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Trommel «nd Fanfare 71,. s / Ost«rmm» 1W5 Äll^6r ano Älller*Fn8EN^ „Wil«dmff<r Tag-bl-«- Wir wollen Freizeit für den Jungarbeiter! Die Jugend verlangt Freizeit, und dieses Verlangen wird von vielen nicht verstanden. Mancher von den Alten sagt: „Wir hatten auch keine Freizeit und sind auch groß geworden." Solche Leute haben heute noch nicht eingesehen, daß wir im Ausbruch einer neuen Zeit stehen, in einer Zeit und 'n einem Staat, der seine Glieder nicht in einseitig beruflicher Hinsicht ausgebildet schon will, sondern der von jedem einzel nen Entwicklung und Entfaltung aller beruflichen, körperlichen, geistigen und seelischen Fähigkeiten fordert. Die Jugend hat soeben im Reichsberufswettkampf bewie sen, daß sie den Forderungen des Alltags und dem Beruf, der Arbeit, nicht feindlich gegenübersteht, daß sie die Arbeit nicht als notwendiges Uebel betrachtet, wie das die Jugend des ver gangenen Systems getan hat. Sie hat die Arbeit als eine große und ernste Aufgabe im Dienste der Volksgemeinschaft erkannt. Und heute fordert die Jugend Freizeit. Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der eine Jugend ihre Freizeit nicht besser zu verbringen wußte, als auf rauchigen Tanzsälen, im Kino- vder Kaffeehaus. Diese Zeit ist tot. Freizeit in diesem Sinne kennen wir nicht, bei uns ist jede Minute Freizeit ausgefüllt durch Dienst an uns und der Gemeinschaft. Wie wir unsere Freizeit gestalten, zeigen unsere Heimabende. An unseren Heimabenden finden wir uns im kleinen Ka meradenkreis zusammen. In dieser engen Gemeinschaft lernt einer den anderen kennen, der Jungarbeiter den Schüler, der Schüler den Iungbauern, und alle wachsen zusammen zu Ge meinschaften, in denen nur der Kerl und seine Leistung etwas gelten, nicht aber Herkommen, Stand, Beruf und alle die Dinge, die eine vergangene Epoche trennend zwischen die Ju gend eines Volkes schieben wollte. Dann singen wir die Lieder unseres Volkes, alte und neue, und am liebsten die, die aus dem Marschschritt der brau nen Kolonnen in den Jahren des Kampfes geboren wurden. Oder wir hören Berichte aus der Kampfzeit, nicht um uns in Bewunderung der Taten der alten SA. zu verlieren, son dern um unsere innere Bereitschaft und Haltung auszurichtcn an den Taten derer, die ihr Letztes für Deutschland gaben. Diesen Geist der Gemeinschaft, den wir an unseren Heim abenden pflegen, entwickeln wir weiter auf Fahrt und im La ger. Unsere Fahrten haben nichts zu tun mit den Wanderungen der bündischen Jugend, der die Fahrt Selbstzweck und Erfüllung ihrer Sehnsucht gewesen ist. Für uns ist die Fahrt eine Gelegen heit, zu restloser Kameradschaft zusammenzuwachsen, unsere Manneszucht zu schulen, unsere Heimat kennen zu lernen und uns zu unserer Berufsarbeit, zum Leben in den Fabriksälen, Schreibstuben und Schulen den notwendigen Ausgleich zu schaffen. Gerade dieser Ausgleich ist bitter notwendig. Wie man cher Jungarbeiter atmet Tag für Tag die Luft des Fabrik saales, wie manche Arbeiterfamilie wohnt noch in engen, dunk len, ungesunden Behausungen. Es ist dem neuen Staat nicht möglich, für alle diese Familien in einem Jahr gesunde Woh nungen zu verschaffen, aber es muß möglich sein, einen jeden Jungen schon in diesem Jahr für drei Wochen in ein Läger zu bringen, wo er sich die Lungen einmal gründlich voll