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(Wagenborg-Bilderdienst) Vor fünf Jahren starb Horst Wcfsel. A'" .Todestage. Horst Wessels wurde sein Zimmer in der Großen Frankfurter Straße in Berlin festlich geschmückt. Tagesspruch. Nicht was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns. in unserer Auffassung sind, macht uns glück lich oder unglücklich. Arthur Schopenhauer. Wallfahrt zum Grabe Horst Wessels. Auf dem Berliner Nikolaifriedhof. Zum fünften Male jährte sich der Tag, an dem der Heros der NSDAP, und nunmehr auch des ganzen deutschen Volkes, H o r st Wessel, an den Wunden, die er bei einem überfall von Kommunisten erhalten hatte, verstarb. Mehr denn je wurde sein Grab auf dem Nikolai friedhof zum Wallfahrtsort für aber Tausende deutscher Volksgenossen. Bereits um 7 Uhr trat die Ehren wache des Traditionssturms 5 „Horst Wessel" am Grabe an. Am Kopfende stehen seine Kameraden vom Sturm 5 mit der Sturmfahne, die Horst Wessel bei Hunderten von Märschen feinem Sturm vorweggetragen hat. Eine Stunde später marschierte der Ehren st urm der Stan darte „Horst Wessel" unter Führung von Obersturmbann führer Schlageter auf dem Friedhof auf. In seiner Gegen wart legte Gruppenführer Prinz August Wilhelm nach einigen Worten des Gedenkens an den großen Toten einen Kranz nieder. Dann erschien eine Abordnung nach der andern, um am Grabe Kränze oder Vlumengebinde niederzulegen. Bis gegen 10 Uhr waren schon weit über 100 Schulklassen geschloffen am Grabe erschienen und legten kleine Sträuße mit selbstgestickten Schleifchen nieder. Immer wieder er schienen Schulklassen, die den Staatsjugcndtag nicht zu einem Ausflug ins Freie, sondern zum Besuch des Gra bes Horst Wessels benutzten. Auch in der letzten Wohnung Horst Wessels, in der Großen Frankfurter Straße 62, in der er von den Kommunisten meuchlings niedergeschossen wurde, stand eine Ehrenwache, ebenso im Sterbe zimmer des großen Freiheitskämpfers im Horst-Wessel-Krankenhaus, Has wie viele Privathäuser um den Friedhof herum, die Fahnen aus Halbmast gesetzt hatte. Noch während die Kameraden Horst Wessels in einer stillen kurzen Gedenkfeier den großen Toten ehrten, be suchte die Mutter das Grab ihrer Söhne und schmückte es. Zehntausendc aus allen Schichten des Volles, Betriebsabordnungen und Studenten, Abteilungen der HI. und des BDM., Vertreter der Polizei und des Feld jägerkorps defilierten am Grabe vorbei. Der Chef des Stabes, Lutze, legte einen großen Lorbeerkranz nieder mit der Schleifeninschrift: „Dem toten Kameraden." Bald darauf erschien Ministerpräsident General Göring, der Horst Wessel mit einem großen Lilienkranz ehrte, dessen Schleife die Inschrift trägt: „Dem unvergeßlichen Sturm- sührcr teer SA., Horst Wessel." Der Ches des GiaHes Lutze hei der Horst Wessel-Keier des Rundfunks. Der Deutsche Rundfunk veranstaltete am Sonn abendabend eine Feierstunde zum 5. Todestag des nationalsozialistischen Freiheitskämpfers Horst Wessel. Im Mittelpunkt der Feier stand eine Ansprache des Chefs des Stabes der SA., Lutze, der in eindrucksvollen Worten Horst Wessels Kampf um die Seele des deutschen Arbeiters schilderte. Im rötesten Viertel Berlins habe er den Kampf als SA.