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Wilsdruffer Tageblatt : 24.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192912246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19291224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19291224
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-24
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.12.1929
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^utfthen Kolonien gesprochen werde. Gewisse dieser Kolonien tonnten ohne Schaden von Frankreich au Deutschland zurückge- gebe» werden bei einer den französi che» Wünschen entsprechenden Losung der politischen und wirtschaftlichen Fragen des Saar problems. Aushebung der Ein- und Ausfuhrverbote. Ab 1. Januar. Das Protokoll der Internationalen Konferenz für die Aufhebung der Ein- und Ausfuhrverbote, die am 20. d. M zum Abschluß gekommen ist, wurde von Deutschland Österreich, Belgien, Dänemark, der« Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich, England, Irland, Ungarn, Japan, Luxemburg. Norwegen. Holland, Portugal, der Schweiz und Südslawien unterzeichnet. Die Länder Finnland, Italien Rumänien und Schweden haben sich das Recht Vorbehalten, später zu unterzeichnen. Die Staaten, die das Protokoll bedingungs los unterzeichneten, setzen es am 1 Januar in Kraft. Sie müssen nach den Vereinbarungen binnen sechs Monaten alle Verbote für die Ein- und Äusfuhr mit Ausnahme der im Abkommen zugelassenen Einschränkungen außer Kraft fetze«. Keine pvlarfahrt des „Graf Zeppelin"- Südamerikafahrt im Frühsommer 1930. In unterrichteten Kreisen rechnet man nicht mehr damit, daß die von der Aero-Arctic geplante Polarexpedition mit dem Luftschiff „Graf Zeppelin" stottflnden wird, nachdem sowohl der Luftschiffbau Zeppelin als auch die Aero- Arctic selbst bisher vergeblich versucht haben, dle Versiche rungsfrage in befriedigender Weise zu lösen. Angesichts de: fortgeschrittenen Zeit wäre es schon jetzt kaum noch möglich, die erforderlichen Arbeiten am Schiss und gewisse Wissenschaft liche und Navigationsinstrumente rechtzeitig bis zum vor gesehenen Zeitpunkt des Startes fertiazustellen. Der Luft schiffbau Zeppelin hat infolgedessen bereits jetl einigen Tagen die Vorarbeiten für andere Pläne ausgenommen, die auf dem Gebiet des Verkehrs liegen und eine mehrmonatige Vor bereitung erfordern. In erster Linie kommt eine Fahrt nach Südamerika, etwa im Mai oder Juni, in Betracht. Zugunglück im polnischen Korridor. Der D-Zug Berlin—Insterburg entgleist — IS Verletzte. Rach Mitteilung der polnischen Staatsbahndirektion Danzig ist der D-Zug 55 Berlin—Schneidemühl—Deutsch- Eylau—Allenstein—Insterburg auf polnischem Gebiet bei Walden zwischen Schncidemühl und Rakel mit sechs Wagen entgleist. Nach Angaben der polnischen Eisenbahnver waltung sind 15 Personen verletzt. Untersuchung «nd Rettungsmaßnahmcn obliegen der polnischen Staats bahnverwaltung. Ein Ersatzzug ist von Insterburg nach Deutsch-Eylau abgesandt worden. Ein Miiielmeerpaki? Auf Wunsch Italiens. „New Dark Herald" zufolge ist in Pariser Kreisen von einem besonderen Sicherheitsabkommen unter den Mittel meermächten die Rede, das auf der Londoner Flotten- kvnferenz Gestalt annehmen könnte. Dieser Gedanke, den die italienische Regierung bei den französisch-italienischen Vorbesprechungen angeregt habe, finde die volle Unter stützung Frankreichs. In der Briand vom italienischen Botschafter überreichten Note sei dieser Gedanke näher er läutert worden. Dem vorgesehenen Mittelmeerpakt, der entweder das im Zusammenhang mit der Washingtoner Konferenz abgeschlossene Pazifikabkommen oder das Locarnoabkommen zum Muster nehmen werde, würden außer Frankreich und Italien auch England und auf Grund einer Pariser Unterredung auch Spanien bei- treten. Wilsdruff, am 24. Dezember 1929. Merkblatt für den 25. und 26. Dezember. Sonnenaufgg. 