Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 26.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192910269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19291026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19291026
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-26
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.10.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
auch die Äußerung nichts, die er in seiner Besprechung M'.i dem Reichskanzler am 18. d. M. getan habe." Wie die Telegraphenunion erfährt, hat sich der ehemalige König von Sachsen, Friedrich August, als einer der ersten in die Liste für das Volksbegehren eingetragen. NMN-Ansrus für dar BoMegehken Berlin, 25. Oktober. Die unterzeichneten Frauen ver öffentlichen unter der Aeberschrift „In letzter Stunde" folgenden Aufruf: „Wir — Millionen deutscher Frauen — schwuren vor Jah ren all unsere Kraft und Willensstärke für das Vaterland einzu setzen, daß es von Schmach und Verleumdung aus Not und tief stem Elend frei würde. Alles Unrecht, das man uns angetan, entspringt der Lüge von Deutschlands Schuld am Kriege. Sie ist die Wurzel all unserer Recht- und Machtlosigkeit in der Welt. Dieser Lüge gilt unser Kampf bis zum endgültigen Siege. Wie vor zehn Jahren, schlägt dem deutschen Volke nun aber mals die Schicksalsstunde. Der Feindbund fahle im Laufe des letzten Jahres den Be schluss, die endgültige Regelung der von Deutschland im Ver sailler Diktat geforderte Wiedergutmachung vorzunehmen und legte diese Gesamtforderung im Boung-Plan nieder. Die Forderung, die vom deutschen Volk innerhalb der nächsten 59 Jahre beglichen werden muh, lautet auf weitere 114 Milliarden RM., auher den bereits geleisteten 56 Milliarden. Von dieser Riesensumme soll ein erheblicher Teil „kommerzialisiert" werden, das heißt, an die Stelle einer politischen Schuld von Staat zu Staat tritt eine un lösbare Verpflichtung des Reiches gegenüber Privatgläubigern in allen Ländern. Zwei weitere Generationen sollen dadurch ver sklavt und in Unabhängigkeit gehalten werden. Der deutsche Geist soll für ewig Fesseln tragen. — Dies ist das Ziel dieses fürchter lichen Planes, genannt der Poungplan, der eine Besserung des Dawes-Planes sein sollte oder vorspiegelte, es zu sein. Mürbe, freudlos, ohne Hoffnung auf eine lichtere Zukunft, wirst du deutsches Volk in wenigen Jahren dastehen — gibst du deine Zustimmung. Der Fluch von Kind und Kindeskindern wird auf euch, die ihr um augenblicklicher Vorteile willen Ja sagt, für ewig lasten. Willst du das wirklich, deutsches Volk? Noch ist es Zeit, rasse dich auf, Volk, sei getreu den Vätern, die die Heimat schützten, du kannst es, sei nur einig. Begrab die Zwietracht, dann bist du stark auch ohne Waffen. Deiner geschloßenen Abwehr vermag letzten Endes keine Macht der Erde zu widerstehen. Darum auf, ehe es zu spät ist. Wir Frauen und Mütter geloben aufs neue, nicht eher zu ruhen, bis unser Volk wieder frei ist. Wir werden niemals dem Poungplan unsere Zustimmung geben und werden niemals — sollte sich trotz allem eine Mehrheit für die Unterzeichnung des Vertrages finden — jenes Ja für uns als bindend und endgültig betrachten. Niemals." Unterzeichnet haben unter anderem folgende: Freifrau von Bissig, Vorsitzende der Frauengruppen des Deutschen Offiziersbundes; Martha