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Wilsdruffer Tageblatt : 16.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193502164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19350216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19350216
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-02
- Tag 1935-02-16
-
Monat
1935-02
-
Jahr
1935
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.02.1935
- Autor
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Aerzklicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, den 17. Februar: Dr. Roch-Grumbach und Dr. Woll burg - Eeeligstadt. Eisnot. Der heurige Winter war so mild, daß unsere Eis keller wegen plötzlich eintretcnder Tauwetter immer nur in größter Eile beliefert werden konnten. Wie war es aber vor 53 Jahren. Da gab es fast gar kein Teicheis in Mittel- und Norddeutschland. Man war gezwungen, aus den hochgelegenen Bergseen des böhmisch-bayerischen Waldes das Eis mit der Eisenbahn herbeizuschaffen. Allerdings lief unterwegs aus den bedeckten 'Güterwagen infolge der Wärme geschmolzenes Tis als Wasser heraus, so daß wohl bei vielen Transporten am Zielpunkte wenig Eis angekommen sein wird. Heute sind wir ja unabhängig von der Natur und in der glücklichen Lage, künstliches Eis Herstellen zu können. Hegeringversammlung. Die Führer der Hegeringe 3 und 4 hatten ihre Revierinhaber für Donnerstag zu einer. Be sprechung in den „Löwen" eingeladen. Hegeringführer Ranft begrüßte die vollzählig Erschienenen, ein besonderer Gruß galt dem anwesenden Kreisjägermeister. Sodann bat er, das Neichsjagdgesetz nicht als eine Zwangsjacke aufzufassen, son dern als ein Mittel zur Veredlung des deutschen Weidwerkes. Major a. D. von Oehmigen gab eine Reihe Anordnungen be kannt, diese betrafen Wildfütterungen, Rehzählungen (am 7. und 28. 4. vorzunehmen), Schußzeitverlängerung für weib liches Rehwild bis Ende Februar, Iagdverpachtung, Winter- hilfsspcnde, Iägerprüsung, Iagdehrcngericht und Iägerapell (9. 4. in Meißen), Anschließend wies der Führer des Hege ringes 4 noch darauf hin, daß alle jagdlichen Eingaben den Dienstweg über den Hegering zu gehen haben, direkte Sendun gen an die Amtshauptmannschaft und an den Kreisjäger meister unterbleiben sollen. Die Abschüsse von Rehwild sind in jedem Falle binnen 24 Stunden dem Ringführer zu melden. Die Meldung muß Angaben über die Zeit der Erlegung, über die Ari des Stückes, über Gewicht, Alter und Erleger enthal ten. Ferner wurden die Jäger gebeten, auf Haarverlust beim Rehwild und auf eingegangene Hasen zu achten. Prof. Prell- Tharandt hat größtes Interesse an der Untersuchung eingegan gen Haarwildes ev. Arsenvergiftung wegen. Die Jäger des Hegeringes 4 wollen in nächster Zeit zu einem zwanglosen Abend zusammenkommen, an dem jagdliche Fragen besprochen werden sollen, vorgesehen ist zunächst Mittwoch, der 6. März. 30 000 Kleinsiedlerstellen im Jahre 1934. Auf dem Gebiet der vorstädtischen Kleinsiedlung sind im Jahre 1934 erhebliche Fortschritte erzielt worden. Die Ansiedlung Erwerbsloser trat mchr und mehr in den Hintergrund, und an Stelle von Kurz arbeitern wurden vollbeschäftigte kinderreiche Stammarbeiter angesiedelt. Streng wurde darauf geachtet, daß die monat lichen Lasten der Siedler 20 bis 25 RM. nicht übersteigen. Die Tendenz, die Siedlungstätigkeit von den Großstädten nach den kleineren und mittleren Gemeinden zu verlegen, wurde stärker verfolgt. Wie der Referent im Siedlungskommissariat des Reichsarbeitsministers mitteilt, dürften im Jahre 1934 rund 30 000 Kleinsiedlerstellen fertiggestellt worden sein. Grumbach. Lutherfilm. Am Mittwoch fesselte uns Grumbacher im hiesigen Saale des Gasthofes ein Lutherfilm. Den Abend hatte der christliche Frauendienst in die Wege ge leitet. Anfangs spielte der Posaunenchor „Ein feste Burg ist unser Gott". Mit begrüßenden