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sei eine angenehme Tatsache, daß Deutschland keine Türen zu schlage. „Paris und London müssen setzte unter allen Umstän den die große Gelegenheit ergreifen. Ohne Deutschland kann es keinen Frieden geben". Das Blatt schlägt in diesem Zu sammenhang einen 5- bis 10jährigen „Waffenstillstand" vor, in dessen Rahmen die weiteren Verhandlugen über die ge samten internationalen Probleme mit größerem Vertrauen verfolgt werden könnten. Abschließend macht das Blatt den Vorschlag, daß als nächstes Land auch Rußland in den Rah men der Verhandlungen einbezogen werde. — „Sundy Times" schreibt: „Die deutsche Antwort hat den Weg für weitere Verhandlungen freigemacht, und diese Ver handlungen müssen ohne Verzögerung begonnen werden. Die anderen Mächte werden klug daran tun, sie in großzügiger Weise auszuwerten. Die Annahme des Luftpaktes durch Deutschland ist eine gute Grundlage zur Fortsetzung der Ver handlungen," Insbesondere müsse der Vorschlag einer Vor besprechung zwischen Berlin und London aüfgegriffen wer den. „Wenn es der deutschen Regierung Hilst, dann möge sie zuerst mit England die Lage sondieren." MmMWegkisteriW in Italien. Drei italienische Miz-Nalaillone nach Ostafrika abgegangen. Der Große Faschistische Nat billigt Mussolinis Maßnahmen Nach einer amtlichen Mitteilung sind zwei Bataillone faschistischer Miliz in Stärke von ungefähr 3000 Mann von Rom nach Messina verladen worden, wo sie n a ch I t a l i e n i s ch - O st a f r i k a ein» geschifft werden sollen. Vor der Abreise hat Musso lini in Begleitung des Generalstabschefs der faschistischen Miliz, General Teruzzi, die Parade der beiden Bataillone abgenommen und eine kurze Ansprache ast sie gerichtet. Unter dem freudigen Jubel einer begeisterten Menschen menge wurden dann die kriegsmäßig ausgerüsteten Truppen verladen. Gleichzeitig besichtigte der italienische Kronprinz in Neapel ein weiteres Bataillon faschistischer Miliz, das ebenfalls seine Reise nach Jtalienisch-Ostafrika antreten wird. In der letzten Sitzung der Wintertagung des Großen Faschistischen Rates machte Mussolini die Mitteilung, daß feit dem 1. Februar bis zum heutigen Tage mehr als 70 000 Schwarzhemdeu aus allen Teilen Italiens die Bitte geäußert haben, in die Truppen cin- gerciht zu werden, die für das östliche Afrika in Be reitschaft stehen, Während der gleichen Zeitspanne äußerten Tausende alter Frontkämpfer denselben Wunsch. Diese Mitteilung wurde vom Großen Rat mit viel Beifall ausgenommen, zeuge er doch von der nationalen Beaeisteruna der alten und der jungen Generation Italiens. Nachdem der Große Rät die Erklärungen des Duce zur Außenpolitik mit zahl reichen Beifallskundgebungen anaehört hatte, nahm er eine Entschließung an, in der alle*diplomatischen Schritte gebilligt werden, die die Beziehungen zu Frankreich auf eine neue Grundlage stellen, und die die schwebenden Fragen feit Beendigung des Weltkrieges einer Lösung näher bringen. Begeisterte Aufnahme und Billigung fanden die militärischen Maßnahmen zur Festigung der Sicherheit und des Friedens in den italienischen Kolonien Ostafrikas, die bereits in die Wege geleitet wurden, ebenso wie die, die in der weiteren Folge sich als notwendig er weisen werden zur Sicherung der italienischen Interessen und der Befriedung der eingeborenen Völkerschaften. * Japans Botschafter in Rom bei Staats sekretär Suvich. Unterredung wegen des italienisch-abessinischen Konfliktes. Tokio, 18. Februar. Nach japanischer amtlicher Mit teilung hat der japanische Botschafter in Rom, Sugimura, eine längere Besprechung mit Staatssekretär Suvich gehabt, die dem italienisch-abessinischen Konflikt galt. Der Botschafter Japans hat in dieser Besprechung der italienischen Regierung den japanischen Standpunkt zur Kenntnis gebracht und die Hoff nung auf eine friedliche Lösung ausgedrückt. Sugimura wies weiter darauf hin, daß Japan in