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Wilsdruffer Tageblatt ?! 2. Blatt Nr 302 — Dienstag, de» 31 Dez 1929 L Deutscher Glaube. Nicht in der dunklen Schwere liegt's begraben, im Drang der Hellen wächst es neu und groß. Was wir an Samen treu empfangen haben, ruht stark bewahrt in treuster Mutter Schoß. Noch strahlt der „Glocke" Schönheit deutschen Knaben, und Huttens Streitlied reißt die Klinge bloß, noch dürft ihr euch an Tristans Zaubern laben, und Goethes Denkstein deckt kein sterblich Moos. Durch eure Träume klirrt Allvaters Bügel, Goldadler spannen ihre Himmelsflügel, " und Nähe wird, was euerm Tag so fern. Reich rauscht der Rhein im Mondglanz seiner Hügel, und eure Sehnsucht kennt nicht Zaum noch Zügel auf ihrem Flug nach unsrer Väter Stern. Robert Hohlbaum. gk! Jahreswende — Iahrzehntwende Von Hans Fresenius. Neujahr 1930, Jahreswende — Iahrzehntwende. Ein Tag wie alle anderen, ein Dutzend Erdumdrehungen nach der jenigen, die uns die Sonne im flachesten und kürzesten Bogen ihre Tagesbahn beschreiben ließ. Man weiß das lange. Und doch hält man an diesem Tage als Beginn der Zeiträume fest, die, auf kosmisches Geschehen gegründet, unserem nur durch Geburt und Tod natürlich gegliederten und zugleich begrenzten Lebenslauf die Einteilung geben, ohne die der Mensch, als Er finder der „Ordnung", der „Systeme", zum Sklaven der Zahl erniedrigt, sich nicht Wohl fühlt. Bei vielen Völkern, die nicht glücklicher »der unglücklicher sind als wir, gelten andere Tage als Jahresanfang/Also warum gerade bei uns das hartnäckige Bestehen auf einem Tage, der sich durch nichts vor anderen auszeichnet? Noch zu anderen Ueberlegungen regt gerade diese Jahres wende an. Sie gilt zugleich als Iahrzehntwende. Ist das be rechtigt? Kommen Freude oder Trauer — je nachdem, ob der Einzelne dem Zeitablauf vorwärtsblickend erwartungsvoll oder rückschauend bedauernd gegenüber steht — nicht zu früh? Auch vor dreißig Jahren entbrannte der Kampf darum, ob mit dem 1. Januar 1900 ein neues Jahrhundert anfange oder nicht etwa erst am 31. Dezember desselben Jahres das alte zu Ende ginge. Das Recht stand auf der Seite der zweiten Auffassung, den Sieg aber trug jene davon. Soll man gegen dieses offensichtliche Unrecht aufbegehren, den Jahr- zehntbeginn diesmal wenigstens auf den richtigen Tag, also rns nächste Jahr verlegen? Wenig spricht dafür, vieles da gegen. Jst's nicht meist so in der Welt, daß Unrecht trium phiert und Recht am Boden liegt? Soll neuer Streit entstehen, als ob es dessen nicht schon allzu viel gäbe? Wäre der Zeit abschnitt des Jahrzehnts dessen überhaupt wert? Nicht, weil er etwa zu kurz ist — manchem Jahrzehnt kommt mehr Be- demung zu als einem Halbdutzend anderer zusammen ge nommen. Aber weil er willkürlich bestimmt ist, viel willkür licher noch als der Beginn des Jahres. Denn dieses selbst ist durch den Erdumlaus, durch das darauf zurück gehende Auf und Ab des biologischen Geschehens gerechtfertigt. Die Jahrzehnte aber kerbt, ebenso wenig wie die Jahrhunderte, kein im Kos mos pulsierender Rhythmus in den Zeitenstäb der Ewigkeit. Wohl glaubt man Pendelschläge im Weltgeschehen, soweit es unsere kleine Erde berührt, zu vernehmen, die ruhigerem Rhythmus gehorchen als das eilige Tick-Tack der Jahresuhr: siebenjährige, elfjährige, fünfunddreißigjährige Perioden und so fort bis zu vieltausendjährigen. Die