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scheiden, hat seine Arbeiten abgeschlossen. Er hat eine Entscheidung gefällt, wonach der Senat in Hamburg an die Tschechoslowakische Republik gewisse am Halleschen und Dresdener Ufer gelegene Landstücke auf 99 Jahre ver pachtet. Frankreich Irreführung des Pariser Rundfunks. Einem überaus verurteilenswerten oumrnen Streich fiel am Sonntag abend der Pariser Rundfunk zum Opfer. Der große Rundfunksender Radio Paris teilte seinen Hörern mit, daß König Georg V. von England ganz unvermittelt einem Herzschlag erlegen sei. Es stellte sich sehr bald heraus, daß die Pressestelle des Senders von einem Unbekannten, der sich als Beauftragter der Havas- agentur bezeichnete, getäuscht worden war. Die polizei lichen Nachforschungen nach dem Verüber der unverant wortlichen Tat sind im Gange. Polen. Einberufung des Polnischen Landtags. Sejmmarschall Daszynski hat unter dem Eindruck seiner Unterredung mit Pilsudski dem Staatspräsidenten mitgeteilt, daß er zu der geplanten Konferenz nicht er scheinen werde, falls Marschall Pilsudski an ihr teilnehmen sollte. Er sei zu alt und nehme eine zu hohe Stellung im Staate ein, um sich einem Gespräch mit Marschall Pilsudski auszusetzen. In seiner Antwort ließ ihn der Staats präsident wissen, daß das Gespräch nur mit ihm stattfinden werde. Die Unterredung fand denn auch statt und führte zu dem Ergebnis, daß der Sejmmarschall beschloß, den Polnischen Landtag für Dienstag, den 5. November, ein zuberufen. Aus Zn- und Ausland Berlin. Zur Beisetzung des verstorbenen Fürsten eon Bülow begeben sich am Dienstag der Reichskanzler Müller, Reichstagspräsident Löbe, Staatssekretär von Schubert, Staatssekretär Pünder und Staatssekretär Weißmann nach Hamburg. Berlin. Der italienische Botschafter Graf Aldrovandi ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen. Berlin. In der Voruntersuchung wegen der Bomben- Attentate hat der Untersuchungsrichter den gegen den Gast wirt Lothar Genaelatzky erlassenen Haftbefehl aufgehoben, weil !ein Fluchtverdacht begründet erscheint. München. In Mönchen ist der im 61. Lebensjahr stehende Konteradmiral a. D. Waldemar Vollerthun nach kurzer Krankheit gestorben. Vollerthun stand dem Grotz- idmiral von Tirpitz sehr nahe. Krefeld. Der kommunistische Juaendverband Deutschlands »nd die K. P. D. hatten zu einer Kundgebung auf dem Karlsplatz eingeladen. Da sie sich während des Marsches durch Kufe als Anhänger des verbotenen Rolfrontkämpferbundes ;u erkennen gaben, erfolgte die Auflösung der Kundgebung durch die Polizei. Es wurden etwa 140 Personen zwangs- zestellt. Paris. Der französische Botschafter in Brüssel, Maurice herbette, der sich vorübergehend in Paris aufhielt, ist Köstlich gestorben. London. Wie aus Halifax (Neuschottland) gemeldet wird, verwarfen die Wahlberechtigten von Neuschottland das seit (3 Jahren in Kraft befindliche Prohibitionsgesetz. Sie stimmten der Vorlage zu, nach der der Verkauf von Alkohol unter Regierungsaufsicht gestellt wird. Tokio. Marquis Inouye, der von 1913 bis 1916 japa nischer Botschafter in London war, ist gestorbe n. Von 1898 bis 1907 war Inouye japanischer Gesandter in Berlin. ! Neues aus aller Welt r — Neue Überfälle in Düsseldorf. In den Düsseldorfer