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MO ruffer Tageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tageblatt» erscheint, an allen Werktagen nachmittags -4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Postdestcllung 1.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern lO Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. --- , , .. . LL Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- sÜk L^lLsorUss U. UMAkAktld gegen. Im Falle höherer Gewalt. od. sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung Les Bezugspreises. Rücksendung eingesandler Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreis- laul-usliegendcm Taris Nr. 4. — Na ch wei su ngs.Mr bü h r : r« Npsg. — Borgeschrirbcne Erscheinungsiage und Piagvorschrislcn werden nach Möglichkeit derüeksichngl. — -Anzeigen - Annahme bis normitlags w Uhr. , ... ... Kiir die Richiigkcii der durch Fernruf üdcrmil. I e r n s p r c ch e r : Amt Be>ls0rusf vcr. o ielien Anzeigen üdrrneh. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meiffen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 25 — 94. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdrufs-DreSden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 30. Januar 1935 Feier durch Arbeit und Opferdienst. V1 enn heute, am 30. Januar 1935, wieder die Fahnen des neuen Deutschland wehen, dann zeigen I sie den Tag der nationalsozialistischen Revolution an, ein Ereignis also, zu dessen Ehren an sich Ml Ml / besonders feierliche Veranstaltungen angebracht wären. Das Deutschland Adolf Hitlers aber gibt ihm nicht den Charakter eines Feiertages, sondern kennzeichnet ihn durch die beiden ehrenvollsten Attribute staatlichen Gemeinschastsdenkens und Gemeinschaftshandelns: Arbeit und Opferdienst. Gerade für diesen Tag hat die Reichsregierung die Verkündung der Geseheswerke der Gemeinde-Reuordnung, des Gesetzes über die Reichsskatthalter und über die Saar angesetzt. In mehr als 50 000 Betrieben scharen sich im Reich die Gefolgschaften um die Betriebsführer und geben dem Gedanken der gemeinsamen Arbeit im Dienste des volksganzen Ausdruck. Und schließlich verteilt heute das Winterhilsswerk nicht weniger als 23 Millionen Wark in Gestalt von Gutscheinen für die hilfsbedürftigsten unserer Volksgenossen. So feiert das neue Deutschland seinen Geburtstag, ernst und würdig. Und wenn dabei die Reichvhauptstadt noch besonders des Sturmführers Hans Eberhard Rlaikowski und des Oberwachtmeisters Zauritz gedenkt, die damals vor zwei Jahren nach dem historischen Vorbeimarsch am Führer unter den kugeln kommunistischer Mordbuben fielen, dann symbolisiert sich in dieser Ehrung zugleich der Dank des deutschen Volkes an die national- sozialistische Bewegung für die opservolle Befreiung ans innerer und äußerer Knechtschaft geworden ist*, — das rst ein Versprechen des 30. Januar. Viel ist dabei schon erreicht worden in den zwei Jahren, die nun hinter dem deutschen Volke liegen. 2. MestU der NimDMliWcn MMiN. „Zill Anfang sei die Tal!" Wieder soll, wie im vergangenen Jahr, derGedenk- tag der nationalsozialistischen Revolu tion nicht in festlichem Gepränge, nicht in Feierworten begangen werden, sondern durch eine besondere soziale Tat. An jene wird vor allem gedacht, die von der nun zwei jährigen wirtschaftlichen Aufbauarbeit des Nationalsozia lismus noch nicht erfaßt werden konnten, sondern die sich heute in Not befinden; und ihnen zn helfen, ist an sich schon soziale Pflicht, die der deutsche Mensch von heute bester erkennt und vor allem