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Wilsdruffer Tageblatt : 18.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192909189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290918
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290918
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-18
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.09.1929
- Autor
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Krage und Antwort. Ein Ratgeber sür jedermann. Beding»»,en sür die Venntwortung von «»srageu: Ler tzrüPe Teil der Fragen muß schriftlich beantwortet «erden, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Adresse de» Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blatte» ist, sowie als Portoersatz der Betrag von 50 Rpf. ieizusügen. Für jede weiter« Frage find gleichfalls je 50 Rpf. mitzufenden. Anfragen, denen weniger Porto ieigefügt wurde, werden zurückgelegt und erst beaniwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet worden ist. Im Briefkasten werden nur rein landwirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unsere» Blatte» anpassen, kann Austunst nicht erteilt werden. Die Schristleitung. Frage Nr. 1. Ein abgesetztes Kalb stößt beim Wiederkauen unverdautes Futter aus. Was ist dagegen zu tun? Appetit ist gut. Gefüttert wird gutes Heu und Haferschrot: als Getränk bei jeder Mahlzeit zwei Liter Vollmilch und Leinsnmenschleim. Z. N-inZ. Antwort: Bei Ihrem Kalbe ist es schwer zu sagen, ob es sich um eine Störung des Pansen handelt, oder ob Bläherscheinungen die Ursache sind. Geben Sie dem Tiere auf das Futter einen Kaffeelöffel voll gebrannte Ma gnesia. Das beste ist, das Tier zu schlachten, da es doch keinen Zweck hat, ein Kalb auf- zu/zishen, das von Anfang an Störungen zeigt und nicht einwandfrei gesund ist. Später haben Sie nur Aerger damit. Eine Rente können Sie nicht erwarten. Lez. Frage Nr. 2. Einige Ferkel müssen, da das Muttertier keine Milch hat, mit der Flasche aufgezogen werden. Ich gebe ein Ge söff von Kartoffelstärke, Ziegenmilch, Wasser und Zucker, das sie gerne saufen. Ich bitte um Nat, wie nun die zweckmäßigste Fütterung sein soll. Ferner, welches Mittel kommt bei Durchfall und Verstopfung in Frage? Ich füttere reichlich am Tage und auch in der Nacht noch einmal. Bei Durchfall füge ich dem Futtergemisch ein Ei bei. K. L. inB. Antwort: Die von Ihnen vorgenommene Fütterung der jungen Ferkel ist sehr richtig. Eier zu verabreichen, ist aber nicht nötig und kostspielig. Tritt Durchfall ein, geben Sie auf ein Liter Tränke zwei Eßlöffel voll weißen Ton. Tritt Verstopfung ein, wird auf ein Liter Tränke ein kleiner Eßlöffel voll Karlsbader Salz gegeben. 2m Alter von vier Wochen bekommen die Ferkel am besten ein Gemisch von 20 Prozent Fischmehl und 80 Prozent Schrot als Zufutter. Or. LH. Frage Nr. 3. Ein Ziegenstall soll neu bergerichtet werden und eine neue Decke er halten. Wie verhüte ich nun das lästige- Schwitzen der Decke? Was bringe ich für eine Entlüftung an? K. S. in K. Antwort: Das Schwitzen der Decke in größeren Viehställen wird verhindert o) durch genügende Querbelüftung unter der Decke, b) durch Wahl einer Decke, die die Bodenkälte nicht zum Innern des Stalles durchläßt. Es genügen Oesfnungen von 14X14 om Größe, etwa alle 1,50 m wiederkehrend, und zwar möglichst an zwei gegenüberliegenden Außen wänden, damit die Luft hindurchstreichen kann. Im Winter werden diese Oesfnungen nach Be darf mit Strohwischen zugestopft. Holzbalken decken mit genügend starker Strohlehm- zwischendecke in üblicher Stärke und Aus führung lassen Schweißwasserbildung nicht auf- treteu. Von Massivdecken bieten die aus porösen Hohlsteinen zwischen Trögen die meiste Aussicht, daß ein Niederschlag des Wrasens verhindert wird. Massivdecken müssen von oben her, möglichst durch Auflagen von Stroh oder Heu warmgehaltcn werden. Die Tröge werden an der Unterseite mit kräftigem Putzdraht über spannt und mit eingeputzt. Reg.