Abessinien starke wirtschaft liche Interessen habe. Ueber die Stellungnahme der italieni schen Regierung wird zur Zeit in der japanischen Presse noch nichts mitgeteilt. AWMrSMMhaMWeiMM Einigung in allen Punkten. — Unterzeichnung am Montag in Neapel. In der Saarsrage wurde am Sonnabendabend zwischen der deutschen und der französischen Delegation in Rom eine Einigung in allen Punkten erzielt. Damit ist das ganze Bcrtragöwerk über die Rückgliederung des Saargcbicts anS Reich im Wortlaut endgültig festgelegt worden. Der Worttaut wurde in einer Nachmittagssitzung von den beiden Delegationen paraphiert. Die Unterzeich nung findet am Montag in Neapel statt. In der amtlichen Mitteilung über den Ab schluß der Saarverhandlungen heißt es: „Die Verhand lungen, die zwischen der deutschen und der französischen Delegation unter Mitwirkung des Dreierkomitees des Völkerbundsrales und des Finanzausschusses des Völker bundes gepflogen wurden, um die verschiedenen Fragen betreffend die Rückgliederung des Saargebietes an Deutschland zu regeln, haben zu einer Reihe von Verein barungen geführt, die am Sonnabendnachmittag para phiert worden sind. Das Dreierkomitee begibt sich mit den Delegationen zur Vornahme der Unterzeichnung des Vertragswertes und zur Abfassung des dem Völkerbunds rat vorzulegenden Sclllnßbcricht nach Neapel Das Ergebnis. Bei diesem wichtigen Schlußakt handelt es sich vor allem noch um die Unterzeichnung folgender Ver einbarungen: 1. Das Hauptabkommen zwischen Deutschland und Frankreich über die Übertragung des Eigen- tumsdes französischen Staates an den Saargruben und Eisenbahnen auf Deutschland und die Entrich tung der Pauschsumme von 900 Millionen französischen Francs an Frankreich. Zur Bezahlung dieser Summe wer- ven die fremden Zahlungsmittel, deren Umtausch gegen Reichsmark am Montag im Saarland beginnt, und vor allem die Kohlenlieferungen aus den Staatsgruben heran gezogen. Für die hierfür erforderliche Rechnungsführung hat die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ihre Mitarbeit zur Verfj^ung gestellt. 2. Ein deutsch-französisches Abkommen über die Sozialversicherung. 3. Ein deutsch-französisches Abkommen, in dem die Bedingungen für die Weiterarbeit oder die Liquidierung französischer Privatversicherungsgesellschaf ten im Saarland festgelegt werden. 4. Die weitere Ausbeutung der Warndt gruben durch französische Privatgesellschaften. Die Privatverträge sind in Saarbrücken mit den Pächtern ab geschlossen worden. Diese Frage bildete auch den Gegen stand der Negierungsverhandlungen. Außer einer schon in Basel erfolgten Verständigung über die Weiterbeschäfti- qung der deutschen Bergarbeiter auf französischem Hoheitsgebiet wurde auch eine Vereinbarung getroffen, Baron Aloisi als Schiedsrichter über die Auslegung einer Bestimmung des römischen Abkommens vom 3. Dezember vorigen Jahres zu bestellen, um das Ausmaß der zu lässigen Kohlenausbeute näher zu begrenzen. 5. Eine Abrede der deutschen Regierung mit der Regicrungskommission des Saargebiets über den Über gang der Verwaltung im Saarland auf die deutschen Behörden. Gefallene Zollgrenze In der Sonntagnacht um 12 Uhr fiel die deutsch saarländische Zollgrenze. Die aufgezwungene wirtschaftliche Abschnürung des Saaraebictes vom Reich nahm damit nach 15 Jahren ihr Ende. Ueberall sieht man wieder die grünen Uniformen der deutschen Zollbeamten, die dieser Tage im Saargebiet ein trafen und ihre Posten an der saarländisch-französischen Grenze bezogen. Die saarländisch-französische Grenze wird nunmehr gleichzeitig politische und wirtschaftliche Grenze des Reiches sein. Die französischen Zollsperren sind ebenfalls aufge hoben worden, und die französischen Beamten haben sich auf ihre neuen Posten an der saarländisch-französischen Grenze beaeben. Die me srmzSW-sMlWW Zoll grenze errichtet. Mitternächtliche Feier an der goldenen Bremm. Saarbrücken, 18. Februar. Zur mitternächtlichen Stunde ist heute die neue sranzösijch-saarländische Zollgrenze errichtet worden. 