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Wilsdruffer Tageblatt : 03.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192912036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19291203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19291203
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-03
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.12.1929
- Autor
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Beamte und Republik. Dienstfreiheit und Dienstpflicht. Aus dem Mitteldeutschen Beamtenlag, veranstaltet in Magdeburg vom Allgemeinen Deutschen Beamtenbund, hielt der preußische Minister des Innern, Grzesinski, einen Vortrag über das Thema „Beamter und Republik". Der Minister sagte, er wolle nicht über dle rechtliche Stellung des Beamten sprechen, das sei die Aufgabe anderer Stellen. Seine Ausführungen beträfen die politische Seite. Es werde immer wieder vergessen — und gerade von politisch dem heutigen Staat unfreundlich gesinnten Teilen der Beamtenschaft —, daß erst die Republik den Beamten die Ausübung formell schon bestehender Rechte gestattete und ihnen neue politische Rechte gab Der Beamte von heute habe wirklich das Koalitionsrccht. Der Beamte könne sich wie jeder Staatsbürger durch seine wirtschaftlichen Organisationen, durch die Abgeordneten im Parlament, für seine Interessen einsetzen. Das alles habe vor dem November 1918 in Preußen nicht existiert Der Beamte ist als Organ des neuen Staates Organ des ganzen Volkes. Das Volk hat sich diesen Staat geschaffen und es kann von seinen Beamten verlangen, daß sie sich im Amt und im Privatleben nicht gegen diesen Staat betätigen. Was sei beim Volksbegehren ntchi über den angeblichen Terror, über unerhörte Verfassungs verletzungen durch die Regierung geschrieben worden. Und doch müsse jeder vernünftige Mensch bei ruhiger Betrachtung zugeben, daß der demokratische Staat sich aufgeben würde, wenn er zulassen würde, daß feine Beamten an einem Kamps gegen die Grundlagen dieses Staates teilnehmen Die Republik könne und muffe von Unen Beamten verlangen, daß sie Re publikaner sind Kein Siam, am wenigsten der Volksstaat, sollte sich der Möglichkeit begeben, jederzeit jeden für ihn brauch baren Staatsbürger zar unmittelbaren Mitarbeit heranziehen zu können. Es Wira auch in künftigen Zeiten einer organisch ganz anders gegliederten und gewachsenen Beamtenschaft eine Zufuhr frischen aus Nichtberufsbeamten nicht nur nichts schaden, sondern nur nutzen. Deutsch-österreichische Schickfalsgemeinschaft, Tagung des Republikanischen Reichsbundes. Der Republikanische Reichsbund veranstaltete in Stutt gart eine össentliche Kundgebung. Die württembergische Regierung war durch den Justizminister Beyerle vertreten. Oberbürgermeister Luppe-Nürnberg, der die Konferenz er öffnete, begrüßte besonders herzlich den früheren österreichischen Staatskanzler Renner, wobei er der engen Schicksals gemeinschaft zwischen Deutschland und Österreich gedachte. Der Zentrumsabgeordnete Giesberts dankte unter lebhaftem Beifall der rheinischen Bevölkerung für ihr treues Festhalten am Deutschtum. Er sprach die Hoffnung aus, daß das letztemal ein Krieg den schönen Rheingau unter Fremdherrschaft gebrachi habe. Lebhaft begrüßt sprach zum Schluß der österreichische Staatskanzler a. D. Renner. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der der Reichsbund die Erwartung ausspricht, daß die Reichsregierung auf Grund der Vorarbeiten der Länderkonferenz die Reichsreforni zum Ziele führt. „Ehrbare Kaufleute." Enthüllungen im Sklarek - Untersuchungsausschuß. Im Sklarel-Untersuchungsausschuß wurde der Bericht des Vertreters der Staatsanwaltschaft entgegen den ursprüng lichen Bedenken des Justizministeriums ir öffentlicher Sitzung entgegengenommen. Staatsanwaltschaftsrat Weißen berg gab zuerst einen Überblick über die Entwicklung der Ge brüder Sklarek. 1916 wurden Willi und Leo Sklarek einmal festgenommeü unter dem Verdacht, gemeinsam mit einem Rittmeister, der während der Untersuchung starb, gegen Entschädigung Leute vom Militärdienst fretgemacht zu haben. Infolge lückenhaften Beweismaterials wurde das Ver fahren eingestellt. Später spielten die Gebrüder Sklarek eine große Rolle in Berlin. Viele prominente Persönlichkeiten drängten sich geradezu an sie heran. Im Jahre 1927 wollten sie ihren Monopolverlrag selbst be leihen, um damit den Kredit der Stadtbant abzulösen Sie hatten noch große Pläne vor, aber von der Höhe ihres Wir kens wurden sie durch ihre Verhaftung herabgestürzt. Jetzt stellte man fest, daß die Brüder Sklarek keine Sonnen waren, sondern nur Planeten. (Stürmische Heiterkeit > Zunächst reich ten die Sklareks Originalrechnungen ein, uw daraus Gelder bei der Stadtbank zu erhalten, dann aber bedienten sie sich fingierter Rechnungen, die zusammen den Betrag von 18 718 991 Mark erreichten Bei der Stadwank gingen da mals Gelder ein, z. B von den Bezirksämtern Spandau und Köpenick: die Absender aber waren die Sklareks selbst, die so den Schwindel decken wollten. In diese* Weise erfolgten Einzahlungen von über 7 Millionen Mark, übrig blieben 10,5 Millionen Mark. Das ist der Schaden, den die Stadtbank er leidet. Außerdem wurde ein gewisser Wechselverkehr gegenüber der Stadtbank singiert, an dem Verwandte der Sklareks als Akzeptanten beteiligt waren. Sie alle besaßen keinerlei Vermögen, aber sie haben alle Wechsel akzeptiert. Einer der Akzeptanten war ein kleiner Angestellter der Sklareks, der von ihnen monatlich 200 Mark Gehalt bezog. Solche Wechsel wurden auch den Kunden der Brüder Sklarek für Lieferungen gegeben, und diese Firmen gehen jetzt leer aus. Die Bucher wurden je nach Bedarf gefälscht. Am 31. Dezember 1926 waren die Sklareks bereits überschuldet. Das Geld, das im Geschäft war, steckten die Sklareks in die eigene Tasche und verwirtschafteten es mit ihren Nennställen. Staatsanwaltschaftsrat Weißenberg ging weiterhin auf die Anzugsliste ein. Aus dieser geht hervor, daß Maßanzüge zum Teil umsonst an Magistratsbeamte ge- liefern worden waren. Die Firma Sklarek ließ diese An züge bei Keller u. Sohn anfertigen; sie zahlte selbst dafür 300 bis 350 Mark, und nahm von den Belieferten 80, 100 und 120 Mark. Diese wußten nicht, daß die Anzüge in Wirklichkeit bei einer anderen Firma angefertigt wur- den, da sie nur mit den Sklareks zu tun hatten. Daneben gab es aber auf der Liste bekanntlich auch Beamte, die sich strafrechtlich schuldig gemacht haben; diese haben ihre Anzüge überhaupt nicht an die Firma sklarek bezahlt. Vernehmung des Bürgermeisters Kohl. Berlin. Der Köpenicker Bürgermeister Kohl, dem vor geworfen wird, daß er auf seine Villa eine Hypothek von 22 W Mark durch Vermittlung der Gebrüder Sklarek erhallen uni daß er über die Sklareks Rennwetten getätigt habe, ist in dei vorigen Woche von dem Gertchtsmedizinalrat Dr. Störmei untersucht worden. Dr. Störmer ist zu dem Ergebnis ge kommen, daß bei Kohl eine Verhandlungsunfähigkeit nich