Worten eröffnete dann Pfarrer Probst den Abend, betonend, daß Luther nicht nur ein kern deutscher Mann wegen seiner Verdienste um die deutsche Sprache und deutsches Wesen, sondern vor allem der große Reformator des ganzen christlichen Lebens unseres Volkes ist. Und wir sahen nun im Bilde schön, erschütternd und stolz den Werdegang unseres großen Luther vom Bauernhöfe zum Pre diger und Reformator in Wittenberg. Die prächtigen ernsten Bilder zeigten vor allem den Kampf Luthers mit sich selbst. Fast verzweifelt er, bis er plötzlich die heilige Schrift und in ihr den Weg zur Gnade und Liebe Gottes findet. Worms zeigt ihn uns als Held vor Kaiser und Reich. Im Schutze seines Kurfürsten Friedrichs des Weisen arbeitet er auf der Wart burg an der Bibelübersetzung. Da ruft ihn sein Werk — die Reformation — nach Wittenberg zurück, um dem Bildersturm Einhalt zu tun. Wer wäre nicht ergriffen gewesen von dem Bilde, als er vor dem Elstertore die Bannbulle verbrennt, wo mit er sich männiglich vom Papst und dessen Kirche lossagt! Und wie standen wir mit den frohen Menschen vor seinen Thesen an der Schloßkirche zu Wittenberg. Gewiß sind alle Besucher reich an Eindrücken und erfüllt vom Wesen eines Luther nach Hause gegangen. Der Gesang der vierten Strophe des Lutherliedes beschloß den Abend. X Blankenstein. Turn abend. Am 13. 2. lud die Orts gruppe Blankenstein alle männlichen Jugendlichen und sport lich Interessierten zu einem Turnabend nach Richters Gasthof ein. Eine ganz erstaunlich große Anzahl hatte sich aus den be- trcffenden Gemeinden zusammengefunden. Einer der Wander sportlehrer, die von der Reichsjugendführung auf das Land geschickt werden, um die Landbevölkerung für Leibes übungen zu interessieren, hatte sich bei uns eingefunden. Ein großer Teil der anwesenden jungen Männer turnte eifrig die äußerst kräftigen Hebungen mit, während die klebrigen sich köst lich über die Turner amüsierten. Mancher wird gemerkt haben, wie steif, wie ungeschickt er ist, und das liegt nur an der ein- seitigen körperlichen Betätigung. Es ist salsch, wenn der Hand arbeiter sagt, er habe genug körperliche Ausarbeitung, bei ihm erübrige sich jede Leibesübung. Die berufliche körperliche Ar beit stärkt nur immer bestimmte Muskelgruppcn und läßt die übrigen verkümmern. Die Leibesübungen sind nun dazu da, den Körper systematisch durchzubilden und nur so kann ein harmonischer Mensch entstehen. Leibesübungen stählen nicht nur Muskeln, sondern Härten den Menschen ab, machen den Kör per widerstandsfähig, erziehen zu Ordnung, Entschlossenheit, Ausdauer und Mut. Es ist nur zu wünschen, daß jeder Deut sche, ganz gleich, ob Mann oder Frau, Land- oder Stadtbe wohner, Kopf- oder Handarbeiter neben einer geistigen auch eine geregelte körperliche Schulung durchwachen muß. Die Vorbereitungen dazu sind bereits im Gange. Burkhardswalde. Frauendienst. Am Donnerstag, 2., abends hielt der hiesige Frauendienst seine diesjährige Jahreshauptversammlung im hiesigen Gasthof ab, die von 53 Mitgliedern besucht war. Nach begrüßenden Worten gab der Kswcttor, Pfarrer Görnitz, einen Ueberblick über den Mit gliederstand. Danach gehören gegenwärtig dem Frauendienst an insgesamt 78 Frauen und zwar 31 aus Burkhardswalde, lO aus Groitzsch, 5 aus Schmiedewalde, 23 aus Munzig. Dem Verlust von 3 Mitgliedern steht ein Zugang von 8 Mitglie dern im Jahre 1934 gegenüber, was als erfreuliches Ergebnis zu bewerten ist. Die Schriftführerin, Frau Kantor Spindler, und deren Stellvertreterin, Frau Schiller, verlasen ihre Nie derschriften über die monatlichen Versammlungsabende im muel-lMmappe!! in vre§üen. Der 2. Sächsische Landesbauerntag erreichte seinen Höhepunkt mit dem großen Führerappell im Zirkus Sar- rasant, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Von der Bühne herab grüßte ein Spruchband, worauf stand: „Wir schreiten