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MsdrufferTageblatt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks - — Jeder Rabatlanspruch der Auftraggeber in Konkur» Das Wilskruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Stadt- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und « Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend »-IN « .1 tt- . Betriebsstörungen besteht mriv.^nfprucy auf Lieferung der ZerMng oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung -ingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegl. Anzeigenpreise laut aufliegendcm Tarif Nr. 4. — Nachweisungs-Gebühr. 20 Rpfg. — Dorgeschriebene Erscheinungstage und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit berücksrchngi. - Anzeigen * Annahme LA Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 93 — 94. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 20. April 1935 Ostern. Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschöpsten Lichte, Schick uns diese Morgenzeit Deine Strahlen zu Gesichte Und vertreib durch deine Macht Unsre Nacht- Das ist kein eigentliches Osterlied, und doch ist es mit das schönste, so ganz und gar erfüllt vom christlichen Oster geist. Wie fein und tief verwebt es Irdisches und Ewiges, Außeres und Inneres! Das ist Ostern, was darinnen lebt und webt, christliches Ostern; nicht bloß ein Natur fest, das uns spricht vom natürlichen Auferstehen hinein in neues Vergehen, sondern eben das Fest der wahren Auf erstehung ans allem Tod, hinein in das übernatürliche, unvergängliche Leben, vollkommen in Gott, ewig. Durch diese christliche Osterbotschaft erst wird die Nacht wirklich Vertrieben, die da, wo diese Gewißheit fehlt, doch immer wieder alles Leben, selbst auf seiner lichtesten Höhe, überschattet, ja, gerade auf der Höhe, denn auf der Höhe beginnt ja beim Leben, das bloß irdisch ist, immer wieder der Niedergang. Diesen dunklen Schatten hat die Auferstehung Jesu hinweggohrängt durch den Morgen glanz der Ewigkeit, mit dem sie Menschen und Völker er weckt zu freudigem Leben und fröhlichem Schaffen. Denn gerade damit, daß sie uns die Ewigkeit als letztes Ziel und als höchsten Sinn unseres Lebens offenbart, treibt sie uns in dieses Erdenleben hinein, das Alltägliche und Vergängliche aus den Gedanken der Ewigkeit sinnvoll zu gestalten, kraftvoll zu überwinden, siegreich zu vollenden. Erst wer innerlich erlöst ist von dem Fluch des Vergäng lichen, der Sünde und dem Tod, kann wahrhaft welt überlegen das irdische Leben meistern, kann in dieser Welt leben und doch nicht bloß für diese Welt, ja, der erst kann dieser vergänglichen Welt recht froh werden: ist sie ihm doch durchlichtet vom Glanz der Ewigkeit. Wieviel gerade diechristliche O ste rb o ts ch aft: „Jesus lebt" uns geben, ja, was sie allein uns geben kann, auch uns Deutschen heute, dafür haben wir ein wunderbares Beispiel an der Gestalt, die unser größter Dichter Goethe uns als die Verkörperung des deutschen Suchens und Sehnens geformt hat: an Faust. Um ihn, den Verzweifelnden, ist im Frühling die Natur aufer standen. All das neuerstandene Leben umgibt ihn. Aber für ihn hat es nichts mehr zu sagen, ihn kann „des Früh lings holder, belebender Blick" nicht mit neuem Leben erfüllen. In seiner Verzweiflung greift er — trotz des Frühlings! — nach dem Gist. Da erklingt der Chor der Engel: Christ ist erstanden! Freude