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Wilsdruffer Tageblatt : 31.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192912314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19291231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19291231
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-31
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.12.1929
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Mitztrauensamrag gegen vas Gejamttav'.nett. Erfüllt stcy diese Erwartung, dann ist die Bahn frei zu ernster und sachlicher Arbeit, die das Jahre 1930 glücklicher gestalten soll als seinen Vorgänger. Seuffch-euMches EtgeMm-ablommen. Protest des Groß, und Überseehandels. Der Reichsverband des deutschen Groß- und Übersee handels hat in der Frage der Freigabe des deutschen Eigentums in England an den Reichsaußenminister das nachstehende Telegramm gerichtet: „Gegen die Unterzeichnung des Abkommens mit England, wodurch der Raub von 11 Millionen Pfund beschlagnahmten deutschen Eigentums sanktioniert werden soll, erheben wir nochmals schärfsten Widerspruch, erwarten vielmehr, daß noch in letzter Stunde unter Hinweis aus die in deutschen Wirt schaftskreisen hervorgerusene Entrüstung und Erbitterung nach drücklichst versucht wird, eine Lösung zu finden, die zum mindesten für diesen Verzicht eine gleichwertige Konzession bringt. Eine solche kann in den bisherigen Zugeständnissen nicht gefunden werden. England nochmals ernstlich vor Augen zu führen, daß durch sein Vorgehen dauernde vertrauensvolle Beziehungen zwischen beiden Staaten nicht eintreten können, ist nach Ansicht der von uns vertretenen Kreise gleichzeitig im Interesse der ungestörten Entwicklung des internationalen Handels zur Stunde die dringendste Aufgabe der deutschen Regierung." * Stimmen -er Vernunft. Freigabebewegung in England. Der Führer der Freigabebewcgung im Englischen Unter hause, der Abgeordnete und frühere Minister MaePhcrson hat im Unterhause eine Schrift verbreitet in der die bekannte Rede Snowdens gegen die Freigabe widerlegt wird. Die Denkschrift zerpflückt namentlich die Behauptungen Snowdens, daß die Freigabe der überschüssigen Liquidationserlöse schon in Paris auf der Reparationskonferenz entschieden worden sei und daß sich England in der Frcigabcfrage „generös" ver halten habe, „Eine abscheuliche Verletzung des Völkerrechtes." Die Genser Zeitschrift „La Revue Mensuelle" beginnt in ihrer Januarnummer mit dem Abdruck eines Gutachtens der Pariser Liga für Menschenrechte. Die Liga wendet sich darin gegen die Fortnah mc und Liquidation feindlichen Privateigentums, wie sie unter englischer Führung im Weltkriege eingeführl und in den Friedensverträgcn ver ankert worden ist. Die Liga nennt diese Maßnahmen eine „abscheuliche Verletzung des Völkerrechts", durch die Europa einen unglaublichen Rückschritt gemacht hat; denn vor dem Kriege sei die Achtung vor dem Privateigentum als ein Dogma erschienen, das niemals in Frage gestellt werden würde. Äus unlerU Uniat j Wilsdruff, am 31. Dezember 1929. Merkblatt für den 1. und 2. Januar. Sonnenaufgang 8°' 8°° Mondaufgang 9'° 10" Sonnenuntergang 16°° 16°° Monduntergang 17°' 18" 1. Januar. 