Blümner, Landesverband Groß-Berlin, Bund Königin Luise; Elisabeth Boehm, Helene Barchewitz, Lieselott Küeßner-Gerhard. Als Vertreterinnen deut scher Landfrauen Katharina Hertwig, Mitglied des Preußischen Landtages; Lydia Kreutzer, Bundesführerin des deutschen Frauen dienstes; Anna-Grethe Lehmann, M. d. R.; Freifrau von Rechen berg, Dr. Erika Altgelt, Reichsfrauenausschuß der Deutschnati- onalcn Volkspartei; Theodore Sophie Mehlis, Mitglied des Preußischen Landtages; Paula Müller-Otfried, M. d. R.; Dr. Ilse Neumann, Mitglied des Preußischen Landtages; Lotte Plath, Reichsführerin der Iungmädchengruppen des Bismarckbundes; Beda Prilipp, Ring nationaler Frauen; Toni Saring, Vorsitzen de der Frauenruppe des Wehlvereins; Dr. Käthe Schirmacher, Else Ulbrich, Mitglied des Preußischen Landtages; Meta Vogel, Bundesführerin des Stahlhelmfrauenbundes Groß - Berlin; Martha Brauer, Reichsvereinigung deutscher Hausfrauen. Keine Massenentlassungen bei den Reichsbehörden. Berlin. Auf eine Anfrage hin teilt der Reichsminister der Finanzen mit, daß die Zeitungsnachrichten über einen Ge heimerlatz, der Massenentlassungen von Angestellten zum Zwecke der Besetzung der sreiwerdenden Arbeitsplätze durch Wartsstandsbeamte Vorsicht, unzutreffend sind. Die durch Wegfall oder Verringerung der Geschäftsaufgaben notwendig werdende Verringerung der Angcstelltenzahl wird unter Be achtung des Betriebsrätegesetzcs durchgeführt. Der Leiter des Schocken-Konzen.s verunglückt. Berlin. In einer hiesigen Privatklinik ist der Gründer des Warenhauskonzerns Schocken an den Folgen eines in Schlesien erlittenen Autounsalls im Alter von 55 Jahren ge- gestorben. Die Firma Schocken mit dem Stammhaus Ury Schocken in Zwickau unterhält in sächsischen, bayerischen, württembergischen und preußischen Städten Filialen. Tragischer Tod eines Ministerialdirektors. Berlin. Der Ministerialdirektor im Reichsministerium für die besetzten Gebiete, Dr. Dilthey, hat während eines Urlaubs einen schweren Iagdunfall erlitten, der zum als baldigen Tode führte. Aufruhr im Gefängnis. Kattowitz. Im Kattowitzer Gertchtsgefängnis kam es zu schweren Tumulten. Vier dort in Untersuchungshaft befindliche Kommunisten sollten nach Königshütte gebracht werden Kaum hatten die begleitenden Polizeibcamten das Gefängnis geöffnet, als die Gefangenen über sie herfielen und sie zu entwaffnen suchten. Aus den Werkstättcuräumen des Gefängnisses eilte eine große Anzahl anderer Gefangener herbei, und es kam zu einem regelrechten Aufruhr, der nur durch ein starkes Polizei aufgebot unterdrückt werden konnte. Vollstreckte Todesurteile in Rußland. Moskau. Die Tclegrapheyngentur der Sowjetunion meldet: Die staatliche politische Verwaltung hat im Nord- mukasus eine große monarchistische Organisation entdeckt, die hre wahren Ziele unter der Maske einer religiösen Sekte versteckte. Die Organisation bereitete einen bewaffneten Aus stand gegen die Sowjetmacht vor und wirkte den Regierungs- Maßnahmen aktiv entgegen. Sie vereinigte die Überreste weiß- gardistischer Banden und besaß eine geheime Zentralstelle, Rat der Zwölf genannt, die sich in einem einsamen Dorfe im Bezirke Sotschi an dem zentralen kaukasischen Gebirgszug be fand, sowie ein Netz von Zweigstellen im uordkaukasischcn Ge net. Die Führer der Organisation, die Brüder Grigorowitsch, die in der Znrcnarmee den Rang eines Obersten bzw. eines Stabsrittmeistcrs bekleidet hatten, sowie Hue Mitglieder des Rates der Zwölf wurden zum Tode, die übrigen Teilnehmer ur Internierung in einem Konzentrationslager auf fünf bis zehn Jahre verurteilt. Die Todesurteile sind bereits vollstreckt. Aus unserer keimst Wilsdruff, am 26. Oktober 1929. Merkblatt für den 27. und 28. Oktober. Sonnenaufgang 6" 6"!! Mondaufgang — 0° Sonnenuntergang 16" 16"!! Monduntergang 15-° 15^ 27. Oktober. 