Stadtteilen Oberbilk und Flingern wurden drei Frauen von einem gut gekleideten 45jährigen Mann in zudring licher Weise angesprochen, verfolgt und mit dem Messer bedroht. Mit dem Kinde einer der drei Frauen, die Schaufensterauslagen betrachtete, versuchte er zu ent kommen. Die Frau konnte aber ihr Kind noch im rechten Augenblick wiedererlangen. Herbeigerufener Polizei ge lang es, den bereits geflohenen und von Passanten ver folgten Täter festzunehmen, zu fesseln und zur Wache zu schleppen. Ob er mit den früheren Überfällen in Ver bindung zu bringen ist, muß erst die Untersuchung er geben Motorradunglück. Ein mit zwei Personen besetztes Motorrad fuhr auf der Chaussee von Lünen nach Wethmar auf ein Pferdefuhrwerk auf. Durch den Anprall wurde ein Andrer sofort andere starb au? dem Weae 51. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Nie! Nie sage ich Ihnen! Hätten Sie zum Beispiel nicht geheiratet, ständen Sie heute reich und angesehen da und die Welt gehörte Ihnen. Hätte ich's nicht getan, wär ich noch Herr in meinem Hause und — die Liese wäre bei mir und pflegte mich. Die hätte mich sicher nicht alle Tage irgendwohin fahren und mutterseelenallein sitzen lassen, nur damit ich daheim niemand im Weg bin und etwa Be dienung beanspruche. Aber das Mädel hat sie mir ja auch kopfscheu gemacht, die meinige, daß ich seit Jahr und Tag nicht mal mehr weiß, wo sie ist und ob sie noch lebt." „Daran waren Sie selbst wohl auch schuld, Herr Wai- dacher. Sie konnten es Liese ja nicht verzeihen, daß sie — Einen gern hatte und ihn nicht vergeßen wollte!" „So? das wißen Sie auch? Na gut — ja — das brachte uns zuerst auseinander — ist ja wahr! Aber nehmen Sie 's nicht übel, Frau Hochstätter — wenn 's auch Ihr Sohn ist — das war doch blanker Unsinn! So 'n Zierbengel von Leutnant! So 'n junges Herrchen, das bloß Raupen im Kopf hat und nichts Reelles in der Tasche als Schul den!" Kennt man ja! Ne, dafür war ich nicht zu haben. Und sie wollt's nicht einsehen, trotzdem er gar nichts von ihr wißen mochte! Na und darüber —" „Mein Sohn hat nie einen Pfennig Schulden gehabt, Herr Waidacher Und gestern hat er sich mit Liese verlobt," unterbrach ihn Christa ruhig. Der Alte starrte sie verblüfft an. Sein Gesicht wurde puterrot. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. „Verlobt! Eine arme Volksschullehrerin und das junge Herrchen im bunten Rock! Famos! Komisch! Dars man fragen, wovon die Herrschaften leben wollen? Und Kom- mißvermögen ist ja wohl auch nötig dazu? „Mein Sohn muß natürlich quittieren und sich nach einer Zivilstellung umsehen." Nachstehende Minen »Ml Wilsdruff Md Umgegend halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: Drucksachen Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. 6. Fell- und Häutehandlung Stolle, Robert, Bahnhofstraße 138. Gärtnerei Türke, Ernst, Tharandter Straße 134 O- S-s- 500. Glaserei (Bildereinrahmung) und Glashandlung Hvmbsch, Wilhelm, Marktgasje 89. Grabsteingcschäft (Stcinbruchbetrieb) Wolf, Karl, Meißner Straße 263. Grundstücksvermittlung Raschke, Richard, Meißner Straße 266. Herrengarderobegeschäft Plattner, Lurt, Dresdner Straße 69. Holzbildhauer Birnick, Kurt, Zedtlerstraße 79. Jnseraten-Annahme Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29. 