1184: Der Reformator Ulrich Zwingli geb. 2. Januar 1921: Der Maler Franz von Defregger gest. Letzte Stunde. Schluß und Punkt und Strich drunter und Schwamm drüber! — Nein, Schwamm drüber denn doch nicht! Ein Jahr läßt sich nicht auslöschen aus der Reihe der Jahre und läßt sich nicht auslöschen aus dem Gedächtnis derer, welche es mitgelebt haben, und wäre es noch so schlecht gewesen. Und wenn wir nun Abschied nehmen von diesem Jahre 29, so werden wir uns, gerecht, wie wir doch sein wollen, sagen müssen: „Schön war's nicht, aber es hätte noch schlechter sein können!" Und wer weiß, ob wir nicht vielleicht vor dem letz ten Glockenschlage des Jahres 30 bedauern werden, daß wir nicht mehr in 29 leben! So ist das mit den Jahren: oas man gerade hat, das möchte man weghabeu, und das oa kommen soll, und von dem mau überhaupt noch nichts weiß, das lobt und preist man und kränzt man mit Vorschuß lorbeeren, um es sich günstig zu stimmen. So ist das mit den Jahren und so ist das mit dem Leben überhaupt! Und wenn wir jetzt wollten, könnten wir sofort in die schönste Philosophie hinnberspringen und Rückschau halten und be sinnlich Bilanz ziehen und unser Innerstes zerknirscht nach außen wenden, um uns selbst zu betrachten und Besserung zu geloben, wie man das in des Jahres letzter Stunde tun sollte. Aber wer macht sie wohl, diese moralische, ethische, seelische Jahrcsinventur? Nein, wir wollen uns den Abschied von dem scheidenden Jahre nicht noÄ unnötigerweise erschweren, wir wollen nicht betrauten Auges den Schritt ins neue hin über tun — mit einem weinenden und einem lachenden Auge, das wäre vielleicht die richtige Mischung und die richtige Stimmung, aber das bringt nicht jeder gleich fertig — kurz weg: Wir wollen es mit dem guten alten Kotzebue halten, dessen „Trost beim Scheiden" wir in der letzten Stunde von der ersten bis zur letzten Verszcilc heruntersingsn könnten, von: „Es kann ja nicht immer so bleiben - . bis: „So knüpfen ans fröhliche Ende Den fröhlichen Anfang wir an." Wie das patzt! Aus dieses Jahr und auf alle andern auch! Und so freuen wir uns denn, und so jubeln wir denn wie immer an diesem Tage des Papstes Silvester, des ersten der drei Päpste dieses Namens, der, als er noch unter den Leben den weilte — im ersten Drittel des vierten Jahrhunderts war das — sicher nicht geahnt hat, daß sein Name einst zum Symbol und zum Panier überschäumender Fröhlichkeit wer den würde. Wir aber wissen es und freuen uns des und sagen dem scheidenden Jahre in seiner letzten Stunde: „Schließlich warst du doch besser als dein Ruf!" Aber trotz dem: Prost Neujahr! * Postdienst am Neujahrstag. Am Neujahrstag wird der ge samte Pvstdienst wie an Sonntagen ausgeübt. Thoralblasen auf dem Marktplätze. Nach alter schöner Sitte wird auch heute Nacht nach Eintritt des neuen Jahres Stadt musikdirektor Philipp mit seinen Schülern auf dem Markt platze neben dem brennenden „Christbaum für Alle" Choralmelv- dien spielen. Landwirtschaftsbank Wilsdruff. Montag den 3V. Dezember nachmittags 4 Uhr versammelten sich die Mitglieder der Land wirtschaftsbank Wilsdruff e. G. m. b. H. in Wilsdruff zur 22. ordentlichen Generalversammlung im Hotel „Weißer Adler" Wilsdruff. Herr Generaldirektor Böhme-Skassa eröffnete 4.30 Uhr die sehr gut besuchte Versammlung mit begrüßenden Worten. Besonders begrüßte er Herrn Hosrat Dr. Schöne und Generalsekretär Dr. Kretzschmar vom Verband landw. Genossen schaften, Herrn Direktor Ficker von der Sachs. Landw.-Bank und Herrn Generaldirektor Wichert von der Landw. Zentralgenossen schaft Dresden. Der Vorsitzende gedachte darauf der im vergange nen Jahre verstorbenen Mitglieder und die Versammlung ehrte dieselben durch Erheben von den Plätzen. Anschließend erstattete Herr Böhme einen allgemeinen Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr und Herr Gutsbesitzer Bink ergänzte denselben durch zahlenmäßige Vergleiche mit den Vorjahren. Danach war erfreulicherweise wiederum eine erhebliche Steigerung des Waren- sowie des Gesamtumsatzes festzustellen. Die vom Verbandsrevisor und vom Aufsichtsrat geprüfte und in Ordnung befundene Jah resbilanz wurde einstimmig genehmigt und dem