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MsdrufferTageblatt Wilsdruff-Dresden Nr. 65 — 94. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 18. März 1935 An das deutsche Bolk! ihrer Mittel: 59 8S7 130 558 31 470 6 007 000 243 937 28 001 4 390 38750 000 16 550 000 60 400 000 491 000 000 Der 16. März dieses Jahres ist ein h i st o r i s ch e r Tag von allererster Bedeutung geworden, denn an die sem Tage ist die erste große Liquidationsmaßnahme des Versailler Diktats erfolgt, durch die die größte Schande dieses Diktats endgültig gelöscht worden ist. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hiller hat aus den Auf rüstungen der anderen Staaten für Deutschland die Folge rung gezogen, und er hat durch Einführung der allge meinen Wehrpflicht und durch ein Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht die Verteidigungsmatznahmen er griffen. die das deutsche Volk angesichts der Weltauf rüstung von ihm erwartete. Der Führer unterbrach am Freitagnachmittag seinen 37 600 t Pulver, 79 500 MunitionSleersn, 212 000 Fernsprecher, 1072 Flammenwerfer. Srankheitsurlaub, kehrte in die Reichshauptsiadt zurück und bat einige Herren des Rcichskabinetts zu einer Be sprechung der internationalen Lage zu sich. Vach diesen Unterredungen wurde am Sonnabendmitkag um ein Uhr ein TNinisterrat zusammenberufen, in dem ein Aufruf an das deutsche Volk und das Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht beschlossen wurden. Am Sonnabendnachmittag empfing Reichsminister Dr. Goebbels die Hauptfchriftleiter der Berliner Zeitungen und die Vertreter der auswärtigen Presse und gab ihnen den Aufruf der Reichsregierung mit dem anschließenden Gesetz bekannt. Der Aufruf der Regierung hat folgenden Wortlaut: Großkampfschisse, Küstcnpanzer, Panzerkreuzer, kleine Kreuzer, Schul- und Spezialschiff«. Torpedoboote, U-Boote. 31 59 1762 8 982 1240 2199 981,7 8 230 350 7 300 180 21 12 11 64 OVO 174 000 2500 8 ONO 26 4 4 19 21 83 315 Heer. Geschütze und Rohre, Maschinengewehre, Minenwerfer und Rohre. Gewehre nnd Karabiner, MG.-LSufe, Lafetten, M. W.-Lasetten, Ferner unterlagen der Zerstörungspfkichtr Fahrzeuge aller Art, Gaskampf- und zum Teil Gas schutzmittel, Treib- und Sprengmittel, Scheinwerfer, Visiereinrichtungen, Entfernungs- und Schallmeßgerät, optische Geräte aller Art, Pferdegeschirr, Schmalspur gerät, Felddruckereien, Feldküchen, Werkstätten, Hieb-und Stichwaffen, Stahlhelme, Munitionstransporttnaterial, Normal- und Spezialmaschinen der Kriegsindustrie sowie Einspannvorrichtungen, Zeichnungen dazu, Flugzeug- und Luftschiffhallen usw. Nach dieser geschichtlich beispiellosen Erfüllung eines Vertrages hatte das deutsche Volk ein Anrecht, die Einlösung der eingegan- gencn Verpflichtungen auch von der anderen Seite zu er warten. Denn: 1. Deutschland hatte abgerüstet. 2. Im Friedcnsvertrag war ausdrücklich gefordert worden, daß Deutschland abgerüstet werden muffe, um da mit die Voraussetzung für eine allgemeine Abrüstung zu schaffen, d. h.: es war damit behauptet, daß nur in Deutschlands Rüstung allein die Begründung für die Rüstung der anderen Länder läge. 3. Das deutsche Volk war sowohl in seinen Regierun gen als auch in seinen Parteien damals von einer Ge sinnung erfüllt, die den pazifistisch-demokratischen Idealen des Völkerbundes und seiner Gründer restlos entsprach. Während aber Deutschland als die eine Seite der Ver tragsschließenden seine Verpflichtungen erfüllt hatte, unterblieb die Einlösung der Verpflichtung der zweiten Vertragsseite. Das heißt: Die hohen Vertrags- schließenden der ehemaligen Sieger- st aalen haben sich einseitig von den Vcr- pflichtungendesVersaillcrVertragesge- löst! Allein nicht genügend, daß jede Abrüstung in einem irgendwie mit der deutschen Waffenzerstörung vergleich baren Maße unterblieb, nein: es trat nicht einmal ein Stillstand der Rüstungen ein, ja im Gegenteil, es wurde endlich die Aufrüstung einer ganzen Reihe von Staaten offensichtlich. Was im Kriege an neuen Zerstörungsmafchincn erfunden wurde, erhielt nunmehr im Frieden in methodisch-wissenschaftlicher Arbeit die letzte Vollendung. Auf dem Gebiet der Schaffung mächtiger Landpanzer sowohl als neuer Kampf- und Bomben maschinen sanden ununterbrochene und schreckliche Ver besserungen statt. Neue Riesengcschütze wurden konstruiert, neue Spreng-, Brand- und Gasbomben entwickelt. DieWcltaberhalltescitdcmwidcrvon Krieg sgeschrei, als ob niemals ein Weltkrieg ge wesen und ein Versailler Vertrag geschlossen worden wäre. Panzerzüge, Tanks, Beobachtungswagen, drahtlose Stationen, Feldbäücreicn, Pontons, Tonnen Ausrüstungsstücke für Soldaten, Sack Ausrüstungsstücke für Soldaten, Pistolen und Revolver, MG.