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Oie dreifache Kindesmörderin vor Gericht. Prozeß gegen Frau Jünemann. — Wie die Kinder verhungerten. Dor dem Berliner Schwurgericht begann die aus drei Tage berechnete Verhandlung gegen die 24jährige Frau Charlotte Jünemann, die wegen Er- «ordung ihrer drei Kinder angcklagt ist. Wie erinnerlich, waren die drei Kinder der un menschlichen Mutter in der Kellerwohnung im Nordosten Berlins am Sonntag, dem 3. Februar, von Nachbarn, die durch das Wimmern der Kleinen auf merksam geworden waren, in völlig verwahrlostem Zu stande aufgefunden worden. Die beiden Kleinsten, der l Njährige Wolfgang und die vier Monate alte Ingeborg, waren bereits an Entkräftung g e st o r b e n. Der Z^jährige Bernhard starb dann trotz aller ärztlichen Bemühungen vier Tage später im Krankenhaus. Oie Mutter im Cafe — die Kinder verhungern. Aus den Dialogen zwischen dem Vorsitzenden und der Angeklagten fallen Streiflichter auf die Lebensart der Jünemanns. Sie müssen in einem geradezu unvorstell baren Schmutz in der Wohnung dahinvegetiert haben. Die Frau war nicht für Sauberkeit. Die Frau kümmerte sich nicht um die Kinder. Dafür besuchte sie lieber Kaffeehäuser Eines Tages nun bekam der Mann einen Tobsuchts - anfall, der bei ihm eine Geisteskrankheit entdecken ließ. Man brachte ihn in die Irrenanstalt, und nun war die Frau vollkommen haltlos. Sie besuchte weiterhin Cafss und trieb sich herum. Die Kinder werden schon damals ein grauenvolles Leben geführt haben. Es ist aktenmäßig festgestellt, daß Frau Jünemann Unterstützungsgelder dazu verwandt hat, zunächst einmal am Abend des Zahltages mehrere Cafss zu besuchen, dort Wein und Torten zu genießen und Liköre für die Kapelle auszugebcn. Etwas Lebensmittel für die Kinder will sie auch gekauft haben. Es blieb übrig — eine Mart. Mit dieser Mark ging Frau Jünemann auf einen B a l l, wo sie sich mit einem neuen Freund tresfen wollte. Nun erzählt Frau Jünemann, daß dieser sie hätte heiraten wollen. Die Kinder wären dabei im Wege gewesen. Deshalb mußten sie aus der Welt geschafft werden. Frau Jünemann ließ sie einfach ver hungern! Auf did Frage des Vorsitzenden, ob sie Mitschul- tz i g e an der furchtbaren Tat habe, erklärt sie unter vielem Zögern, daß ihr Geliebter sie angestiftet hätte. Er hätte ihr auch die Schlüssel zur Wohnung fort- genommen, so daß sie die Wohnung nicht mehr hätte be treten können. Weinend ruft sie aus: „Er hat es ge wollt, daß die Kinder weg kamen, und ich habe es aus geführt. Ich habe immer nur an diesen Mann gedacht uns alles getan, was er von mir verlangt hat." Neues aus aller Well. Starkes Erdbeben in Polen. Wie aus Zakopane gemeldet wird, ereignete sich dort nachts ein starkes Erdbeben. Nach einem dumpfen Krachen erzitterte die ganze Ortschaft und eben falls die ganze Umgebung von Zakopane. >)" den Häusern verschoben sich die Betten um mehrere Zenti meter, und die Schlafenden flogen regelrecht in die Hohe. Eine so starke Erschütterung wurde in Polen bisher noch nicht beobachtet. Das Beben war übrigens am Tage vorher und nachher von kleineren Erdcrschüttcrunycn begleitet. Flugzeugabsturz in Mexiko Sechs Personen verbräm,t In der Nähe von Jalapa im Staat Veracruz stürzte aus unbekannten Gründen ein Flugzeug ab und ver brannte. Der Pilot und fünf Passagiere fanden hierbei den