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Wilsdruffer Tageblatt : 02.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192912020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19291202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19291202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-02
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 02.12.1929
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ItaarsreLlerung irberbrachlo, ?«hrte ans: Bei aller be rechtigten Freude über das Erreichte sollten wir die realen Tatbestände unserer vaterländischen Not nie aus dem Auge verlieren. Das Haus der deutschen Freiheit wird nur langsam wieder errichtet. Von innen heraus wird unser Freiheitshaus gebaut werden. Sie alle haben daran seit Jahren ehrlich und mutig mit- grürbeitet. Ich grüße alle Mitarbeiter an diesem Herr- Uchen Werk. Ich grüße Koblenz, ich grüße die befreite Zone, ich grüße das ganze Deutschland. Zum Schluß sprach Oberpräsident Dr. Fuchs seinen tiefgefühlten Dank für die Verleihung der Ehrenbürger schaft von Koblenz aus, die er zugleich als eine Ehrung aller derjenigen betrachtete, die in den schweren Jahren der Besatzung mitlitten und -stritten. Einen würdigen Abschluß der Feier bildete am Abend eine Festvorstellung im Koblenzer Stadttheater, in der „Wilhelm Teil" aufgeführt wurde. Die Befreiungsseier in Jülich. Die alte Herzogsstadt Jülich prangte gestern und heute aus Anlaß der Befreiung von elfjähriger Besatzung im bunten Schmuck der Flaggen. Wohlfahrtsministcr Hirtsiefer überbrachte die Glückwünsche und den Dank der preußischen Staatsregierung für die treudeutsche Ge sinnung und dvs wackere Aushalten der Bevölkerung während der laugen Leidenszeit. Nach der offiziellen Feier erfolgte die Besichtigung der im Rathaus veranstal teten Ausstellung, die sämtliches die Besetzung um fassende Material in sorgfältiger Auswahl zur Schau stellt. Am Sonntag fanden in der katholischen und evan gelischen Kirche Festgottesdienste statt. Neues deutsch-schwedisches Handelsabkommen. Änderungen landwirtschaftlicher Zollsätze. Mit Schweden ist ein neues Handelsabkommen unter zeichnet worden. Nach dem neuen Abkommen fällt die Bindung der G e t r e i d e z ö l l e völlig fort, ebenso die Bindung des Zolles für Schweine, Schweine fleisch und anderes frisches Fleisch. Der Zoll auf lebendes Rindvieh wird allgemein auf 24,50 Mar! erhöht, Schweden jedoch ein Kontingent von 5000 bis 7000 Stück Rindvieh jährlich zum bisherigen Zollsatz von 16 Mark belassen. Sonstige Erleichterungen für die schwedische Landwirt schaft sind vorgesehen. Im übrigen bleiben die Verein barungen des Handelsvertrages vom 14. Mai 1926 be stehen. Neue Vereinbarungen über industrielle Zölle sind nicht getroffen worden. Das Abkommen muß sowohl vom Deutschen wie vom Schwedischen Reichstag ratifiziert werden. Da der Schwe dische Reichstag erst im Laufe ves Januar nächsten Jahres zusammentritt, ist mit Inkraftsetzung der neuen Zollver einbarungen nicht vor Februar 1930 zu rechnen. Sie deutsche Minderheit in Rumänien. Um die deutschen Schulen und die freien Bürgermeisterwahlen. Der Führer der Deutschen Parlamentspartei, Roth, verteidigte in der Kammer in Bukarest die Rechte der deutschen Minderheit. Verschiedene Gesetze wie z. B. das Milteischulgesetz nähmen die Regelung der wichtigsten Punkte des Minderheitenstatuts vorweg, während das neue Verwaltungsgesetz die Autonomie und nationale Geschlossenheit deutscher Gebietsteile gefährde und die freien Bürgermeister wahlen beeinträchtige. — Besonderen Nachdruck legte Abg. Rotl auf