-Schlitten, fahrbare Werkstätten, Flak-Geschützwagen, Protzew, Stahlhelme, Gasmasken, Maschinen der ehem. Kriegsindustrie, Gewehrläufe. k. Lust. 15 714 Jagd- und Bombenflugzeuge, 27 757 Flügzeugmotore. d. Marine. Zerstörtes, abgcwracktes, versenktes oder ausgeliefertes Kriegsschisfmaterial der Marine: Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Poftdestellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. .. „ Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- sÜI U. uMAkAkUd gegen. Im Falle höherer Gewalt '-ob.sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegl. Die Schande von Versailles wird ausgelöscht. Wieder allgemeine Wehrpflicht! EinVolksheerzurSicherungdesFriedens-12Korpskommandosund3k Divisionen Geschosse, Hand- und Gewehrgranaten scharfe Zünder, Handwaffenmunttion, 335000 t Geschoßhülsen, 23 515 t Kartusch-Patronenhülse.., Als im November 1918 das deutsche Volk — ver trauend aufdieindcn 14 Punkten Wilsons gegebenen Zusicherungen — nach vicreinhalb jährigem ruhmvollen Widerstand in einem Kriege, dessen Ausbruch es nie gewollt hatte, die Wassen streckte, glaubte cs, nicht nur der gcguältcn Menschheit, sondern auch einer großen Idee an sich einen Dienst erwiesen zu haben. Selbst am schwersten leidend unter den Folgen dieses wahn sinnigen Kampfes, griffen die Millionen unseres Volkes gläubig nach dem Gedanken einer Neugestaltung der Völkerbeziehungcn, die durch die Abschaffung der Geheim nisse diplomatischer Kabincttspolitik einerseits sowie der schrecklichen Mittel des Krieges andererseits veredelt werden sollten. Die geschichtlich härtesten Folgen einer Niederlage erschienen vielen Deutschen damit geradezu als notwendige Opfer, um einmal für immer die Welt von ähnlichen Schrecknissen zu erlösen. Die Idee des Völkerbundes hat vielleicht in keiner Nation eine heißere Zustimmung erweckt als in der von allem irdischen Glück verlassenen deutschen. Nur so war es verständlich, daß die manchem geradezu sinnlosen Bedingungen der Zerstörung jeder Wchrvoraus- fetzung nnd Wchrmöglichkeit im deutschen Bolle nicht nur angenommen, sondern von ihm auch erfüllt worden sind. Das deutsche Volk und insonderheit seine damaligen Regierungen waren überzeugt, daß durch die Erfüllung der im Versailler Vertrag vorgcschriebenen Entwaffnungs- bcstimmungen entsprechend der Verheißung dieses Vcr- träges der Beginn einer internationalen allgemeinen Ab rüstung eingcleitet und garantiert sein würde. Denn nur tn einer solchen zweiseitigen Erfüllung dieser gestellten Aufgabe des Vertrages konnte die moralische und vernünf tige Berechtigung für eine Forderung liegen, die einseitig auferlegt und durchgeführt zu einer ewigen Diskri minierung und damit Minderwertigkeit s- erklärung einer großen Nation werden mußte. Damit aber könnte ein solcher Fricdensvcrtrag niemals die Voraussetzung für eine wahrhafte innere Aussöhnung der Völker und einer dadurch herbeigeführten Befriedung der Welt, sondern nur für die Aufrichtung eines ewig weiterzehrenden Hasses sein. Deutschland hat die ihm auferlcgten Ab rüstungsverpflichtungen nach den Feststellun gen der Interalliierten Kontrollkommission erfüllt. Folgendes waren die von dieser Kommission bestätigten Arbeiten der Zerstörung der deutschen Wehrkraft und Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannlmachungen der Amtshauptmannschast Meisten de-: rat- zu Wilsdruff, de- Forstreulam,- Tharaud, und de- Finunzumls Raffen behardttcherl-it- bestimmte Bla« Nach der historischen Sitzung der Reichsregierung am 16. Mär, Präsident Gormg die Reichsminister Kerrl von Das Reichskabinett nach der historischen Sitzung vom 16. 3. Neurath, der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler 1935, in der die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht sekretär Dr Ammers Re'chswe^mm.ster von B ombe g o e beschlossen wurde: (von links) die Reichsminister Dr. Frank Re,chsminsster ^. Schacht, Dr Gurtn^ . und Dr. Goebbels, Staatssekretär Dr. Meißner, Reichsminister - Krosigk Darre, Freiherr Eltz Dr. Frick, Minister Popitz, Reichsminister Rust, Minister- Staatssekretär Funk. Wagenborg-B,ldmatcrndicnst alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks durch Fernruf übcrmiL FerNsple lh 0 r ' Amt « 8ür d,e RichUgkciN der men wir keine «cwähr. — I S- - -U 0 e . ^vl>^0rUfs Pik, t) letien Anzeigen übeeneh. er-ischi. wenn der Betrag durch ji.age enrgezagen ^ werden muff ^-r bee AuLuA^^