vorliege, daß aber seine Befragung immerhin mit Vorsich durchgesuhrl werden müsse, da Kohl einen schweren Nerven Zusammenbruch erlitten habe. Am Montag wurde nun dei -Bürgermeister von Oberregiervngsral Dr Tapolski ver nommen Nach dieser Befragung wurde Bürgermeister Koh! von Ärzten untersucht, da sein Verteidiger de« will von einer weiteren Befragung seines .vmndanten durch die Uniersuchungsbehörden abzuseben bis '.ch der Zustand Kohls wesentlich gebessert hat. ' ms Serulswahl als Mocke Die Gefahr einseitigen Zustroms - Gefährliche Ueberfüllung einzelner Berufe Maler 5 25,5 Die gegenwärtige wirtschaftliche Notlage weiter Kreise ver anlaßt alle Eltern, der wirtschaftlichen Seite des zukünftigen Be rufes ihrer Kinder besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Es darf als Sinnbild der allgemeinen wirtschaftlichen Unklarheit angesehen werden, daß gerade diese vermehrte Sorge der Eltern ganz merk würdige Erscheinungen bei der Lehrstellennachfrage herbeiführt. Nach der Statistik der Berufswünsche, die sich aus der Zusammen stellung der Schülerkarten für die Berufsberatungsstelle beim Ar beitsamt ergibt, verteilen sich nämlich die Berufs wünsche der Ostern 1930 im Bezirk Meißen abgehenden Knaben zuun - gefähr 8 0 A auf nur 10 Berufe und zwar handelt es sich, nach der Zahl der Berufswünsche geordnet, um folgende: Baugewerbe, Landwirtschaft, Autoschlosser, Elek triker, Schlosser, Tischler, Friseur, graphische Be rufe, Kaufmann, keramische Berufe. (Dabei ist zu berücksich tigen, daß der Uebergang in landwirtschaftliche Berufe meist nur ein vorübergehender ist.) Auch die restlichen 20A der abgehen den Knaben erwähnen an Berufen nur noch 7, die weniger als lOmal genannt werden, und zwar: Gärtner, Schuhmacher, Flei scher, Bäcker, Maler, Mechaniker, Beamter; und weitere 8, die weniger als 5mal genannt werden: Kellner, Koch, Musiker, Buch binder, Sattler, Stellmacher, Schneider, Verkäufer. Wenn sich diese gefährliche Einseitigkeit aus dem Wunsch im gleichen Maß in die Tat umsetzt, so muß das für die jungen Berufsanwärter im einzelen wie für die gesamte Wirtschaft von schweren Folgen sein, denn was hier für den engeren Bezirk des Arbeitsamts Meißen berichtet wird, trifft in gleichem Maße für das ganze Reich zu. In welcher Weise sich der Zustrom zu den genannten Berufen bewegt und zwar unablässig gesteigert hat, zeigt die nachfolgende Aufstellung für die vier charakteristischen Berufe aus der Statistik der öffentlichen Berufsberatungsstellen bei den Arbeitsämtern: meinen Körperpflege, andererseits aber durch die schließlich immer noch umstrittene und sehr leicht wandelbare Mode des weiblichen Haarschnittes verursacht ist, der von praktischen lleber- legungen weitgehend unabhängig ist. Wird diese Mode verdrängt, so schwindet mit ihr eine bedeutende Einnahmequelle des Friseurs. Wie in Meißen, so ist natürlich im ganzen Reiche die Förderung des Bauwesens vom Schicksal der Wohnungszwangswirtschast, der Mietengesetzgebung und der Mietzinssteuerverteilung abhängig. Daß diese Abhängigkeit, die vorläufig auf 'unabsehbare Zeit fort dauern wird, nicht immer zum Vorteil des Arbeitsmarktes aus geht, und daß dann ein überstarker Zustrom zu den Berufen des Baugewerbes gefährlich sein muß, zeigt das oben angeführte Bei spiel. Wenn schließlich der übermäßige Zustrom zu den Berufen Autoschlosser und Elektriker damit begründet wird, daß es sich hier um zukunftsreiche Techniken handelt, dann wird neben dieser wahrscheinlich