die Lösung des Schulproblems der Siebenbürger Sachsen Er forderte einen ausreichenden S t a a I s b e i t r a g für die deutschen Kirchenschulen und hob hervor, daß die Siebenbürger Sachsen nicht nur für ihre eigenen Schulen aufkommen aufkommen, sondern auch noch 14 Prozent ihrer Einkünfte für die Smatsschulen zahlet, müßten, die sie nie benützten. Die Siebenbürger hätten bisher in stummem Heldentum jedes nur mögliche Opfer füi ihre-eigenen Schulen gebracht, doch müßten sie in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftskrise nun mit be sonderer Schärfe an den Staat appellieren, die gesetzlich vor gesehene Beitragsleistung zu erneuern. Der Zahnarzt als Gaüenmsr-er. Ein Geständnis Dr. Gutmanns. Der Zahnarzt Dr. Gutmann, dessen Gattin vor eini gen Tagen unter verdächtigen Umständen tot im Bade zimmer der Ehewohnung ausgefunden wurde, hat gestan den, daß er seine Frau, für dis er kurz vorher eine Lebens versicherung eingegangen war, mit einem Handtuch er drosselt habe. Gutmann hatte bis jetzt in allen Verhören hartnäckig bestritten, daß seins Frau eines gewalt samen Todes gestorben sei, und hatte erklärt, sie müsse im Badezimmer von der Leiter gestürzt sein. Gutmann hat den Leichnam nach der Tat erst vom Schlafzimmer nach der Badcstube geschleppt. Er ist dabei mit der Lerche über die dort stehende Leiter zuFall ge kommen, wodurch die Verletzungen am Kopf der Er mordeten hcrvorgerufcn wurden. Nach dem Geständnis ist Gutmann vollständig zu sammengebrochen, so daß seine weitere Vernehmung aus gesetzt werden mußte. Die Ermittlungen über den Tod seiner ersten Frau, der vor zwei Jahren erfolgte, werden fortgesetzt werden. Kleinr Nachrichten Schiedsspruch im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Berlin. Nachdem der Reichsarbeitsminister die Verbind- lichkeitserklärung des Lohnschiedsspruches vom 23. November im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau abgelehnt hatte, wur den die Schlichtungsverhandlungen erneut ausgenommen. Diese Verhandlungen haben zu einem Schiedsspruch geführt, der u. a. eine Erhöhung des tariflichen Durch- schnittslohnes im Kcrnrevier I von 6 Mark aus 6,25 Mark für die Zeit vom 1. Dezember 1929 bis zum 30. No vember 1930 und auf 6,40 Mark für die Zeit vom 1. Dezember 1930 bis zum 30. November 1931 vorsteht. Die Erklärungs frist läuft bis zum 1. Dezember 1929,18 Uhr. Tödlicher Unfall beim Spielen mit einem Granatzünder. Erfurt. Zwei Kinder spieüen auf dem früheren Muni tionslager an der Schwerborner Landstraße mit einem auf- gefundenen Zünder und schlugen ihn dabei gegen einen Stein. Es erfolgte eine Explosion, durck die einer der Knaben im Atter von 6 Jahren sofort getötet wurde, während sein Stahliger Spielkamerad schwere Verletzungen davontrug. Furchtbares GmstmzungM in Marseille. m- ? «r i s. Ein furchtbares Einfiurzunglück ereignete sich in Manews. Zwei dreistöckige Mietshäuser, dir von etwa 40 Per sonen Lrrvohnt waren, stürztet! plötzlich zusammen. Laute Schreckens- und Hilferufe drangen aus den Trümmer». Polizei, Feuerwehr und Militär nahmen sofort die Rettungsarbeiten auf. Bisher wurden fünf Tote, neun Schwerverletzte und zwei Leichtverletzte geborgen. Man vermutet etwa noch zehn Leichen unter den Trümmern. Absturz eines französischen Postflugzeuges. Madrid. Nach einer Meldung aus Malaga ist ein franzö sisches Postflugzeug, das nach Casablanca unterwegs war, ab gestürzt und verbrannt. Die beiden Insassen, der Pilot und der Funkentelegraphist, kamen ums Leben. Explosion einer FeuerwerksfaSrik bei Newyork. Newyork. Eine auf Skaten Island untergebrachte