1760: Der Fcldmarschall Graf von Gneise- nau geboren. 28. Oktober. 1916: Der Fliegerhauptmann Oswald Bölcke gestorben. Wieder Wetterverschlechterung? Die letzten Tage der dritten Oktoberwoche brachten eine vorübergehende Besserung des Wetters. Bei schwachen, veränderlichen Winden trat eine rasche Auf heiterung ein Nachts sanken die Temperaturen in Nord- und Mitteldeutschland vielfach bis in die Nähe des Gefrierpunktes. Morgens verzeichnete man durchschnitt lich 3 bis 5 Grad Celsius, während Südwestdeutschland über etwas höhere Temperaturen berichtete. Sehr bald zeigte es sich jedoch, daß die Schönwetterperiode nur von kurzer Dauer sein würde. Bei rasch zunehmender Be wölkung setzten kräftige Südwcststürme ein. Bei der all gemeinen Luftdruckverteilung ist damit zu rechnen, daß der über der nördlichen Nordsee lagernde Sturmwirbel auch eine rasche Wetterverschlechterung in Mitteldeutsch land herbeiführen wird. Angekündigt wurde diese neue Wetterverschlechterung durch einen vorübergehenden, raschen Temperaturanstieg. * Herbstlaubfärburig im Tharandter Wald Immer mehr und mehr neigt die Sonne ihre Bahn. Die Tage werden merklich kürzer, nur wenige Sonnentage haben wir noch zu erwarten, bis der Winter nach dem schönen, sonnendurch glühten Sommer sein Leichentuch über alles da draußen deckt. Noch einmal faßt aber die Natur ihren ganzen herrlichen Reich tum zusammen, um in wundervollster Farbensymphonie leuchtend, sterbend sich selbst zu verklären. Mit tausend Farben und Stim men lockt und winkt der lichtklare Herbsttag noch einmal den Menschen aus den kalten, steinernen Stätten des Unrastes hinaus in die Gefilde der Natur. Hier inmitten des in herrlichsten bunten Schmuck stehenden Waldes wird der kürze Feiertag zu einem stillen, feinen Erlebnis voll tiefer innigster Freude. Wer Freuden dieser Art in den kurzen Sonnentagen des Herbstes erleben will, der fahre und wandere hinaus zu dem herrlichen Tharandter Wald. Die außerordentlich reiche Abwechselung der Ober flächengestalt hat im Tharandter Wald, wie kaum anderswo, jene große Mannigfaltigkeit der Vegetation hervorgerufen, die zu keiner Zeit so prachtvoll hervortritt, wie jetzt im herbstlichen Schmuck. Goldbraun schimmert die knorrige Eiche und vermischt sich in das Kupferrot der schlanken Buche und mit dem dunklen Immergrün der Fichten. Der Ahorn schüttelt nachdenklich sein orangefarbenes Gewand und die Birke skeut ihre lichtgelben Blätter spielend und tändelnd zur Erde. Von den freien Höhen verliert sich der Blick ins Heimatland und weitet das Herz. Zwi schen den goldtragenden Zweigen und Aesten blickt das Blau des Himmels oder des Wassers hindurch — ein entzückender Anblick —. Die neue Markierung des Verkehrsvereins führt den Wanderer leicht und sicher durch die schönen, in gutem Anterhaltungszustand befindlichen, romantischen Schneisen und Flügel. Bequem ist das