Feuertod; die Leichen konnten nicht identifiziert werden. Hungersnot im Jangtse-Gebiet Nach einem amtlichen Bericht von Vertretern der Kom mission zur Bekämpfung der Dürreschädcn leiden in dem Pangtsc-Gebiet zwischen Nanking und Jtschang zwölf Millionen Menschen Hungersnot. Der Nahrungsmittelmangel ist eine Folge der großen Trockenheit im vergangenen Jahr. Zweite Versuchsfahrt des „Graf Zeppelin". Das Luft schiff „Graf Zeppelin" unternahm auch am Dienstag ivieder eine mehrstündige Versuchsfahrt über dem Boden- scegebiet und der Schweiz unter Führung von Kapitän Schiller, bei der Meß- und Peilversuche gemacht wurden. Reue nach fünfzig Jahren. Eine Einwohnerin von Sensburg erhielt dieser Tage einen Brief einer ehe maligen Angestellten, die vor etwa fünfzig Jahren bei ihr beschäftigt war. Der Brief, in dem die Schreiberin ihrer ehemaligen Herrin mitteilte, daß sie ihr vor fünfzig Jahren fünf Mark gestohlen habe, enthielt zwanzig Mark mit der Bitte, die restlichen fünfzehn Mark der Wohlfahrt zu überweisen. Todesfall an Bord des Panzerschiffes „Deutschland". Am 24. März starb an Bord des Panzerschiffes „Deutsch land" auf hoher See an schwerer Blinddarmentzündung ver Oberheizer August Hosp aus Konstanz am Bodensee. Er wurde am 25. März feierlich dem Meere übergeben. 48 Mark für ein Pfund Schinken im — Sowjet- Paradies. Das Volkskommissariat für Ernährung ver öffentlicht eine Preisliste für Wursterzeugnisse in der Sowjetunion. Danach kostet ein Kilogramm Wiener Würstchen 28 Mark, Schlackwurst 24 Mark, ein Kilogramm Schinken 48 Mark, ein Kilogramm Gänsebrust 38 Mark. Die Todesbahn der Sandstürme in USA. Unauf hörliche Sandstürme toben weiter über Oklahoma, Kolo- rado, Kansas, Arkansas und Texas. In Südostkolorado werden hunderttausende mit Flugsand meterhoch bedeckte Hektar Land als für 100 Jahre total verloren angesehen. Allein von hier müssen 50 000 Stück Vieh, die vor Hunger zu schwach zum Fußtransport sind, mit der Eisenbahn und Lastautos nach Weidegründen abtransportiert werden. Ein Berg sinkt in sich zusammen. Schon vor einigen Jahren konnte man am Potzenberg bei Wyler im deutsch-niederländischen Grenzgebiet die eigenartige Fest stellung machen, daß der Berg immer niedriger wird. In den letzten Tagen ist der Berg zu einem großen Teil wieder um 3 bis 4 Meter gesunken. Hohlräume, die sich unter dem Berg befinden müssen, scheinen die Ursache zn sein. Ein Haus, das auf dem Berge steht, ist nur noch 14 Meter vom Rand des Einbruchs entfernt. Urteile des sächsischen Sondergerichtes Scharfe Strafen gegen Verleumder Das Sondcrgcricht für das Land Sachsen in Freiberg hatte zwei Fälle von Verbreitung unwahrer Behauptun gen über die Regierung des Reiches und die Führer der NSDAP abzuurteilen, die über das Maß unverantwort licher, aber im Grunde lächerlicher Schwätzereien recht beträchtlich hinausgingen und dementsprechend ihre ver diente Sühne fanden. Robert Falke aus Chemnitz Wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er die führenden Männer der Regierung der Unterschlagung be zichtigte und ihnen ehrlose Handlungen nachgesagt hatte. Da er sein vor der Polizei abgelegtes Geständnis wider rief und sich aufs Leugnen verlegte, wurde ihm die Unter suchungshaft nur teilweise, und zwar in Höhe von einem Monat, angercchnet. — Weit schlimmer noch stand es in, zweiten Fall. Der