Zehn, die Hundert jedoch fand man nicht. — Zur Willkür bei der Wahl des Teilers tritt die bei der Festsetzung des Beginns unserer Zeit rechnung. Es trifft nicht einmal zu, daß Christus vor 1930 Jahren geboren wurde. Wie sorgfältige Forschung ergab, weicht der richtige Zeitpunkt von dem angenommenen um einige Jahre ab. Hat aber aus all diesen Gründen die Wende von den zwanziger zu den dreißiger Jahren des Jahrhunderts geringere Bedeutung? Nein und abermals nein! Wie der Menschheit der Jahresbeginn, mag der Tag sich noch so wenig von allen anderen unterscheiden, doch Anlaß gibt zu Rück- und Aus schau, weil sie naturnotwendig eines solchen Tages bedarf, so soll ihr auch die Willkür, die in jeder Hinsicht die Jahr zehnteinteilung beherrscht, kein Hindernis sein, diese größeren Abschnitte rück- und vorschauend zu betrachten. Zumal die heutige Wende fordert dazu herrisch auf. In atemraubender Hast häufte das Zeitgeschehen in die Schale des verflossenen Jahrzehnts eine so unübersichtliche Fülle von Gaben, daß wir unverzüglich wenigstens rwt dem Versuch be ginnen müssen, sie zu sondern in vergängliche und solche von Dauer und diese wiederum in gute und schlechte. Wir dürfen nicht warten, bis längere Zeit uns „Abstand gewinnen" läßt. Zu groß ist die Gefahr, daß die faulen Früchte auch die guten verderben. So erwächst uns aus dieser Musterung die Auf gabe des neuen Jahrzehntes: abzustoßen, Was krank ist, und Ein zu erhalten, was das entwichene Jahrzehnt uns an Edlem und Wertvollem bescherte. Nein, wir dürfen nicht Mortem Allzu sehr kargte das Schicksal mit erfreulichen tmr sie — in ihrer Seltenheit besonders der Gefahr des Verderbens aussetzen dürfen. f wir schneit beginnen, weil im neuen Jahr- über „nc- nicht minder überstürzend und unter ie^ wird und weil mcht zu hoffen ist, daßun Edelfrüchte vorherrschen wer ¬ den. Denn kein äußeres Zeuyen kein innerer Grund stehen dafür, ^uhrzehntwende zugleich Zeitenwende ist. Bergen wir nicht rechtzeitig die guten Früchte des weichen den Jahrzehnte, Ahen sie unter der Menge der faulen, welche die kommenden ^zahre darüber häufen werden, für immer verloren. . .. . . . So erhält die Willkür dee ^ahrzehntabschnittes Sinn und Berechtigung durch diese Ausgaben, die wir selbst uns stellen. Es gilt in größerem Rahmen das zu sichten und zu sondern, was sich im Blinklicht des Jnhresrhythmus nicht deutlich ge- wug abzeichnet, um in seinem Wert (oder Unwert) erkannt zu werden. Früher erstand diese Ausgabe wohl an den Jahr hundertwenden, die Zukunft wird sie vielleicht für noch kürzere Zeiträume als die eines Jahrzehntes stellen. Das sei spätere ,Sorge! Heute kommt es für uns darauf an, zu wissen, daß wir nicht für ein Jahr, sondern für deren zehn die Bilanz zu ziehen haben, die notwendige, weil einzig sichere Grundlage Mr den Aufbau der Zukunft. MW lind HOMM für 183V. Bei einer Umfrage über die politischen, Wirtschaft lichen und kulturellen Aussichten für das beginnend« Jahr haben eine Anzahl hervorragender Persönlichkeit« ihre Meinung zu diesem Problem entwickelt und du Veröffentlichung gestattet. Umstehend seien einige de> bezeichnendsten Äußerungen wiedergegeben, die gleich sam einen Spiegel der »Hoffnungen und Wünsche sm 1930" darstellen. Or. E. Mberfohren, M. d. R., Vorfitzender der deutsch nationalen Reichstags fraktion. Die erste Hoffnung, die vom Standpunkt der nationalen