adolf Hitler, daß bei uns im Reiche dieser Kampf entschieden ist. Das Beispiel der Opposition in Danzig mag denen noch einmal eine Warnung sein, die bei uns immer noch nicht das Kritisieren und Besserwissen verlernt haben. Sie sollen nicht vergessen und übersehen, daß in Danzig Zentrum, Sozialdemokraten, Kommunisten in einer Front standen. Jawohl, sie haben sich nicht geschämt, zusammenzugehen. BlinderHaß führte sie diese Irrwege. Aber sie haben die verdiente Antwort auf ihren Verrat bekommen. Ihre Niederlage in Danzig wird ihnen und der Welt bewiesen haben, daß die niedrigen Instinkte von Haß und Mißgunst sehr schlechte Jdeenträger sind. Bis zur letzten Stunde vor der Wahl hat die unnatür liche Bundesgenossenschaft den Nationalsozialismus mit Schmutz beworfen. Der frühere Danziger Senatspräsident Dr. Rauschning, der aus der Partei entfernt wurde, weil er ein unwürdiger Vertreter war, sollte den letzten Trumpf ausspielen. Noch am Vorabend hat er in der Presse der Sozialisten die übelsten Lügen und Gemein heiten gegen den Nationalsozialismus ausgespien, und die Opposition zählte ihn, den Verräter, als beson ders wertvollen Streiter. Sein „letzter Schlag" gegen den Nationalsozialismus war ein Schlag ins Wasser. Und dieser Verräter, der auch noch zum Landesverräter in letzter Stunde wurde, hat wohl selbst cingesehen, daß er in den Mauern Danzigs kein Asylrecht mehr zu be anspruchen habe. Er hat die Folgerung aus dieser Er kenntnis gezogen und ist ins Auslsnd geflüchtet. Das war so der Typ jener sauberen Oppositionsknechte, die dort ihr Brot suchen, wo sie es durch Verleumdung des Nächsten verdienen können. Die Opposition in Danzig, die diese Wahl vom 7. April gewünscht hat, hat ihren Willen gehabt. Es mutz nochmals festgestellt werden, datz nicht die national sozialistische Partei die Auflösung des Parlaments ge wollt hat, sondern daß es die gegnerische Clique war, die da glaubte, die Zeit zum Sturm sei reif. Sie konnte sich durch das Wahlergebnis nicht besser blamieren, als es geschehen ist. Die kämpferische Idee des Na tionalsozialismus ist unerschütterlich und laßt sich von derartigen Kleingeistern nicht ins Wanken bringen. 'Allerdings istderKampfnoch nichtzu Ende. Wohl ist die Opposition zu Paaren getrieben worden, aber sie lebt noch. Sie wird auch in Zukunft ihr Schand- Maul nicht halten, und sie wird ihre Methoden nicht ändern, und ihre Bündnisse, so unnatürlich sie sind, nicht aufgeben. Darum heißt die Parole für den National sozialismus, die der Gauleiter Forster bereits aus gegeben hat: Der Kampf geht weiter! Die Wahl war für den Nationalsozialismus nur eine Etappe, aber eine Etappe znm sicheren Endsieg. Der Nationalsozialis mus hat am 7. April das Gelöbnis erneuert, mit unver minderter Kraft und unerschütterlicher Treue für Adolf Hitler und seine Idee zu kämpfen zum Segen des deut- ichen Danzig, zum Segen des Reiches. MckwiinDe an Lulkntlorlf. Die Wehrmachi ehrt den Feldherr« Luderrdsrff. General der Infanterie v. Ludendorff wurde an seinem 70. Geburtstage eine besondere Ehrung durch die deutsche Wehrmacht zuteil. Das deutsche Bolks- heer, dem die ganze Arbeit seines Lebens galt, ist im Dritten Reich wiedererstandcn, und die Wehrmacht feiert ihren großen Feldherrn aus dem Weltkriege dadurch, daß Reichswehrminister Generaloberst v. Blomberg und der Chef der Heeresleitung, General der Artillerie Frei herr v. Fritsch, persönlich nach München kamen, um General Ludendorff zu seinem 70. Geburtstag die Glückwünsche der Wehrmacht zu überbringen. Vor dem Hause des Generals in Tutzing waren am Dienstag früh Doppelposten des Reichsheeres auf gezogen. Eine Ehrenkompanie mit den Fahnen des ehe maligen Füsilierregiments General Ludendorff (Nieder rheinisches) Nr. 39 halte in Anwesenheit des Befehlshabers im Wehrkreis VII sowie der übrigen Vorgesetzten der Truppe Aufstellung genommen. Eine Abordnung des Vereins des ehemaligen Füsilierregiments 39 war an der Ehrung beteiligt. Der Reichswehrrmnister und der Chef der Heeresleitung schritten gemeinsam mit General Ludendorff die Front der Ehrenkompanie ab. Danach fand ein Vorbeimarsch der Truppe statt. Der Reichswehrminister hatte für den 9. April bei allen Truppenteilen Appelle angeordnet, bei denen die militärischen Leistungen des Feldherrn Ludendorff gewürdigt wurden. Zum 70. Geburtstag General Ludendorffs. Das neueste Bild des Öubilars. Trotz schlechtem Wetter hatten sich am Montagabend vor dem Haus Ludendorff in Tutzing am Starnberger- See zahlreiche Volksgenossen eingefunden, um den greisen Heerführer aus dem Weltkrieg am Vorabend seines 70. Geburtstages zu ehren. Um 19.30 Uhr fuhr eine Ab ordnung des Kyffhäuserbundes vor, die dem General die