Angeklagte Georg Fuhrmann ist eine jener Erscheinungen, die von der SPD zur KPD hinüberwechselten und dann auf dem Umweg über die Tcutschnationalc Volkspartei den Zugang zur SA fan den. Dort setzte er seine Wühl- und Hetzarbeit fort, indem er nicht wiederzugebende Behauptungen über den Führer verbreitete, den Reichsstatthalter Mutschmann der Unter schlagung bezichtgte und in mehreren Fällen Verleum dungen schwerster Art aufstellte. Eine Gesamtstrafe von zwei Jahren Gefängnis war das Mindeste, was als Sühne ausgeworfen werden mußte. Der Angeklagte versuchte, mit maßloser Redseligkeit seine Vergehen zu verschleiern; deshalb wurde ihm auch nur ein geringer Teil der Unter suchungshaft angercchnet. Abrechnung mit dem Shffemmndfunk. Beginn der Plädoyers in dem großen Prozeß gegen Magnus und Genossen. Im großen Rundf unkprozctz in Berlin be gannen unter starker Anteilnahme des Publikums die Schlußvorträge der Staatsanwaltschaft. Als erster der drei Anklagevertreter ergriff Oberstaatsanwalt Dr. Rei mer das Wort. Er geißelte in scharfen, zum Teil sehr sarkastischen Ausführungen die Zustände im deutsche« Rundfunk der Systemzeit, wobei er besonders die Verant wortung betonte, die Dr. Bredow und Dr. Magnus als die „Diktatoren" des ganzen Rundfunkwesens zu tragen hätten. Schon um die Jahreswende 1927/28 gestaltete sich die damals noch im Anfang befindliche Korruption im Rundfunk zu voller Blüte. Sie wurde begünstigt durch die günstige finanzielle Entwicklung des Rundfunks, dessen Einnahmen in die Millionen gestiegen waren. Diese Tatsache machten sich die Angeklagten und auch Knöpfke, der sich dem irdischen Richter entzogen hat, zunutze. Es wurden Gehälter und Tantiemen von Jahr zu Jahr in einer Weise erhöht, daß im Vergleich damit ein Ministergehalt geradezu als eine spär liche Entlohnung bezeichnet werden muß. Dennoch reichten selbst die erhöhten Gehälter und Tan tiemen nicht aus, um die Bedürfnisse der Rundfunk gewaltigen zu decken. Herr Flesch, dessen „dürftiges" Gehalt nur 48 000 Mark jährlich betrug, konnte nicht ein mal feine Wohnungs- und Garagenmiete voll bezahlen. Reichssender Leipzig. Donnerstag, 28. März. Leipzig:Welle382,2. — Dresden:Welle2P3,S. 6.05: Mitteilungen für den Bauer. * 6.15: Aus Berlin: Funkgymnastik. * 6.35: Aus Berlin: Musik am Morgen. * 8.00: Aus Berlin: Funkgymnastik. * 8.20: Morgenmusik auf Schallplatten. 4- 9.00: Sendepause. * 10.00: Wetter und Wasserstand, Wirtschaftsnachrichten und Tagesprogramm. 4- 10.15: Vom Deutschlandsender: Schulfunk: Volkslicdsingen. * 11.30: Zeit,-Nachrichten und Wetter, 4- 11.45: Für den Bauer. 4- 12.00: Mittagskonzert. 4- 13.00: Zeit, Nachrichten und Wetter. 4- 13.ld: Märsche und Walzer (Schallplatten). 4- 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. 4- 14.10: Modest Petro witsch Mussorgsky (Schallplatten). 4- 14.50: Sendepause. * 15.00: Erlebnisse auf der Landstraße. Kleine Episoden aus dem Wanderleben eines Unbekannten. 4- 15.20: Der Techniker Rudolf Siegismund Blochmann. >4 15.40: Wirtschastsnach- richtcn. 4- 16.00: Rachmittagskonzert des Funkorchesters. * 17.00: Walter Niemann spielt aus eigenen Klavierwerken Walzer und Tangos. 4- 17.30: Berufung und Erkenntnis. * 17.50: Wirtschaftsnachrichten, Zeit und Wetter. * 18-00: Deutsche Erzeugungsschlacht. 4c 18.10: Das Ende der Sauge tiere. 