stärker betätigt als früher. Man mag nicht laut feiern, wenn man weiß, daß noch viele Volksgenossen auf der Schattenseite des Lebens stehen müssen, — so berechtigt diese Feier auch wäre! Aber eine durchaus würdige Feier ist es, derer durch die Tai zu gedenken, über deren Dasein bisher nur erst die Hoffnung auf eine bessere Zukunft schwebt, deren Heute aber von der Sorgenlast bedrückt wird. Es sind ihrer viel weniger geworden als am 3V. Januar 1933. Und doch sind es immer noch allzu viele. „Das deutsche Volk begeht diesen Tag, der in die schwerste Zeit des Winters fällt, dadurch, daß es ihn wieder zu einer besonderen Hilfsaktion für seine not leidenden und zum Teil noch nicht in Arbeit befindlichen Volksgenossen gestaltet*, heißt es in dem Aufruf des Neichspropagandaministers für den zweiten Jahrestag des Durchbruches der nationalsozialistischen Revolution, einem Tag, dem wieder, wie im vergangenen Jahre, eine „einzigartige soziale Würde verliehen* wird durch eine besondere soziale Tat. „Niemand soll hungern, niemand soll frieren", — diese Parole des Winterhilfs werks des deutschen Volkes für seine notleidenden Volks genossen wird gerade an diesem Tage durch dieSonde r- spende von Lebensmitteln und Kohlen auch noch be sonders erfüllt. Durch Taten also wird dieses Tages gedacht. Aber neben der Bekanntgabe der Maßnahmen, die dem Reich nun eine einheitliche und straffe Gliederung in naher Zukunft bringen und in der Staatsform diese straffe Ver einheitlichung herbeiführen werden, tritt eine wirkliche „So fort-Maßnahme* für diesen Tag selbst. Eine soziale Tat, hinter der das deutsche Volk einheitlich steht. Denn vom ganzen deutschen Volke muß, solange unter ihm noch die Not und die Hilfsbedürftigkeit bestehen, der Kampf gegen beides weitergeführt werden, wie es jetzt am 30. Januar in großem Stil geschehen ist. Richt bloß, weil es sich dabei um die deutsche Not handelt, sondern gerade um dieser Einigkeit selbst willen! Des 30. Januar durch diese soziale Tat zu gedenken, ist auch ein weithin sichtbarer Beweis dafür, daß mit der bisherigen Energie das große soziale Hilfswerk um fassend weitergeführt wird. Die Natur und unsere Wirt schaftsstruktur bringen es nun einmal mit sich, daß im Winter stets größere Pflichten der sozialen Hilfe ent stehen Daß nun aber diesmal die Zahl der Hilfsbedürf tigen längst nicht die Höhe des Vorjahres erreicht hat, ist auch wieder ein Beweis dafür nämlich, daß in, fort schreitenden Umfang der Verwirklichung entgegcngeführt wird der beste Sozialismus, der es fertig bringt, den in Not Befindlichen durch Arbcits- b eschaffun g zu Helsen! ... Auf dieses Ziel mit derselben Energie hinzustreben wie bisher und „im Gedenken an unsere noch notleiden den Volksgenosse in uns allen für ;ede Zukunft den Entschluß zu bekräftigen, nicht eher zu ruhen und zu rasten, bis die große Parole des nationalsoziali stischen Kampfes kür jeden Deutschen Wirklichkeit Berlin, 30. Januar. Zum Jahrestag der nationalsoziali stischen Revolution veröffentlicht der Völkische Beobachter Bei träge der Reichsminister Göring und Frick und des Reichs leiters Alfred Rosenberg. In dem Aufsatz von Alfred Rosen berg heißt es: Heute begeht das deutsche Volk den zweiten Jah restag seiner Erhebung. Es weiß, daß diese deutsche Revolu tion nicht nur eine Entwicklung der letzten vorangegangenen vierzehn Jahre beendete, sondern weit darüber hinaus geistige Abrechnung gehalten hat mit jenen Gedanken und politischen Systemen, die es überhaupt möglich gemacht hatten, daß die Republik des