richtigen Ansicht die besondere Form des inneren Ausbaues dieser Industrien übersehen, die gerade in entgegengesetzter Richtung wirft. Denn die elektrische wie die Fahrzeugindustrie sind, gerade weil sie vorwärtsstreben, ausge sprochen kapitalintensive Industrien, d. h. solche, bei denen die Rationalisierung besonders stark fortgeschritten, die Arbeiterzahl im Verhältnis zur Produkttonsmenge also stark herabgesetzt ist. Ihr Bedarf an Arbeitskräften ist deshalb nicht im entferntesten so groß, wie er bei einer gleichen Produktionsmenge in einer weniger zukunftsreichen Industrie wäre. Beide Industrien sind außerdem gegenwärtig in stärkstem Maße von Konkurrenzkämpfen bewegt, sie sind immer stärkere Kampfvbjefte zwischen deutschen und aus ländischen Kapitalisten und deshalb trotz aller schönen Außen seiten innerlich starken Erschütterungen ausgesetzt. Wenn das für die allgemeine Lage dieser Industrien gilt, so wird ihr Bild im hiesigen Bezirke besonders dadurch bestimmt, daß hier Großbe triebe mit größerem Personalbedarf oder mit reichlichen Ausbil dungsmöglichkeiten überhaupt nicht bestehen. Deshalb überschreitet die Zahl der Bewerber die Zahl der Lehrstellen gerade im hiesigen Bezirk um ein Vielfaches. Aehnlich wie bei den geschilderten liegt es auch bei den anderen gegenwärtig überlaufenen Berufen. Deshalb sind die fast völlig gemiedenen Berufe, die ja nicht ausgestorben sind, son dern ein gewisses Minimum von Nachwuchs noch immer brauchen, gerade darum, weil der Zustrom zu ihnen so gering ist, gegenüber den genannten Modeberufen unter Umständen wirtschaftlich be vorzugt. Viele Enttäuschungen, viele fehlgeschlagene Hoffnungen, manche tiefgehende seelische Schädigung eines jungen Menschen rührt nur daher, daß sein Berufswunsch sich einem solchen gefähr lichen Modeberuf zugewandt hatte. Natürlich gelten diese Ver hältnisse auch für die Berufswahl der Mädchen, die gegenwärtig sogar noch mehr Schwierigkeiten bereitet, als die Knaben. Es ist nicht zu erwarten, daß jeder Vater und jede Mutter die hier dar gelegten Ueberlegungen von sich aus machen können. Im allge meinen wird sich die breite Oeffentlichkeit eben an die äußere Er scheinung der einzelnen Berufe halten müssen, weil sie einen tiefe ren Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung und in die Zukunfts aussichten der einzelnen Gewerbe gar nicht haben kann. Deshalb ist jedem, der seine Tochter oder seinen Sohn einem Berufe zuführen will, dringend zu empfehlen, sich vorher sach verständigen Rat zu holen und nicht bloß auf Erfahrungen von Verwandten und guten Freunden zu hören, die doch immer nur von einem kleinen Gesichtskreis aus und von einem persönlichen Erlebnis her ihre Ratschläge geben. Es empfiehlt sich vielmehr, zu diesem Zwecke die Berufsberatungsstelle beim Arbeitsamt Meißen aufzusuchen, die in allen Berufs angelegenheiten kostenlos Rat erteilt und schließlich auch ebenfalls ohne Kosten Lehr- und Arbeitsstellen vermittelt. Die Zahlen, die hier nur bis 1928 vorliegen, sich aber immer noch in gleicher Richtung wetterentwickeln, sprechen für sich selbst. Es sei nur noch einmal zusammengefaßt, daß bei allen Berufen eine wesentliche Steigerung der Lehrmittelbewerber vorliegt, die gegenüber dem Jahre 1924 bis zum 9- und 20-fachen geht, wäh rend die Zahl der offenen Lehrstellen dieser Bewegung nur ganz zögernd in weitem Abstande folgt und über ihre Verdoppelung kaum hinausgeht. Das spricht dafür, daß gegenüber dem steigen den