Feuer werksfabrik ist in die Luft geflogen. Sieben Fabrikgebäude, darunter das große Lagerhaus, wurden zerstört Bei den Lösch arbeiten, die sich durch sortgesetzte Raketenexplosionen äußerst gefährlich gestalteten, wurden sieben Feuerwehrmänner verletzt. Die Stärke der amerikanischen Armee. Washington. Der Jahresbericht des verstorbenen Kriegs sekretärs Good gibt die Effektivstärke der regulären Armee für den 30. Juni d. I. wie folgt an: Gesamtmannschaftsbestand 130 937, davon Infanterie 41368, Kavallerie 8348, Feldartillerie 14 971, Küstenartillerie 12168, Fliegerkorps 10 890. Die Effektiv stärke der Naiionalgarde beläuft sich auf 176988, davon sind "4 453 Mannschaften. Der Bestand des Reserveoffizierkorps mit 112 757 angegeben, der des Reierveoffrzierausbildungs- . .ps mit 112 424. Wilsdruff, am 2. Dezember 1929. Sonnenaufgang 7^ Mondau-gang 10" Sonnenuntergang 15" !! Mouduntergäng 17" 1818: Hygieniker Max von Pettenkoser geb. — 1857: Bild hauer Christian Daniel Rauch gest. Der Weihnachtsmonat und Ler Monat des kalenoersrößigen Winteranfcmges — ein Monai also von nichl geringer Be deutung! Vom ersten bis zum letzten Tage hat er es stark in sich, denn über allen seinen Tagen liegt etwas wie Spannung, Erwartung, Hoffnung oder auch Enttäuschung. Den ersten Monatstag sah man früher und sehen die Abergläubischen auch wohl jetzt noch als einen Tag des Unglücks an: wer sich an ihm zu sehr exponiert, soll eines schlimmen Todes sterben. Dann aber kommen sofort bessere Tage: der Tag der heiligen Barbara, der Nikolaustag und am fröhlichen Monatsende der Silvestertag, der eigentlich ein Abend Ut, der sich tief bis in den nächsten Morgen hinein ausdehnt. Von all den dazwischen liegenden guten Dezemberlagen, den vorweihnachtlichen und den weihnächtlichen, braucht erst gar nicht geredet zu werden. Merkwürdig, daß der Dezember schon in alter Zeü und dann im Mittelalter ein ganz besonderes Wesen, das ihr. von anderen Monaten des Jahres unterschied, zur Schau trug. Bei den Römern fielen in den Dezember sehr geräuschvolle, ausgelassene und nicht immer einwandfreie Feste, und im Mittelalter gab es, vielleicht in Erinnerung an die römischen Saturnalien, das dszemberliche Narrenfest, das anfangs harmlos gewesen sein mag und bei dem der Herr seine Diener bedienen mutzte, später aber derart ausartete, daß Kirche und Staat es verbieten mußten. Früher, als er noch des Jahres zehnter Monat war, hatte der Dezember, gleich dem Januar und dem August, nur 29 Tage: erst Cäsar legte ihm und den beiden andern je zwei Tage zu, so daß sie es aus 31 Tage brachten. Weil im Dezember der Heiland geboren wurde, wollte Karl der Große für ihn den Namen Heilmonal eingesührt wissen. Dieser Name hat sich jedoch nicht durchsetzen können, ebensowenig wie der später vor geschlagene Name Christmonat, der zwar länger dauerte, heute aber nur noch selten angewandt wird, wie ja überhaupt die deutsche Benennung der Monate bedauerlicherweise nicht durch zudringen vermochte. Aber wie das auch sein mag: für uns ist und bleibt der Dezember der von sq viel Schönem umglänzte und umkränzte Weihnachtsmonat — diesen Namen wird ihm bestimmt niemand rauben können! * Wahlergebnis zur Industrie- und Handelskammer. Wahl kreis 3, umfassend die Amtshauptmannschaften Meißen, Großen hain und Oschatz. Wahlgruppe Industrie Md Bergbau: Generai- direktor Kommerzienrat Emil Borneaub, i. Fa. Vereinigte Zün der- und Kabelwerke A.-G. in Meißen-, Direktor Friedrich Möl ler, i. Fa. Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G., Riesa; Dir. Franz Teschner, i. Fa. Lipsio Chemische Fabrik A.