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Wilsdruffer Tageblatt : 15.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193503151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19350315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19350315
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-03
- Tag 1935-03-15
-
Monat
1935-03
-
Jahr
1935
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.03.1935
- Autor
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Geschützte Vorfrühlingspflanzen. Waldränder, Täler und Hange sind jetzt allenthalben mit dem Silbergrau der Mai - kätzchen geschmückt. Zur Vermeidung von Unannehmlich keiten und auch Strafen sei auf das Verbot hingewiesen, diese unberechtigt zu entfernen. Cs sind nicht nur die Wünsche des Naturschützers, sondern auch der Wirtschaft hei dem Verbot berücksichtigt worden, da die Weidenkätzchen mit Honig und Blütenstaub die erste Bienennahrung darstellen. — Gleich falls geschützt sind die auch jetzt blühenden Leberblüm chen, die Märzenbecher und der giftige, leuchtend rote Seidelbast oder Kell er hals. Während als Märzen becherstandort allgemeiner nur das Polenztal bekannt ist, fin den sich die beiden anderen Pflanzen noch weit verbreitet, wenn auch gegen früher stark zurückgegangen. Das Leber blümchen gehört mit zum schönsten Frühjahrsschmuck und kann an besonnten Hängen in Busch und lichtem Wald weite Strei ken blau färben. Der Seidelbast findet sich in ganz Sachsen zerstreut, vor allem an Waldrändern als etwa knie- bis meter hoher Strauch. Seine leuchtenden Blüten brechen direkt aus der Rinde seiner Zweige hervor und bedecken diese nicht. Den Schutzvorschriften nachkommen ist auch Dienst am Daterlande. Die Eebäudefchäden im Februar 1935. Nach der vorläufi gen SchadenzusammcnsteNung für den Monat Februar 1935 bei der Sächsischen Landes-Brandversicherungsanstalt, Abtei lung für Gebäudeversicherung, belief sich im Berichtsmonat die Anzahl der gemeldeten Schäden auf 250 (Februar 1934: 195), die annähernde Schadensumme auf 206 000 (300000) RM. Hierzu kommen noch 30 (25) Prozent Teuerungszuschlag. Bebarfsbescheinigungen für unedle Metalle. Handwerks- und Gewerbebetriebe, soweit sie zur Gewerbekammer Dresden beitragspflichtig sind, haben ihren Bedarf an unedlen Roh- metallen für Monat April bis spätestens zum 20. März 1935 auf den von der Kammer zu beziehenden Vordrucken bei der Kewerbekammer Dresden-A. 1, Grunaer Str. 50, einzurei chen. Für die Meldung kommen nur unedle Rohmetalle (Blei, Kupfer, Nickel, Zink und Zinn und ihre Legierungen) in an- vsrarbeitem Zustande (z. B. in Form von Barren, Blöcken, Kathoden, Körnern, Masseln, Mulden, Platten, Würfeln, Ano den jeder Art, gewalzte, gegossene und Gitteranodcn sowie Lötzinn, Lagermetall und ähnliche Legierungen in sogenannten Stangen oder Stengeln) in Frage. Zu beachten ist, daß für Kleinstverbraucher jetzt für den Bezug einer Reihe von un edlen Rohmetallen Freigrenzen geschaffen worden sind. Sie betragen z. B. für Lötzinn 3 Kilogramm, für Lagermetall 10 Kilogramm. Jeder Kleinverbraucher kann — ohne im Besitz einer Bedarfsbescheinigung zu sein diese Freigrenze im Ka lendermonat bis zu drei Malen in Anspruch nehmen, wenn