8"- ( 8°°> » Mondaufgz. 2" ( 3^") Sonncnuntcrgg. 15" (15") ü Monduntergg. 12" (13°-) 2 5. Dezember. 80V: Krönung Karls des Großen zum römischen Kaiser. 2 6. Dezember. 1769: Der Dichter Ernst Moritz Arndt geboren. Weihnachten Ueberall fröhliche, selige Weihnacht! Aber möchte man da zu nicht ein Dutzend Fragezeichen machen? Isis nicht ein trauri ges Weihnachten für unser ganzes Vaterland? Dennoch, dennoch! Es soll und muß Weihnachten sein, auch in unserer Stadt. Auch unsere Familien sollen das Fröhliche und Selige dieses Hochfestes erleben, das man so gern das Fest der Liebe nennt. Der traute Gvldglanz der alten Weihnachtserzählung tut es uns doch immer wieder an. Der Stern von Bethlehem leuchtet. Nicht in so strahlender Herrlichkeit wie einst in schönen Jahren vor dem Kriege, wo wir kaum wußten, wie gut wir es hatten. Aber das Weihnachtslicht leuchtet, und wir wollen dankbar sein, daß es bei allem Harten und Bittern der Zeit einen leisen Hoff nungsschimmer bringt: Es wird und muß doch einmal bester wer den! Das ist ja die große, heilige Kunst, in allen Zeitenstürmen sich ein Stück Ewigkeitsstille bewahren. Unsere Seele muß im mer auf einen gewissen Weihnachtston gestimmt sein, wenn sie ihrem höchsten Sinn und Zweck gemäß atmen und leben will. Und zur christlichen Weihnacht grüßen uns liebe, traute Bilder, aus denen es wie Helle Engelstimme spricht: ,/Dvm Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute, neue Mär!" Himmelsbot- schast — Christkind — Freude, wir wollen uns den tiefen, wun derholden Sinn des Weihnachtsfestes nicht verkümmern lasten, wir wollen seinen beglückenden Rhythmus spüren, und ein echt deutsch Weihnachtliches mag uns treiben zum Glauben und Hof fen, zum Schauen und Schaffen! Ein heiliges Feuer in der Seele soll wärmen und glänzen! Der Weihnachtssegen soll mit uns geben — in all seiner Kraft und Herrlichkeit! O mög' der Weihnachtskerzen Helle Durchdringen jedes müde Herz! Laßt dankbar an der Freude Schwelle Den Blick uns richten himmelwärts. Die Kunde dring' an alle Ohren, Die einst den Hirten froh gebracht, Daß Christ, der Heiland, ist geboren — — Willkommen. Hella? Weibenackt! Gtephanstag. Der zweite Weihnachtsiag, der 26. Dezember, ist der Tag des heiligen Stephanus. Dieser Stephanus ist aber nicht zu ver wechseln mit dem Stephan, den die Ungarn als ihren ersten König verehrten und nach dem Ungarn und feine Nebenländer früher die „Länder der Stephanskrone" genannt wurden. Unser Stephan ist vielmehr der Stephan, dci für den ersten Märtyrer der Kirche gilt: er war einer der sieben Armen pfleger der Christengemeinde in Jerusalem uno wurde vom fanatischen Pöbel als Gotteslästerer gesteinigt. Wiederholt haben große Künstler diese Steinigung dargestellt, unter ihnen Raffael in den Teppichen des Vatikans. Während bet uns der Stephanslag nur deshalb ein Fest ist, wett er eben mit Weih nachten zusammenfältt, ist er in südlichen Ländern, vor allem in Italien, sozusagen „an sich" ein Feiertag. Von größter Be deutung ist er für