500 deutsche Zollbeamte haben an zahlreichen Grenzstellen nach Frankreich ihren Dienst angetreten. Aus der Straße von Saarbrücken nach Metz herrschte heute nacht ein ungewöhnlich reger Betrieb. Tausende waren herausgeströmt, um Zeugen zu sein, wie die Erenzstelle an der goldenen Bremm ihrer Bestimmung übergeben wurde. Die Deutsche Front hatte einen eindrucksvollen Fackelzug veranstaltet, dem sich unzählige Schaulustige angeschlossen hatten. Vor dem vorläufigen Zoll haus, das einstweilen »och aus einer einfachen Bretterbude besteht, haben sich zahlreiche Zollbeamte versammelt, die an dieser wichtigsten und verkehrsreichsten Grenzstelle Dienst tun sollen. Als Vertreter der Reichsregicrung übergab Geheimrat Wasfenhensch vom Reichssinanzministerium Punkt 12 Uhr feierlich die neue Zollgrenze ihrer Bestimmung. Unter begei sterter Zustimmung der Menge wurden die Fahnen des neuen Deutschland gehißt und daraufhin spontan das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied gesungen. Sodann sprach der Neichsfachschaftsleiter der deutschen Zollbeamten Mehling zu seinen Berufslameraden, um ihnen Gluck zum Beginn ihrer schweren und verantwortungsreichen neuen Tätigkeit zu wün schen. Er erinnerte daran, daß dieser feierliche Akt der Ein richtung deutscher Zollstcllen an der saarländisch-französischen Grenzstelle mir dem tapferen Aushalten der Saarbevölkcrung zu verdanken sei. Sodann gab er der Hosfnung Ausdruck, daß die deutschen Zollbeamten im guten Einvernehmen mit ihren französischen Kollegen ihr Amt versehen würden und schloß mit einem dreifachen „Sieg Heil" auf Deutschland und seinen Füh rer Adolf Hitler. Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 18. Februar 1935. Merkblatt für den 19. Februar. Sonnenaufgang 7'° I Mondaufgang 18" » Sonnenuntergang 17>° I Monduntergang 7>° 1865: Der schwedische Forschungsreisende Sven Hedin in Stockholm geboren. Millionen kleiner grüner Spitzen. Einsam und öde sehen die Felder aus im winterlichen Schlaf, auch wenn die Schneedecke schon hinweggeschmolzen ist. Grau und wolkenverhangen ist der Himmel, dunstig die Lilft. Und die Wege sind voller Pfützen, schlammig vom Regen, Etwa 100 Meter weiter waren die französischen Grenz posten aufgezogen, in deren Begleitung sich Garde mcbile be fand. Unablässig erging sich die Menge zwischen den beiden Zollstationen, um interessiert zuzuschauen, als die ersten Autos die neue Zollgrenze passierten und sofort von den Beamten genau untersucht wurden. Erst langsam verzog sich die Menge und trat nach diesem historischen mitternächtlichen Augenblick den Heimweg nach Saarbrücken an. Göring aus -er Auiomo-ilausstellung Die Internationale Automobilausstellung hatte am Sonntag einen Rekordbesuch zu verzeichnen. 78 bis 80 000 Besucher aus allen Gauen des Reiches besichtigten die Ausstellung, so daß die Zahl der Besucher seit der Eröffnung vor vier Tagen nahezu 200 000 erreicht hat. Die Zahl der Sonderzüge, die am Sonntag in der Reichshauptstadt eintrafen, war ganz ungeheuer, und die Beteiligung an diesen Fahrten übertraf alles bisher Dagewesene. Auch Sonderomnibusse waren aus allen Teilen des Reiches in Berlin eingetroffen. Gegen 16 Uhr erschien auf dem Ausstellungsgelände Reichslnftfahrtminister General Görjng. General Göring wurde vom Generalsekretär des Reichsverbandes der Automobilindustrie, Dr. Scholz, empfangen und durch die Hallen geleitet. Ueberall wo General Göring sich zeigre, wurde er stürmisch gefeiert. Bei der Besichtigung bekundete General Göring größtes Interesse und ließ sich mehrfach Einzelheiten erklären. Große Orkanverwüsiungen in Deutschland Flugsportveranstaltungen abgesagt. Schiffe mußten Nothäfen anlaufen. über Deutschland herrschte am Wochenende und am Sonntag ein furchtbarer Nordweststurm, der vielfach großen Schaden anrichtete. Die Entwicklung der Wetterlage