dadurch die ihm auf Grund der Verbrauchsregelung züstehcnde Menge nicht überschritten wird, andernfalls hat auch er An trag auf Anstellung einer Bedarfsbescheinigung zu stellen. Nur bei Einhaltung der vvrgeschriebenen Meldefrist wird es mög lich fein, rechtzeitig in den Besitz des Metallbedarfs für April 1935 zu kommen. Fritflicgengefahr — daher zeitige Getreidesaat! Die star ken Fritfliegenschäden im Herbst 1934 lassen vermuten, daß auch die diesjährigen Sommersaaten stärker als sonst von den Larven der Fritfliege befallen werden. Die beste Vorbeugungs maßnahme ist eine zeitige Frühjahrssaat, da die jungen Pflan zen dann beim Auftreten der Fliege kräftig genug entwickelt sind, um den Schaden besser überstehen zu können, Oe nach Höhenlage und örtlichen Verhältnissen des Anbauortes ist na türlich der geeignete Saattermin verschieden. Andere Gegen maßnahmen sind in einem Merkblatt angeführt, das von der Staatl. Hauptstelle für landw. Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2, gegen Einsendung des einfachen Briefportos kostenlos bezogen werden kann. Die beste Zeit zur Dlutlausbekämpfung, wie zur Schäd lingsbekämpfung im Obstbaus überhaupt sind die ersten warmen Tage des Vorfrühlings, d. h. kurz vor beginnendem Knvspen- schwellen. Hat man die Baumkronen mit Obstbaumkarbolineum nach Vorschrift gespritzt, die Stämme und starken Aeste mit Kalkkavbolineumanstrich versehen, gilt es, auch noch die am Wurzelhalse des Baumes im Boden kolonieweise überwintern den Blutläuse unschädlich zu machen. Man legt die Wurzel krone frei, bestreut sie mit Aetzkalk oder Tabakstaub und füllt, bevor die Grube wieder eingeebnet wird, Asche darüber. Dir Blutläuse gehen dadurch zugrunde, während das Spritzen und Pinseln der Kronen allein zur nachhaltigen Blutlausabweyr nicht genügt, da immer neue Besiedlung vom Boden her erfolgt. Näheres über die Frühjahrsbehandlung der Obstbäume teilt gegen Einsendung des einfachen Briefportos kostenlos mit die Staatl. Hauptstelle für landw. Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2, GH. Verhalten bei Notschlachlungen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen hat die staatliche Schlachtviehversicherung nur solche Tiere zu entschädigen, die durch Blutentzichung getötet und daraufhin sofort geöffnet und ausgenommen worden sind. Nun kommt es aber in Fällen, in denen ein Tier sofort abge stochen werden mußte, sehr ost vor, daß ein Fleischer zur Aus schlachtung nicht sogleich zu erlangen war. Hier darf aber gleichwohl die Schlachtung sich nicht bloß auf das Absiechen des Tieres beschränken, sondern es muß die Bauchhöhle durch einen längeren Schnitt in der Mittellinie geöffnet und dann vorsich tig Magen- und Darmkanal etwas aus ihr herausgezogen werden. Der Schnitt hat ergiebig lang zu sein und soll vom Brustbein bis zum Becken reichen. Dies hat den Zweck, das Tier gehörig zu lüften, damit das Fleisch tunlichst dem mensch lichen Genüsse erhalten bleibt. Es erfordert das weder viel Zeit, noch besondere Geschicklichkeit und kann auch vom Tier- Lesitzer selbst ausgeführt, unbedingt aber demjenigen zugetraut werden, der das Tier abgestorben hat. Selbstverständlich ist der Tierbesitzer — ungeachtet dieser vorläufigen