einen steilen und dornigen Weg, am Ende dieses Weges aber steht die Freiheit unseres Volles!" Unter den zahlreichen Gästen bemerkte man u. a. Wirt- schaftsminister Lenk als Vertreter der Sächsischen Re gierung, General Raschik als Vertreter der Wehrmacht, SA-Gruppenführer Schepmann, Landesstellenleiter Salzmann sowie die Vertreter vieler Behörden und Organisationen. Nach einer kurzen Eröffnungsansprache von Saupt- stabsleiter Dr. Menzel erstattete Landesbauernführer Körner, mit lebhaftem Beifall begrüßt, seinen großen Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit der Landesbauern schaft im Jahre 1934 und über die Aufgaben des Jahres 1935. Nach einem herzlichen Dank an alle Mitarbeiter wies der Landesbauernführer darauf hin, daß die dauernde Vermehrung der Aufgabengebiete eine gewisse Vergröße rung des gesamten Apparates mit sich gebracht habe, der aber durch seine Leistungen auf den verschiedensten Ge bieten seine Berechtigung und seine Notwendigkeit er wiesen habe. Der Redner unterstrich die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit der Presse zur Durchsetzung der Idee von Blut und Boden und des Gedankens der Rasse und der Siedlung. Es sei auch ein großer Rednerstab eingesetzt worden, der in allen Berufs schichten Klarheit über die Agrarpolitik des Reiches und über die Bauernarbeit schaffen solle. Man werde jetzt noch darangehen, ein arteigenes Ausstellungs- wesen zu schaffen. Der große Erfolg der Ausstel lung „Bauer und Landschaft" in Dresden zeige, daß man auf dem richtigen Wege sei. Die Betreuung des Landarbeiters sei Aufgabe des Reichsnährstandes. Es gebe eine Menge Fragen, die zwischen Bauern und Landarbeitern bald möglichst gelöst werden müßte. Zu ihnen gehöre die Frage der Verbesserung der Wohnungsverhältnisse, des Heuer lingswesens, der Heiratsmöglichkeitön für ledige Land arbeiter und der Verpflegung. Gegenüber den Versuchen, den Landarbeiter aus dem Reichsnährstand herauszubrin- gen, werde dieser sicherlich instinktsicher entscheiden, was für ihn das Richtige sei. Landesbanernführer Körner setzte sich energisch für eine Entlastung der Bauersfrauen ein. Diese sei unbedingt erforderlich, wenn die deutsche Bauersfrau ihren völkischen Aufgaben als Blutguelle der Nation und Mutter des Vaterlandes nachkommen solle. Alle Bauers frauen gehörten in die NS-Frauenschaft, um dort an den großen Aufgaben des Staates mitzuarbeiten. Die gesamte Landjugend aber müsse sich den Jugendorganisa tionen der NSDAP anschließen. Dort sollten Bauer- kinder und Landarbeiterkinder zusammengeschweißt wer den, damit die frühere furchtbare Zersplitterung in Klassen und Stände vermieden werde. Wichtig sei die Frage der Heranbildung eines Nachwuchses von Führern in der Bauernschaft. Hierfür solle die Bauernschulc in Zinnwald-Georgenfeld dienen. Mit aller Kraft sei die Schaffung einer Dorfgemeinschaft anzu streben. Landesbauernführer Körner kam auf die von der Abteilung „Schulung" zu leistende Arbeit zu sprechen, wo bei er darauf Hinweisen konnte, daß im vergangenen Jahr mehr als 3500 Führer und Unterführer durch das Schu lungslager Zwiesel gegangen seien. Ans dem Gebiet der Siedlung seien schöne Erfolge erzielt worden; es konnten insgesamt 61 neue Bauernstellen in Sachsen geschaffen und etwa 100 kleine Betriebe durch Anlieger siedlungen zu Erbhöfen gemacht werden. Man hofft, im Jahre 1935 mindestens die doppelte Zahl zu erreichen. Dabei müsse immer beachtet werden, daß in Sachsen selbst nur ein kleiner Prozentsatz sächsischer Landarbeiter und Bauern angesiedelt werden könne, während der weitaus größte Teil im Osten angesiedelt werden müsse. Der Bauer habe erkannt, welch ungeheueren Wert das Erbhofgesetz für ihn habe. Zur Erzeu gungsschlacht übergehend, erklärte Landesbauern führer Körner, daß der sächsische Bauer instinktsicher das Leistungsprinzip erkannt