brachte den schlesischen Bergen erneut starke Schneefälle, während in den Alpen die Lawinen gefahr durch das eingetrctene Tauwettcr wieder ver stärkt wurde. Infolge der widrigen Witterungsverhältnisse konnte der für Sonntag geplante Zugspitzflug nichtstatt finden. Auf dem Flugplatz in München tobte der Sturm mit einer Gewalt bis zu 130 Stundenkilometer, so daß die Flugplatzleitung den Start für alle Maschinen verbot. Der Nationale Wettbewerb um die Deutsche Frei ballonmeisterschaft 1935, zu dem sich 20 bekannte Ballon führer gemeldet hatten und der von Darmstadt aus gestartet werden sollte, ist abgesagt worden, da der furcht bare Sturm der Nacht insgesamt acht Ballons während des Gasfüllens von den Tauen los riß, und sie vom Startplatz weg dävontrieb. Bei dem Versuch der aus SA. und Schupo bestehenden Mannschaft, die Ballons am Boden zu halten, verunglückte der 34 Jahre alte SA. -Mann Hans Petitjean von der Brigade 50 tödlich. Drei weitere SA.-Männer erlitten Schenkcl- brüche und Gasvergiftungen. Der Start um die Frei« bällonmeisterschaft ist auf mehrere Wochen vertagt worden. Darmstadt bleibt Austraaunasort des Wettbewerbs. An der Ostseeküste erreichten die Windböen teil weise Stärke 9. In Stettin wurde in den Messehallen ein Dach abgedeckt. Da auf See gleichfalls orkanartiger Sturm herrschte, mußten viele Schiffe Nothäfen c n« laufen. In den Anlagen und Bauten der Badeorte hat der schwere Sturm gleichsfalls große Schäden angerichtet, die erst unter Aufwendung großer Kostew behoben werde» können. — Auch über der Nordsee wütete der Orkan. Der Dienst der Imperial Airway auf der Luftlinie London—Brüssel—Köln wurde eingestellt. Im Gegensatz dazu wurden von Flugzeugen der Deutschen Lufthansa zwei neue Schnelliglcitsrckorde ausgestellt. Eines der Flugzeuge flog mit neun Fluggästen an Bord die Strecke von London nach Amsterdam in genau einer Stunde. Dies bedeutet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 335 Kilometer die Stunde. In vielen Teilen Englands wur den Bäume entwurzelt und Telegraphendrähte zerstört. Auch in London selbst richtete der Sturm Sachschaden an. Mehrere Flüsse sind über ihre Ufer getreten. Der Winder meresee ist infolge der außerordentlich starken Regenfälle der letzten Zeit erheblich über seine Ufer getreten. Bombensichere Ltnierstän-e längs -er englischen Küste Die englische Sonntagszeitung „Reynolds" meldet, daß zur Zeit an allen strategischen Punkten längs der englischen Küste bombensichere Unterstände erbaut werden. Mehrere dieser Unterstände würden demnächst durch eng lische Bombenflugzeuge bombardiert, um ihren Wert und ihre Sicherheit zu prüfen. Falls diese Versuche befriedi gend ausfielen, würden weitere bombensichere Unterstände und Gebäude an militärischen Punkten, wie z. B. bei dem Truppenübungsplatz Adlershot sowie in Colchester, Chat ham und Catterick und an allen wichtigen Flugplätzen errichtet werden. Schließlich sei geplant, in der Nähe des unteren Themselaufes einen Riescnunterstand zu errichten, in dem ein ganzes Flugzeuggeschwader Platz finden könne. ... .... — - " Nirgends sieht man ein Grün, nur Braun und wiederum Braun der schlafenden Erde. So denkt man beim ersten Anblick, aber — o Wunder — auf einmal entdeckt man, wenn der Blick eindringlicher über die Felder gleitet, auf diesem und jenem Acker Millionen kleiner und kleinster smaragdgrüner Spitzen, die erst vor kurzem die Erde durchbrochen haben müssen und nun dem Lichte entgegenstreben — die Wintersaat, die der Schnee wohlig zugedeckt hatte. Das erste Zeichen zarten, grünen, frischen Lebens im neuen Jahr. Ergreifend wirkt der Anblick eines solchen Ackers mit seinem winzigen grünen Lenzenheer, den Spendern unseres Brotes, die vor undenklich grauen Zeiten der Mensch zu seinem Dienste aus den Händen der Götter er hielt. Seit vielen Jahrtausenden schon baut er das Korn, und jahraus, jahrein trägt es. vom Sünmel gesegnet, die