6 (auch für auswärtige Zeitungen). Installateur Zotter, Ferd. (Inh. Ludw. Hellwig), Markt 10. s-»- 542. Kolonialwaren- und Landesprodukten-, Tabak- und Zigarrenhandlung Rentsch, Kurt, Parkstraße 1342. Ladestation für Akkumulatoren und Batterien 8 Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. 6. 8 Landschaftsgärtner S Dittrich, Alfred, Gezinge 24. ii Malergewerbe I Schindler, Edwin, Hohestraße 134 V. SsS- 71. U Maschinenbau und Reparatur I Schwepcke, Franz, Ingenieur, Meißner Str. 266. e-s- 511. zum Kraukenhause. Das Motorrad und das Fuhrwerk wurden stark beschädigt, außerdem wurde ein Pferd ver- wunhet. Schweres Unglück auf einem französischen Bahnhof. Als auf dem Bahnhofe Esbly mehrere Reisende aus einem Zuge, der aus Paris kam, ausstiegen und die Gleise überquerten, um sich zu einem Anschlußzuge nach CrSch zu begeben, fuhr gerade ein Schnellzug in den Bahnhof. Sieben Personen wurden von ihm erfaßt. Eine Frau und ihre drei Kinder wurden auf der Stelle getötet. Vier Personen wurden verletzt. Sechs Tote bei einem Autounfall. In der Nähe von Venedig stürzte im Nebel ein Automobil mit acht Personen eine Böschung hinab in einen Kanal. Der Be sitzer des Autos vermochte sich aus dem Wagen heraus zuarbeiten, zerschnitt mit seinem Taschenmesser das Ver deck und konnte auf diese Weise seine älteste Tochter noch lebend retten. Die übrigen sechs Personen er tranken Am Grabe des gefallenen Sohnes. In Mestre bei Venedig brach eine Frau an dem Grabe eines deutschen Soldaten, der im Kriege dort bestattet worden ist, ohn mächtig zusammen. Friedhofsbesucher leisteten ihr Bei stand. Als sie wieder zu sich gekommen war, gab sie an, Waidacher sah überrascht auf. Dann jagte er halb spöttisch, halb ungläubig: „I der tausend! Das sagt er? Und ich dachte, er hätte vielleicht 'nen Haupttreffer gemacht in der Lotterie! So, so — na, wenn ich alles glaube — das nicht! Der denkt wohl am Ende, ich würde — In Christa überwog plötzlich der Aerger alles andere. „Warum sprechen Sie in diesem Ton von meinem Sohn? Sie kennen ihn ja kaum von Ansehen! Im übrigen finde ich es abscheulich, die opferbereite Liebe junger Menschen und die schwere Sorge einer Mutter zum Gegenstand des Spottes zu machen!" „Und ich finde es albern von Ihnen, derlei dummes Zeug zu glauben," gab der Alte grob zurück. „In Ihrem Alter sollten Sie die Welt besser kennen. Brauche ich Ihren Sohn näher zu kennen? Ich kenne feinen Stand — das genügt. Bunten R"ck "n^wb^n! Arbeiten wie andere gewöhnliche Sterbliche! Ja — Kuchen! Den Teufel wird so einer das tun und wenn er's zehnmal sagt! Ihr Sohn spekuliert ganz anders! Aber da soll er sich ver rechnet haben, sage ich Ihnen!" Christa stand von dem Baumstamm auf, der ihr als Sitz gedient hatte. Sie wandte sich zum Gehen. „Ich glaube, es hat keinen Zweck, weiter darüber zu reden. Guten Abend, Herr Waidacher!" „Guten Abend!" Nach drei Schritten rief er sie zurück „Nichts für ungut, Frau Hochstätter, ich wollte Eie nicht beleidigen. Es täte mir leid, wenn Sie — es war doch schön, daß Sie ein Weilchen mit mir plauderten! Wollen Sie mir dies Vergnügen nicht auch ferner zuweilen gönnen? Ich bin immer so allein hier — jeden Nachmittag — Sie könnten ja mit den Kindern manchmal hierher spa zieren