Maßnahmen —. weiterhin auch verpflichtet, für zweckentsprechende Aufbewah rung und alsbaldige vollständige Ausschlachtung des getöteten Tieres Sorge zu tragen. Verschiedentlich ist eingewendet wor den, daß es bei Notschlachtungen von Schweinen nicht an gängig sei, das getötete Tier schon vor dem Abbrühen und der Enthaarung zu öffnen, da sonst Brühwasser und Haare in die Bauchhöhle gelangten und dadurch das Fleisch gpnußüntauglich würde. Das ist nicht zutreffend, denn durch das Eindringen von Brühwasser und Haaren in die bereits geöffnete Bauch höhle wird das Fleisch keineswegs so entwertet, daß es un bedingt als gcnußuntauglich verworfen werden muß. Wer selbst wenn dies der Fall wäre, kann und wird der Besitzer für den lediglich durch das nachträglich erfolgte Brühen entstande nen Schaden nicht verantwortlich gemacht werden, insofern er nur sonst seinen Verpflichtungen gegenüber den Vorschriften der Schlachtviehversicherung nachgekommen ist. Volkstag Ler Inneren Mission. Aehnlich wie im Vorjahre hat der Reichs- und preußische Minister des Inneren dem Zentralausschuß für die Innere Mission der Deutschen Evan gelischen Kirche die Genehmigung erteilt, zugunsten der ihm angeschlossenen Anstalten und Einrichtungen im ganzen Reichs gebiet Haus- und Straßensammlungen zu veranstalten. Die Straßensammlungen dürfen am 13. und 14. April, die Haus sammlungen vom 8. dis 14. April durchgeführt werden. Braunsdorf. NSDAP. -Ortsgruppe. Für die öffent liche Versammlung, die am Mittwoch in der „Sonne" statt fand, war als Redner der Pg. Oetsch - Dresden gewonnen worden. Er verstand es, mit seiner von volkstümlicher Art ge tragenen Ausdrucksweise im Nu den Kontakt mit den Zuhörern herzustellen. Seine Ausführungen galten insbesondere dem ge steckten Ziel des Nationalsozialismus. Der Redner, dem starker Beifall zuteil wurde, richtete die Bitte an jeden, das Gehörte an alle Volksgenossen, mit den der einzelne in Berührung kommt, weiter zu geben, denn ein jeder muß sich einsetzen für die Nation, für sein Vaterland, das ihm wiedergegeben ist. Das Horst-Wessel-Lied und ein dreifaches „Sieg Heil" auf den Führer schloß die Sitzung. Dittmannsdorf. Goldene und silberne Kon firmation. Am Sonntag fanden sich erstmalig die hier vor 50 und 25 Jahren Konfirmierten in erfreulicher Anzahl zur Feier der goldenen und silbernen Konfirmation zusammen. Unter Borantritt des Kirchenvorstandes begaben sie sich in die festlich geschmückte Kirche, wo in dem auch durch ein klangvol les Duett verschönten Festgottesdienste der Ortspfarrer den Gedanken der Heimkehr ins Vaterhaus doppelt sinngebend in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte. Nach Ehrung der Ver storbenen auf dem Friedhöfe und am Kriegerdenkmale tausch ten die Festbeteiligten im Gasthofe als Gäste des Christlichen Frauendienstes bei freundlich gespeirdetem Kaffee und Kuchen mancherlei Erinnerungen aus. KSsKSMZOsMAM für Sonntag Reminiszere. Kollekte für die Kriegshinterbliebenen. Wilsdruff. Vorm- 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kirchenmusik: Requiem „Dem Andenken an unsere gefallenen Bnider" für gemischten Chor und Orgel (Herr Lehrer Sickel) von William Eckardt. Vorm. 1411 Uhr Kindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufgvttesdienst. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Heldengedächtnisgottesdienst. Kirchenmusik: „Dem Andenken der Gefallenen" für Männer chor von G. Wohlgemuth. — Mittwoch: Abends 148 Uhr Pas sionsgottesdienst mit Abendmahlsfeier. Keflelsdorf. Vorm. 9 Uhr Gedächtnisgottesdienst und heiliges Abendmahl (Pf. Heber); nachm- 144 Uhr Fastenbeten und heiliges Abendmahl in Kleincpitz. — Freitag: Abends 6 Uhr Passionsandacht. Unkersdorf. Vorm. 149 Uhr Heldengedächtnksgottesdienst. Weistropp. Vorm. 10 Uhr Heldengedächtnisgvttesdienst. — Mittwoch: Abends 8 Uhr im Pfarrhause Passionsstunde. Rvhrsdorf. Vorm. 149 Uhr Gedächtnisgottesdienst, an schließend Kranzniederlegung am Ehrenmal. — Mittwoch: Abends 7 Uhr Bibelstunde im Pfarrhaus. — Donnerstag: nachm. 3 Uhr Hauskommunion in Klipphausen (bei Stange-; 7 Uhr.Bibelstunde im Schloß Klipphausen. Sora. Borm. »411 Uhr Gedächtnisgottesdienst, anschließ. Kranzniederlegung am Ehrenmal. Blankenstein. Nachm. 142 Uhr Gottesdienst mit Predigt. — Donnerstag: Abends 148 Uhr Passionsandacht. Ise srnzöWe Presse öSer die „inter- M!0W!enMKMunW"dcr deutschen EMms öder die LsWeMSfte. Paris, 15. März. „Motin" verzeichnet Las Gerücht, daß am Donnerstag ein halbamtlicher, wenn nicht sogar amt licher Meinungsaustausch zwischen den diplomatischen Kreisen Frankreichs, Italiens und Belgiens über die deutschen Maß nahmen zur Schaffung einer Luftstrsitmacht stattgesunden haben. Zu dem angeblichen Meinungsaustausch, der zwischen Paris, London und Rom über die deutschen Luftstreitkräfte im Gange sein soll, erklärt „Petit Journal": Wenn man weder in Paris noch in London noch in Rom die Angelegenheit dra matisieren will, so gibt diese eigenartige diplomatische Lage nichtsdestoweniger Anlaß zu einem Meinungsaustausch und zu Beratungen, die eine gewiße Bedeutung erhalten können. Zwei fellos ist bisher die Rückwirkung in London, Rom und Paris, deren Standpunkt identisch zu sein scheint, durch keinerlei Kund gebung, keinen Schritt oder irgendeine amtliche Note gekenn zeichnet worden, doch su.b die Regierungskanzleien bereits in aller Stille tätig. Andererseits erklärt der „Excelsior", die amtliche Bestätigung der Schaffung einer deutschen Luftstreitmacht habe keine diplo matische Verwickelung geschaffen, die die Reise der englischen Minister nach Berlin hätte verzögern können. Wahrscheinlich wird die einseitige Kündigung einer Bestimmung des Versail ler Vertrages keine andere Rückwirkung in London und Paris auslöfen, als die Erinnerung an die in der französisch-engli schen Erklärung vom 3. Februar enthaltenen Grundsätze. Tanneberg. Vorm. 9 llhr Gottesdienst mit Predigt. — Freitag: 3. Passionsvesper. Durkhardswalde. Vorm. 149 llhr Predigtgottesdienst. Kirchenchor: a) A. Stier: „Komm süßer Schein"; b) Geilsdorf: „Der Mensch lebt". Limbach. Vorm. 10 llhr Predigtgvttesdienft. Vorm. Hfli llhr Kindergottesdienst. Herzogswalde. Vorm. 9 llhr Heldengedächtnisgottesdienst; vorm. »011 llhr Kindergottesdienst. - Mohorn. Nachm. 2 llhr HelbengedächtnisgottesbienTr. Dittmannsdorf. Vorm. 10 llhr Gedächtnisgottesknemr. Kollekte. Anfchl. Kinbergvttesdienst. — Mittwoch: Nachm. 