-Mann ausgenommen, nicht um gegen, sondern um für die Befreiung des Arbeiters Zu kämpfen. Er verließ die Geborgenheit des Eltern hauses, legte das Band feines Korps ab und wurde Erd arbeiter bei der Berliner Untergrundbahn. So vereinigte er in sich das, was er so oft gepredigt hatte: den Arbeiter der Stirn und den Arbeiter der Faust. Und dadurch, daß er ihr Leben lebte als Prolet, und den noch den hohen Gedanken des Vaterlandes dachte, befreite er in diesen jungen verhetzten und verlorenen Söbnen der MM Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt zu Nr. 17 — Montag, den 25. Februar 1935 EL Var Keich emplängt ckie Saar. GrGe Begrüßungsfeier für die Saar. V Nm 1. März. , Nach dem Willen des Führers soll der Tag der Heimkehr der Saardentschcn in ihr Vaterland einer der erhebcnÄsten Feiertage des Jahres 1935 sein. Er wird deshalb vom deutschen Volk festlich begangen. Die Übergabe der Regierungsgeschäftc an Ganlcitcr Bürckel wird auf alle deutschen Sender übernommen. Gleichzeitig läuten die Kirchenglocken, die Sirenen der Fabriken und der Schiffe ertönen. Jndicsem Augen blick wird auch die BcMggung der öffentlichen Gebäude und der Privathäuscr vorgenommcn. Zur selben Zeit beginnt auch im ganzen-Reich eine Vcrkehrsstillc von einer Minute, die sich, soweit es sich ermöglichen läßt, in einer Arbcihsruhc von gleicher Dauer in den Betrieben aus- wirkrn wird. In allen deutschen Orten finden am Abend Kund gebungen statt. Die^ Abendkundgebungen schließen mit Fackelzüjgen. Auf den Höhen werden Freiheitsfeuer brennen, die öffentlichen GeMude, wiÄtiae Denkmäler usw. werden Nation dve verschüttete und deutsche Seele des Arbeiters. In dieser"Stunde, so schloß die Rede, da wir den Besten bedauern,, der sein junges Heldenleben gab, auf daß das neue Deutschland lebendige Wirklichkeit werde, wende ich mich an alle Nationalsozialisten, insonderheit an meine Kameraden, und verpflichte sie ihrer bleibenden Aufgabe, für Führer, Volk und Vaterland im Geiste und nach dem VorbiLde Horst Wessels, Deutschland zu dienen, siür Deutschland zu opfern, um Deutschland zu kämpfen, und, wenn es sein muß, für Deutschland zu sterben. * * Die Geburtsftadt der nationalsozialistischen Be wegung, München, veranstaltete als Auftakt zu den Feierlichkeiten des 24. Februar an der Feldherrnhalle eine eindrucksvolle Feier zur Erinnerung an die Wiederkehr des Todestages Horst Wessels. Während eine große Menschenmenge den Platz umsäumte, legte unter Trom melwirbel stellvertretender Gauleiter Nipp old am Mahnmal ebnen großen Lorbeerkranz nieder. Die Haken kreuzschleife des Kranzes trug die Inschrift: „Die Fahne hoch! 23. Februar 1930 bis 23. Februar 1935. Traditions gau München-Oberbayern der NSDAP." Dann klang das Deutschlandlied auf und das Lied, das unter dem Namen Hs-rst Wessel zum Sturm- und Kampflied der braunen Scharen und zur Nationalhymne der Deutschen geworden «ist. Ser Weg der Deutschen Arbeitsfront. Dr. Ley auf dem Schlutzappcll der Leipziger Schulungswoche. Auffdem Schlußappell der 3. Schulungs woche für die DAF. in Leipzig machte der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Organisationsleiter Dr. L ev, grundsätzliche Ausführungen über den Weg, den die Deutsche Arbeitsfront in der nächsten Zukunft geben wolle und gehem müsse. Aufgabe dieses Jahres wird es sein, erklärte