Opposition für das Jahr 193t ausgesprochen werden muß, ist die, daß der Grundgedanke des „Freiheitsgesetzes", die Verhinderung des Zustande kommens des Young-Plans, doch noch Tatsache wird. Der Young-Plan ist keine erträg ¬ liche Neuregelung des Ne- parationsproblems, sondern der Versuch einer Rettung des zusammenbrechenden Dawes-Plans. Der Young- Plan bedeutet eine endgültige Bindung Deutschlands für Generationen ohne Vertrags- und Reichsschutz. Die kata strophalen Folgen einer Annahme des Young-Planes namentlich in seiner jetzt vorliegenden Form mit den zahlreichen Sonder- und Nebenleistungen sind auch von ausländischen Sachverständigen ersten Ranges erkannt worden. Lloyd George hat vor wenigen Monaten im Eng lischen Unterhaus gesagt, Deutschland könne nach dem vorgesehenen Zahlungsplan nur erfüllen, wenn es Schul den mache und die Löhne seiner Arbeiter niedrig halte. Und der amerikanische Senator Borah hat gesagt, daß weder das Genie eines Äschylos noch das eines Shake speare noch das eines Dante ausreichen würde, um einen Begriff von der Tragödie, von der Hölle zu geben, der die gegenwärtige und die kommende Generation in Deutsch land entgegengehen, sofern diese Zahlungspläne, die dem Hatz und dem Wahnsinn entsprungen seien, ausgesührt werden. Ich füge hinzu, daß es mir durchaus fraglich erscheint, ob nach Annahme des Young-Planes der ewigen Versklavung, der Bolschewisierung Deutsch lands und der Zerschlagung seiner Einheit noch Einhalt geboten werden kann. Aus dem Wort des amerikanischen Senators Borah ist gleichzeitig zu entnehmen, daß das Reparationsproblem nicht etwa nur ein Problem des deutschen Besitzes, oder, wie man es geschmackvoll ausgedrückt hat. der Geldschränke der Besitzenden, ist, sondern, daß es vor allen Dingen ein Lohnproblem des deutschen Arbeiters darstellt. Gerade dies wird sich immer stärker zeigen, wenn die neue Me thode der Geldbeschaffung zur Leistung der Tribute durch geführt werden wird, d. h., wenn immer mehr Stücke der deutschen Wirtschaft in fremde Hände übergehen. Dann wird es sich zeigen, welche Folgen diese Entwicklung für die deutschen Arbeiter haben wird. Wenn wir nur noch für fremde Rechnung arbeiten, dann wird der deutsche Arbeiter Arbeitssklave des internationalen Kapitals. Die Verschuldungspolitik führt zur Vernichtung der selbstän digen deutschen Wirtschaft, vor allem aber zu einer Nieder- drückung der sozialen Stellung der deutschen Arbeiter, zur Beeinträchtigung ihres Lohnes und ihrer sozialen Rechte. Der zweite große Wunsch für 1930 muß sich darauf beziehen, daß an Stelle des angekündigten „großen" Finanz- und Steuerprogramms eine Gesetzgebung tritt, die eine wirkliche Entlastung der schwer um ihre einfachsten Existenzgrundlagen ringenden deutschen Wirtschaft darstellt im Sinne einer Angleichung der Bedürfnisse der öffent lichen Körperschaften an die wirkliche Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Das praktische Ergebnis der jetzt vorliegenden Vorschläge ist eine Erhöhung der Kosten anstatt Wirt schaftserleichterung. Auf diesem Wege wird die Desizit wirtschaft, die das Reich seit langem in die Rolle eines zahlungsunfähigen Schuldners zu drängen droht, sicher nicht behoben. Es ist aber auf die Dauer unerträglich, daß ein immer sich steigerndes Kassendefizit zum Wesens st ückder deutschen Politik überhaupt, ein schließlich