-G., in Mügeln, Bez. Leipzig. — Wahlgruppe Einzelhandel und Gastwirtsge werbe: Käufiü'ann Curt Beyer, i. Fa. Oscar Reich in Meißen. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Freitag den 6. Dezember abends 7 Uhr. 1. Eingänge und Mittei lungen. 2. Austaufchdarlehn mit Roßwein. — Hierauf geheime Sitzung. „ , „Liedertafel." Das erste Wintervergnugen in Form eines Theaterabends hatte die Mitglieder mit ihren Angehörigen zahl reich nach dem „Löwen" geführt. Die Städtische Orchesterschule eröffnete den Abend in bekannt bester Weise mit zwei 'Konzert stücken. Kaufmann Otto Wehner entbot allen Erschienenen herzliches Willkommen und dann ging der bekannte dreiaktige Schwank „Börsenfieber Aber die Bretter und erzielte glänzen den Erfolg. Anter der Regie und dem tonangebenden Spiel des Herrn Jacob fanden sich die Damen Iacob, Rost, Schlößer, Schindler und Heise und die Herren Rose, Krippenstapel und Steinbrück zu slottem, natürlichem Spiel zusammen, das ihnen viel Beifall und Dankeswvrte des Vorsitzenden einbrachte. Ein schnei diger Marsch leitete zu Battfreuden über, denen sich Alt und Jung in gehobener Stimmung bis lange nach Mitternacht widmete. Ehrenliedermeister Oberlehrer Kantor Hientzsch dankte dem Vorsitzenden Wehner für seine im Interesse des Vereins geleistete Arbeit und gedachte nach Mitternacht der Befreiung der zweiten Zone des Rheinlandes von den Besatzungstruppen, die über zehn Jahre diesem Teile des deutschen Vaterlandes Bedrückungen ge bracht hatten und man fang mit Begeisterung den ersten Vers des Deutschlandliedes „Deutschland, Deutschland über alles". Am Sonntag morgen wurde an den Herrn Oberbürgermeister von Koblenz nachstehender Drahtgruß gesandt: Seinen deutschen Brü dern bringt anläßlich der Befreiung von fremder Besatzung treu deutsche Grüße unh Wünsche der am gestrigen Abend zu einer Festlichkeit versammelte Gesangverein Liedertafel-Wilsdruff/Dres- den. Kaufmann Wehner, Vorsitzender. Haus- und GrundbesiHerverein. Trotz anderweitiger Veran staltungen war die Versammlung am Sonnabend gut besucht. An ter Eingängen brachte Stadtrat Zienert ein Schreiben wegen Errichtung eines Wach- und Schließschutzes zur Verlesung, streifte die Gemeinbewahlen und die Anfang des neuen Jahres stattfin- bende Stadtratswahl und gab noch sonst verschiedenes bekannt. Der Internationale Haus- und Grundbesitzerkongreß hat eine Hu- mar-Stiftung in Höhe von 30 OOO Mark errichtet,- deren Zinsen zur Erhaltung des Privateigentums und besondere Notfälle be stimmt sind. Eine endgültige Stellungnahme zur Frage der Auf wertungshypotheken konnte seitens des Verbandes noch nicht er- folgen, weil die Verhandlungen bei der Reichsregierung noch an dauern. Der nächste Verbandstag findet 1930 in Danzig statt. Verbandsvrgane sind lediglich die Sächsische und die Deutsche Hausbesitzer-Zeitung. Die Hypvthekenschutzbank nimmt Anträge auf Hypothekenschutz nur noch entgegen, wenn die Verpflichtun gen rückwirkend bis 1. Januar 1928 anerkannt werden. Antrag auf Erlaß bzw. Ermäßigung der Mietzinssteuer kann der Anver heiratete stellen, der ein wöchentliches Einkommen bis 26,95 Mk- hat, der Verheiratete bis 28,85, mit einem Kind bis 31,29. mit zwei Kindern bis 36,09, mit drei Kindern bis 45,69 Mark usw. Zwei Mitglieder wurden neu in den Verein ausgenommen. Aus geschieden ist wegen Wegzuges Schneidermeister Knappe. Aeber die Rückzahlung der Hypotheken am 1. Januar 1932 entspann sich eins rege Aussprache. Schließlich erfolgte die Verlesung wichtiger Gerichtsurteile in Haftpflichtsachen. Hoowopathischer Verein. Morgen Dienstag