gehen? Und von den törichten jungen Leuten brauchen wir ja nicht gerade zu reden?" Seine Stimme klang jetzt ganz anders. Bittend, de-- mlltig fast. Und Christa, die ihn früher in seinem stolzen Bauernhochmut gekannt, fühlte sich seltsam erschüttert da durch. daß sie Elisabeth Stolzenberger heiße und aus Neumarkt in Bayern nach Mestre gekommen sei, um am Grabe ihres Sohnes zu beten. Zwölf Jahre lang habe sie alles Geld zusammengespart, um einmal zum Grabe ihres Sohnes ommen zu können. Bombenanschläge gegen Kinotheater. In St. Louis wurden zwei Kinotheater durch die Explosion von Höllen maschinen stark beschädigt, jedoch sind keine Menschen zu Schaden gekommen. Man bringt die Bombenanschläge in Verbindung mit dem Streit, der zwischen den Besitzern der Kinotheater und der Musikergewerkschaft aus gebrochen ist. Vulkanausbruch in Guatemala. Aus Guatemala- Stadt wird gemeldet, daß bei einem heftigen Ausbruch des Vulkans Santa Maria mehrere Personen umgekom men seien. Der Bevölkerung der ganzen Gegend hat sich eine Panik bemächtigt. Der Ausbruch des Vulkans hat inzwischen nachgelassen. Bunte Tageschronik Köslin. Der Knecht Warnke überfiel die Arbcitertochter Erna Retzlaff und verletzte sie durch Schnitte am Halse lebens gefährlich. Danach beging er Selbstmord. Die Eltern der Retzlaff hatten sich der Heirat ihrer Tochter mit Warnke widersetzt. Stolpmünde. Die Vermutung, daß der Dampfer „Stolp münde" aus der Fahrt von Stolpmünde.nach Stettin mit der ganzen Besatzung untergegangen ist, hat jetzt ihre Bestätigung gefunden. Drei Kilometer westlich von Stolpmünde wurde der erste Tote der „Stolpmünde", der Steuermann Küsling aus Stettin, angetrieben und geborgen. Duisburg. Berliner Kriminalbeamte verhafteten hier in Zusammenarbeit mit der Duisburger Kriminalpolizei den Hausierer Stelten aus Berlin, der im Verdacht steht, vor etwa Jahresfrist in der Soldiner Gegend ein Händlerehepaar vom Fuhrwerk heruntergeschossen und beraubt zu haben. Wien. In der Nähe von Schleifling in Steiermark wurden drei Personen, die auf dem Bahndamm gingen, von einem Zuge erfaßt und getötet. Sie hatten infolge eines heftigen Ge witters das Signal des Zuges überhört. Reichenberg (Böhmen). Aus dem sogenannten Marien wege wurde hier der Fabrikant Erwin Löwy ermordet und beraubt. Newyork. Der deutsche Flieger von König-Wart- Hausen, der sich in einem Leichtflugzeug auf einem Fluge um die Welt befindet, ist auf dem Flugplatz Roosevelt Fieü> gelandet. Das Bier und seine Geschichte. Die Finanznot des Reiches wird in kurzem zur Ver teuerung und beinahe zur Monopolisierung der Zünd hölzer führen. Das hat natürlich schon einige Entrüstung hervorgerufen. Aber noch höher wird der Zorn im Busen der deutschen Männer steigen, wenn es wahr wird, was das ziemlich bestimmte Gerücht sagt, daß nämlich das Bier einer schärferen Besteuerung und damit selbstverständlich einem aufsteigenden Preis unterworfen werden soll. In diesem Punkte verschwinden selbst in unseren zerrissenen Zeiten alle Parteiunterschiede — hier ist das Volk einig, nur mit Unwillen wird es an das Nationalgetränk tasten lassen. Wo der Ursprung des Bieres lag, wo sein erster Brauer gesessen hat, läßt sich kaum mit Sicherheit fest stellen, in den deutschen Gebieten hat es