Andrang der Lehrlingsbedarf bereits ziemlich gesättigt ist. Daß die Lehrlingshaltung in einigen Gewerben gerade auf Grund des starken Andrangs schon das erträgliche Maß zu überschrei ten beginnt, beweisen außerdem die tatsächlichen Feststellungen, die jederzeit zu machen sind. Ein so starker und so ständig steigender Zustrom, der in je dem Berufe schädlich sein muß, entwickelt sich bei den genannten Berufen vor allem darum zu einer Gefahr, weil er gar nicht ir gendwo von einer steigenden Aufnahmefähigkeit oder auch nur von einer steigenden Zuneigung zu diesen Berufen hervorgerufen ist, sondern sich lediglich auf einen weit verbreiteten wirtschaft lichen Irrtum gründet. Es handelt sich hier nämlich um solche Be rufe, die landläufig als „aussichtsreich" als „Berufe der Zu kunft" angesehen werden. Darin steckt insofern ein Kern Berech tigung, als es sich tatsächlich um Berufe handelt, die irgendwie mit technischen Fortschritten (Autoschlosser, Elektriker), mit volks wirtschaftlichen Notwendigkeiten (Bauberufe) oder mit neuzeit lichen Wandlungen in der Lebenshaltung (Friseur) zu tun haben. Der Irrtum aber liegt in der Vorstellung von dem Maße der Aufnahmefähigkeit dieser Be rufe. Denn zum Teil hängt ihre Beschäfttgungslage von sehr un sicheren Umständen ab. Denken wir an den Friseur, dessen gegenwärtig allgemein gute Beschäftigung zwar einerseits durch eine erfreuliche und wahrscheinlich anhaltende Hebung der allge- Zimmerer 39, 106. In ähnlicher Weise ist das gesamte Baugewerbe von außerwirtschaftlichen Einflüssen abhängig, nämlich von der Ge staltung der Wirtschaftspolitik. Das beste Beifpiel dafür ist das letzte Baujahr in Meißen. Da hier verschiedene geplante Bauten ausfielen, hat sich der Arbeitsmarkt für das Baugewerbe, der sonst im Sommerhalbjahr regelmäßig von Arbeitslosen entlastet ist, ununterbrochen mit einer wesentlichen Zahl von Arbeitslosen herumgeschleppt und zwar betrug der Monatsdurchschnitt von April bis September: Maurer 1928 7 1929 90 Jahr Friseur Bau gewerbe Elektriker Graphisches Gewerbe Lehr, stellen- suchende Offene Stellen Lehr- stellen- iuchende Offene Stellen Lehr stellen suchende Offene Stellen Lehr stellen- Offene Stellen 1924 683 1671 5 268 4 860 4 054 1242 1016 1748 1925 I 844 2 354 11967 10941 6 587 2 554 3 230 3 862 19^6 4170 2 268 18 707 9 829 9 759 3 116 6 329 2 644 1927 9 321 2 743 22 060 11 109 10 829 3 763 7 599 I 671 1928 12 895 8 499 24 811 12 926 9 782 3 887 9 093 2 675 Klein» Nachrichten ! Aurunlere^ Konkurse und Vergleichsverfahren im November 1929. Berlin. Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamtes wurden im November 1929 durch den Reichsanzeiger 813 neue Konkurse — ohne die wegen Massemangels avgelehnten An träge auf Konkurseröffnung — und 394 eröffnete Vergleichs verfahren bekanntgegeben. Die entsprechenden Zahlen für Oktober stellten sich auf 840 bzw. 350. SeWruch aus -er Zeche Hannibal. Drei Tote. Bochum. In einem Stapelschachi über der 615-Meter- Sohle der Schachtanlage Hannibal ritz bei Schlutz der Nacht schicht während der Auffahrt das erst vier Monate alte Förder seil. Die Seilfahrt war in dem betreffenden Stapelschacht be hördlich genehmigt. Au? dem Korbe befanden sich im Augen blick des Seilbrüches drei Leute. Ein Mann war sofort tot, die beiden anderen wurden schwer verletzt ins Krankenhaus Beramannsheil eingeliefcrt, wo sie nach wenigen Stunden starben. Die bergbchördliche Untersuchung wurde sofort ein geleitet. Das Seil wurde