Vorstand Ent lastung erteilt. Der nach vorherigen Abschreibungen und Rück stellungen verbleibende Reingewinn wurde zum Test dem Reserve- und Betriebsfond überschrieben und der Rest auf neue Rechnung vorgetragen. Am die der Bank zur Verfügung gestellten Spar gelder im weitesten Maße zu sichern, wurde mit 199 zu 28 Stim men beschlossen, die Geschäftseinlage von 25 auf 125 RMk. zu erhöhen. Dadurch werden die Sicherheiten der Landwirtschafts bank um ein beträchtliches, auf ca. 1 350 000 RMk. erhöht. Durch diese Maßnahme wird den in letzter Zeit umlaufenden unwahren Gerüchten der beste Beweis entgegengestellt. Die eingelegten Spargelder sind demnach keineswegs gefährdet. Bei den folgenden den Wahlen wurden die satzungsgemäß aus dem Vorstand und Aufsichtsrat ausscheidenden Herren Curt Böhme, Rudolf Klotzsche, Bruno Wetzel und Paul Kuntze einstimmig wiedergewählt. Zum Vorsitzenden wurde Herr Bink und zum stellvertretenden Vorsitzenden Herr Klotzsche einstimmig ge wählt. Außerdem wurde der Aufsichtsrat durch die Herren Otto S e i f e r t - Röhrsdorf und Alfred Scheiblich-Polenz er gänzt. Besondere Anträge lagen nicht vor. Nach zufriedenstellen der Beantwortung einiger Anfragen wurde die Generalversamm lung von Herrn Böhme geschlossen. Vorher nahm Herr Preußer-Kaufbach als Vorsitzender des Aufsichtsrates Ge legenheit. dem Eesamtvorstand, Angestellten und Arbeitern, be sonders Herrn Böhme, der den Vorsitz besonderer Umstände wegen abgab, für die geleistete Arbeit zu danken. Die Versammlung klang in dem Wunsche aus, baß sich die Landwirtschaftbank Wils druff weiterhin gut entwickeln möge, zum Wohle der Allgemein heit und besonders der Landwirtschaft. Der letzte Sprechtag des Ortsausschusses für Handwerk und Gewerbe hatte gestern nachmittag zahlreiche Handwerksmeister auch aus der Umgebung nach dem „Adler" geführt. Stadtrat Zienert hieß die Erschienenen alle herzlich willkommen und gab ein Schreiben der Kreisinnung der Steinsetzer bekannt, das sich gegen Steinsetzarbeiten der Stadt in Regie richtete. Der Vorsitzende betonte, daß seines Wissens nach nur kleinere Ar beiten von der Stadt ausgeführt wurden. Gegen größere Arbeiten werde er sich jederzeit wenden. Auf eine Abfrage wegen des städtischen Neubaues an der Aellaer Straße bezüglich Vergebung der Handwerkerarbeiten gab der Vorsitzende befriedigende Auf klärungen. Dabei wurde die Forderung aufgestellt, bei zukünftigen städtischen Bauten möge die Stabt direkt die Arbeiten an die Handwerker vergeben. Das dürfte freilich auch die Annahme eines Architekten als Treuhänder bedingen, wie es z. B. die Gemeinde Kesselsdorf mit großem Erfolge getan hat. Der Landesausschuß hat sich wegen des Verkaufs von Fleisch- und Wurstwaren in Produktenhandlungen an das Ministerium gewandt mit der Ditte, nachzuprüfen, inwieweit daselbst den Vorschriften für Kühlung, Behandlung und Aufbewahrung der Fleischwaren nachgekommen wird. Gelegentlich des Vortrages einiger Arbeitsgerichtsentschei dungen kamen auch Prüfungs- und Innungsfragen zur Sprache, und es würbe bedauert, daß es noch junge Meister gibt, die einer Innung nicht angehören. Auf eine Eingabe des Landesausschusses an das Wirtschaftsministerium ist der Bescheid eingegangen, daß die Stellmacher-, Schmiede- und Sattlerbetriebe auf den Staats gütern nicht erweitert werden sollen, aber in dem jetzigen Um- fange bestehen bleiben müßten, um Zeit- und Geldverluste zu er sparen. Scharf gegeißelt wurde auch die Errichtung eines Waren hauses durch den Berliner Kriegerverband, gegen den der Kyff häuserbund und vor allem auch der Sächsische Militärvereinsbund scharf Stellung genommen haben. Nach einer Schilderung der katastrophalen