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Wilsdruffer Tageblatt : 07.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192912071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19291207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19291207
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-07
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.12.1929
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Am die Austyrttma -es Welfenfonds. Vergleichsvorschlag des Reichsgerichts. In dem Aufwertungsprozetz, den das Fürstenhaus Braunschweig-Lüneburg gegen den Preußischen Staat um IVOprozentige Aufwertung des Welsenfonds von Millionen Mark, die Preußen für den Fall des ausdrück lichen Thronverzichts des Königs von Hannover im Jahn 1867 in Siaatspapieren sich zu bezahlen verpflichtet hatte, führt, Hai das Reichsgericht verkündet: Den Parteien ist ein Vergleichsvorschlag zugegangen Die Verkündung des Entscheides wird bis zum 28 Januar 1930 ausgesetzt. Der Senai entscheidet nur. wenn der Vergleichsvorschlag nicht an genommen wird. Das Fürstenhaus Braunschweig-Lüneburg begründet seinen lONprozentigen Aufwertungsanspruch damit, daß ihm die freie Verfügung über das Gesamtvermögen gefehlt habe. Nm M eine Telcssn-Weihe? Berlin, 6. Dezember. Wie der „Börsenkurier" erfährt, ist ein Konsortium ausländischer Finanzleute bereit, dem deutschen Reich gegen Verpfändung der Telephvneinnahmen eine Anleihe zu gewähren. . Das MW Kabinett gestürzt Warschau, 7. Dezember. Im Verlauf der Generalaus sprache im polnischen Sejm ergriff gegen 9 Uhr abends der na- tionaldemvkratische Abgeordnete Prof. Stranski zu einem sehr hef tigen Angriff auf die Regierung das Wort. Er kritisierte u. a. das deutsch-polnische Liqutdationsadkommen und hob hervor, das; der Boungplam keineswegs einen so weitgehenden Vertrag for dere. Es 'ei übrigens unzulässig, dafz mit einer auswärtigen Macht ein in der Hauptsache polnische Staatsbürger betreffender Vertrag abgeschlossen werde. Das erinnere an die Zeiten des schlimmsten Niederganges Polens. Der polnische Außenminister Zaleski er widerte darauf in einer kurzen Rede, daß der Vertrag noch nicht veröffentlicht sei und daher auch keiner Kritik unterliegen könne. Er werde sich mit der deutschen Reichsregierung in Verbindung setzen und hoffe, den Wortlaut des Abkommens in den nächsten Tagen veröffentlichen zu können. Etwa um 1V.45 Uhr begann die Abstimmung über den Antrag des Zentrolew gegen das Ka binett Swedalski. Der Antrag wurde mit 246 gegen 120 Stim men angenommen. Verfassungsgemäß ist das Kabinett Swe dalski verpflichtet, zurückzutreten. Die Entscheidung über die weitere Entwicklung der Dinge liegt beim Staatspräsidenten bzw. beim Marschall Pilsudski. Nach der Abstimmung entfalteten die Kommunisten eine rote Fahne. Der Regierungsblock verhinderte den Sejmmarsthall cm Wettersprechen, worauf Daszynski die Sitzung schloß. Das Re gierungslager stimmte in schon halb verdunkeltem Saal die Legio- närshymne an und brachte ein dreimaliges Hoch auf Marschall Pilsudski aus. Die nächste Sitzung mutz schriftlich angekündigt werden. Aus Sem Wege Ser WirtschaftsverstänSigung? Deutsch-polnische Aktion zur Hebung ves Roggenpretses. Zwischen dem Verband der Getreide-Exporteure der Repu blik Polen, der Deutschen GelreidehandeisgeieUschaii und ve, Getreideindustrie und -kommtssion A.