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Vorwerk will wissen, daß Markgraf Wilhelm I. im Jahre 1400 den Vasallen- ftädten Radeberg, Wilsdruff u. a. die Rechte einer markgräflichen Landstadt ver liehen hätte, mithin auch die Befugnis, sich Stadträte zu halten, jedoch mit der Ein schränkung, daß der Bürgermeister vom Rittergutsbesitzer gewählt und verpflichtet und das ganze Ratskollegium als eine den Eerichtshaltern untergeordnete Behörde betrachtet würde. Wenn auch diese Angabe urkundlich bisher nicht belegt werden konnte, so scheint sie nicht aus dem Bereiche der Möglichkeit zu liegen, erhielt doch auch das nahe Siebenlehn um diese Zeit (1370) seine Stadtgerechtigkeit, und ein Bierteljahrhundert später ist der Stadtrat zu Wilsdruff auch wirklich archivalisch bezeugt. Daß Nicol Monhaupt den Besitz Wilsdruffs geschätzt haben muß, geht daraus hervor, daß er das „stetichin" seiner Frau Agathe als deren Witweneinkommen- sich erstellt: Wir Wilhelm von Gotis gnaden Margrasfe zu Missin, Lantgraffe in Doringen und Psaltzgraffe zu Sachsen bekennen vor uns unßer erbin und nachkomen und-thun kund öffentlichen mit disem Brieffe allen den, die yn sehin adir Horen lesen, daß wir frauwen Agethen des Ersamen Nigkel Mvnhoupts elichin Wirtinnen des stetichin Wilenstorff mit gerichten, renten, Zinsen und sulchen rechten, eren, wirden, nutztzen und zugehorungen, als daß der gnante Nigkel bißher besessen und gehabt, und uns das nach gewonheit des Landis uffgelassen, und mitte wider angegriffen hat, zu rechten Lipgedinge gelehen haben und lihen ouch der obingeschrebin Frauwen Agethen das gnante stetichin Wilenstorsf mit siner zugehorungen zu rechtem Lipge dinge gnediglichin mit disem Brieffe, das so fürbaß mer von uns unsern erbin und nachkommen gerugiglichin zu haben, zu besitzen, und des zu gebruchen, in aller maste, als obingeschrebin stett ud Lipgedings recht ist und gebin ir darobir zu Vormunden die gestrengen Nigkele und Matze Käraz, die sie daran festiglichin schütztzen und vor- tedingen sollen, wenn und wie digke ir des ymmer nod geschyd. Des zu vrkunde habin wir unßer Insigel an diesen brieff wissentlich in lasten Hengen. Hiebie sin ge west und sint gezuge die gestrengen und liben getruwen Er Offe von Gliwin, Er Hupold von Sliniz, Günther v. Bunaw, Titgeman v. Grunrode und andere Lute gnug, den wol ist zu glouben: Gegebin zu Missin nach Gotis gebürte virzenhundirt Iar, darnach in dem Sechsten Iare am nesten dinstage nach dem Suntage als man singet in der Kirchen Gotis Misericordia Domini. Nicht lange darauf scheint die Stadt in den Besitz des Geschlechts von Schönberg gekommen zu sein. Vermutlich hat es der Ritter Caspar von Schönberg erworben. 14» muß einmal ein großer, ein sehr großer Tag für die Wilsdruffer gewesen sein. Da ist um die Mittagszeit der alte Ritter Caspar von Schönberg mit dem jungen Mon haupt von Freiberg eingeritten. Die Wilsdruffer kannten sie gut, alle beide. Der s Literatur: Schöttgen und Kreysig, Diplomatische und curieuse Nachlese der Historie von Ober-Eachsen 11/295, 297. Ritter Caspar war ein reicher Mann, von dem selbst der Markgraf Geld geborgt und ihm dafür sein festes Schloß, den Tharandt, verpfändet hatte. Und Reinsberg mit Dittmannsdorf und Niederschöna hatte er auch zu seinem großen Rotschönberger Be sitz hinzugekauft. War nur einer reicher gewesen als er, der alte Monhaupt, der Frei berger Münzmeister, dem Wilsdruff erbeigentümlich gehört hatte. Er hatte den Ort seiner Frau Agathe vermacht, und die wiederum war des Besitzes nicht recht froh geworden. Der junge Monhaupt läßt sogleich die Glocke lauten, auf daß aus jeder Familie Mann oder Frau auf den Marktplatz komme. Nun tritt der Schönberg vor sie hin, hat eine große Schrifttolle in der Hand und sagt, er sei fortab der Wilsdruffer Lehn-, Erb- und Gerichtsherr; denn er habe den Flecken mik all seinen Rechten dem Monhaupt abgekauft, und der Markgraf habe dazu seine Gunst gegeben. Die Wilsdruffer haben sogleich alle ihre Kappen abgezogen und vor der Hand nicht gewußt, ob sie sich des llebergangs in die neue Hand freuen oder wehren sollen. Der alte Ritter mußte das wohl gemerkt haben; denn er meint, sie sollten an ihm einen rechten Lehnsherrn haben, und er wüßte gar wohl, was dem Flecken nottue. Er habe bereits mit seinem obersten Lehnsherrn gesprochen und bittlich vorgebracht, daß der Markgraf ihm die Gnade antun wolle, aus dem Wielands d o r s e eine Wie lands st ad t zu machen. Haben die Wilsdruffer die Ohren gar arg gespitzt und bei sich gedacht, einen sol chen Erbherrn habe ihnen der Heilige Niclas, ihr Schutzpatron, geschickt. Und der Ritter hat weiter gesagt: Der Markgraf habe versprochen, sonderlich den Markt mit seinen Krämern und allen Besuchern in seinen Schutz zu nehmen, also daß kein Raub ritter die Kaufleute auf den Straßen draußen im Lande gefährde. Sollten auch ihre Mauer um die Stadt größer und fester bauen dürfen, und sollte ihr Bürgermeister deren Abbild — gleich dem zu Freiberg — als ihr Siegel an alle Briefe und Schrif ten hängen dürfen. Ja, und die „Ratsverwandten" sollten sie fortab selbst wählen dürfen, nur den Bürgermeister wolle er, der Lehnsherr selbst, einsetzen. Das ist gewaltig viel auf einmal gewesen, was der von Schönberg ihnen da zu gesagt. Freilich, seit Jahren waren das ihre sehnlichsten Wünsche gewesen, namentlich die Kramer und Handwerker hatten gemeint, ohne Stadttal und ohne Jahrmarkt gings nimmer. Waren nur die Landleute, die keine Aenderung mochten und es mit dem alten Erbrichler hielten, wie er seil „undenklichen Zeiten" bestanden und gut getan hatte. Da ist nun der Peter Kellner, der Besitzer des größten Gutes, heute vvrgetreten, hat den Ritter willkommen geheißen und gesagt, einem solchen Herm gelobten sie alle, Mann vor Mann, einen artigen Gehorsam. Der solle der Dank sein für die neue Freiheit, die ihnen der Ritter mitgebracht habe. va; ksimilebe Zsbm<M;i'«bt. 1448, in den ersten Aprillagen. Ritter Nicolaus ist von Rotschönberg herübergekommen, namens seiner Brüder die Stadtrechnung fürs vergangene Jahr abzunehmen und den neuen Bürgermeister zu verpflichten. Was er ja selbst schon wußte, das trat ihm hier aus dem Mund der Stadtväler noch viel lebendiger und weit erschreckender vor die Seele: Die Stadt war binnen