das italienische Theaterleben: am „Santo Stekano" eröffnen die Opernbühnen die neue Saison und die Schauspieler haben wieder Brot und Arben. Man weiß ja, daß es in Italien stehende Bühnen, d h Bühnen, an denen das ganze Jahr hindurch gespielt wird, so gut wie überhaupt nicht gibt und daß die Schauspieler und Sänger bald yler. bald dort verpflichtet sind. Da sie nun vom „Santo Slotans" an meist für längere Zeit ins Engagement kommen, ist ihnen dieser Tag besonders heilig. * Einen Wandkalender für unsere Leser haben wir auch in diesem Jahre wieder hergestellt und der heutigen Ausgabe bei gefügt. Möge er allen unseren Lesern nur fröhliche und glückliche Tage bringen. Weitere Exemplare werden in der Geschäftsstelle gern abgegeben. Reiche Spenden find auch diese Weihnachten wieder von den Wohltätern in Amerika gekommen. Durch Vermittlung der hiesi gen Anverwandten (Pinkert und Rehme) wurden vonEmil und IdaPinkcrt und von E r nst S ch e u ck e r t je 84 Mark dem Kinderhort, je 84 Mark dem Fechtverein und je 42 Mark dem Frauenverein überwiesen. Außerdem stifteten sie je 21 Mark für die Pfleglinge im Krankenhaus und erfreuten verschiedene alte . Leute, mit denen sie noch gemeinsame Iugenderinnerungen ver- binden, mit Gaben der Liebe. Wir machen uns zum Dolmetsch der j Dankesgefühle aller Beschenkten und entbieten den Spendern herz liche Heimatgrüße. Die Feiertags-Veranstaltungen. Wie in den Jahren daher ladet auch diesmal der Turnverein D. T. Freunde und Gönner am ersten Feiertage abends 7 Uhr in den „Löwen" zu einem Unterhaltungsabende mit turnerischen Vorführungen, The ater und Ball ein. — Im „Adler veranstaltet zur gleichen Zeit der Männer- und Frauenchvr ,,Br u d er g r u ß" einen Theaterabend mit der Aufführung: „Das Volk, wie es weint und lacht". Lebensbild in 5 Akten von Berg und Kalisch, der gennuhreiche Stunden verspricht. — Das Weihnachtskonzert der Städtischen Orchesterschule findet am 3. Festtage im „Löwen" statt. Das Programm ist wieder ein ausgesucht schönes. Auch sonst ist hier und in der Umgebung noch allerhand „los". Der Anzeigenteil dieser Nummer gibt darüber näheren Aufschluß. Auto-Zusammenstoß. Als gestern nachmittag gegen 2 Uhr das nach Mohorn fahrende Postauto am „Lindenschlößchen" hielt, kam ein hinter ihm herfahrendes Privatauto auf der sehr glatten Straße nicht zum halten und wurde an das Postauto geschleudert. Es gab einen derben Stoß und Einbeulungen an den Wagen, aber sonst glücklicherweise keinen Schaden. Auf der Mraße war nicht gestreut. Von einem Auto ungefähren wurde am Donnerstag voriger Woche Kohlenhändler Anton R i ch t e r , als er mit einem Pferde von der Tharandter Straße über die Schienen nach dem Nisder- grumbacher Weg einbiegen wollte. Während er mit dem Schrecken davonkam, wurde das Pferd an den Beinen schwer verletzt. Man hoffte es erst zu erhalten, mußte es nun aber doch abstechen lassen. Das Auto ist un-vorschriftsmäßig links gefahren. Der Besitzer ist nicht bekannt, doch hofft man ihn zu ermitteln. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle): 1. Feier tag Dr. Bretschneider - Wilsdruff und Dr. Woll- bürg - Seelig st adt: 2. Feiertag: Dr. Roch - Grum bach und Dr. Gehse -B urkhar d sw alde. Wintersport im Erzgebirge. Während wir in unserer Gegend noch auf den nötigen Schnee hoffen, ist in den höheren Lagen des Erzgebirges der Ski- und Rodelspott bereits ausgenommen wor den. Der starke Sturm in den letzten Tagen hat zwar die Schnee decke stark verweht und teilweise auch durchbrochen, aber an ge schützten nach Norden zu gelegenen Hängen sind die Sportmög lichkeiten immer noch als günstig zu bezeichnen. Königskinder bitten um Ihre Anteilnahme. Je länger die Abende werden, desto willkommener ist eine angenehme und span nende Lektüre. Als neuer Roman beginnt in Band 101 von Mei sters Buchroman „Königskinder" von Wolfgang Marken. Der Name des Autors verbürgt schon etwas Besonderes. Wir können verraten, daß er mit diesem Werk Amüsantes aus der Walzer stadt Wien ausplaudert. Wir dürfen wohl sagen, daß bisher kaum ein köstlicherer Lesestoff geboten worden ist. Die Austräger und die Geschäftsstelle unseres Blattes nehmen Bestellungen entgegen. Aufwertung erloschener Sparkonten. Anmeldungen bis 15. Januar verlängert. Wie bekannt geworden ist, haben zahlreiche Inhaber von erloschenen Sparkonten, die auf Grund der neuen Vorschriften aufwertungsberechtigt geworden sind, trotz wieder holter Bekanntmachung der Sparkassen ihre Anmeldungspflicht versäumt, obwohl diese ein volles Jahr und zwar bis zum 30. Juni 1929 lief. Um die Aufwertungsgläubiger vor den dadurch erwachsenden Nachteilen möglichst zu bewahren, hat das Säch sische Ministerium des Innern die Sparkassen ermächtigt, Anmel dungen auf Aufwertung erloschener Sparkonten noch bis zum 1ö. Januar 1930 anzunehmen. Das Kleinrentnergesetz fertiggestellt. Wie die Wohlfahrts- Korrespondenz erfährt, sind die gesetzgeberischen Arbeiten zur Verbesserung der Kleinrentnersürsorge fertiggestellt. Die ent sprechenden Gesetzesvorlagen gehen nunmehr dem Reichskabinett zu. Sie betreffen Personenkreis, Leistungen und Verfahren. Män ner, die das 60. und Frauen, die das 55. Lebensjahr vollendet haben, gelten künftig im allgemeinen als erwerbsunfähig. Wie Kleinrentner werden Eltern behandelt, die wegen der Aufwen dungen für die Vorbildung oder Ausstattung ihrer Kinder die Mittel für eine Altersversorgung nicht aufbringen konnten, eben so Personen, die in häuslicher Gemeinschaft mit einem Klein rentner unentgeltlich eine Tätigkeit von erheblicher Dauer aus geübt haben, für die sonst ein Entgelt üblich ist. Zyr besseren Anpassung der Leistungen an das wirtschaftliche Bedürfnis wird der Einfluß der obersten Verwaltungsbehörde bei der Festsetzung von Richtsätzen verstärkt. Vertreter der Kleinrentner erhalten in den Ausschüssen, die über etwaige Ansprüche zu entscheiden ha ben, volles Stimmrecht. Bei der Erstattung von Fürsorge leistungen und der Sicherstellung von Lrstattungsansprüchen sind in der Praxis unbillige Härten vorgekommen; sie werden nun mehr beseitigt. Erst Schuldenzahlung, dann Sängerfest. Das Deutsche Sän gerfest 1932, das vom Deutschen Sängerbund in Frankfurt a. M. geplant ist, scheint ernstlich in Frage gestellt. Es sind aus dem letz ten Frankfurter Sängersest 1926 noch Schulden verblieben, die bis heute nicht bezahlt worden sind. Die Stadtverordneten hatten einer Vorlage, zur Erledigung dieser Schulden städtische Gelder zu bewilligen, ihre Genehmigung versagt. Inzwischen sind neue Verhandlungen eingeleitet worden, die leidige Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Sollte das nicht gelingen, so wird der Deut sche Sängerbund sein bereits ausgestelltes Programm ändern müs sen, da die Voraussetzungen für die Wahl Frankfurts als Feststadt nicht erfüllt worden sind. Grumbach. (Weihnachtsfeier des Turnvereins D. T.) Wie alljährlich