herzlichsten Glückwünsche überbrachte. Unmittelbar dar nach kamen Vertreter der alten Schützen von Tutzing, denen gegenüber der General die Hoffnung ausdrückw. daß dos neue Heer vom Geist der alten Wehrmacht beseelt sein möge. Später marschierte mit brennenden Fackeln der Liederkranz von Tutzing auf. Hunderte drängten sich vor das Tor, das der General daraus öffnen ließ. Mit sicht licher Ergriffenheit lauschte er dann mit seiner Familie den Chören „Wo gen Himmel Eichen raacn" und ..Deutsch ¬ land, mein Deutschland", die machtvoll^den Stürm und Regen übertönen. Dann dankte der General sür die Aufmerksamkeit und forderte auf Zur Einigkeit und Geschlossen heit. Darauf brachte der Vorstand des Sängerchors ein dreifaches Hurra auf den Feldherrn aus. Es folgten bei Scheiuwerferlicht Vorführungen des Turnvereins Tutzing, für die General Ludendorff ebenfalls dankte. Im Haus Ludendorffs sind im Laufe des Sonntag und Montag ganze Körbe von Glückwunsch telegrammen und Briefen aus allen Schichten des Volkes eingegangen. Unendlich groß ist auch die Anzahl der Geburtstagsgeschenke. Reichsminister Dr. Goebbels hat General Lu dendorff zu seinem 70. Geburtstag folgendes Glückwunsch telegramm gesandt: „Dem großen Feldherrn des Welt krieges, der vier Jahre lang die schwerste Verantwortung trug, die jemals auf Menschenschultern lag, dem mutigen Bekenner einer neuen völkischen Weltanschauung, dem un erbittlichen Streiter im Kampf gegen die überstaatlichen Mächte zum 70. Geburtstag meine ergebendsten und auf richtigsten Glückwünsche." Die alten Soldaten an Ludendorff. Der Bundesführer des Kyffhäuserbundes, Oberst a. D. Reinhard, richtete an General Ludendorff folgendes Glückwunschtelegramm: „Euerer Exzellenz, dem großen Feldherr« des Welt krieges, namens der im Demschen Reichskriegerbund .Kyffhäuser' vereinigten drei Millionen Soldaten ehr erbietigste und treukameradschaftliche Glückwünsche zum 70. Geburtstag auszusprechen, gereicht mir zu ganz be sonderer Ehre und Freude. — DieTatenderdeut- schen Armee im Weltkriege bleiben für alle Zeiten mit dem Namen Euer Exzellenz un trennbar verbunden. — Mit Stolz erfüllt es uns alte Soldaten, in einer Armee gedient und gekämpft zu haben, die einen solchen Feldherrn den ihren nennt. — In Verehrung und Dankbarkeit gez. Reinhard, Oberst a. D. und Führer des Deutschen Reichskriegerbundes .Kyffhäuser'." * Reichskriegsopferführer Oberlindober hat an General Ludendorff folgendes Glückwunschtelegramm ge sandt: „Die in der Nationalsozialistischen Kriegsopfer versorgung vereinigten Frontkämpfer und Kriegsopf,"- entbieten Euer Exzellenz zum 70. Geburtstag ihre auf richtigen Glückwünsche. Diese gelten dem Bezwinger von Lüttich ebenso wie sie den Dank für den rzeldherrn in sich Die" ^Dresden B u n d e s l e i t u n g des VDA. hat an General Ludendorff ein Glückwunsch telegramm gesandt, in dem es heißt: „Dankbar gedenken wir des Mannes, dem gerade auch m den Kriegs,ahren jenseits der Reichsgrenzen immer das Schicksal der aus- landsdeutschcn Volksgenossen am Herzen lag und auf dessen gewaltige Leistungen für Reich und Volk auch unsere auslandsdeutschcn Volksgenossen mit Bewunderung blicken." „Wir gedenken dankbar des großen Soldaten.. Der Reichs» crband deutscher Offiziere gedachte in seiner Verbandszeitschrift mit folgenden Worten des 70. Geburtstages des Generals Ludendorff' „An feinem 70. Geburtstage gedenken wir dankbar des großen Soldaten Ludendorff, insonderheit- seiner treibenden Kraft bei der letzten Heeresvorlage vor dem tapferen Frontsoldaten und energischen taktischen Führers bei Lüttich, des Organisators und Strategen von höchster Initiative und fast übermenschlicher Arbcits-und Willenskraft im ganzen Kriege. Sein Name kann m Deutschland nur mit dem Andenken an den Welt krieg überhaupt vergessen werden." MacvonM Ml nach Ztrela. Weil Eden erkrankt ist — Gegen ein italienisch- französisches Abenteuer. An den Beratungen des englischen Ka binetts am Montag, in deren Mittelpunkt die bevor stehende Konferenz von Stresa stand, nahm Lordsicgcl- bewahrer Eden wegen einer plötzlichen Erkrankung nicht teil. Eden, dem Reichskanzler Hitler seine besten Wünsche für baldige Wiedergenesung übermittelt hat, muß infolge Überanstrengung aus seiner Osteurovareise seinem Herzen nach Ansicht der Arzte für mindestens sechs Wochen Schonung auferlegen. Eden hat daher auch seine Denk schrift nicht ausarbeiten können. Es verlautet in London, daß nunmehr Ministerpräsident MacDonald mit Außenminister Simon nach Stresa fahren wird. Wie es heißt, soll MacDonald, auch im Hinblick aus die Note Mussolinis vom letzten Freitag und die Vorschläge, die er der Kon ferenz unterbreiten werde, den Eindruck gewonnen haben.