2 llhr Abendmahlsfeier des Großmütterkreises im Pfarrsaal. — Freitag: Nachm. 3 llhr Pafsionsfeierstunde. Neukirchen. Vorm. 8 llhr Gedächtnisgottesdienst. Män- nergefangverein: „Unsterblichkeit" von Herm. Simon. Kollekte. Dsutschenbora. Vorm. 8 llhr Predigtgottesdienst mit anfchl. Feier am Ehrenmal. Kollekte. Rothschönberg. Vorm. 10 llhr Predigtgvttesdienft mit an schließender Feier am Ehrenmal. — Freitag: Wends 148 llhr Passionsandacht mit anschließender Abendmahlsfeier. Hirschfeld. Vorm. 9 llhr Predigtgottesdienst; vorm. O.11 llhr Iugendgottesdienst für Konfirmierte. WetterderSMt. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 13. März: Fortdauer des heiteren Wetters. In tieferen Lagen nur vereinzelt leichter Nachtfrost. Am Tage Tempera turanstieg, stellenweise über 10 Grad. Auch im Gebirge mittags mild. Schwache südöstliche bis südliche Winde. SEe« Md MchhMOM., Meißen. Die Meißner Bühnen wieder. in städtischer Hand. Der Rat der Stadt Meißen gibt amt lich bekannt, daß zur Wahrung der Gemeinnützigkeit der Meißner Kulturstätte mir Beginn der neuen Spielzeit das Meißner Stadttheater wieder in vollständig städtische Verwal tung übergehen soll. Der jetzige Theaterdirektor Paul Rainer wird als Intendant die neue städtische Bühne leiten. Dresden. Was die ASW-Belegschaft für bas Winter Hilfs wer! opferte. Der Aufruf, mit dem der Führer und Reichskanzler das zweite Winter hilfswerk des deutschen Volkes eröffnete, hat auch in den Reihen der Belegschaft der Aktiengesellschaft Sächsische Werke starken Widerhall gefunden. Bis einschließlich znm 28. Februar 1935 hat die Gesamtbelegschaft der ASW insgesamt rund 25 500 Mark an freiwilligen Spenden für das Winterhilfswerk abgeführt. Der Betrag für den Monat März 1935 wird sich ungefähr auf 5000 Mark be laufen, so daß mit einer Gesamtbeteiligung der ASW- Gesolgschaft am Winterhilfswerk 1934/35 in Höhe von 30 000 Mark gerechnet werden kann. Bei den meisten Wer ken und Betrieben liegen die abgeführten Beträge wesent lich über dem vorgcschlagenen Satz von 20 bzw. 15 Proz. des Lohnsteuerbetragcs. Das bereits erfreulich gute Er gebnis des ersten Wintcrhilfswerkes ist 1934/35 weit übertroffen worden. Ganz besonders verdient hervorge hoben zu werden, daß die lt. Anordnung des Reichsmini sters des Innern von der Wintcrhilfsspende befreiten Untertage-Arbeiter des Steinkohleuwerkcs Zauckerode in gleichem Maß ihre Spende abgeführt haben wie ihre üb rigen Arbeitskameraden. Dresden. Selbstmörder verursacht eine schwere Gasexplosion. Im Kellergeschoß eines Hauses in der Hettnerstraße ereignete sich eine heftige Gasexplosion, die schweren Sach- und Gebändeschaden ver ursachte, Ein 36 Jahre alter Mann hatte in selbstmörde rischer Absicht den Gashalm geöffnet. Während der Mann beim Eintreffen der Feuerwehr bereits tot war, wurden seine gleichaltrige Frau und ein Kind, die erhebliche Brandwunden erlitten hatten, in eine Privattlinik geschafft Tie Explosion war vermutlich dadurch entstand -«, daß sich das Gas am offenen Herdfeuer entzündet hatte. Durch die Gewalt der Explosion ist eine Wand eingestürzt, ein Glasdach zertrümmert und die Türe durchgcdrückt wor den. Auch die Fensterscheiben sind zersprungen. Roßwein. Der Tod in der Kurve. Als fünf