hatte Ler hiesige Turnverein seine Turner kinder und deren Angehörigen am vergangenen Sonntag den 4. Advent zu einer Weihnachtsfeier in Bohrs Gasthof eingeladen. Mit dem mit Konzertzither, Mandoline und Laute gespielten Fürst Bismarck-Marsch wurde der Abend eröffnet. Der Vorsitzende, Tapezierermeister Paul Lä tzsch, begrüßte hierauf die Erschie nenen. In seiner Ansprache ermahnte er vor allem die Jugend, recht fleißig die Turnstunden zu besuchen, anstatt auf den Stra ßen herum zu stehen. Anschließend wurde das Lied „Stimmt an mit Hellem hohen Klang" gemeinsam gesungen. Freiübungen der Turnerinnen, Volkstänze der Mädchen, turnerische Darbietungen der Mitglieder am Hochbarren und Gruppenstellung der Turner jungen wechselten einander ab. Nach dem gemeinsamen Lied „Stille Nacht, heilige Nacht" erschien Knecht Ruprecht mit seinem großen Gehilfen, welche von den Kindern mit großem Hallo be grüßt wurden. Unter manchen Späßen und bei brennendem Christbaum erhielten die Turnerkinder jedes ein Geschenk. Nach dem die Kinder noch mit Kaffee und Stollen bewirtet worden waren, dankte der Vorsitzende noch für das Interesse an der deut schen Turnsache, welches hiermit wieder bewiesen wurde. X Grumbach. (Weihnachtsfeier.) Am vergangenen Sonntag veranstatete der hiesige Frauenverein wieder eine Weih nachtsfeier mit Christbescherung. 21 ältere und bedürftige Einwoh ner unseres Ortes wurden mit praktischen Geschenken bedacht. Nach den begrüßenden Worten der Vorsitzenden, Frau Gutsbe sitzer Fanny Röthig, wurde das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht" gemeinsam gesungen. Herr Kantor Göckritz sprach dann in einer ergreifenden Ansprache über das Weihnachtsfest als das Fest der Liebe. Musikalische Vorträge und einige Weihnachtslieder des Frauenchors verschönten die Feier. Bei Kaffee und Stollen ver lebten die Anwesenden angenehme Stunden und rechte Weih nachtsstimmung kehrte in alle Herzen ein. X Röhrsdorf. (Zur letzten Ruhe.) Gestern nachmittag wurde unser alter guter treuer Kantor Hermann Hientzsch, von seinem Ruhesitz Niederwartha aus nach dem schön gelegenen Briesnitzer Friedhöfe zur letzten Rühe ,gebracht. Der überaus rei che Blumenschmuck zeigte, wie beliebt der Heimgegangene war, der 30 lange Jahre treu unserer Gemeinde gedient hatte. Auch in den früheren Orten seiner Wirksamkeit Obermutzschwitz bei Ost rau und Iaußmtz bei Strehla gedenkt man noch seiner in Ehren. Pfarrer Wendle r-Cossebaude pries in seiner prächtigen Grab rede den Verstorbenen als einen ganzen Mann, als vorzüglichen Lehrer und Kantor und bezeichnete ihn der zahlreichen Trauer gemeinde als einen echten Simeon mit den Worten: ,L>err, nun lassest Du deinen Diener in Frieden fahren." Pfarrer Küchler- Röhrsdorf rief in prächtigen Worten dem einstigen Kantor und Lehrer unserer Gemeinde herzlichen Dank nach, der auch in einem an dem Sarge niedergelegten Lorbeerkranz des Kirchen- und Schulvorstandes zum Ausdruck kam. Oberhosprediger Oberkonsi- storialrat Dr. Siedel - Dresden tonnte es sich als einstiger Röhrsdorfer Pfarrer nicht versagen, unter Niederlegung eines Blumengewindes seinen alten Kantor als geraden deutschen Mann zu feiern, der immer zur rechten Zeit an rechter Stelle zu finden war. Oberlehrer em. Baumann - Dresden rief dem Heimge gangenen als treuem Mitgliede des Emeritenoereins zu Dresden ein letztes „Habe Dank" und „Ruhe sanft" nach. Die herzbewegen de Grabrede und die warmherzigen