Dr. Ley, in der Führung der Deutschen Arbeitsfront die Sachwaltung und die Menschenführung klar voneinander zu trennen. Personen und Menschen dürfen nur organisiert werden zum Kampfe. Man darf aber nicht den Kampf in das Volk hincin- legen, sondern mutz den Menschen zu der Einsicht erziehen, daß er auch Opfer für die Gemeinschaft bringen mutz. Das Jdbal ist dann erreicht, wenn die Menschen darin wetteifern, sich gegenseitig Gutes zu tun und ihre eigene Person.zurückzustellen. Dann haben wir den wahren S o z i all i s m n s. Nur der Gemeinschastsgedanke in der Menschen führung darf Geltung haben. Der Individualismus organisiert die Menschen, um den Machtkitzel des Individuums befriedigen zu können. Wir aber — und das mutz unser aller Bekenntnis sein — haben nur soviel Macht, als wir Vertrauen des Führers haben. In seinen weiteren Ausführungen beschäftigte sich Dr. Ley mit den sozialpolitischen Forderungen und Not wendigkeiten. Der Vergangenheit machte er den Vorwurf, daß sich ein Jahrhundert lang kein Forscher wissenschaft lich um Sozialpolitik gekümmert habe. Unter dem stürmischen Beifall der Versammlung erwähnte er das Wort eines bedeutenden ausländischen Arbeiterführers: „Ich sehe ein, daß Deutschland das einzige Land ist, wo der Sozialismus tatsächlich einen Triumph über den Kapitalismus davongetragcn hat." Die vornehmste Aufgabe, die der DAF. vorliege, fuhr Dr. Ley fort, sei das Pflegen und Hegen der Gemeinschaft, das Zurückdrängen alles Persön lichen, die Fähigkeit der Ein- und Unterordnung, mit einem Wort: das große Opfer an die Nation Die Gemeinschaft dürfe aber von den Soldaten Adolf Hitlers nicht nur gepredigt, gehegt und gepflegt werden, sondern sie müsse auch „exerziert" werden. Betriebsappelle, Werkscharen, Werkzeitungen, Schönheit der Arbeit — alles das seinen Dinge, um die Gemeinschaft zu exerzieren, und zwar nicht nur am Feierabend, sondern auch im Alltag, im Betrieb selbst. Neben der Gemeinschaftspflege tm Betriebe und außerhalb des Betriebes werde es in diesem Jahre die wichtigste Aufgabe sein, ein wissenschaftliches Forschungsinstitut zu schaffen, das sich mit allen Fragen der Arbeit rein wissenschaftlich beschäftige. Die erste Aufgabe, die diesem Institut überwiesen werden soll, sei die Schaffung einer wahren Betriebsführung, die Heranbildung des echt nationalsozialistischen Betriebsführers. Die zweite Aufgabe sei die Erforschung des g e - r e ch t e n L o h n e s, um dem Unwesen der 36 000 Tarife, die in Deutschland beständen, ein Ende zu machen. Es gelte von dem Lohn als Bezahlung für eine Ware, genannt Arbeit, wegzukommen, zu einem Lohn als Anerkennung für erne Leistung. angestraylt. Am Vormittag finden in den Schulen kurze Feiern statt, nach denen der Unterricht aussällt. Für den Festtag der Rückkehr der Saar ins Reich ist schließ lich die P o l i z e i st u n d e aufgehoben. Schon am Tage vorher beginnen Sternfahrten des DDAC. und des NSKK. nach Saarbrücken. Außerdem wird der Luftsportverband am Vormittag des 1. März einen Sternflug nach Saarbrücken durchführen. Die Wehrmacht veranstaltet Appelle. Am Abend werden in den Standorten der Wehrmacht Zapfenstreiche veranstaltet. Zn der Reichshaupistadt. Das Tagesprogramm für Berlin deckt sich im all gemeinen mit dem