-Baurat N. Frage Nr. 4. Vor ungefähr sechs Wochen warf mein Kaninchen zwölf Junge, die von Anfang an gesund und munter waren. Mit vier bis fünf Wochen wurden sie von der Mutter fortgenommen, da sie schon mit drei Wochen anfingen, selbständig zu fressen. Jetzt, wo sie schon mindestens sechs Wochen alt sind, geht «ins nach dem andern ein. Meines Er achtens gehen die Tiere an Blähsucht ein. Am Tage sitzen die Tiere teilnahmslos in einer Ecke des Stalles und sind dann bestimmt am andern Morgen tot. So sind mir schon fünf Tiere nach der Reihe eingegangen. Ich füttere sie mit Kohl und trockenem Kleeheu. Selten be kommen sie einen Eßlöfsel Gerstenmehl, welches sie restlos auffressen. Sonst bekommen sie nichts. Was soll ich tun? K. S. in P. Antwort: Die Blähsucht der Kaninchen wird verursacht durch Genuß leicht und schnell gärender Futterstoffe, zu denen z. B. Kohl gehört. Feuchtwarme Witterung begünstigt den Eintritt der Erkrankung noch mehr. Die Be handlung hat in Frottieren und Massieren des Hinterleibes und Herumjagen der Patienten zu bestehen. Innerlich empfiehlt sich die Ver abreichung von verdünnter Kalkwasser, oder Pottascheauflösung halbstündlich tee- bis eß löffelweise, je nach Größe und Alter der Tiere, evtl, unter Zusatz von drei bis fünf Tropfen reinen Terpentinöls. Bewährt hat sich auch die Eingabe von Salmiakgeist oder Seifenwasser, ebenfalls drei bis fünf Tropfen in einem Teelöffel Wasser. Nach Genesung der Tiere ist ihnen zweckmäßig lediglich Heidekraut als Futter zu reichen. vr. Lz. Frage Nr. S. Ist der bekannte Lützel dünger voller Ersatz für Stalldünger und wird die Beigabe anderer Kunstdünger nötig? Soll man Lützeldünger schon im Herbst unter-' bringen? C. S. in L. Antwort: Der „Lützeldünger" wird gern von Kleinlandwirten aekauft und zur Düngung von Kartoffeln und Gartenfrüchten mit Erfolg verwendet. Er enthält Fleisch-, Haut- und Knochenabfälle, die mit verdünnter Schwefel säure behandelt worden sind. Seine Zu sammensetzung an Dungstoffen schwankt. Ein voller Ersatz für Stallmist ist der Lützel dünger meist nicht, da er in der Regel kein Kali enthält. Um z. B. sür Kartoffeln den Stallmist zu ersetzen, müßte man zum Lützel dünger noch Kali hinzukaufen und ausstreuen. Wir kennen zur Zeit den Preis nicht. In der Regel wird Lützeldünger zu teuer bezahlt. — Auf Sandboden würden wir den Lützeldünger an frostfreien Tagen im Februar, März auf das Feld streuen und flach unterbringen: - auf Lehmboden, überhaupt auf kaltem, untätigem Boden im Spätherbst. Gut ist es, wenn die zu düngenden Böden schon etwas Kalk enthalten, damit die Schwefelsäure ausreichend abgestumpft wird und damit sich sogleich eine energische Tätigkeit der Bodenbakterien entwickeln dann, denn diese müssen den Lützeldünger erst vergären und zersetzen und für die Pflanzenwurzeln auf nehmbar machen. vr. E. Frage Nr. 6. Lohnt es sich noch, nach Roggenstoppc! Lupinen zu säen zur Grün düngung zu Kartoffeln für nächstes Jahr, wann