-G, haben in Berlin Ver handlungen über eine Zusammenarbeit «m deutsch- polnischen Roggenexpori stangefundeu. Bei der Besprechungen waren ein Vertreter des Reichsnunistenume für Ernährnug und Landwtrlschafi und v^r Re'chslommistai bei der Deutschen Getreidehandelsgesellschatt anwesend Dil Vertreter des Verbandes und der genann'en Gesellschaften sind dabei zu einer Übereinstimmung dahingehend gelangt, daß eine Zusamenarbeti beider Länder im Roggenexpori für du Hebung der Roggenpreise dringend erforderlich ist Sie haben für die maßgebenden Stellen 'n beiden Ländern detaillier«? Vorschläge über die Zusammenarbeit der polnischen und der deutschen Exporlorganisationcn ausgearbellet und es als dringend erwünscht bezeichnet, daß eine Verständigung über diese Frage sobald erfolgt, daß ein Pr o v t s o r i u m lm Sinne dieser Anregungen bereits am 1. Januar 1930 in Kraft treten kann. Kleine Nsckrlcblen Freigabe und Entschädigung. Forderungen der Liquidationsgeschädiglen Die „Arbeitsgemeinschaft von Kriegs- und Verdrängungs schäden" hat als Spitzenverband der Liguidanons- und Ge waltgeschädigten in einer Eingabe an oen Reichskanzler fol gende Forderungen ausgestellt: Wenn das Reich im Polen abkommen als Schuldner der Geschädigten an die Stelle Polens tritt, bleibt es bei dem Anspruch der Geschädigten aus volle Entschädigung. Wenn das Reich anderweitig im Zu sammenhang mtt den Freigabeverhandlungen Ansprüche und Interessen der Geschädigten opfern sollte, so ist es dafür entschädigungspflichtig Das unzulängliche Kriegsschäden- schlußgesetz soll im Zusammenhang mit der kommenden Finanzresorm aufgebessert werden. polnischer Terror in Offoberschlesien. Aus Katlowitz wird gemeldet, daß tn Dombrvwka in bei Nacht fünf bis sechs Personen tn das Haus des Bevoll mächtigter, der Liste der Deutschen Wahlgemeinschaft in Grotz- Dombrowka einzudringen versuchten. Von dem Bevollmäch tigten Pogode angewiesen, beschädigten sie die Flurtür und gaben dann von der Straße aus noch einen Schuß gegen die Wohnung des Pogode ab. Ehe sie das Haus verließen, for derten sie Pagode auf, binnen zwölf Stunden mit seiner Familie aus Dombrowka zu verschwinden. Neuer Start des Polarfliegers Byrd. Wie aus Klein-Amerika (Aniarltik) gemeldet wird, ist der Südpolflicgcr Bhrd zu einem neuen Erkundigungsflug in Richtung des unbekannten Festlandes im Osten gestartet, das Shackleton und Scott vergeblich zu erreichen versuchten. Burd selbst hat schon im vergangenen Jahre dreimal ver geblich versucht, im Flugzeug an dieses unbekannte Land heranzukommen. In seiner Begleitung befinden sich auch dies mal Lapilän Mackinleh und Harald June. Explosion in einem Postgebäude. Bisher zwei Tote, 75 Verletzte. In Mundhall, einem Vorort der nahe gelegenen ameri kanischen Stadt Homcstead, wurde das zweistöckige Postgcbnudr durch eine gewaltige Explosion zerstört. Nach blsher vorliegen den Meldungen wurden zwei Personen getölc« und 75 verletzt Unter den Verletzten befinden sich zahlreiche Fahrgäste einer im Augenblick der Explosion bei den« Postgebäude vorbeisahrendcn Straßenbahn. Sechs Personen werden vermißt, über dik Ursache der Explosion ist nichts bekannt. England und Sowieirußland. Das Englische Oberhaus nahm einen Antrag des Lord Birkenhead an, demzufolge die diplomatische Aner kennung Sowjetrußlands wegen der fortgesetzten revolutio nären Propaganda zurzeit als unerwünscht bezeichnet wird. Hur unlerer »elmst t— - Wilsdruff, am 7. Dezember 1929. Merkblatt sür den 8. und 9. Dezember. Sonnenaufgang 7°' 7°-t! Mondaufgang 12" 12^ Sonnenuntergang 15°° 15°°!! Monduntergang 22" — 8. Dezember. 