habe. Die bäuerlichen Werkschulen seien im Jahre 1934 durchweg voll besetzt gewesen. Auch den Meliorationen sei viel Verständnis entgegengebracht worden. An 352 Baustellen konnten insgesamt mehr als 10 000 Arbeitsmänner mit Meliorationen und Landes kultur beschäftigt werden. Durch Wasserlaufregelungen, Drainierungen usw. seien insgesamt 18 500 Hektar erfaßt worden. Der Wert dieser Arbeiten belaufe sich auf 20 Mil lionen Mark. Wenn man alle zu meliorierenden Flächen erfassen wolle, werde man 10 000 Mann 43 Jahre lang ansetzen können. Um den einzelnen Bauer noch mehr als bisher be raten zu können, fei beschlossen worden, sieben Tier- Iahre 1934, die Schatzmeisterin, Frau Helene Zimmermann, berichtete über die Einnahmen und Ausgaben. Es wurden ins gesamt 270.05 RM. verausgabt. Der Kasscnbestand ist daher fast der gleiche am Jahresende wie er es am Jahresanfang war. Den genannten Frauen dankte der Kurator für ihre Mühewaltung. Der Stiftungsabcnd soll im März begangen werden in der üblichen Weise. Das neue Jahr bringt hoffent lich weiteren Fortschritt. Wetterderiürr. Reichsweiterdienst, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 17. Februar: Noch Fortdauer der sehr milden Witterung. Nur höchste Berglacjen Temperaturen um Null. Wolkig und starke westliche Winde mit mehrfachen Niederschlägen. LllMW-Nu Mlmiilli Mürben. Friedrichshafen, 16. Februar. Der bekannte Zep- pelm-Kapttän Hans Kurt Flemming ist am Freitag abend X11 Uhr, nachdem er sich im Krankenhaus in Weingarten einer Bauchvperation hatte unterziehen müssen, im Alter von 48 Jah ren gestorben. zuchtämter in den verschiedenen Gebieten Sachsens, einzurichten, um dadurch die allgemeine Tierhaltung zu fördern. Außerdem solle der jetzige Apparat der Orts-^ Bezirks- und Kreisbeauftragten für die Erzeugungsschlachb mit dem 1. April 1935 in einen Apparat der Kreis-, Be^ zirks- und Ortsbeauftragten für Tierzucht- und Wirt^ schaftsberatungsfragen umgebaut werden. In den Mona-, ten vor der Ernte würden in ganz Sachsen Stall* begehungen mit Beurteilungen und Prämiierunge» vorgenommen werden, wozu man alle Bauern der Um-, gebung einladen werde. Nach einigen Worten zu den Fragen der Markt ordnung erklärte der Landesbauernführer, daß er mit einer gewissen Sorge sehe, wie ein Teil der sächsischen Betriebe wegen Kreditmangels die Frühjahrs-- bestellungen wahrscheinlich nicht mehr ordentlich werde durchführen können. Tie Landesbauernschaft habe im Einvernehmen mit den Entschuldungsstellen eine Not-, gemeinschaft ins Leben gerufen, um zu vermeiden, daß: landwirtschaftlicher Boden im Rahmen der Erzeugungs-, schlackt brock t'-oo- Vieche ieder Kalv genauestens nachgeprüft werden. Es handle sich nur um eine allerletzte Maßnahme, die allerdings jeder ergreifen müsse, der nicht in der Lage sei, seine Felder selbst zu bestellen, wenn er nicht Gefahr laufen wolle, mit 8 15 des, Erbhofgcsetzes bzw. mit anderen Bestimmungen zur Ne, chenschaft gezogen zu werden. Wer jedoch andererseits nachher der Notgemeinschaft nicht das aufgewendetg Dünge, und Saatgut bezahle bzw. zurückgebc, werde eben, falls zur Rechenschaft gezogen werden. Die Gründung der Notgemeinschaft fei wichtig, weil die Sperrung des Kre^ dits letzten Endes eine Gefährdung sämtlicher Vorhan, denen Forderungen an den Betrieb mit sich bringe. Dis Notgemcinschaft handle also nicht so sehr im Interests eines Mannes, der das vielleicht nur bedingt verdienet sondern im Interesse der Gläubiger des Betriebes und im Interesse der Erzeugungsfchlacht. Von den insgesamt in Sachsen angemeldeten 7118 Entschuldungsfällen feien bisher nur 4500 eröffnet worden, wovon nur 74 bisher durchgeführt seien. Der Redner richtete daher an die säch sischen Entschuldungsstellen die dringende Bitte, aus dem Entschuldungsverfahren kein zweites Ost Hilfe- verfahren werden zu lassen, das sich über