jedenfalls einen Siegeszug angetreten. Das altägyptifche Bier war kein Bier im heutigen Sinne, denn ihm fehlte der Hopfen. Um es würziger zu machen, fügte man ihm gelegentlich Radieschen und Zuckerwurzel bei; im allgemeinen braute man das Bier aber damals nach folgendem Rezept, das auf einem alten Papyrus wiedergegeben ist: „Man soll Gerstenmehl in einem Kessel kochen, es dann zu kleinen Broten oder Kuchen formen, die man mit einem Gärungs stoff ins Wasser legt und durchseiht, sobald die Gärung vollendet ist." Brauereien gab es in fast allen größeren Städten des alten Ägyptens und ihr Bierumsatz war nach einem Papyrus aus dem zweiten Jahrhundert v. Ehr. so groß, daß man, als man wieder einmal viel Geld brauchte, für Ägypten die Biersteuer einführte. Also auch hier gilt der Satz: „Nichts Neues unter der Sonne". Was nun die alten Germanen anlangt, von denen Pytheas berichtet, daß sie um das Jahr 330 v. Ehr. ein saures Getränk aus Getreide brauten, so muß man auch hier sagen, daß dieses Getränk nicht als Bier in unserem Sinne bezeichnet werden kann, da ihm nicht nur wie dem ägyptischen „Bier" der Hopfenzusatz, sondern auch der alko holische Vergärungsprozeß fehlte. Man kann den in Polen und Rußland heute noch beliebten Kwaß aber als den Vorläufer unseres Bieres bezeickmen. Germanen. Kelten. „Wenn es Ihnen Freude macht, will ich gern ab und zu kommen," erwiderte sie freundlich, ihm die Hand rei chend. „Auf Wiedersehen also!" „Aber nichts sagen daheim!" rief er ihr ängstlich nach. „Denn wenn sie' s erfährt, dann läßt sie mich womöglich gar nicht mehr heraus. Aus blanker Bosheit, wissen Sie!" XX1. Mit gemischten Gefühlen legte Christa den Heimweg zurück. So leid ihr der Alte tat, so großen Aerger empfand sie über seine eigensinnigen Vorurteile ihrem Sohne gegen über und seine lieblose Denkungsart in bezug auf Liese, die ihm doch jahrelang wie eine Tochter nahegestanden hatte. Nicht eine warme Regung hatte er empfunden, als er von der Verlobung des jungen Paares erfuhr! Nur Spott und Hohn! Oh, er war wirklich ein ganz herzloser ab scheulicher Mensch, der das Schicksal wohl verdiente, das Gott ihm bereitet hatte! Sie wollte ihn gar nicht Wieder sehen — Aber dann fiel ihr der bittende demütige Ton wieder ein, begleitet von einem angstvollen Blick, als fürchtete er, sie würde nicht wieder kommen. Nein, sie wollte nicht un gerecht sein. Es war doch ein armer bedauernswerter Mensch, der sich in seiner Verbitterung eben nicht mehr zurecht fand im Leben. Woher sollten ihm denn auch jetzt warme Gefühle kommen, ihm. der zeitlebens nur selbst süchtigen Regungen die Herrschaft über sich eingeräumt hatte? Dann fiel ihr die Sorge um Günthers Zukunft wieder schwer auf's Herz. Ach Gott, was würde nun werden mit dem armen Jungen? Als sie Waidacher vorhin den Bruch mit Liese in so bitter galliger Weise beklagen gehört hatte, war sekundenlang ein Hoffnungsschimmer in ihr ausgeblitzt. Wenn sie die beiden aussöhnen könnte! Waidacher war so unmenschlich reich — ein Federstrich, ein bescheidenes Legat, das für Frau Sofie kaum in Betracht kam —, hätte mindestens die Not von dem jungen Paar fernhalten kön nen. Und er lebte ja noch. Er konnte seinem Testament jeden Augenblick ein Kodizill anfügen — (Forts, folgt.)