sechzig Quadratkilometer große, unmittelbar zwischen der Berg» und Landeshauptstadt gelegene Waldgebiet mit seinen Kurorten und lieblichen Walddörfern zu erreichen. Sonntagsfahrkarten nach Tharandt, Edle Krone und Klingenberg und auf der anderen Seite nach Mohorn und Herzogswalde ermöglichen auch den weniger Bemittelten die Fahrt in den herbst lichen Wald. Die Sonntagsfahrkarten nach Klingenberg sind auch für die Rückfahrt über Mohorn gültig und umgekehrt. Außerdem vermittelt die staatliche Ktaftwagenlinie den Verkehr zwischen Tharandt und dem Kurort Hartha-Hintergers dorf, während die Kraftverkehrslimen Dresden — Mo horn und Freiberg —Mohorn die westliche Seite des Waldes mit den waldumrauschten Orten Herzogswalde, Grund, Herrndorf,Hetzdvrf, Niederschöna undNaundorf erschließen. Ganz prächtig ist die Wirkung der Herbstlaubfärbung an den Gewässern des Waldes, dem wasser- umgebenen Jagdschloß Grillen bürg, dem Seerenteich und namentlich an der herrlich gelegenen Talsperre Klingen berg. Das Schönste von allem ist aber der Tharanbter Forstgarten mit dem Bunt seiner exotischen Gewächse. Dem Motor wander er stehen die gutgepflegten Staatsstraßen Dresden — Freital — Grillenburg — Freiberg und D r esden — Mohorn — Freiberg zur Anfahrt zur Verfügung. An Wochentagen sind auch zahlreiche schöne Wald- straßen sür den Autofahrer offen. Nicht lange mehr dauert das Wunder. Darum komtnt heraus und erlebt den Herbstzauber des Tharandter Waldes mit! V. Th. W. »> Heimatschuhvvrträge. Die Reihe der diesjährigen Vorträge beginnt Dienstag den 29. Oktober abends 8 Uhr im Hotel „Gold ner Löwe" mit dem Lichtbildervortrag „Die Röder von der Quelle bis zur Mündung", den Schriftsteller Edgar Hahnewald unter Vorführung vieler prächtiger Bilder hält. Bei dem Lichtbilder vortrag „Die Lößnitz" von Lehrer Kürt Nierich, Kötzschenbrvda, der am Dienstag den 5. November stattfindet, werden viele aus gezeichnete Bilder aus Sachsens Weinbaugegend an den Augen der Zuschauer vorüberziehen. ,Am Dienstag den 12. November bietet Hofrat Professor Dr. Arno Naumann, Dresden, den Film- So spi^sok Ldvnl ISIS- Imkert erklärte bei äer Lrökknuug cler Ratioualvor- saminlung sm b. bekrusr 1919: ,Aus clem Oekübt cksr Lrscböpknug bei unseren Gegnern entspringt ibr Be streben, sick seb-nbos rn Kaltau am cksutseben Volke. Diese Backe- nack Vsrgsvvaltignngspläne korclern cksn sckürksGu Protest bsrans. Das <leotsclm Volk kann nickt auk 20, 40 oller 60 fakre mrin koknsklaven ancksrer kancker geinackt rvercksn". Heute soll «las kreikeitsgesetr mit so/ialckemokratiscken Oiiminiknüppeln verbinckert verclen. Heute verböknt uns clie sorialckemokratiscke unck sückiscke Bresse als „8KIavenbetreierN D Loivkno lliok oin E rk. k. ck. V. vvrtrag „Bilder aus sächsischen Naturschutzgebieten". Dieser FM, der hochinteressant ist, gibt Einblick in die sächsischen Naturschutz gebiete und ist sein Besuch allen Heimatfreunden ganz besonders zu empfehlen. Der Filmvortrag „Du bist ich", ein Menschen- und Tierfilm von Hofrat Professor O. Seyffert, Dresden, folgt am Dienstag den 19. November. Der Verfasser hat auch selbst den Vortrag übernommen und dürfte dieser Vortrag bei allen Besuchern großen Beifall finden. Die Vortragsreihe beschließt am Dienstag den 26. November „'s Klinghäusl" oder „Ich muß nun einmal singen". Ein volkstümliches, heimatfrohes