abends 8 Ahr wird in der „Tonhalle" vom Heilkundigen Flähmig - Dresden ein Vortrag über „Lungen- und Rippenfellentzündung, deren Nachkrankheiten und homöopathischen Heiiungswvglichkeiten" ge halten. Die Mitglieder werden gebeten, wieder zahlreich zu er scheinen. Auch Gäste sind willkommen. Kirchenchor. Kommenden Freitag den 6. Dezember hält im „Goldenen Löwen" der Freiwillige Kirchenchor eine Aebung ab, zu welcher alle Mitglieder herzlich gebeten sind. Der Militärverein HÄ Sonnabend den 7. Dezember seine Dezemberversammlung ab, in welcher die Weihnachtsgaben ver teilt werden und nach einem Buche von Major Karl Günther von köstlichem Svldatenhumor berichtet wird. Zum Ansaü des Postvmnibusses bei Threna. Die Oberpost direktion Leipzig teilt folgendes mit: Nach unseren Feststellungen sind sämtliche Reifenden glücklicherweise nur leicht verletzt. Ins besondere besteht auch für das im Krankenhaus untergebrachte Fräulein T. keine besondere Gefahr. Die Schuldfrage ist zu Gun sten des Kraftpostführers geklärt worden, weil sich herausgestellt hat, daß der entgegenkommende Heuwagen unbeleuchtet war und außerdem verkehrswidrig nicht auf der rechten Straßenseite ge fahren ist. Der umgestürzte Vomag-Omnibus wurde im Laufe des Donnerstag aufgerichtet und kehrte am Freitag mit eigener Kraft nach Leipzig zurück. Handeln in Zügen verboten. In letzter Zett ist wiederholt beobachtet worden, daß in den Zügen Waren aller Art durch reisende Händler feilgeboten werden. Hierdurch fühlt sich das reisende Publikum belästigt. Das Zugpersonal der Reichsbahn ist angewiesen, gegen solche Personen, die in den Zügen Waren feilbieten oder betteln, einzuschreiten. Wird ein solcher reisender Händler auf frischer Tat ertappt, so kann eine bahnpolizeiliche Bestrafung erfolgen. Kapitän Mucke, in weiten Kreisen unserer Stadt und Am- gegend bekannt als humorvoller Erzähler, hielt am vergangenen Sonnabend wieder einen Filmvortrag im „Lindenschlößchen". Freilich diesmal konnte er nicht so munter plaudern, da er stark erkältet war, aber dafür will er das ^Publikum bei seinem näch sten Vortrage entschädigen. Anter seiner Führung ging es int Flugzeug über die gewaltigen Arwälder und Berge Kanadas, wo sich eindrucksvolle Naturgebilde dem Auge boten. Der Be such eines Indianerdorfes und die kunstgerecht geschnitzten Totem pfähle zeugten von einer gewissen Kultur dieser Menschen. Der Lachssang und die Verarbeitung in den vielen kleinen Fabriken war im Film feftgehalten. Die unheimlich großen Waldbrände und ihre Bekämpsung, sowie eine Bärenjagd ließen allen ein ge lindes Schauern ankommen. Im letzten Teil wurde noch eine Fahrt nach dem magnetischen Pol in die gewaltige Eiszone ange- treten, in der die zahlreichen Besucher die Gesahren des Pack eises, Eisbären- und Seehundjagden miterlebten. So gut es ging, gab Kapitän Fincke seine vielfach von Humor gespickten Erläute rungen und erzielte damit, wie mit dem Film, großen Beifall. Oe. Die Bedeutung der deutschen Einheitskurzschrist. Am 17. 10. 1924 beschlossen die Regierungen sämtlicher deutfchen Länder und die obersten Reichsbehörden, daß für Amt und Schule künftig nur die Einheitskurzschrist zulässig sein sollte. Damit war der bis herigen Zersplitterung der Systeme, im besonderen dem hitzigen Kampfe zwischen den beiden Hauptrichtungen Babelsberger und Stolze-Schrey, ein Ende gesetzt. Wie kamen, so muß man fragen, die staatlichen Stetten dazu, sich in den Streit der verschiedenen stenographischen Parteien zu mischen und ein Schriftgesüge sozu sagen amtlich abzustempeln, das sich bis dahin noch nicht bewährt