dem Sterblichen, Den die verderblichen, Schleichenden, erblichen Mängel umwanden. Dieser Gesang „zieht mit Gewalt das Glas von meinem Munde" — erlöst und erschüttert bekennt er: „Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder!" Nun beglückt auch ihn des Frühlings holdes Leben. „Christ ist erstandenk" Dieser Morgengruß aus der Ewigkeit ist der ewig junge Ostergruß der Christenheit. Mit ihm Hai sie einst die alte ersterbende Welt erweckt zu neuem Leben auf der Erde, mit ihm hat sie immer ihre sterbenden Glieder hingerufen über die schwere Stunde zum neuen Leben in die Ewigkeit hinein. Fallen doch erst mit der Osterbotschaft: „Christ ist er standen!" die „verderblichen, schleichenden, erblichen Mängel", die uns wie Schlangen umwinden oder wie Ketten fesseln, von uns ab. Darum, weil sie die erlösende Botschaft ist, sind wir sie auch den Menschen unserer Zeit, sind wir sie auch unserem Volke schuldig: Ringen wir doch alle, ringt doch unser Volk in heißem Mühen um ein neues, erlöstes Leben in einem neuen, lichten Tag. Hier bricht sein Morgenglanz herein mit diesem Jubelruf: Christ ist erstanden! Ach, daß er recht ausgenommen würde, uns allen, Unserem Volk zum Segen. Ein Morgen bricht an — ach, daß er ein Morgen eines lichten, erlösten Tages würde! In diesem ernsten Wünschen und Hoffen ist das unsere Osterbitter Morgenglanz der Ewiglcn, Licht vom unerschöpften Lich Schick uns diese Morgenzeit Deine Strahlen zu Gesichte Und vertreib durch deine Macht Unsre Nacht! O Sine OfierbvWast -es Leichsbischofs. Der R e ichsbischof hat ein Karfreitag- und Oster wort an die Gemeinden gerichtet, in dem es u. a. heißt: Die B o t schäft v o'm K renz war von Anfang an den Ichsüchtigen ein Ärgernis und den Verstandesklngen eine Torheu und wird es bis ans Ende der Erde bleiben, —le Verkündigung vom Kreuz ist ein Kreuzesweg durch Zwei Jahrtausende. Ist bei der Botschaft vom Kreuz nicht U WM «M MM Düsterer Schatten lag über der Welt. Fein- hatte sich zu Feind gesellt — Jeder willens, im festen Glauben, Dem deutschen Volke die Seele zu rauben. Vier Jahre Krieg, Vernicht, Verderben — Alles umsonst. Deutschland im Sterben. Welten barsten. Volk war verraten. , Einer beweinte Millionen Soldaten: Adolf Hitler, ein deutscher Soldat. Sah das Sterben. Sah den Verrat. Fn seinem Herzen lohte ein Brand: Rette Volk und Vaterland! - Er stand allein und ging seinen Weg Lieber zerschlagene Jugend hinweg. Verhöhnt, verlacht grad wie ein Narr Rang er um Deutschland Jahr um Jahr. Stark wie ein Mann. Unbeugsam. Gerecht. Hart sein Kampf um ein neues Geschlecht. Erst waren es Sieben, dann Hundert, dann mehr. Zuletzt marschierte ein ganzes Heer. Alle für Deutschland, für Volk und für Staat. An der Spitze der schlichte Soldat. Immer voran. Voll Zuversicht, Kraft. stm Glauben an d en Sieg deutscher Blutsbrüderschaft. Sehnen ward Mille, Wille Gewalt. Was niemand glaubte, trat ein, geschah. Es wuchs das Werk. Der Sieg war da. Deutschland erstand in neuer Gestalt. Walter Auerbach. Dir, mein Führer, gist unser Dank! Wagcnborg-Bildmalcrndicnst Ser GeburtStagsruk. Sachsens GliiÜwuiM. Mein Führer! Die sächsischen Volksgenossen gedenken Ihrer am Heu« tigen Tag in aufrichtiger Liebe und Verehrung. Sie dan ken Ihnen aus übervollem Herzen, daß Sie unserem deut« schen Volk Ehre und Ansehen, Gemeinschaftsgeist und Rassegcfühl wicdcrgcgcben haben. In unverbrüchlicher Treue werden sie Ihnen folgen und Ihrem Vorbild nach- cifern. Möge Gottes Segen weiter mit Ihnen sein, damit Sie das begonnene große Werl, Deutschland in eine glück liche und stolze Zukunft zu führen, vollenden können. Reichsstatthalter Martin Mutschmann, für die Sächsische Landesregierung und zugleich für den- Gau Sachsen der NSDAP. * Ser Gentz der Wehrmacht. Berlin, 20. April. Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg schreibt im „Völkischen Beobachter" zum Ge burtstag des Führers und Reichskanzlers: Zum dritten Male begeht heute Adolf Hitler seinen Ge burtstag als Kanzler, zum ersten Male als allein verantwort licher Führer des Deutschen Reiches und damit als oberster Befehlshaber der Wehrmacht. Aus Millionen deutscher Her zen schlägt ihm wärmste Verehrung und Dankbarkeit entgegen. Mit dem Werk Adolf Hitlers auf Leben und Tod vec- Hunden grüßt heute auch die Wehrmacht in ihm den Mann, der mit starker Hand das neue Deutschland der Ehre schuf und aus seinem Paria-Dasein wieder aus den Platz zurückführte, der ihm in der Welt zukommt. Sie grüßt in begeisterter Hin gabe und Treue den Mann, der einst selbst aus ihren Reihen kam und innerlich stets einer der ihren geblieben ist.^ Mit dem persönlichen Eid, den der deutsche Soldat als Waffenträger der Nation beim Heimgange des Reichspräsi denten Generalfeldmarschall von Hindenburg leistete, band er sich und das von ihm durch die Jahre des Niederganges ge rettete Werk unlösbar an den Führer. Mit der allgemeinen Wehrpflicht, die Deutschland seine Wehrhoheit wiedergab, legtr Adolf Hitler die Erziehung der gesamten waffenfähigen Mann schaft vertrauensvoll in die Hände der Wehrmacht. Dank stattet man nicht mit Worten oder Wünschen ab, sondern durch Taten und Leistung. Die deutsche Wehrmacht wird das in sie gesetzte Vertrauen vor ihrem obersten Befehls haber und der Geschichte rechtfertigen durch treue und hin gebungsvolle Arbeit an dem ihr anvertrauten Werk. Mit die sem Gelöbnis grüßt sie dem Führer an seinem heutigen Ehrentag. die Tatsache des Todes, sondern ihre Deutung das Ärgernis, so ist umgekehrt bei der Osterbotschaft die Tat sache der Auferstehung das Ärgernis, während die Deu tung meistens nur zu willig entgegengcnommen wird von der Unsterblichkeitsschnsucht der Menschen. Die O st e r b o t s ch a ft ist nicht dazu da, uns ein wenig mit frommen Illusionen über das Sterben hinweg zutrösten. Die Osterbotschaft täuscht nicht mit dem „ewigen Kreislauf des Lebens in der Natur" hinweg über die Tatsache unserer Vergänglichkeit. Die Ostcrbotschaft fällt das Todesurteil über den Tod. Das alles soll nun aber harte Wirklichkeit für unser Alltagsleben werden. Die Botschaft am Karfreitag und in den Oltertaaen umschließt konzentriert das ganze Ärgernis, aber auch/die beseligende Kraft der frohen Botschaft von Christus als dem Gekreuzigten und Auferstande nen. Wir geben uns keinen Täuschungen darüber hin, wie stark die Auflehnung gegen diese Botschaft in unserem Volke ist — übrigens in allen Zeiten gewesen ist. Um so ernster ist unsere Verantwormng Wie klein wird vor dieser Verantwortung, solch eine gewaltige Bot schaft unserem Volke sagen zn dürfen, alles andere! Es gibt für mich keinen anderen Weg, in der Kirche ins reine zu kommen, als daß die G r ö tz c derBoischafl von Karfreitag und Ostern alles Kleine, was uns trennt, zum Tode verurteilt.