internationaler Tributverhandlungen, gemacht wird. Reichsminister a. O. Erich Roch (Weser), M. d. R., Vorfitzender der Demo kratischen Partei. Das Jahr 1929 Hai weder innenpolitisch noch außen politisch Endlösungeu ge bracht. Als es begann, glaubte man, daß die Konferenz, die die Reparationsfrage ent scheiden sollte, dicht bevor stände und daß die Regelung der Kriegsentschädigung und die Räumung des besetzten Gebietes binnen kurzem erfol gen würden. Aber die schnelle Entwicklung, die die Ent spannung der außenpolitischen Beziehungen Deutschlands zwischen 1924 und 1926 genommen hatte, hat sich in zwischen nur in langsamem Tempo fortgesetzt. So wird denn endlich das Jahr 1930 dem ganzen besetzten Gebiet die Freiheit bringen. Und so wird das neue Jahr, an dessen Schwelle wir jetzt stehen, die Führer der Staaten Europas erst zu den Schlußverhandlungen vereinigt sehen, die das schwierige Problem der Reparationssrage wieder ein Stück derLösung näherbringen sollen. Daß derVertrag, der im ersten Monat des neuen Jahres im Haag geschlossen werden wird, der Leistungsfähigkeit Deutschlands Rech nung tragen und damit der Gesundung der gesamten europäischen Wirtschaft dienen möge, das ist unser Haupt wunsch für 1930. Ein erträglicher Abschluß der Reparationsverhand lungen ist zugleich die Voraussetzung für die durch greifende Sanierung der deutschen Finanzen. Auch hier sind Lösungen nur angebahnt. Ein Finanzprogramm ist in großen Zügen festgelegt. Seine Verwirklichung muß im neuen Jahr durchgesetzt werden. Die Schwierigkeiten, die der Realisierung gesunder finanzieller Grundsätze im Haushalt des Deutschen Reiches, der Länder und der Ge meinden cntgegenstehen, dürfen nicht unterschätzt werden. Der erbitterte Kampf der Berufsstände und -klassen gegen einander wirkt sich auch in den parlamentarischen Ver handlungen ans und er wird kompliziert durck die parti- kularistischen Wünsche von Ländern, die in dem Finanz ausgleich zum Teil nur ein Mittel sehen, überholte Grenzen und einen überalterten Verwaltungsapparat auf rechtzuerhalten. So ist eine durchgreifende Finanzreform ohne Rcichsreform kaum denkbar. Tas Jahr l929 hat auch hier neue Grundlagen vorbereitet. Die Ausschüsse der Ländcrkonferenz haben eine Verständigung über die Nenabgrenzung der Kompetenzen zwischen Reich und Ländern gefunden. Sie haben die Voraussetzungen für eine Neugliederung des Reiches und der Verwaltung ge schaffen. Im neuen Jahr wird der parlamentarische Kampf um die inzwischen erarbeiteten gesunden Grund lagen des neugestaltcten Reichs geführt werden müssen. Aufgaben sind somit genug gestellt. Der politische Kämpfer muß die Hoffnung haben, daß das deutsche Volk die Kräfte in sich trägt, sie zu lösen. prof.v.Or.Ov.VreLL, M. d. R., Vorfitzender der Reichs- Partei des deutfchenMit- telstandes (Wirtschafts- Partei). Schon oftist unser deutsches Volk mit schweren Sorgen in ein neues Jahr hineingegan gen. Wir denken an die schweren Kriegsjahre mit ihren Hoffnungen und Ent täuschungen; wir denken vor allem an das schwere Neujahr eine Zeitlang als hätten die Wolken sich verzogen und wir könnten wieder mit Ver trauen in die Zukunft blicken. Nun komm! dieses schwere Neujahr von 1930 und stellt unser Volk vor Fragen, wie sie kaum schwerer gedacht werden können. Was man lange voraussehen konnte, ist nun ein- getroffen: das Deutsche Reich ist finanziell am