Nachrufe wurden umrahmt vom Gesang der Trauergemeinde und zwei prächtigen Doppel quartetten des MGV. „Sängerkranz" - Wilsdruff unter Leitung von Oberlehrer HilIig , die damit auch ihren Liedermeister, den Sohn des Verewigten, Lehrer Paul Hientzsch, ehrten. Unter Glok- kengeläute brachte man das, was sterblich an unserm alten Kantor Hientzsch war, zur letzten Ruhe. Röhrsdorf. (I a g d e r g e b n i s.) Bei der am vergangenen Sonnabend vom Iagdpächter Hofmann-Aötzschenbroda abgehalte nen Feldjagd wurden 47 Hasen zur Strjecke gebracht. * Herzogswalde. Am vorigen Sonntag hielt der Frauenverein im hiesigen Gasthofe seine alljährige Weihnachtsfeier ab, um, wie auch in den letzten Jahren einer großen Anzahl Alter und Bedürftiger eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Nach der Be grüßung durch die Vorsitzende, Frau Pfarrer Lohde, und einer zu Herzen gehenden Ansprache des Herrn Ortspfarrers nahm die Feier ihren Anfang. Sie wurde umrahmt von Kindergesän gen und Vorträgen, sowie einem Einakter „Das fremde Kind", welch letzter recht gut von den Beteiligten gespielt wurde. Hier auf folgte die Kaffeepause und dann die Verteilung der reich haltigen Gaben, welche alle den Wünschen der Beschenkten ent sprechend ausgewählt waren. Manch strahlende Gesichter wech selten mit herzlichen Dankesworien. Nach dem allgemeinen Ge sang des alten, doch immer wieder neuen Weihnachtsliedes „O du fröhliche" nahm die erhebende Feier ihr Ende. Hochbefriedigt von dem Erlebten und mit dem Bewußtsein im Innern, daß der hiesige Frauenverein unter seiner rührigen Leitung wieder ein schönes Werk seiner schon so oft geübten christlichen Nächstenliebe vollbracht hatte, ging man dann nach Hause. Herzog-warde. (Eingesandt.) Der kritische Bericht in Nr. 293 des Wilsdruffer Tageblattes über den kirchlichen Fa milienabend am 15. Dezember im Gasthofe zu Herzogswalde hat in der Gemeinde allgemein und unter den Mitwirkenden im be- besvnderen Entrüstung hervorgerufen, daß er selbst verdient, einmal kritisch betrachtet und erwidert zu werden. Wenn an der Vortragsweise der mitwirkenden Schulkinder und Iungmädchen eine solche Kritik geübt wird, wie es geschehen und dabei nur zwei Mitspieler besonders hervorgehoben und gelobt werden, so bedeutet das eine Zurücksetzung aller andern. Diese andern haben ebenso bestimmt ihr Bestes hergegeben, um zu dem guten Gelin gen des Abends beizutragen. Daß dieser Abend gut gelungen war, zeigte der außerordentlich starke Besuch und die große Befriedigung, die allgemein laut wurde. Mit keinem Wor te ist in diesem Berichte der Frau Pfarrer Lohde gedacht wor den, welche doch Jahr für Jahr sich unendliche Arbeit und Mühe — vielleicht manchmal auch Verdruß — aufbürdet, um eben die sen Fami'ienabend zu einer Feier zu gestalten, die allen gelten und die für alle etwas gemeinsames haben soll. Ihr gebührt be sonders der Dank der ganzen Gemeinde, den ich nicht unausge sprochen lassen möchte. M. Griesbach. Helbigsdorf. (Weihnachtsfeier.) Sonntag, den 22. Dezember abends 7 Uhr veranstaltete der Frauenverein Helbigs dorf im Gasthofe seine diesjährige Weihnachtsaufführung und Bescherung, zu der freundliche Einladungen ergangen waren an solche, denen Weihnachtsstollen und Geschenke aller Art eine Freude in dieser doch im allgemeinen so kalten und liebelosen Zeit erzeigen sollten. Die Feier wurde eröffnet mit dem Liede „Dies
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