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MsdrufferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amishauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. bo!e?^' n dostdestellung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post- «-wau' ^r-uungtn ^i. Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Fauc^kc/cr >°d.,onsl>ger Bccricdsstörungcn bestchl -rin ^n,pruch ouf Lieferung der I-ilung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandler Schrisiftückc erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegendem Tarif Nr. «. — Na chnrei sungs-Gebü hrr? M Rpfg. — Dorgelchriehenr Trscheinungsldge und Platzuorschriften werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen . Annahme' dl» ,»ormitia«. 10 Uhr. «, ' r- -Für die Richtigkeit der- durch Fernruf ubermu. e x n s p r e n) c r : Amt Wilsdruff Nr. 6 teilen Anzeigen übernehm men wir keine Eewahr. — ' ' _ Jeder Radattansprucd erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingczogen werden mutz oder Ler Auftraggeber in Konkur» ' . : c. i gerät. . Nr. 35 — 94. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 11. Februar 1935 deren Nationen. Heute stehe wieder das Reich. Die Stunde, als damals vor zwei Jahren Hitler Kanzler des Reiches geworden sei, habe die Rettung des Reiches be deutet. „Spätere Geschlechter werden Euch einst beneiden, daß Ihr in einer Zeit leben konntet, in der ein Kamps gekämpft wurde, wie es keinen ähnlichen in der Geschichte irgendeines Volkes und irgendeiner Zeit gibt." Ein Wun der sei geschehen, das Wunder einer Polkswerdung, das Wunder der Rettung Deutschlands. Es sei notwendig, daß wir die Vergangenheit nicht verwischen lassen, son dern daß wir sie klar erkennen und aus dem Unterschied zu jetzt die Kraft gewinnen, am weiteren Aufbauwerl Adolf Hitlers mitzuarbeiten. Der Ministerpräsident richtete an die Massen den Appell, die kleinen Sorgen des Alltages einmal zu ver gessen und in das große Geschehen hineinzusehen, an dem, jeder an seinem Platz, teilnehme. Nur der Glaube des Volkes an die große heilige Idee des Nationalsozialismus habe den Führern die Kraft gegeben, auszuhaltcn und weitcrzu- kämpfcn. Langsam sei aus Tausenden von Einzelmenschen ein Doll und eine Nation geworden, bis der Sieg gewonnen wurde und das Werk beginnen konnte. Damals habe der Führer versprochen, die Freiheit und die Ehre des Volkes wiederherzustellen und den Volksgenosse« Arbeit und Bro< zu geben. Freiheit und Ehre aber seien die höchsten Gitter eines Volkes. In den fluchwürdigen Tagen des November 1918 habe man dem Volk erklärt, von Freiheit und Ehre könne es nicht satt werden. Aus Freiheit machte man Zügellosig keit, über die Ehre erhob man den Hohn. Es ist etwas Großes um Freiheit und Ehre, jene Grundbegriffe deut schen Wesens, für die zwei Millionen unserer Brüder im Feld das höchste Gut, ihr Leben, opferten. Freiheit und Ehre, Arbeit und Brot, diese beiden Begriffe sind unlösbar miteinander verknüpft. Durch die Wiedererweckung dieser Begriffe ist es uns auch allein gelungen, die Flut der Arbeitslosigkeit zurückzu drängen und Millionen, die schon alles verloren hatten, wieder zurückzuführen in Arbeit und Brot. Wir wissen ge nau, es gibt noch vieles zu tun. Es ist unmöglich, alle Fragen aus einmal zu lösen. Zuerst müssen die Voraus setzungen geschaffen werden. Niemand weiß es besser wie wir, daß der deutsche Arbeiter heute noch nicht das Leben lebt, das ihm zukommt, daß er heute noch auf vieles verzichten muß. Aber wir