Finanzlage gab ber Vorsitzende bekannt, daß nach einer neuen Bestimmung ab 1. November der Lehrling im ganzen letzten Jahre Erwerbslosenbeiträge entrichten muß: Mit großer Anerkennung wurde von der Selbsthilfeaktion Wilsdruffer Ge schäftsleute gegen das Emaille-Wanderlager im Schützenhaufe Kenntnis genommen. Die Jahreshauptversammlung soll am 28. Januar im „Löwen" abgehalten werden. Mit besten Wün schen für ein gesegnetes Neujahr wurde der Sprechtag geschlossen. Priv. Schützengefellschaft. Nach Begrüßung der gestern abend zur Versammlung im „Schützenhause" erschienenen Kame raden gab Präsident Hientzsch eine Reihe Eingänge bekannt. Eine Einladung des Dresdner Fieranten-Verbandes bleibt unbe rücksichtigt bis auf Absendung eines Glückwunschschreibens. Die Abrechnung für das Kinderfest lag vor. Sie schließt bei einer Ein nahme von 968.27 Mark und einer Ausgabe von 796.53 Mark mit einem Bestände von 171.74 Mark ab, der für das nächste Kinderfest reserviert ist. Die Prüfung der Rechnung wurde den Kameraden Kraft und Rump übertragen. In nächster Zeit soll die Nachprüfung der Schützenstände erfolgen, man will bis dahin auch den dritten für das Gauschießen benötigten Stand bauen. Einer Abmeldung wurde zunächst nicht stattgegeben und das Ehrenge richt mit der Angelegenheit betraut. Der Königsball findet am 21. Januar mit gemeinsamer Tafel im Schützenhause statt. Gegen 50 teilnehmende Personen wurden bereits gezeichnet. Einen Be richt über die Eauversammlung am 10. November in Freital er stattete der Präsident. Mr das vom 28. bis 30. Juni in Wils druff stattfindende Gauschießen wurden bereits die ersten Vor arbeiten erledigt. Die dem Gau nicht angehörenden Schwester- gesellschaften sind eingeladen worden und man erhofft deren rege Teilnahme. Die nötigen Festausschüsse sind gebildet worden und werden je nach Bedarf ihre Tätigkeit bereits in nächster Zeit auf nehmen. Zum Schluß nahm Kamerad Zienert Veranlassung, dem Direktorium mit dem Präsidenten an der Spitze für die im Interesse der Gesellschaft in diesem Jahre geleistete erfolgreiche Arbeit namens der Kameraden zu danken, worauf Präsident Hientzsch mit markigen Worten und einem Hoch auf die Schützengesellschaft erwiderte und die Versammlung schloß. Silbernes Geschäftsjubiläum. Am 28. Dezember war es Fleischermeister Martin Neubert vergönnt, sein silbernes Ge schäftsjubiläum zu begehen. Von Annaberg kommend, übernahm er käuflich am 28. Dezember 1904 bas bis dahin im Grundstücke des Goldenen Löwen von Fr. A. Koch betriebene Geschäft feiner Fleisch- und Wurftwaren. Ein Vierteljahrhundert haben er und seine Gattin ihre Kunden mit guter und schmackhafter Ware prompt und gewissenhaft bedient. Den guten Wünschen, die ihnen bereits entgegengebracht wurden, schließen wir uns mit ebenso herzlichen für eine frohe und zufriedene Zukunft an. Glückauf! Zwanzig Jahre Zeilungsträgerin. Dieser Tage vollenden sich zwanzig Jahre, daß Frau Semich das „Wilsdruffer Tage blatt" einer großen Zahl seiner Abonnenten ins Haus trägt. Je den Werktag macht sie ihre Runde und ob es wettert oder stürmt erfüllt sie gewissenhaft ihre Pflicht. Möchte ihr noch lange die Gesundheit zur Ausübung ber ihr liebgewordenen Beschäftigung beschieden sein. Große Nutz- und Rasse-Geflügel-Ausstellung. Der hiesige Geflügelzüchterverein veranstaltet kommenden Sonntag und Mon tag im „Schützenhause" seine diesjährige Nutz- und Rassegeflügel Ausstellung, die 41. in der Reihe, an der sich zum ersten Male auch die Iugendgruppe des Vereins aktiv beteiligt. Neben Hüh nern und Tauben, die in allen Rassen und Gattungen und ausge suchten Prachtexemplaren vertreten sind, haben auch hochwertige