reine Luft pumpen kann. Für diese drei Wochen Freiheit werben wir in diesen Tagen und Wochen. Die Jungen «aus dem Vogtlande sollen zum Beispiel ihre Freizeit in der Lausitz verbringen, die Lausitzer Jungen im Dogtlande. So wird jeder ein unbekanntes Stück seiner Heimat kennenlernen. Iungengeist und straffe Zucht werden in den La gern herrschen. Drei Wochen lang wird an dem Jungen in nerlich gearbeitet und geformt im Sinne des Reichsjugend führers, der das Jahr 1935 das Jahr der Ertüchtigung ge nannt hat. And wenn die Jungen im Läger auch nicht in Federbetten schlafen werden, und wenn ihnen auch einmal ein frischer Wind um die Nase wehen wird, so brauchen die Eltern doch nicht zu denken, daß ihre Jungen irgendwie gesundheitlichen Schaden erleiden könnten. In jedem Lager wird stets ein Arzt anwesend sein, und dieser wird über die Gesundheit der Jun gen wachen. Jedem dieser Aerzte wird eine Anzahl von ausge bildeten Feldschern zur Seite stehen. Also keine Angst, die Jun gen werden wohl in Anspruch genommen, aber keinesfalls über anstrengt, und die Eltern werden sich freuen, wenn sie ihren Jungen nach drei Wochen gesund und wohlbehalten, aber um vieles gekräftigt und frisch in Empfang nehmen können. So soll ein jeder Junge in diesem Jahr ein Stück weiter- tzebracht werden auf dem Wege zum Nationalsozialismus. Es genügt nicht für die Arbeit, die wir in der Hitler-Jugend lei sten wollen, wenn wir unsere Jungen nur für Stunden oder höchstens einmal für einen Tag zusammenfaffen können. Wir wollen sie länger haben, wollen sie in der Gemeinschaft haben, wollen ihnen Aufgaben stellen, Erft im Lager verschwinden die Hemmungen, die Beruf und soziale Bedingungen jedem ein zelnen auferlegen. Erst dort geht jeder Junge völlig aus sich heraus, und erst dort können wir die Eigenschaften pflegen, die der Führer von jedem Deutschen verlangt: Treue, Pslicht- bewuhtsein und restlosen Einsatz für das Ganze. Wir bitten Sie, Eltern und Lehrmeister unserer Jungen und Mädel, uns in unseren Bestrebungen zu unterstützen. Be stimmt werden auch Sie keinen Nachteil von der Erfüllung dieses Wunsches haben. Drei Wochen Entspannung, drei Wo chen Aufenthalt in Luft, Sonne und Gemeinschaft machen uns wieder frisch und spannkräftig für die Berufsarbeit. Es wird bald die Zeit kommen, wo die Erfüllung dieser Forde rungen selbstverständlich ist. Stemmt euch nicht gegen den Willen der Jugend des Führers: GebtunsFreizeit! (Scherl Bilderdienst.) Der Führer im Ruhrgebiet. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler stattete dem 88jährigen Wirtschaftsführer und Parteigenossen Geheimrat Kirdorf auf dem Streithof bei Mühlheim (Ruhr) einen Besuch ab. Dabei besichtigte er auch einige Industrie- Werke in Bochum und Essen, überall wurde Hitler herzlich begrüßt und umjubelt. Fußball — der Volkssport. Wenn bei einem großen FußballLampf über ein Stadion der stete Wechsel von atemloser Stille und fieber- hoster lauter Erregung hingeht, dann könnte man meinen, dieses Kampsbild und dieses Spiel, das uns alle in seinen Bann gezogen hat, seien aus dem Augenblick heraus, aus dem Geist des Heute geboren. In Wirklichkeit aber ist das Fußballspiel, das den Sonntagen der großen und der kleinen Städte das Gepräge und den deutschen Jungens die gleichgerichtete Sehnsucht gibt, uralt. Dies beweist z. B. die Abbildung eines altattischen