sind erfüllt von dem leidenschaft lichen Willen, die schweren Ausgaben zu lösen, die die Jahre des Aufbaues an uns stellen. Wenn wir durch das Land fahren, können wir beute schon erkennen, was in den ersten beiden Jahren geschaf fen worden ist, Das Rad hat sich zu drehen begonnen und Ihr alle müßt dafür sorgen, daß der Schwung zu nimmt und das Rad niemals aufgehaltcn wird. Ich weiß, daß in dieser Halle Tausende sind, die die Not der Arbeitslosigkeit durchgckostet haben und die es um so mehr zu schätzen wissen, was es heißt, sich durch der eigenen Hände Fleiß zu ernähren. Das deutsche Volk will nicht faulenzen, will keine Almosen haben, sondern sich durch die eigene Faust Brot verschaffen. Mit vernichtenden Worten hielt der Ministerpräsident Ab rechnung mit den marxistischen Verbrechern, die es ver sucht haben, die deutsche Arbeit zum Fluch zu degradie ren. Was wtzre aus Deutschland geworden, wenn heute MinisterprWM Göring in SreM Begeisterter Empfang durch die Dresdener Bevölkerung Schon seit Tagen hatte der bevorstehende Besuch des Ministerpräsidenten Hermann Göring die Gemüter der Dresdener lebhaft beschäftigt. Mit größter Sorgfalt waren Hon allen beteiligten Dienststellen alle Vorkehrungen ge troffen worden, um den Gast bei seinem zweitägigen Staatsbesuch in der sächsischen Landeshauptstadt gebüh rend zu empfangen. Am Sonnabendvormittag zeigten der Hauptbahnhof sowie alle Straßen der inneren Stadt rei chen Fest- und Flaggenschmuck. Auf dem ganzen Weg des Ministerpräsidenten vom Bahnhof ins Hotel Bellevue wurde ein dichtes Spalier von Hitlerjugend, Jungvolk und BDM gebildet, hinter dem sich bereits geraume Zeit vor der Ankunft des Mini- Perpräsidenten eine nach vielen Tausenden zählende Men schenmenge staute, die dem bewährten Vorkämpfer des Nationalsozialismus und treuen Mitarbeiter des Führers ihr begeistertes „Heil" entgegenrufen wollten. Vor dem Hauptbahnhof hatten ein Ehrensturm der VA sowie Abteilungen des Feldjägerkorps, der Flieger landesgruppe, des Luftschutzes und der PO mit dem Musikzug der Fliegerlandesstruppe Aufstellung genommen. Dor dem Hotel Bellevue standen eine Ehrenbereitschaft der Schutzpolizei und eine Bundeskompagnie des Stahl helm, dessen Ehrenmitglied Ministerpräsident Göring be kanntlich ist. Den Ehrenposten vor dem Hotel Bellevue stellte die Dresdener SS. Inzwischen hatte in der großen Kuppelhalle des 'Hauptbahnhofes ein doppeltes Fahnenspalier der PO, der NSBO, der SA, HI und des Kyfshäuserbundes Auf stellung genommen. Kurz nach 12 Uhr versammelten sich dann auf dem Bahnsteig 2, wo der Zug erwartet wurde, zahlreiche Gäste mit Reichsstatthalter Mutschmann an der Spitze; ferner sah man den Befehlshaber im Wehr kreis IV, Generalleutnant List, Innenminister Tr. Fritsch, SA-Gruppensührer Schepmann, Ober bürgermeister Zörner, Landesstellenleiter Salz mann sowie die Führer der Landesfliegergruppe und des Luftschutzbundes. Punkt 12.20 Uhr traf Ministerpräsident und Reichs minister General Göring mit dem fahrplanmäßigen Ber liner Schnellzug auf dem Dresdener Hauptbahnhof mit seiner Begleitung ein. Reichsstatthalter und Gauleiter Mutschmann hieß den Gast bei seinem Staatsbesuch in der sächsischen Landeshauptstadt herzlich willkommen, dem dar auf von drei BDM-Mädel ein Tulpenstrauß überreicht wurde. Nach der Begrüßung der anderen Gäste begab sich Ministerpräsident Göring in Begleitung von Reichsstatt halter Martin Mutschmann durch das Spalier der auf marschierten Fahnen zu den vor dem Bahnhof aufgestell ten