Ende an- geiaugt. Die Lage ist so, daß nur der Verkauf des Zünd holzmonopols noch eine Aushilfe bieten konnte. Eine Anleihe von 500 Millionen ist der Preis. Tann lasen wir eines Morgens mit Schrecken, daß auch dies noch nichts helfe, daß vielmehr bei einem amerikanischen Vankhause noch eine Anleihe ausgenommen werden müsse. Das alles geschieht, um die innere Finanzlage des Reiches aus den ärgsten Nöten zu befreien. Wie soll man es aber aus sich nehmen, da noch bei den kommenden Verhandlungen im Haag so gewaltige auswärtige Verpflichtungen anzu erkennen ? Es ist leicht gesagt, daß man die Kriegsschuld wider rufen und damit alle auswärtigen Verpflichtungen ab stoßen solle. Wenn das so einfach ginge, würde sich ver mutlich kein Deutscher finden, der sich dagegen aussprächc. Aber so einfach liegen die Dinge nicht. Wenn uns über haupt jemand auf der Welt helfen kann, dann sind nur wir selbst dazu berufen. Wir müssen den Mut fassen und die Tatkraft aufbringen, im Innern selbst unsere Finanzen in Ordnung zu halten und uns nach der Decke zu strecken. Das ist es, worauf es im Jahre 1930 ankommt! Es soll hier nicht untersucht werden, wer am jetzigen Unglück schuld ist, welche Parteien mitgewirkt haben, um Deutschland in diese furchtbare Lage zu bringen. Am Neu jahrstage wollen wir unsere Blicke nicht in die Vergangen heit, sondern in die Zukunft richten und da Hand anlcgen. Nur eine klare Erkenntnis der großen Verantwortung, die auf uns lastet, kann uns auf den rechten Weg bringen. Wir haben in den letzten Jahren den Bogen unserer finanziellen Leistungsfähigkeit erheblich überspannt. Wir haben Dinge unternommen, die eigentlich nur ein reicher Staat unternehmen kann. Wir haben so viele „wohl erworbene Rechte" verliehen an Gehältern, Pensionen und Renten, daß wir die Mittel dazu nicht mehr anfbringcn können. Wir haben vor allem in dem gegenwärtigen Aus bau der Arbeitslosenversicherung etwas geschaffen, das noch weniger von der finanziellen, als vielmehr von der moralischen Seite aus zu den größten Bedenken Anlaß gibt. Das alles ist uns jetzt mit einem Male über den Kopf gewachsen und nun stehen wir da in der größten Be drängnis. Wir wollen in erster Linie eines von dem neuen Jahr erhoffen: daß wir nicht den Versuch erleben, mit neuen Anleihen, Verkauf von Monopolen und ähnlichem, die Lage noch einmal zu verschleiern, sondern, daß wir das übel an der Wurzel fassen. An dem Kranken ist genug herumgedoktert worden; es muß jetzt zur heilenden Ope ration geschritten werden. Wir müssen uns darüber klar werden, was wir leisten können und was nicht; darauf kommt es heute an. Im Haag werden wir noch schwere Verhandlungen zu bestehen haben. Die Gefahr ist größer, als wir denken, daß die ausländischen Mächte versuchen werden, sich in die inneren deutschen Verhältnisse einzumengen, um ihre Zahlungen sicherzustellen. Nur ein ganz entschlossenes Durchgreifeu im Innern kann uns vor solcher furchtbaren Gefahr befreien. Unsere Regierung hat sich mit Mühe noch einmal äußerlich behauptet. Aber eine wirklich starke, mit Ver trauen weiter Kreise getragene Regierung haben wir nicht mehr. Wie wollen wir aber nach außen hin stark nnd entschlossen auftreten, wenn im Innern keine Geschlossen heit vorhanden ist? Das sind die großen Bedenken, mit denen wir in das neue Jahr der deutschen Außenpolit'ck hineingehen. von 1919. Dann schien