Grabreliefs in dem Olympiahest Nr.5 „Fußball", der 26 Cinzelheste umfassend und alle wichtigen Sportarten an Hand reichen Bildschmucks behandelnden Olympia-Reihe, dievom Propaganda-Ausschuß „Amt für Sportbewerbung" in Gemeinschaft mit dem Reichssportführer herausgegeben worden ist (erhältlich für nur 10 Rpf. pro Heft in den NS. Organisationen, den Arbeitsstätten oder beim Sport verein). Dieses Relief stellt einen Fußballspieler dar, der seinen Ball in vollendeter sportlicher Balance zum Knie Hinrollen läßt, mit derselben Haltung, mit der Tausende Jahre später auch unsere Balljongleure die Arena zum Entzücken bringen. Die Römer haben sich im „harpastum" ein unerbittliches Kampsballspiel geschaffen. Englische und französische Könige haben Verbote gegen das Spiel er lassen, das ihnen die Leidenschaften ihrer Untertanen zu sehr aufzurühren schien, und so sehen wir auch in dem Fußball-Olympiaheft ein gar derbes mittelalterliches Volks bild, auf dem der Ball mit rauher Ausgelassenheit durch die Londoner Fachwerkhäusergassen getrieben wird, gleich- Hitler-Jugend am Grabe Bertholds. Am Grabe des Fliegerhauptmanns und Freikorpsführers Ru dolf Berthold, der vor fünfzehn Jahren in Harburg von Spar takisten erschlagen wurde, fand auf dem Iwvalidenfriedhof in Berlin eine eindrucksvolle Gedenkfeier statt. In Begleitung der Wachgesolgschaft der Reichsjugendführung „Baldur von Schi rach" marschierte eine EHrenabvrdnung der mainfränkischen Hit ler-Jugend in Stärke von vierzig Mann auf, die aus Würz burg die ihr anvertraute Fahne der „Eisernen Schar Bert hold" mitbrachte. Während das Banner sich über dem Grabe des toten Fliegerhelden senkte, legte Bannführer Schmidt einen Kranz nieder. Wagenborg-Bildmaterndienst sam eine Vorahnung der zündenden Volkstümlichkeit, die einmal gerade dieser Sport in allen Winkeln und Weiten der Erde erhalten sollte. Bis dann in Etons und Westminsters abgeklärter Sportsehnsucht das moderne Fußballspiel erstand, und von dort aus ist dann, wie der Schluß der geschichtlichen Einleitung des Olympia heftes Nr. 5 und geistigen Ueberlegenheit, ist wohl die beste Erklärung gerollt. Unter der großen allgemeinen Geschichte des Fußball sportes steht mahnend und achtunggebietend die kleinere und bescheidenere Historie der Jahre, in denen die Vor kämpfer und Bahnbrecher dieses Spiels in Deutschland am Werk waren. Da tauchten uns aus dem Dämmer einer noch nicht verwischten Erinnerung die ersten ange staunten und verlachten Anhänger in der allzu bunten Sportkleidung auf, die bescheidenen Spielgründe aus lang weiligen Exerzierplätzen, die Arreststrafen, für sportberouschte höhere Schüler, die engen qualmigen Vereinszimmer mit den Unentwegten. So mutet der Siegeszug, den dieses einfache Ballspiel in unserem Land genommen hat, das sich einmal mit allen Gründen der Vernunft und der Un vernunft gegen diesen Sport zu wehren trachtete, fast wie ein Wunder an. Der hohe sportliche, erzieherische Wert des Fußballspieles, der sich namentlich äußerst in dem opferbereiten Einsatz des einzelnen für seine Gemeinschaft in dem Erfordernis einer völligen Körperbeherrschung und geistigen Ueberlegenheit ist wohl die beste Erklärung dafür. Es gibt kaum eine körperliche oder im Sinn des Sports moralische Tugend, auf die ein guter Fußball spieler verzichten kann. Unser Heft zählt auf: Schnelligkeit, Ausdauer, Elastizität, Körperkraft, Wendigkeit, geistige Beweglichkeit und Kühnheit, Kampfwille und Ritterlichkeit. Der Kessel des Riesenstadions, die vollen Plätze der Großvereine, der sonntägliche Aufmarsch eines Heeres von Anhängern, die Parade der Autokolonnen und der Park plätze, das alles sind nur die äußeren Siegeszeichen. Da neben aber webt der stille Zauber dieses Spiels verborgen hinter Häuserwällen der Großstädte, des Landes. Der Ball springt im Schatten alter Gassen herum, wenn die Jungens kaum von der Schule zu Hause sind, und auch am Stadtrand zwischen Fabrikkasemen und Lagerhäusern, und was im Augenblick der Entscheidung im internatio nalen Großkampf die geballte Leidenschaft der Hundert tausend ist, das ist da draußen mit der gleichen Kraft und der gleichen Berechtigung die besessene Liebe der Jugend. Dort wachsen dann auch, wie es im Olympiaheft Nr. 5 steht, „seit Jahrzehnten die kommenden Meister auf den kleinen Spielplätzchen, die zwischen den Häuservierteln träumen". Eine Fußballmannschaft muß in sich den Geist der Kameradschaft tragen. Feindschaft und Neid zwischen den Spielern verderben die Kampfkraft, man spürt jede Dis sonanz am Lauf des Balles, denn äußere Harmonie i'st auch hier nur der Ausfluß der inneren. Daher ist auch „selbstsüchtige Einzelgängerei", wie das Olympiaheft sagt, eine schwere Sünde wider den Geist harmonischen Zusam menspiels, nur die disziplinierte Selbstlosigkeit und Selbst zucht führen zum Ziel. So ist dieses Spiel mit dem Ball auch eine harte moralische Schule. Unbegrenzt sind die technischen Variationen des Fuß ballspiels, unerschöpflich die Möglichkeit künstlerischer Ball behandlung. Nur die ganz großen Fachleute vermögen die letzten Feinheiten akrobatisch hochgezüchteter Ballkunst zu erkennen und die geistige Reife ausgeklügelter Taktik auszukosten. Ueber die vielen Färbungen der Spieltech nik erzählen die technischen Winke im Olympiaheft im Plauderton. Die letzte Erfüllung und die eindrucksvollste Schau im Fußballsport ist das Länderspiel, der Kampf der Na tion, weil er in den 90 Minuten des Harrens und Bangens über die Mannschaft hinaus das Zusammengehörigkeits gefühl um ein ganzes Volk zu schlingen vermag. Wann können Atem und Herz so im gleichen Takt fliegen, wie wenn ein Häuflein deutscher Zuschauer sich im Ausland um einen Fußballsieg sorgen? Wenn am Schluß des Olympiahestes als ein Zukunftsbild steht, daß die deutsche Fußballmannschaft zum olympischen Entscheidungsspiel an treten möge, „während auf den Rängen und den Wäl len des olympischen Stadions die Menschenmauern der deutschen „Zuschauer" des Sieges harren, dann ist das eine Verneigung vor der Erhabenheit brüderlicher Volks gemeinschaft bei dem aufregendsten aller sportlichen Kämpfe. Auf, hebt unsre Fahnen! Auf, hebt unsre Fahnen in den frischen Morgenwind, laßt sie wehn und mahnen die, die müßig sind! Wo Mauern fallen, bau'n sie andre vor. uns auf, doch sie weichen alle unserm Siegeslauf. Soll'n Maschinen wieder schaffend ihre Räder dreh'«, sollen deutsche Brüder bess're Zeiten seh'n, muß unser Strebe« danach unermüdlich sein, muß ein neues Leben sie für uns befrei'n! Wir sind heut' und morgen! Alles, was die Zeit erschafft, ist in uns verborgen, bildet uns're Kraft. Stürmen und Baue«, Kampf und Arbeit unentwegt wird in uns zum Pfeiler, der I die Zukunft trägt.