4- 18.30: Aus Zwickau: „Zum Feierabend." Wir singen und spielen Volksmusik. 4- 19.40: Aus dem Arbeitsgebiet der Thüringer Mundartforschung. 4- 20.00: Nachrichten. 4- 20.10: Aus Berlin: Tanz ohne Pause. Willi Glahe mit seiner Ka pelle. 4- 22.00: Nachrichten und Sportfunk. 4- 22.20: Früh lingsanfang. Sozusagen eine Sonvermeldung. 4- 23.00 bi» 24.00: Aus Breslau: Reichssendung: Zeitgenössische Mu,L Oeutschlandsender. Donnerstag, 28. März. Deutschlandsender: Welle 1570,7. 6.00: Wetterbericht. 4- 6.05: Tagcsspruch. 4- 6.15: Funk- aymnastik. 4c 6.30: Guten Morgen, lieber Hörer! 4- 8.45: Lcibcsübung für die Frau. 4- 9.00: Sperrzeit. 4- 9.40: Haus wirtschaft — Volkswirtschaft. 4c 10.00: Neueste Nachrichten. 4- 10.15: Volksliedsingcn. 4c 10.55: Körperliche Erziehung 4- 11.15: Deutscher Secwetterbericht. 4- 11.30: Der Bauer spricht — Der Bauer hört. — Anschließend: Wetterbericht. 4- 12.00: Düssel dorf: Operettenkonzert. 4- 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. 4- 13.00: Glückwünsche. 4c 13.45: Neueste Nachrichten. 4- 14.00: Allerlei — Von zwei bis drei. 4c 14.55: Programm hinweise, Weiter- und Börsenberichte. 4- 15.15: Deutsche Dichte- rinnen der Gegenwart. 4c 15.45: Funker auf hoher See. 4c 16.00: Pforzheim: Nachmittaskonzert. 4- 17.30: Männer machen die Geschichte. 4- 17.55: Klavierwcrke von Robert Schumann. 4c 18.30: Für deutsche Mädel. 4- 18.45: Drei alte Schmiede erzählen. 4- 19.00: Und jetzt ist Feierabend! Von der Wolga bis zum Ebro. 4- 20.00: Kernspruch. — Anschließend Wetter- bericht und Kurznachrichten des Drahtlosen Dienstes. 4c 20.10: Aus berühmten Opern. — In der Pause 20.55: Der Anekdoten jäger. 4c 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 4- 22.40: Deutscher Seewetterbericht. 4- 23.00 bis 24.00: Breslau: Reichs sendung: Zeitgenössische Musik (IV). v« No» vsn kin^dslftsusiromem aus cism nörcsticstsn Lcstwscksu VON s- uA 08^811 vlti SlMUn-VMig XSnIg-brü» t«. lUj „Auskünfte! Wer weiß, vielleicht hat er Papiere deines Vaters in den Händen, die über den Besitz bestimmen, wenn das Geschlecht der Olstenna ausgestorben ist." „Mir ist nichts davon bekannt! Aber gut ... wir werden telegraphieren!" „Deines Vaters Zimmer liegt unangetastet ... un bewohnt?" „Ja!" „Hast du schon einmal deines Vaters hinterlassene Papiere durchgesehen?" „Nein!" . „Das müssen wir tun, Arve!" „Versprichst du dir was davon?" „Ich weiß es nicht! Ich habe nur das Gefühl, irgendwo in der Geschichte der Olstenna ist ein Punkt; wenn man den kennt, dann weiß man, wo der Mörder des Geschlechts sitzen kann. Wir müssen die Papiere, die deine Brüder, deine Schwester hinterlassen haben, durchsetzen. Wir müssen die Chronik der Olstenna studieren, die alte Bibliothek durch setzen. Wir müssen den Bauplan des Schlosses studieren, um festzustellen, ob es getzeime Zugänge gibt, denn wir müssen damit rechnen, daß der Wolf im Schlosse war. Natürlich be steht auch die Möglichkeit, daß die Fährte künstlich angebracht worden ist. Alles das müssen wir untersucht" " „Ich bin einverstanden, Henry!" „Dann komm, Arve!" * Im Schreibtisch des alten Grafen von Olstenna finden sie wenige Papiere vor, die vorbildlich geordnet in den Fächern liegen. Sie enthalten nichts von Belang. Unter den Papieren finden sie aber auch eine Photo graphie, die Benthams höchstes Interesse erregt. Das Bild zeigt ein schönes