erst vor vierzehn Tagen bet der vor- gefchriebenen Revision für gut befunden. Selbstmord eines Ehepaares. Offenbach am Main. Ein 43jähriger Zigarrenhändler und seine 33jährige Ehefrau haben sicy hier mit Leuchtgas ver giftet. Der Grund der Tat ist nicht bekannt. Zahlungseinstellung des Aachener Bankhauses Probst u. Co. Aachen. Das Bankhaus Probst u. Co., Aachen, das auch in Köln eine Zweigniederlassung unterhält, hat seine Zahlun gen eingestellt. Es schweben Verhandlungen mit einer Groß bank, um einen den Gläubigern anzubietenden Vergleich zu stützen. Als Ursache der Schwierigkeiten werden um sang- resche Depotkündigungen und Kundenverluste genannt, die aus den Bankinsolvenzen, den Kursrückgängen und der allgemeinen derzeitigen Wirtschaftslage resultieren. Gin Automobil vom Zuge ersaßt. - Sechs Tote. Whittier (Kalifornien). Ein Automobil wurde vor tnem Eisenbahnzuge erfaßt, wobei die sechs Insassen dr, craftwagens getötet wurden. Wilsdruff, am 3. Dezember 1929. Merkblatt für den 4. Dezember. Sonnenau.gang 7" !j Mondausgang 11« Sonnenuntergang 15" jj Monduntergang 1g« 1795: Der Geschichtschreiber Thomas Carlyle geb. Landmanns Arbeitskatender im Dezember. Ein über alle- normale Herkommen verlängerter Herbst erlaubt es, die Pflugarbeit länger fortzusetzen, als wir erwarten durften. Wir setzen das so lange wie möglich fort und be ginnen beim Eintritt des Frostes mit dem Dungfahren. Die durch das warme Wetter begünstigte Entwicklung der Saaten kann bei Eintritt eines rauhen Umschlages schwere Auswinte rungen zur Folge haben. Wir werden also insbesondere aus Wasserstauungen und ferner auf Schneewehen achten und die Wasserabflüsse offen hallen. Auf Wiesen und Weiden reinigen wir die Gräben und beginnen mit dem Auffahren von Kompost, übrigens verlangt das ungewöhnliche Wetter ge' naue Beobachtung der Mieten sowie auch der Kartoffel- und Rübenkeller usw., deren Temperatur sich nicht zu sehr erhöhen darf. Soweit der Scheunendrusch dazu Zeit läßt, wird Brenn' Holz, Baumaterial usw. angefahren. Wagen, Maschinen unv Geräte werden durchgeseheu und nach Bedarf überholt. Jetzt ist gute Zeit zur Anfertigung der notwendigen Kleereiter und Heuheinzen. Im ViehstaU darauf halten, daß man die einmal festgesetzte Futterordnung möglichst gleichmäßig durchführt. Die Temperaturen auch in den V,ehställen beobachten und bei kaltem Wetter nur überschlagenes Wasser darretchen. I«' Garten pflegen wir die Komposthaufen, bet denen wir eine" Zusatz von mildem Kalk (Bauschutt oder Mergel, nicht E kalkl) nicht vergessen, die Obstbäume werden weiter beschnittet gesäubert und gedüngt, das eingemietete Gemüse wird übel' wacht, die Frühbeete werden zur nächsten Besetzung vor bereitet. Gegen den Fraß von Kaninchen und Hasen werdet die jüngeren Obstbäume unten mit Latrine bestrichen, de« «inf- Weti wim Obst schar fisch decke auf < Gesu Ersa uns, ! binde bring Man dem < gebra den j der g- dabei werd- schwu in de ihre ° t ander Hei insbe nach als h Erde, doch, Muse Persc und 2 finde: llhrt zembt D gen k gen a Ernst behar könnt Wer in di Mini durch siug fälle MM nicht reißt erhäl tag l Bah, ausg, Kran Hill j Eege -Mal zemb und 1 und gemi llicht Natt wen, liW den Wer svnd Erst! wer! Den der besst auf wah hat zunr des hat. 30,0 Reck mar 3,70 mar Mil! Rei: MiV Aus den sich! marl Moi betrc auße 4,29 höht. Otto! in er zahlu darf Mill errei 30 Z vorgi ergat Baul lichx losigk losigl Berk Auto
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