Fasanen, Pfauen, Puten, Gänse und Enten in größerer Anzahl Einzug im „Schützenhause" gehalten. Gegen vierhundert Num mern verzeichnet der Katalog. In stattlicher Anzahl ist Nutzge flügel vorhanden und Gelegenheit geboten, wertvolle Zuchttiere zu annehmbaren Preisen zu erwerben. Die Ausstellung wird Sonntag vorm. 9 Uhr eröffnet. Der Eintritt kostet nur 50 Pfg. für Kinder die Hälfte. Man erwartet zahlreichen Besuch der Ge flügelhalter und Interessenten von Stadt und Land. „Weekend im Paradies." Morgen abend punkt >48 Ahr fin det im „Löwen" auf vielseitigen Wunsch eine einmalige Wieder holung des überall mit größtem Beifalle aufgenvmmenen Lustspiels „Weekend im Paradies" durch die Spielgruppe Dresden der Genossenschaft Deutscher Dühnenangehöriger statt. Die Autoren haben bekanntlich hier einen ganz „modernen" Stoff verarbeitet. Eine heitere Szene recht sich an die andere und wer gerne lacht, dem kann der Besuch nur empfohlen werben. Man amüsiert sich aufs Beste von Anfang bis Ende. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle): Dr. Bret schneider-Wilsdruff und Dr. Wollburg- Seeligstadt. Eine Neujahrskundgebung des Sächsischen Landbundes. Im Bundesorgan des Sächsischen Landbundes veröffentlicht der Vor sitzende, Landtagsabgeordneter Schladebach eine Neujahrskund- gebung, in der es heißt: „Wenn die Silvesterglocken das alte Jahr zu Grabe läuten, dann ziehen wir den Schlußstrich unter die Bi lanz des verflossenen Jahres mit dem Ergebnis, daß das Schick sal der deutschen Landwirtschaft sich anscheinend unerbittlich und unaufhaltsam vollzieht. Wenn wir diese in ihrer politischen und wirtschaftlichen Tragweite gleich unheilvolle Tatsache mit nüchter ner Sachlichkeit feststellen, dann steigt uns ob so viel bodenlosen Unverstandes die heiße Zornröte ins Gesicht. Zugleich aber stellen wir fest, daß auch in diesem Jahr der deutsche Bauer wie immer seine Pflicht und schaffensfroh in dem Bewusstsein seiner Verant wortung, die ihm aus dem Besitz des Bodens erwächst, getan hat. Aber wir haben in -diesen Jahren schwerster Notzeit erkamü, daß die Krise, in der wir uns befinden, durch Umstände zwangs bedingt ist, die abzuändern nicht in unserer Macht steht. Aus die ser bitteren Erkenntnis heraus erklärt sich die dumpfe Verzweif lung und die ungeheuere Erbitterung in unseren Reihen. Wir fühlen uns hilflos einem erbarmungslosen System ausgesieserl, das sich nicht scheut, dem lebenswichtigsten und unentbehrlichen Produktionszweig unserer Volkswirtschaft und damit die Zukunft unseres Volkes preiszugeben. Die deutsche Landwirtschaft muß endlich wieder gleichberechtigt in unserem Wirtschaftsleben da- stehen, die Preise für ihre Erzeugnisse müssen endlich dem allge meinen Preisniveau entsprechen. Der Kampf geht weiter, bis auch die letzten lebenswichtigen Forderungen der Landwirtschaft durch gesetzt sind. Dazu bedarf es nach wie vor der Sammlung aller Kräfte des Berufsstandes zu einheitlichem Vorgehen in der Reichsbauernfront" Röhrsdorf. (Jubiläumsfeier.) Ihr hundertjähriges Bestehen feierte die hiesige Altgemeinde am dritten Weihnachts feiertag im Gasthof „Deutsches Haus". Es sei hiezu kurz bemerkt, daß zu dieser sogenannten Altgemeinde fast alle Guts-, Wirt schafts- und Feldbesitzer im Oberdorf bis zum Wirtschaftsbesitzer Alfred May gehören. Diese besitzen gemeinsam ein Stück Acker land in Größe von 66 Ar in der Viehgasse, früher mit Sand grubenbetrieb. Dieses Land ist zur Zeit an den Writschaftsbesitzer Max Schaal verpachtet, der auch die ganze Sache als Heimbürgc verwaltet. Jeder beteiligte Besitzer hat nun je nach dem gewisse Anteile an diesem Besitz Einige von ihnen, denen noch einige klei ne Streifennutzungen