Programm für das Reich. Für abends 19 Uhr ist eine große Kundgebung im Lustgarten vor gesehen. Die Fahnenabordnungen marschieren über dis Linden zum Schloß, wo die Fahnen auf der Rampe auf gestellt werden. Die Veranstaltung vor dem Schloß sieht das Niederländische Dankgebet, eine große F r e i h eits - feier und im Anschluß daran das Heil auf den Führer vor. Nach dem Deutschlandlied und dem Horst-Wefsel- Lied marschieren die Fahnenabordnungen mit Fackeln zum Wilhelmplatz, wo der Große Zapfenstreich gespielt wird. ! 1 I' Zeden AeSmar ein Sändel-Tag in Solle. 1935 vier Monate Händel-Feiern. Die Händel-Fe st st adt Halle stand am Geburtstag ihres größten Sohnes ganz im Zeichen Händels. Nach der mitternächtlichen Turmmusik und der Kranzniederlegung am Händel-Denkmal vereinigte am Vormittag eine Feier sämtliche Schüler der Stadt im Gedenken an den großen Musiker. Den ersten Höhepunkt des Festes bildete mittags ein feierlicher Empfang der auswärtigen Gäste im Stadthaus. Der Oberbürgermeister teilte mit, daß von jetzt ab in jedem Februar einHändel-Tag in der Stadt Halle stattfinden werde. Dann sprach Professor Dr. Torrefranca in deut scher Sprache über das Verhältnis Italiens zu Händel. Der Geschäftsführer der Reichsmusikkammer, Präsidialrat Ihlert, bezeichnete es als den Sinn von Gedenktagen, Gerichtstage der Feiernden über sich selbst zu halten. Cs solle nachgeprüft werden, wie weit das Werk eines ver gangenen Großen noch in der Volksseele der Gegenwart lebendig sei. Da das deutsche Volk in einem neuen Auf bruch zu seinem innersten Wesen begriffen sei, sollten d i e vier Monate dauernden Händel-Feiern eine Begegnung mit jenem Meister sein, der zusammen mit Bach und Schütz nicht nur historisch zu den Grund pfeilern der deutschen Musik gehöre, sondern Allgemein gültiges für alle Zeiten in seinen Werken ausgesagt habe. * Die Reihe der festlichen Veranstaltungen zum Ge denken Händels wurde mit der feierlichen Enthüllung einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Kleinen Nikolaistraße in der Halleschen Altstadt fortgesetzt. Der Oberbürgermeister wies in seiner Weihean sprache daranf hin. daß es erst vor kurzer Zeit gelungen fei, aus Urkundenmaterial der Stadt Halle die in Ver gessenheit geratene Geburtsstätte des Tondichters wieder zu entdecken. In der Moritzburg, der einstigen Residenz des Kardinals Albrecht, wurde sodann durch den Gaukultur wart Dr. Grahmann eine Ausstellung eröffnet, die die Etappen im Leben Händels — Halle, Weißenfels, Ham burg, Hannover, Italien und England — feststellen und das Ringen Händels um das Ewige in seinem Werk zum Ausdruck bringen soll. Verleihung von .Handel-Plaketten. Der Oberbürgermeister von Halle verkündete die Stiftung der von Professor Weidanz geschaffenen Händel-Plakette und deren Verleihung an die Ehrenbürger Halles: Den Führer Adolf Hitler, Ministerpräsidenten General Hermann Göring, Reichs propagandaminister Goebbels, Reichsminister Ruft, Rosenberg, Professor Dent, Flower, Read, d'Alten, Torrefranca, das Mercer-Hospital in Dublin. Die Plakette in Bronze wurde an zahlreiche verdiente Persönlichkeiten verliehen. (Wagenburg-Bilderdienst.) Neichs-Händel-Gcdcnktagc in Halle. Übersicht während der mitternächtlichen Händsl-Feksr auf dem Marktplatz.