Ehrenformationen. Er wurde dabei von einer zahl reichen und vor dem Bahnhof versammelten Menschen menge mit lebhaften Heilrusen begrüßt. Unter den Klängen des von dem Musikzug der Landes fliegergruppe gespielten Präsentiermarsches schritt Mini sterpräsident Göring die Front der Ehrenformationen ab. Während dieser Zeit umkreisten sechs Verkehrsflugzeuge den Platz über dem Bahnhof. Immer wieder von stür mischen Heilrufen begrüßt, fuhr der Ministerpräsident mit Neichsstatthalter Mutschmann durch die innere Stadt zum Hotel Bellevue, wo er die Front der Ehrenformationen abschritt. Dann fand in den Räumen des Hotels eine län gere Besprechung mit Gauleiter Mutschmann, Innenmini ster Dr. Fritsch '.Oberbürgermeister Zörner usw. statt. An diesen Besprechungen nahm auch der alte Kampfgenosse des preußischen Ministerpräsidenten und jetzige Staats sekretär, SS-Gruppenführer Körner, der Pg. Göring jahrelang auf allen seinen Reisen, insbesondere auch durch Sachsen, begleitete, teil. Staatssekretär Körner, der aus Pirna stammt und dessen Mutter noch heute in Dresden wohnt, wurde von seinen alten Freunden naturgemäß überaus herzlich begrüßt. Am Sonnabendnachmittag fand in der großen fest- nch geschmückten Straßenbahnhalle an der Wal- thcrstraße eine K undgebung statt, an der mehr als 2^900 Volksgenossen teilnahmen. Rechts und links des Podiums hatten die Fahnen und Abordnungen aller Glie derungen der Partei Ausstellung genommen. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich die Spitzen aller Behör- den, Dienststellen und Organisationen, 1c, kt 4 Uhr traf, von stürmischen Zurufen begrüßt, Ministerpräsident Göring mit seiner Begleitung in der Kundgebungshalle ein. Reichsstatthalter und Gauleiter M"'lN.mann brachte in seinen Begrüßungsworten zum -iusdruck, daß der Nationalsozialismus die Grund lage des Kampfes ums Dritte Reich gebildet hahe. Dieser Nationalsozialismus müsse nunmehr dem ganzen Voll anerzoaen werden. Er danke daher dem Ministerpräsiden ten Pg. Göring, daß er trotz seiner vielen anderen schweren Aufgaben nach Dresden gekommen sei, um an dieser Erziehungsarbeit mitzuhelfen. Reichsstatthalter Mutschmann schloß mit einem dreifachen Sieg-Heil auf de» treuen Paladin des Führers. Von stürmischem Beifall begrüßt, nahm Ministerpräsi-eni Göring das Wort. Pg. Göring erinnerte zunächst daran, daß er vor fast zwei Jahren zum letzten Mal in Dresden gespro chen habe, um aus die Ereignisse dieser letzten zwei Jahre einzugehen. Damals vor zwei Jahren habe Deutschland noch zerrissen, ohnmächtig und verblutet darniedergelegen. Damals hätten sich alle Parteien, Marxismus, Liberale und Reaktion, zusammengeschlossen im Kampf gegen die braune Bewegung, die sich anschickte, das neue Deutsch land zu formen. Es sei notwendig, immer wieder jedem einzelnen ins Gedächtnis zurückzurufen, wie es damals in Deutschland ausgesehen habe. Im übrigen sei die Bewegung, die eineinhalb Jahr zehnte eines einzigartigen, heroischen Kampfes durchlebt habe, hart geworden. Ihre Führer hätten stählerne Ner ven bekommen. Sie seien den Kampf gewohnt. Sie seien gewohnt, ohne Kompromisse ihren Weg zu gehen und sic würden das auch in aller Zukunft ohne Kompromiß tun. (Starker Beifall.) Zerrissen im Innern und ohnmächtig nach außen habe der Nationalsozialismus das Reich übernommen. Blu tend und offen habe die Grenze damals dagelegen, durch nichts anderes garantiert als-durch den Willen der an- Der Vorbei marsch der sächsischen SA. vor Minister präsident Göring in Dresden.