November 1918 entstehen konnte. Deshalb ist die Sendung der nationalsozialistischen Bewegung umfassender, als unsere Gegner glaubten, umfassender aber auch, als viel leicht manche Anhänger unserer Bewegung es sich inmitten des unmittelbaren Machtkampfes vorgestellt hatten. Wenn dieses Bewußtsein aber nicht immer theoretisch vorhanden ge wesen sein mag, der Instinkt jedoch war bei allen jenen, die in den vergangenen Jahren unter Adolf Hitlers Fahne kämpf ten, so unbedingt und zielstrebig, daß nur durch diesen starken Zukunftsglauben alle Opfer erklärlich werden, die den Sieg der Bewegung schließlich herbeiführten. Die deutsche Revolu tion ist nicht eine Erhebung uter anderen, sondern d i e Revo lution der deutschen Geschichte, die unbekümmert um das, was für die Vergangenheit richtig war, aus den lebensgesetzlichen Notwendigkeiten unserer Zeit gewillt ist, sich dieses Dasein zn gestalten. Deshalb wissen wir, daß die Vollendung der national sozialistischen Mission nicht eine Angelegenheit weniger Jahre, sondern Ausgabe vieler Jahrzehnte und mehrerer Geschlechter sein wird. In ihrem Dienst steht nunmehr die ganze Nation. Mag der eine oder andere noch grollen, das große Lebensge fühl hat Besitz ergriffen vom ganzen Deutschen Reiche; die na tionalsozialistische Bewegung ist das Schicksal Deutschlands von heute, morgen und übermorgen geworden, und keiner kann sich diesem selbstgewollten Schicksal mehr entziehen. In dieser allumfassenden Größe erblicken wir die nationalsozialistische Er hebung. An diesem Tage grüßt das Deutsche Reich die Bewe gung und vor allen Dingen den Mann, der in unerschütterli chem Glauben an Deutschland die Jahre über gekämpft und im wahrsten Sinne geführt hat. Der 30. Januar wird nicht mit großen Festen gefeiert, sondern mit einer großangelegten Un terstützung bedürftiger Volksgenossen. Damit wird das unter strichen, was mit eine der wichtigsten Aufgaben unserer Be wegung und unseres Staates ist: Jene Schäden zu heilen, wel che die Revolte von 1918 mit den folgenden furchtbaren Jah ren Deutschlands geschlagen hat, eine echte innere Volksver bundenheit über alles Hemmende hinweg herzustellen, immer neue Menschen seelisch in das Wirken unserer Zeit einzufügen, damit für immer die deutsche Nation ein nicht mehr zu spal tender Block der Einheit des Willens wird zur Lösung der uns gestellten sozialen Fragen im Sinne einer sozialen Gerechtigkeit im Sinne eines wirklichen Friedens mit anderen Völkern, im Sinne aber auch einer ehrbewußten Eleichberchtigung mit den anderen Staaten. Reichsminister Göring schreibt unter anderem: Mit Ge nugtuung darf heute sestgestellt werden, daß Volk und Führung und es ist durchaus angemessen, zu erinnern an Gedenk tage des Augenblicks, als die nationalsozialistische eMy- rung nicht bloß die Macht übernahm, sondern vor allem die unsagbar schwere Pflicht des Kampfes gegen das Elend und die Rot in den breiten Massen des deutschen Volkes. Und wenn man der Erfolge in diesem Kampfe jetzt wieder am 30. Januar gedenkt, dann wird das deutsche Volk und seine Führung zugleich damit im Sinne jenes Aufrufes den Entschluß fassen, „den Helm fester zu binden". So wird das deutsche Volk diesen Tag begehen, an dem sich vor zwei Jahren das Schicksal der ganzen Nation wandte, damit aber auch — früher oder später — das Schicksal eines jeden einzelnen in ihr. Und auch wenn es ein Gedenktag ist, so richten sich die Augen doch nur z« einem kurzen Blick auf den Weg, den wir be schritten haben und von dem schon eine beträchtliche Strecke