1815: Der Maler Adolf v. Menzel geb. 9. Dezember. 1717: Der Altertumsforscher I. Winckel mann geb. Dor einer neuen Wetterverschlechterung? In der ersten Hälfte der vergangenen Woche setzte sich das stark veränderliche Wetter fort. Bei vorwiegend westlichen Winden kam es wiederholt zu Regenfällen. Die Temperaturen lagen durchweg ganz erheblich über dem normalen Durchschnitt. Die Wärmewerte, die dem Rheinland Mitte der Woche 12 bis 14 Grad Celsius ge bracht hatte, dehnte sich vor dem Wochenende nach Osten bis etwa zur Oder aus. In Mitteldeutschland wurden 15 Grad vielfach überschritten. Die Aufheiterung, die ein getreten war, dürfte allerdings nicht lange anhalten. Während nämlich das über Zentralrußland liegende Hoch druckgebiet immer schwächer wird, erschien westlich von Irland ein außerordentlich starker neuer Tiefdruckwirbel, unter dessen Einfluß die Winde im Westen stark zunahmen. Am Kanal wuchsen die Winde zu schweren Stürmen an. Gleichzeitig drang eine neue Regenfront ostwärts vor. Von dem neuen Tiefdruckwirbel dürften zunächst der Westen und Nordwestdeutschland beeinflußt werden. Später dürfte auch in Mitteldeutschland bei auffrischenden südwestlichen bis westlichen Winden eine neue Wetterver schlechterung eintreten. * Oeffeutliche Stadtverord»eten-Sitzung Freitag den 6. Dezember, abends 7 Uhr. Anwesend sämtliche Mitglieder des Kollegiums bis auf Stadtv. Kraft; am Ratstische außerdem die Stadträte Zienert, Zschoke. Es war die letzte Sitzung der Stadtverordneten in diesem Jahre und des jetzigen Kollegiums überhaupt. Unter Ein gänge und Mitteilungen gab Bürgermeister Dr. Kronfeld ein Schreiben einiger Grundstücksbesitzer an die Stadtverordneten bekannt, in dem um Erlaß des Pauschalwassergeldes für Feuer schutz der nicht an die Wasserleitung angeschlossenen Grundstücke (Scheunen) ersucht wird, da die Besitzer ja auch Feuerschutzsteuer bezahlen. Dae Sache hatte den Betriebsausschuß und Len Stadt rat schon einmal beschäftigt und war abschlägig beschieden worden. Auck das Ersuchen an die Stadtverordneten änderte nichts daran. Stadtv. Lehmann konnte dem Ansuchen eine gewisse Berech tigung nicht absprechen und schlug eine Ermäßigung um fünfzig Prozent vor, aber dafür waren nur vier Stimmen und so blieb es bei der Ablehnung. In Sachen der Aufwertung eines Austauschdarlehns mit Roßwein war der Anttag auf Entscheidung an die Spruchstelle eingereicht worden, Loch beschloß man, den Antrag zurückzuziehen. Weiter hatte die sozialdemokratische Fraktion einen Dringlich- keitsantrag eingebracht, wonach dec Rat ersucht wecken sollte, den Erwerbslosen eine Weihnachtsunterstützung zu gewähren, und dazu sollte ein Berechnungsgeld von 1300 Mark aus einer der einschlagenden Positionen des Haushaltplanes bewilligt werden. Den Antrag begründete Frau Stadw. Bomb ach mit der großen Not der Erwerbslosen, Lenen zum Weihnachtsfeste auch eine Freude zu gönnen sei. Namens der Bürgerlichen lehnte Stadw. Ruppertden Antrag wegen vollständigen Fehlens der Mittel ab, doch seien auch sie dafür, daß wie im Vorjahre in be sonders bedürftigen Fällen geholfen werde. Die Stadt sei eben auch arm. Das beleuchtete im besonderen noch Bürgermeister Dr. Kronfeld, indem er ausführte, daß die Stadt in diesem Mo nat noch 14400 Mark und im Januar 19000 Mark aufzubringen habe; ob es gelinge, sei noch sehr ungewiß. Dazu komme'- noch die Bezirksumlage in Höhe von 27 000 Mark. And wenn gleich im Haushaltplan Mittel stünden, das Geld sei aber nicht da. Im übrigen verstoße der Antrag gegen die