hatte, wenn es auch freilich nach langen Beratungen zwischen den Vertretern der erwähnten beiden Schulen als ein vmpromiß zwischen diesen zustande gekommen war? Der Grund lag darin, daß man die Stenographie jetzt, und erst jetzt, als eine wichtige Angelegenheit betrachtete, in ihr einen Fortschritt über unsere Gebrauchsschrift hinaus sah und wünschte, daß,, wie die Ge schäftswelt sich schon längst die bedeutende, durch sie zu erzielende Zeitersparnis zu Nutze gemacht hatte, nunmehr auch die Verwal tungen nicht hinter den privaten Bureaus zurückstehen sollten. Daß dies nur möglich war und ist, wenn die Kurzschrift eine ein heitliche Form hat, liegt auf der Hand. Nur der kann es leugnen, der ihr die Möglichkeit abspricht, ein allgemeines Mittel des Schriftverkehrs zu werden. Der Verkehr bedarf auf allen Ge bieten (man denke nur an das Münzwesen, an die Rechtschrei bung!) der Normalsierung, der Vereinheitlichung. Je höher man von der Kurzschrift denkt, desto mehr muß man auch hier die Ani- sormität verlangen. Sv schwierig nun auch das Anternehmen war, diese herzustellen, so ist es doch über Erwarten gut gelnn- gen. In allen Schulen wird nur die „neue" Kurzschrift gelehrt, die Beamten werden nachdrücklich auf ihre Erlernung hingewie sen, die private Organisation zu ihrer Pflege, der „Deutsche Ste nographenbund", zählt nicht weniger als 170000 Mitglieder, fast in jedem größeren Orte besteht ein Verein, von den 1559 im Vor jahr durch die Handelskammern Geprüften haben 922 nach ihr geschrieben. Kurz, es besteht kein Zweifel, daß der Einheitskurz schrift die Herrschaft zufallen wird. Da ihre Schaffung auf einem Kompromiß beruht, begreift man, daß viele nicht damit zufrieden waren. Es wird daher von den Anhängern der durch sie ver drängten Systeme nicht selten in Zeitungen und Versammlungen noch Stimmung gegen sie gemacht, allein diese Opposition wird der Gewalt der Tatsachen gegenüber sich nicht halten können, und wenn einerseits diejenigen, die nach den früheren „Schriftun- gen" ausgebildet sind nnd zum Amlernen keine Veranlassung ha ben, immer mehr an Zahl zusammenschrumpfen, andrerseits die Schuljugend ins Leben tritt, werden wir soweit sein, daß.man nur noch fragen wird, ob einer überhaupt stenographiert, nicht aber, wie bisher, nach welchem System. Rothschönberg. (Neue Schule.) Auch in den hiesigen Kirschalleen hat der letzte Winter furchtbaren Schaden angerichtet. Erst jetzt sieht man, wie sich die Baumreihen lichten, indem d^ Bäume mit Motorbetrieb der Erde entrissen werden. Ein klag" liches Bild bietet der sogenannte Marterberg, wo nur einzeln/ junge Bäumchen ihr weiteres Dasein fristen können. Gilt dou Not'yschvnberg als eines der größten Rittergüter und KirschnutzuN' gen der Amgebung. Riesige Mengen der süßen Fruckt wandert^ bisher in der Klrschzeit alltäglich nach den Großstädten, manchem Arbeitsmann war eine Verdienstmöglichkeit gegeben Nun ist es aus, auf viele, gar viele Jahre. Doch, wenn uns UNS der unse Schr mutt gesch was klein dem beste stimi Knal Paa Win Lidd oben Horn rW sivn! Hier kam rühr Schi schei Plm und bar Endh im 8 groß, sich t schäft groß! den den zu vi stand ermit Dran Nicht Feue' halte fraue „Ton starke ratutt jahre Ruh< der. - nachi diese legt - manx weit! Wah sagte dürft gen möch Ausn möch die Die Druä reiche Fabr beaus Da, r nen, aus. von t um d schäft stellte men trüge: Zcntn rüg u eignet randt. Betest -Her f brach eiserne Bett, zum T bänder anstatt vach < iu den blai Volke Tage> seiner lichen sich al deutst äusscl gestal alied!
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