Lappenmädchen, nicht reinrassig, aber eine Schönheit ganz seltener Art. „Wer ist das?" fragt Bentham. „Ich weiß es nicht!" erklärt Arve. „Ich nehme das Bild an mich." „Wie du willst. Ich kann mir ja nicht denken, was das Bild nützen soll, aber nimm es." Sie hoffen, ein Tagebuch zu finden, aber davon ist nirgends eine Spur. Dann setzen sie die Sichtung der Papiere der übrigen Familienmitglieder fort, ohne etwas Wichtiges zu entdecken, das ihnen einen Hinweis gibt. „Meine Schwester Greta hat ein Tagebuch geführt", er klärt Arve, „ich weiß es ganz bestimmt!" „Es ist nicht da! Vielleicht in der Bibliothek? Wir wollen suchen." Die Bibliothek auf Olstenna ist äußerst kostbar. Der alte Herr hatte die Sammelleidenschaft seiner Vorfahren im gleichen Maße gehabt und kostbare Wiegendrucke für sie er worben. Bentham versteht davon nichts. Aber er ahnt, daß die Schätze Hunderttausende von Kronen wert sein können. Fach für Fach wird untersucht, aber nirgends findet sich etwas von dem Tagebuche Gretas. Mit dem größten Interesse studiert Bentham die Pläne des Schlosses, aber bald erkennt er, daß Schloß Olstenna baulich kaum Geheimnisse birgt. Es hat einmal vor zwei hundert Jahren ein unterirdischer Gang aus dem Schlosse geführt, aber dieser Gang besteht nicht mehr. Bentham kennt ihn, er ist eingefallen, und man kann heute noch an Hand der Senkung im Gelände sehen, wo sich der einstige Gang hingezogen hat. Es ist also nicht möglich, daß der Wolf auf irgendeine geheime Weise ins Schloß gekommen ist. Das Ergebnis der Untersuchung ist sehr mager. * „Tärgade!" Der alte Iagdmeister kommt eben aus dem Zwinger und sieht Beniham freundlich an. „Herr Bentham?" „Schau' dir einmal dieses Bild an, Tärgade! Sag' mir, wer es ist." Lange betrachtet es Tärgade, dann schüttelt er den Kopf. „Eine Lappin ... eine schöne Frau! Ich weiß nicht, wer es ist." „Schade! Es hätte mich sehr interessiert!" Eben tritt Bärilak langsam aus dem Schlosse. Tärgade sieht ihn. „Herr, fragen Sie den Bärilak! Vielleicht kann er sage«, wer es ist!" „Ein guter Gedanke, Tärgade!" Bentham nickt ihm freundlich zu und winkt dem großen Jäger. „In den Wald, Bärilak?" fragt er sehr freundlich. „Ja, mein Bruder! Der große Wolf läßt mir nicht Ruhe! Ich fühle, daß er nicht weit von uns ist! Er um lauert uns." „Bärilak, schau' dir dieses Bild an. Kannst du mir sagen, wer es ist?" Bärilak sieht die Photographie an. Für einen Moment scheint es Bentham, als wenn er zusammenzucke, aber er bleibt ganz ruhig. „Ich weiß nicht, wer diese Frau ist!" „Schade!" Bentham seufzt auf. „Wen kann ich noch fragen? Vielleicht kann mir Sumi Auskunft geben?" „Kaum, mein Bruder! Wäre sie von unserem Stamme, ich würde sie kennen." Er nickt Bentham zu und schreitet weiter. Nachdenklich sieht ihm der junge Engländer nach. Am Nachmittag trifft Märtjä ein, die schöne Lappin, mit ihrem Freunde aus Paris, dem Marquis Victor de Rovinot, einem Manne in den Dreißig mit tiefschwarzem Haar und ebensolchen dunklen Augen. Sehr lebhaft wirkt er, wie ein Südfranzose, ist aber gebürtiger Pariser, und die Güter des Marquis liegen in Ostfrankreich und bestehen zum größten Teile aus ergiebigen Kohlengruben. Der bestangezogene Mann von Paris ... hat Olstenna einmal gesagt, und er hat recht, denn der Marquis wirkt wie aus einem Modejournal herausgeschnitt"n. (Fortsetzung folgt.)