gesetzlichen Bestimmungen, die eine schematische Unterstützung nicht zuließen. Doch sei auch er der Ansicht, daß den Erwerbslosen, wie den Klein- und Sozial rentnern in besonders bedürftigen Fällen wie im Vorjahre unter die Arme gegriffen werden sollte. Das Weitere möge man dem Fürsorgeausschuß übertragen mit dem Bemerken, daß die Aus zahlung möglichst noch vor Weihnachten geschehen soll. Nachdem Stadtv. Kirsch noch warm für eine nachhaltige Unterstützung und Stadw. Hecger für die Ueberweisung an den Fürsorgeaus schuß eingetteten waren, geschah das einstimmig. Bürgermeister Dr. Krvnfel d nahm die Gelegenheit wahr und dankte dem Kollegium für die tätige und aufopfernde Mitar beit in den letzten drei Jahren und besonders den nicht wieder ins Kollegium zurückkehrenden Stadwv. Rebs und Richter. Große Probleme seien zwar in der Periode nicht zu erledigen gewesen, aber doch gab es allerhand Schwierigkeiten zu bewältigen. Er hoffe, das Verständnis dafür und den bisher gepflegten guten Ton auch im neuen Kollegium zu finden, denn letzten Endes zögen doch alle an einem Strange zum Wohle und Segen unserer Stadt. Nachdem Stadw. Ruppert dankbar noch der tatkräftigen Mit arbeit Stadtrat Jahns gedacht hatte, wurde in die geheime Sitzung eingetreten. Vorweihnachkszett. Alles rüstet jetzt fieberhaft auf das kom mende Weihnachtsfest, und die Straßen unseres Städtchens neh men jenes besondere Charakterbild an, das uns in der Kindheit stets so erfreute und soviel Hoffnungen und Erwartungen in uns wachrief. Jeder Laden hat seine Weihnachtsauslagen zurechtge- leqt. Oft mit sehr viel Geschmack und Aufwendung unendlicher Mühe und Arbeit. Ein kleines Kunstwerk hat die Firma Edgar Schindler, Uhren, Gold- und Silberwaren, ausgestellt: eine Trauringschmiede im Gnomenreiche. Von viel Arbeit scheinen die kleinen Kerle aber nicht erbaut zu sein, denn sie arbeiten nur eine halbe Stunde am Tage. Aber es sieht sich ihnen hübsch zu. Vor läufig sind ja die Menschen überhaupt noch mehr fürs Besehen, als fürs Kaufen. Denn ehe man nicht alles gesehen hat, will man doch sein Geld noch nicht aus der Hand geben. Freilich, hin terher ist die Auswahl dann noch umso viel schwerer geworden, dank der großen Reichhaltigkeit, mit der unsere Geschäftswelt ihre Lager aufgefüllt hat. Zur letzten Ruhe. Im Krematorium zu Tolkewitz wurde gestern nachmittag die sterbliche Hülle des Bankdirektors Sonn- t a g eingeäschert. Im Jahre 1922 wurde er als Direktor an die hiesige Landwirtschastsbank berufen und hier wurde er geschätzt als ein Beamter von hohem Verantwortlichkeitsgefühl und vor bildlicher Pflichttreue, als ein Mann, der mit seiner vielseitigen Begabung, seiner reichen Erfahrung, seiner raschen Entschluß kraft und mit seiner unermüdlichen Tätigkeit den vorzüglichen Ruf erhöhte, den die Bank überall genießt. In rastloser Arbeit hat er alles daran gesetzt, die Fleisch- und Schlachthalle Wilsdruffer Landwirte zu fördern, bis seine Nerven nicht mehr standhielten und er zusammenbrach. sind da sah er keinen anderen Weg als den, den er gegangen ist. Er ruhe in Frieden! Alle, die ihn liebgehabt hatten im Leben und die mit ihm durch mancherlei Bande der Freundschaft oder des Amtes verbunden gewesen waren, erwiesen dem allezeit sonnigen Menschen, der auch sür in Bedrängnis Geratene sich aufopfern tonnte, um ihnen zu helfen, die letzte Ehre. Den Trost der Kirche spendete in erhebender Weise Pfarrer Schmiedel von der Annenkirche. Ehrende Worte des Gedenkens widmeten dem