Spiel mit Gesang von Kirchenmusikdirektvr Franciscus Nagler, Leisnig, un ter Leitung des Verfassers, ausgeführt von Leisniger Kindern. Alle Wilsdruffer Heimatfreunde werden zu diesen prächtigen volkstümlichen Veranstaltungen herzlichst eingeladen, um es dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz auch diesmal durch zahl reichen Besuch zu lohnen, daß er mit seinen Vorträgen nun auch wieder zu uns kommt. Achtung, kein Wasser! Wegen Reinigung des großen Hoch behälters wird Montag, den 28. Oktober in der Zeit von vormittags 7 Uhr bis nachmittags gegen 6 Uhr kein Wasser abge geben. Die tiefer gelegenen Ortsteile werden nach Möglichkeit vom kleinen Behälter beliefert. Wählerlisten einsehen! Die Wahlkartei für die Stadtverord netenwahl liegt vont 1. bis mit 8. November im Meldeamt (Zim mer 10) während der üblichen Kanzleistunden, am Sonntag, den 3. November vormittags von 9—1 Uhr zur Einsichtnahme aus. Einsprüche sind dort bis spätestens zum Ablauf der Auslegungs- frist schriftlich oder zu Protokoll anzubringen. Der MGV. „Sängerkranz" begeht am 30. Oktober abends 8 Uhr im „Löwen" sein 57. Stiftungsfest durch Konzert und Ball. Friedrich Augsburger, der Schmied von Ilsleben. Der große historische Roman, den wir vor 2 Jahren in unserer Zeitung ver öffentlichten und der den ganz besonderen Beifall aller Leser, auch der männlichen, fand, ist für die Bühne bearbeitet worden. Sein Inhalt'steht noch in lebhafter Erinnerung: Man schrieb das Jahr 1729, als König Friedrich Wilhelm i, in einem Gasthaus dem Schmied von Ilsleben begegnete. Der König, rauh und schroff im Auftreten, aber von Herzen gütig und oolksfreundlich, fand Ge fallen an dem Schmied, der in Wirklichkeit ein Sohn des Kur fürsten von Sachsen war. Sein Wesen und seine Art war offen, ehrlich und sein Wille hart wie das Eisen, mit dem er umging. Friedrich Augsburger kam an den Hof des Königs und zur Ar mee als Rittmeister. Aeberall in Berlin zerbrach man sich den Kopf über seine Herkunft, aber keiner konnte sie erraten. Augs burger wurde so ein Freund seines Königs, dessen Vertrauen er voll und ganz genoß. — Der hiesige TurnvereinD. T. hat das Recht der Aufführung dieses historischen Ausstattungsstückes unter großen Kosten erworben und wird es unter Mitwirkung der Städtischen Orchesterschule erstmalig am 3. November abends 7 Ahr im „Löwen" über die Bretter gehen lassen. Die Hauptrollen liegen sämtlich in bewährten Händen, so daß man erwarten kann, daß die packenden Bilder des -Zusammentreffens Friedrich Augs burgers mit dem großen König naturgetreu dargestellt werden. Die Eintrittspreise sind so gehalten, daß sich jeder dieses histo rische Spiel ansehen kann. Näheres sagt das Inserat in dieser Nummer. Kraftpost-Sonderfahrt. Auf den Sonderwagen, der morgen Sonntag abend 22.30 Ahr ab Wilsdruff Markt über Grumbach nach Dresden verkehrt, sei auch an dieser Stelle nochmals hinge wiesen. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag Alle Mitglieder mit ihren Angehörigen sind herzlich eingeladen, den 27. Oktober: Dr. Roch Grumbach und Dr. Gehse - B u r k h a r d s w a l d e. Die Eintragungen sür das Volksbegehren betrugen in Dresden am Donnerstag 9659, in Chemnitz am Mittwoch 24 250, in Plauen i. V. über 10 000, in Freital 80, in Dippoldiswalde 83, in Großberlin rund 145 00O. Die Wahlvorschläge für die Gemeindeverordnetenwahlen. Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei teilt mit: Nach 8 25 der Gemeindewahlverordnung müssen die Wahlvorschläge für die bevorstehenden Gemeindeverordnetenwahlen spätestens am 17. Tage vor dem Wahltage bei dem Gemeindewahlleiter eingereicht sein. Da die Gemeindeverordnetenwahlen am 17. November 1929 stattfinden, müssen die Wahlvorschläge hiernach spätestens am 31. Oktober beim Gemeindewahlleiter vorliegen. Es sind nun Zwei fel darüber aufgetaucht, ob man Rücksicht darauf, daß dieser Tag ein gesetzlicher Feiertag ist, noch am 1. November Wahlvorschläge gemacht werden können. Nach der Rechtsprechung des Oberlan desgerichts gilt zwar der Grundsatz, daß dann, wenn das Ende einer Ausschlußfrist auf einen Sonntag fällt, an die Stelle des Sonntags der nächste Wochentag tritt, auch für das öffentliche Recht, wenn nicht dessen Normen ausdrücklich etwas anderes be stimmen und ihrer Natur nach den Grundsatz nicht als anwend bar erscheinen lassen. Ls ist indessen nicht vorauszusehen, ob die Wahlausschüsse, die nach H 31 Abs. 1 der Gemeindewahlordnung zur Entscheidung dieser Frage berufen sind, sich die Rechtsansicht des Oberverwaltungsgerichts für den vorliegenden Fall anschlie ßen werden. Bei dieser Sachlage empfiehlt es sich, die Wahlvor schläge zur Vermeidung von Wahlanfechtungen spätestens am 31. Oktober bei dem Gemeindewahlleiter einzureichen. Thomas Mann spricht — zu diesem für den mitteldeutschen Rundfunkhörer gewiß einzigartigen Erlebnis bringt die neueste Nummer der „Mirag"-Zeitung einen interessanten Leitartikel. Der „Jugend-Funk" bringt viel Interessantes für unsere Jugend. Das reich illustrierte Heft kostet nur 0,35 RMk. und ist durch jeden Buch- und Zeitschriftenhändler, das Ortspostamt bzw. den ,Mi- rag"-Verlag, Leipzig E 1, Floßplatz 6, zu beziehen. Grumbach. Das Kirchweihfest wird morgen Sonntag und Montag in unserem Ort gefeiert. Alles ist gerüstet zum Emp fange der Kirmisbesucher. Montag abend findet im Gasthof Mili tär-Konzert von der Kapelle des 1. Jäger-Bataillons Inf.-Reg. 10 statt. Anschließend folgt Ball. Hoffentlich macht der Himmel ein freundlicheres Gesicht als heute, dann wird es auch an den Kirmesgästcn nicht fehlen. Kesselsdorf. (Ria sch tritt der Tod den Menschen an . . .) Am Donnerstag früh, als er mit den Seinen am Kaffee tisch saß, endete ein Herzschlag das Leben des Handelsmannes Paul Gärtner. Vor etwa vierzehn Tagen hatte den über aus rüstigen Mann eine Fliege in die Hand gestochen und es entstand eine Blutvergiftung. Schon hatte sich dieselbe soweit ge bessert, daß er seinem Geschäft wieder nachgehen konnte, als eine Verschlimmerung eintrat. Nun sank er vom Herzschlag getroffen tot vom Stuhle. Das plötzliche Hinscheiden des allgemein be liebten Mannes hat bei allen seinen Freunden und Bekannten tiefe Trauer ausgelvst. Kesselsdorf. (Vortra g.) Montag abend 8 Ahr findet im Gasthof zur Krone ein großer öffentlicher Vortrag über „Der Noungplan und seine Verknechtung des schaffenden Volkes" Ms- zu dem der Ausschuß für das Volksbegehren im Inseratenteil dieser Nummer einladet. Burkhardswalde. (I u n g l a n d b u n d.) In der Versarmw lung am 23. Oktober sprach nach der Begrüßung und DerleMn der Tagesordnung durch den Vorsitzenden Herr SpindD
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)