Döbelner Einwohner, die den Jahrmarkt in Nossen be sucht hatten, sich mit-dem Fahrrad auf der Rückfahrt be fanden, versuchte der am Schluß fahrende 26 Jahre alt« Arno Schubert, seine Kameraden in der gefährlichen För- stcrbergknrve in Marbach zu überholen. Dabei kam c> zu Fall und zog sich einen Schädelbruch zu, dem er nach wenigen Minuten erlag. Döbeln. Holzgas-Autobus. Die Straßenbahn- AG. hat einen Holzgas-Autobus in Betrieb genommen Man verspricht sich von dieser Neuerung kitte wesentlich« Ersparnis an Betriebskosten. Marienberg. Der Dank der Gäste von der Saar. In der Zeit vom 10. bis 17. Februar weilten dreißig Volksgenossen aus dem Saargebiet als Urlaubs gäste in Marienberg. Fast kein Tag vergeht nun, an den Briefe, Karten und Päckchen von diesen Volksgenossen ar ihre Quartierwirte oder an die hiesige Ortsgruppe bei NSDAP eintreffcn. Es sind Schreiben, aus denen reim Freude und ehrliche Dankbarkeit spricht. Plauen. Erfreulicher Rückgang der Ar beitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit ist im Februar trotz der noch unbeständigen Witterung erfreulicherweise bedeutend gesunken. An dem Rückgang sind neben der Anßenberufen insbesondere auch wieder die Konjunktur berufe beteiligt. Fast die Hälfte der Abnahme von 688 Per sonen entfällt auf diese Berufe. Eine Verringerung dei Arbeitslosenzahlen ist außer einer wesentlichen Vermin derung im Metallgewerbe auch im Spinnstoffgewcrbe, in Bekleidungsgewerbe, in der chemischen Industrie und ix der Gruppe häusliche Dienste zu verzeichnen. Bemerkens wert ist, daß der diesmalige Rückgang saft ausschließlick auf die freie Wirtschaft entfällt, denn die Zahl oer Not standsarbeiter ist nur um 64 gestiegen. Am Monatsend! betrug die Arbeitslosenzahl 15 939 gegenüber 27 951 am 31. Januar 1933. « Klingenthal. Komponisten km Wettstreit Die Musikstadt Klingenthal kann für sich in Anspruch neh men, daß ihre Bewohner nicht nur Jnstrumentenmachei und Musiker sind, sondern daß sich unter ihnen auch cim ganze Anzahl tüchtiger Komponisten befindet. Bei ihrer Werken kann man von Klingenthaler Musik sprechen, du ebenso bodenständige Heimatkunst ist wie etwa die Schnitz kunst im Erzgebirge. Zu einem Heimatabend hatten neun Komponisten eigene Vertonungen beigesteuert. Besondere echt wirkten die Kompositionen für Härmonikamusik; abci auch Lieder und Werke für gemischte Kapellen erlebter ihre Uraufführung. Im Mittelpunkt des Abends stant die Uraufführung des Hcimatliedes „Mei Klengethol" das von Kaufmann Hans Wild gedichtet und von Werk meister Otto Mader vertont worden ist. Leipzig. Arbeit und Arbeitslosigkeit Vom Arbeitsamt wird mitgcteilt: Seit der Machtcrgrei- fung durch den Nationalsozialismus ist ein Rückgang dei Arbeitslosigkeit um 58 000 oder 46 Prozent festznstellcn Die Abnahme im Februar betrug 4000. An Vermittlnugcr und namentlichen Anforderungen wurden vom Arbeits amt 8265 verbucht. Gemeinschaftlicher Selbstmord In ihrer Wohnung in Leipzig, Eberhardstraß, Nr. 12, wurden die 70 Jahre alte Fabrikantcnwitwe Anne R. und ihre beiden Söhne Leopold und Martin (45 uud 41 Jahre alt) gasvcrgistct tot aufgcfundcn. Es liegt ge meinschaftlicher Selbstmord vor.
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