Dahingegangenen Gutsbe sitzer P r e u ß e r für die Landwirtschaflsbank, Gutsbesitzer Bink für den Aufsichtsrat, Gutsbesitzer Kaiser namens der Fleisch- > und Schlachthalle und Direktor Bobe für die Geschäftsführer- Vereinigung. Adventskonzert in der Nikolaikirche. Dresdner Cruzicmer (Mitglieder der Hausmusik des Alumnats der Kreuzschule) ver- s anstalten morgen Sonntag abend 147 Uhr in der hiesigen Kirche ein Adventskonzert. Das Programm verzeichnet u. a.: ,,Ave Maria" für Orgel, Oboe, Flöte, Klarinette, Violine und Alt solo von Dach-Gounod, „Schlafe Jesu", Altarie aus dem Weih- ! nachtsoratorium von I. S. Bach, „Marias Wiegenlied", Volks- und Weihnachtslieder. Die jungen Künstler waren schon vor einiger Zeit einmal in Wilsdruff und haben den Konzertbesuchern im „Adler" viel Freude gemacht. Sie werden auch morgen wie der ihr bestes Können zeigen, um den Besuchern in der Kirche eine Feierstunde zu bereiten. „We ekend im Paradies." Morgen abend ,^8 Uhr gastiert die unter der künstlerischen Leitung Fräulein Aenne Schönstedts stehende Spielgruppe der Genossenschaft Deutscher Bühncnange- hörigen im Saale des „Goldenen Löwen" mit dem erfolgreichen Lustspiel „Weekend im Paradies". Das heitere Stück beherrschte fast zwei Monate den Spielplan der Dresdner Kv- mödie und hatte auch an allen anderen Großstadtbühnen, wo es aufgeführt wurde, den größten Erfolg des Jahres. Die schau- j spielerischen Leistungen des Ensembles sind von früher her in bester Erinnerung, so daß sich ein besonderer Hinweis darauf erübrigt. — Nachmittags X-4 Uhr wird auf vielseitigen Wunsch das Weih nachtsmärchen „Der Froschkönig" aufgeführt. Der Besuch ist nur zu empfehlen. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 8. Dezember: Dr. Bretschneider- Wilsdruff und Dr. Gehse - Burkhardswalde. Mütterberatungsstunde. Dienstag den 10. Dezember 1929 nachmittags von 2 bis 3 Uhr. Düs große Brandunglück vor fünfzig Jahren. Am Montag sind fünfzig Jahre vergangen, daß das frühere Stadtmusikdirektor Kießigsche Grundstück, die „Tonhalle" in der Rosenstraße, von einem verheerenden Schadenfeuer heimgesucht wurde, dem auch zwei Menschenleben zum Opfer fielen. Unsere Zeitung enthält unter dem 10. Dezember 1879 folgenden Bericht: „Gestern Abend kurz vor elf Uhr wurden die Bewohner unserer Stadt aus dem Schlafe mit dem Rufe: Es brennt bei Kießigs! aufgeschreckt. Und so war es auch. Eine mächtige Feuerfäule stieg aus dem gefährlichsten Teile des Kießigschen umfangreichen Gebäudes her vor; noch in der Gaststube anwesende Gäste waren in bester Un terhaltung mit dem Wirte, als die Lehrlinge desselben und die Familienglieder die Treppen herab in die Stube gestürzt kamen mit dem Rufe: bei uns brennts! Die Anwesenden leisteten die erste Hilfe: namentlich retteten sie Wei Frauen mittelst Anlegung > einer Leiter und Heraushvlens aus der ersten Etage vor dem Er stickungstods. Die schnell herbeigeeilten Feuerwehren griffen die Löschung des Brandes mit Erfolg an, und andere retteten an Sachen, was zu retten war. Der außerordentlichsten, aufopfernd sten Tätigkeit und der großen Windstille ist es denn auch zu dan ken, daß das Feuer aus dies eine Gebäude, ja nur auf einem Teil desselben beschränkt blieb, während bei heftigem Winde ein größerer Gebäudekomplex höchst gefährdet war. Das Traurigste bei diesem Brande aber ist, daß zwei Menschenleben dabei zu Grunde gegangen sind. Der Fleischer Ferdinand Bretschnei der, Vater von sieben Kindern, welcher auch erste Etage mit denselben schlief, hatte