Jahre hin- ziehe und schließlich bei manchem Betrieb eine Hilfe un möglich mache. Der Landesbauernführer richtete schließlich an die Ver sammelten den dringenden Appell, mit derselben Zähigkeit? wie bisher weiter zu arbeiten an der Verwirklichung na- tionalsozialistischer Grundsätze im deutschen Bauerntum und so den Ncichsbauernführer tatkräftig zu unterstützen. Dadurch würde auch für den Führer für feine Innen-, und Außenpolitik das beste Rüstzeug geschaffen. ch Als nächster Redner ergriff Landesbauernführer Vn Wagner, Hessen-Nassau, das Wort zu seinem groß-« angelegten Referat: „Das Bauerntum als Ausgangspunkt? nationalsozialistischer Politik". Die Aufgabe des deutsches Bauers sei cs nun, durch eine großangelcgte ErzeugungsH schlacht dem deutschen Volk seine Lebensnotwendigkeitem zu sichern und es in der Ernährung vom Ausland un-s abhängig zu machen. Die Grundlagen dazu seien durch! das Erbhofgesetz und das Reichsernährungsgefetz geschah fen worden. Der Bauer sei nach wie vor die Blutquello der Nation. ch Die Ausführungen Dr. Wagners fanden ihre Er gänzung durch ein Referat des Führers des Verwaltungs- ämtes des Reichsnährstandes, der sich mit der Agrar politik als Grundlage nationalsozialistischer Wirtschafts führung beschäftigte. Frhr. von Kanne wies zunächst ebenfalls auf die überragende Bedeutung der Erzeugungs schlacht für die Behauptung der deutschen Nation hin. Der Reichsnährstand bilde heute einen festen Block als Diener der Volksgemeinschaft. Wenn das deutsche Volk und die deutsche Bauernschaft heute für die Unabhängigkeit ihrer Ernährung und Bekleidung vom Ausland kämpften, so erstrebe man damit keine Autarkie. Man wolle damit, viel mehr nur die Grundlagen seiner Existenz sichern. X Wirtschaftsminister Lenk überbrachte die Grüße del Staatsregierung. Er dankte den Bauern für die im letzten Jahre züm Nutzen der Allgemeinheit geleistete Ar beit. Diese Arbeit müsse bis zum vollen Sieg fortgesetzt werden. An der Richtigkeit der Politik unseres Volks und Bauernkanzlers Adolf Hitler könne es heute keinen Zwei fel mehr geben. Auch in dem industriellen Sachsen werde man verstehen, daß zuerst der Bauer habe gerettet werde» müssen. Eine große Erziehungsaufgabe fei »och zu lei sten. Es gelte, überall den Materialismus zu überwinde» und den Weg zum Idealismus,* zur Volksverbundenheit und zur Nation zurückzufinden. -Auch innerhalb der Bau-' ernschaft fei hier noch manche'Arbcit.zu leisten. Wenn aber Deutschland gesunden solle, dann könne das nur durch dis Zusammenarbeit aller geschehen und nur unter dem eine» Gesichtspunkt „Gemeinnutz geht vor Eigennutz". Stabsleiter Dr. Menzel schloß die Kundgebung! mit dem Gelöbnis treuester Pflichterfüllung der sächsische» Bauern bei der ihnen gestellten Aufgabe und mit einem! dreifachen Sieg-Heil auf den Führer Adolf Hitler. ! Dar HMMsche TrupyMsntiWut mW ras SaargtSiet- Saarbrücken, 16. Februar. In den Morgenstunde« des Sonnabend hat das holländische Truppenkontingent das Saargebiet verlassen. Bereits um 7 Uhr früh wurde das Ma* terial auf dem Güterbahnhof Saarbrücken verladen und vow dort aus nach Holland abtransportiert. Vor dem Babnhof Saarbrücken sammelten sich in der neunten Stunde viele Hun derte von Neugierigen an, um den Abzug der Truppen mit zu erleben. Eine englische Militärkapelle und eine englische Ehren kompanie hatten Ausstellung genommen. Auf dem Bahnsteig erschienen der Oberbefehlshaber der internationalen Truppen, der englische General Brind sowie zahlreiche Offiziere der drei übrigen Truppenkontingente. Unter dem Spiel der holländi schen Nationalhymne verließ der Zug punkt 9 Uhr den Saa^ brückener Bahnhof. Die holländischen Soldaten werden durch ihr zurückhaltendes, taktvolles und korrektes Verhalten stets in bester Erinnerung im Saaraebiet bleiben.
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