zustehen, müssen eine jährliche Rente zah len. Alljährlich werden am dritten Weihachtsfeiertag, dem soge nannten Kürtag, die erzielten Einkünfte prozentual verteilt. N diesem Jahre wurde beschlossen, das einhundertjährige Bestehen nachträglich feierlich zu begehen, da die ersten Aufzeichnungen be reits im Jahre 1825 gemacht wurden. Aus diesem Anlaß waren auch alle früheren Teilhaber mit ihren Frauen, soweit sie noch hier wohnhaft sind, als Ehrengäste eingeladen. Wie bestimmt er wartet wurde, fand sich auch dann das ganze 36 Personen zäh lende Völkchen zur festgesetzten Stunde im genannten Lokale ein Man nahm alsdann an der Tafel Platz und ließ sich das vorzüg liche Abendessen recht gut munden. Hierauf ergriff Wirtschafts besitzer Paul Kirsten als Ortsvertrauter das Wort und erstat tete in längeren Ausführungen Bericht an Hand der Aufzeich nungen und persönlichen Erinnerungen. Nach diesem führte Guts besitzer Paul Seifert die Anwesenden in Gedanken zurück ZU denjenigen, die einst den noch heute bestehenden Gemeinschaftbc- sitz errichteten, ihn pflegten und weilerführlen. Diesen Vätern und Ahnen wurde durch Erheben von den Plätzen der Dank abge stattet. Daß bei diesem Beisammensein manche schöne Erinnerung wieder auftauschte und manches gesellige Wort gewechselt wurde- konnte nicht auÄbleiben. Indessen labte man sich wieder an Kasfee und Weihnachtsstollen, so daß die Zeit im Fluge verrann, bis dann nach einem letzten Imbiß nach reichlich Mitternacht btt Heimweg angetreten wurde. Angesichts dieser harmonisch verlaf fenen Jubiläumsfeier sei noch besonders hervorgehoben, daß el" solches Festhalten alter Ueberlieferungen ein wohltuendes M fühl für -die Beteiligten inne hat. * Tanneberg. Seinen 70. Geburtstag feierte am Dezember Herr Bürgermeister a. D. Poppe, hier, in körper sicher Rüstigkeit und geistiger Frische. Er hat sich während seines 34jährigen Amtswaltens große Verdienste um die Gemeinde er worben, wofür ihm auch seitens seiner vorgesetzten Behörde M erkcnuung zuteil geworden ist. Nebenher bekleidete er z. T. E heute in und außerhalb der Gemeinde zahlreiche Vereins- u^ Ehrenämter, die ihm vielseitigen Dank und Anerkennung ei" brachten. Als Standesbeamter wirkt er schon seil 1911, ebei^ schon seit 20 Jahren als Kirchenvorstand. Gleichzeitig ist er stand der Girokasse Deutschcnbora und ebenfalls der Gemeind^ verbandssparkasse Deutschenbora. N- Niederwartha. ProbebetrieibimKraftspeicher- w e r k. Ohne großes Aufsehen ist seit einigen Wochen der Probe betrieb im Kraftspeicherwerke ausgenommen worden. Gegenwär tig sind Zwei Maschinen in Tätigkeit gesetzt worden. Sie werden am Tage durch Herablassen von Wasser aus dem gefüllten oberen Speicherbecken angetrieben und erzeugen elektrischen Strom, de" nach Dresden geleitet wird. Nachts wird das Wasser wieder hoch gepumpt. Das untere Becken bedarf aber noch immer ständigr- Nachfüllung, weil bei dem niedrigen Elbwasserstande das Star wasser absickert. Der Beckengrund ist noch nicht wasserdicht. § wird damit gerechnet, daß er mit der Zeit verschlammt. Die Ink triebsetzung der neuen Anlage konnte nur mit größter Vorsicht << folgen, weil hier mit ungewöhnlich starken Druckverhältnissen r rechnen war. Auch müssen sich die Riesenmaschincn erst einlaus^ Dafür bringt aber der Betrieb schon Geld ein. Die Betrieb-' anlagen sind Tag und Nacht ununterbrochen mit Personal bcsE Jede Nacht sind Kraft- und Umspannhaus hell erleuchtet. Es^ festzustellcn, daß die erheblichen Wasseribewegungen in den ma^ tigen Rohren keinerlei Erschütterungen oder störende Geräm»V verursachen. Die Aufnahme des Probebetriebes bedeutet
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