zurückgelegt ist. Dann aber wenden wir die Augen auf die Gegenwart und in die Zukunft hinein, die unser sein muß und ganz unser sein wird. Und in diesem Willen nur dürfen wir am Gedenktage des 3K. Januar den Feiergesang ertönen lassen: „Die Fahne hoch! Die Reihe-» geschlossen!" ihren Mann gestanden haben. In schwerster Notzeit hat sich Deutschland durch die Führung Adolf Hitlers zu den Quellen seiner Kraft zurückgefunden. Wenn wir von den Leistungen in den vergangenen Jahren sprechen, so gebührt vor allem auch dem unbekannten Mitarbeiter am Werke Adolf Hitlers Dank und Anerkennung. Denn jeder von uns weiß es, wir hätten unsere Aufgabe nicht erfüllen können, wenn nicht hinter uns wieder ein Volk stünde, das, durch den Führer von neuem zu Mut und Kraft erweckt, jede Mitarbeit zu leisten und jedes Opfer auf sich zu nehmen bereit ist, mag der einzelne im Be sitze des Parteibuches fein oder nicht. Der Minister hält dann eine Rückschau auf die an Erlebnissen und Arbeit reichen zwei vergangenen Jahre und erklärt: Nachdem nunmehr die gröbsten Schlacken der Vergangenheit beseitigt und die Grundlagen für den neuen Staat gelegt sind, werden die folgenden beiden Jahre von Adolf Hitlers Vierjahresplan dem weiteren Ausbau aus der gewonnenen Grundlage dienen. Der Aufsatz des Reichsministers Dr. Frick behandelt das Gesetz über die neue deutsche Gemeindeordnung. In dem Auf satz heißt es: Im Zuge der Reichsreform, die den Sehnsuchts- träum des deutschen Volkes nach dem einheitlich gegliederten Nationalstaat erfüllen wird, hat die Reichregierung der tragen- den Säule der öffentlichen Verwaltung, den deutschen Gemein den, die neue Verfassung, die deutsche Gemeindeordnung, ge geben. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, daß die Aenderung der Gemeindeverwaltung in folgender Richtung notwendig geworden ist: 1. in der Umgestaltung der Verwal- tungsform der Gemeinde unter besonderer Berücksichtigung der Stellung und der Funktion der NSDAP im nationalso zialistischen Staat; 2. in der stärkeren Eingliederung der Ge meinde in den Staat; 3. in der festen Ordnung und Keber- wachung der Gemeindefinanzcn; 4. in der Neugliederung der Gemeinden oder ihrer Zusammenfassung zu leistungsfähigeren, engeren Verbänden und 5. in der Sicherung der Einheit der örtlichen Verwaltung. Da der nationalsozialistische Staat die parlamentarisch-demokratische Verwaltung ablehnt, mußte auch in der Gemeinde-Selbstverwaltung der Grundsatz der unbe schränkten Führerverantwortlichkeit eingeführt werden. Der Parlamentarismus ist aus den Gemeindestuben endgültig ver- bannt. Dadurch wird die Mitwirkung der Bürgerschaft, die den höchsten Wert der Selbstverwaltung darstellt, nicht ausge schlossen. Reichsminister Dr. Frick bespricht in dem Aussatz io- dann zahlreiche Einzelheiten des neuen Gesetzes und schließt: Die deutsche Gemeindeordnung, die in glücklicher Weise das Zusammenwirken von Partei und Staat im gesamten Kreis der Gemeindeverwaltung löst, ist damit ein wichtiger Eckpfeiler beim Neubau des Reiches. Sie erbringt den Beweis, daß der Staatsgedanke des Führers und Reichskanzlers mit de» Ideen des großen Schöpfers der deutschen Selbstverwaltung, mit dem Staatsideal des Reichsfreiherrn vom Stein, übereinstimmt. Hier wie dort beherrscht die sittliche Auffassung des Staates das Werk. Die Selbstverwaltung ist im Staate Adolf Hitlers kein Fremdkörper, sie ist die Keimzelle des Etaatsgebäudes und übernimmt ihre Ausgaben aus den Händen der NSDAP, die de» Staat schuf und mit dessen Zukunft sie verbunden ist.