Frau und Kinder bis auf eins herunter gebracht, ließ das letzte zum Fenster herunter und wollte sich je denfalls durch die Kammertür nach der Treppe verfügen, ist aber von vielem Rauch ohnmächtig geworden und erstickt; gleichen Tod fand ein braver 18jähriger Lehrling Kießigs, Sohn des Gemeinde vorstandes Leus ch n e r in Seeligstadt, welcher seine vielen Lehr kollegen erst geweckt und dann mit ihnen die Treppe herunterge wollt hat, sich aber noch einmal herumgedreht, um sein Bett zu retten, infolge des starken Qualms aber die Treppe verfehlt und in der Kammer liegen geblieben ist. Es ist bei beiden höchst be klagenswerten Todesfällen niemanb eine Schuld beizumessen, denn Schreiber dieses ist Zeuge, daß alles getan wurde, um in die obe ren Räume zu gelangen, von erstickendem Rauch aber Jeder so 1 lange zurückgedrängt wurde, bis der Rauch durch das Dach hin- j aus Abzug bekam, andernteils die Geretteten sich alle, weil sie : kaum mit dem Allernotdürftigsten bekleidet waren, in Lie Nach barhäuser geflüchtet hatten und versicherten, es müßten alle Be wohner heraus sein. Die Erstickten wurden noch dieselbe Nacht in die Leichenhalle geschafft. Unerklärlich ist es uns, wie das Feuer herausgekommen, da in dem betreffenden Gebäudeteil (Heu- und Strohboden) sich weder eine Esse befand noch Jemand zu solcher Zeit Lvrt etwas zu suchen hatte." Weihnachtsoratorium „Die heilige Nacht" von Franciscus Nagler. Der hier und in weitesten Kreisen bekannte Kirchenmusik direktor Franciscus Nagler-Leisnig wird Sonnabend den 14. De zember von abends 8 Uhr an im Gewerbehaus zu Dresden (Ostra- Allee) sein Weinachtsoatorium „Die heilige Nacht" zur Auffüh rung bringen. Chöre, Sologesänge und Orchesterstücke und -Be gleitungen werden die musikalische Darstellung der Geschehnisse des Weihnachtswunders bieten. Nagler hat wieder in seinem selbstverfaßtcn Textbuche sein ganzes tiefes Gemüt gezeigt, und es läßt sich verstehen, daß man eine szenische Darstellung der Ge stalten zu sehen wünscht, die schon so plastisch und dramatisch : durch das Wort gezeichnet sind. Die Vertonung des Textbuches durch „unseren Franciscus" ist so volkstümlich, dazu modern, daß beim Anhören der Darbietung vor dem geistigen Auge die farben prächtigsten Bilder von ganz eigenem Reize entstehen. Das Ora torium ist ein Stück wahrhaft heimatlicher Weihnachtskunst. Als Mitwirkende werden genannt: Lotte Schrader, Kammersänger Robert Bröll, Konzertsänger Karl Zinnert, Leisniger Damen und Herren, die Leisniger Kurrende, das Philharmonische Orchester Dresden mit Orgel. Franciscus Nagler hat ja durch seine herr liche hiesige Aufführung am 23. November feines „Luther" mit seiner Kurrende sich so in unsere Herzen gesungen und gespielt, daß mancher Heimatschutzfreund am 14. Dezember ihm gewiß j gern seinen Tribut zahlen möchte. Eintrittskarten zu 5, 3,50, 2,50 Mk. sind durch den Heimatschutz Dresdcn-A., Schießgasse 21' erste Etage, zu haben. new gew dun den der 270 tere unk nock 381 Hül die abei 8 U eine: mär fung Gön die < Bru mutl Zusi der teru den, rung Soge nunc Nat: Gru allen Moi des Klas bedr liche keit und Kräs deut Voll von natu refo nanz der der lchas Ler < Fess- sein tragc Coß, Brui welcl Geist stellv beseh Man res i Volks minij rauf besor 140 (869 Klan Lude auf fahr: ersch Mitl vom Wor und die i und Den Früh Dr. < ren ( hielt sanur zu veri (! am 6 W- Mit W. Ha: glie tett 3u d schäft Chr Tin! 0.7t RÄ Kar Bu 8. > im Hai und
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