müssen die Lupinen untergepflügt werden? Der Boden ist kultivierter tzeioesand. W. H. in I. Antwort: Kartoffeln stehen vorzüglich in Gründüngung! In der Regel streut man aus die Grünmasse kurz oorm Unterpflügen noch eine schwache Stallmistgabe. Bis zu 100 Zentner je 2500 qm. Für den kultivierten Hcidcsandboden sind gelbe Lupinen am ge eignetsten. Gut keimfähige Saat kaufen! Für 2500 gw bei Breitsaat 50 bis 60 Kg; bei Drill saat etwa 5 Kg weniger. — Ausführung: Die Reihen der Roggenmandeln weit auseinander stellen. Die Roggenstoppel sofort, schon zwischen den Mandeln gut stürzen, abeggen und Lupinen aussäen, eineggen und anwalzen. Der Stoppelstreifen, auf dem die Mandeln stehen, wird nach dem Abfahren nachgeholt. — Jeder Tag, der durch sofortiges Stürzen der Roggen stoppel, schon zwischen den Mandeln, gewonnen wird, ist äußerst wertvoll. Sofort gestürzt und gesät, bedeutet Zuwachs an Grünmasse! — Auf leichtem Sand läßt man die Lupinen ab frieren, fährt im Winter etwas Stallmist drauf, und pflügt beides an frostfreien Tagen im Februar oder März flach unter. — Wollen Sie zukünftig bei ,der Gründüngung von Roggsnstoppellupincn zu Kartoffeln bleiben, dann geben Sie schon zur Bestellung des j Roggens, in dessen Stoppel Sie Lupinen später elnsäen wollen, je 2500 gm an Kunstdünger: 50 Kg Thomasmehl und 30 kg 40prozentiges Kalisalz. Von dieser Kunstdüngung zehrt nicht mehr der Roggen, sondern die Lupinen, vr. E. Frage Nr. 7. Eine Linde, etwa 30 bis 4V Jahre alt, entwickelte im Frühjahr in normaler Weise ihre Blätter. Seit Ende Juni erkranken die Blätter in wachsender Zahl; sie verlieren ihr Blattgrün, werden braun und weisen schließlick nur noch ein braunes Gerippe auf. Es handelt sich scheinbar um Fraß von sehr kleinen grünlichen Raupen, die sich aus den frisch erkrankten Blättern finden. Zwei Blätter lege ich bei. Um welche Schädigung handelt es sich und was ist zu tun, um die Linde im nächsten Jahr vor der Krankheit zu bewahren? vr. H. in B. Antwort: Die einaesandten Blätter waren von den Larven der kleinen Lindenblattwespe befallen. Als Bekämpfungsmittel kann im Frühjahr, sofort beim Erscheinen der ersten Räupchen, eine Spritzung mit Uraniagrün, Nosprasen in Frage kommen. Da in einem Jahre mehrere Generationen auftreten, so muß bei erneutem Befall die Spritzung wiederholt werden. Da die Larven an den unteren Seiten der Blätter sitzen, ist darauf zu achten, daß die Spritzflllssigkeit hier besonders hingelangt. Rz. Frage Nr. 8. Zwei Wintiergoldpar- mänen, Älter 50 bis 60 Jahre, haben in diesem Jahr eine Blütenpracht entwickelt, wie ich die Bäume während der 12 Jahre als Besitzer noch nicht erlebt habe, dazu kommt, daß die- elben im vergangenen Jahr eine Mittelernte geliefert haben, allerdings war die Frucht ehr fleckig, daher minderwertig, dagegen cheinen weitere 20 Bäume, Alter 40 bis 50 Jahre, durch den starken Winter sehr gelitten zu haben, denn diese treiben nur sehr spärlich Blätter und sehen krank aus. Ich glaube kaum, daß sich die Obstbäume im nächsten Jahre wieder erholen werden. Auf welche Art sind die Bäume noch zu retten? A. B. inA. Antwort: Sie können an den vom Frost beschädigten Bäumen weiter nichts tun, als die trockenen Aeste bis zum Stamm oder einer Gabelung abschneiden und die Schnitt- slächen mit Teer oder noch besser mit Baum- wachs verstreichen. Birnen- und Aepfelbäume erholen sich in den meisten Fällen in einigen Jahren wieder, während Kirschen und Pflaumen langsam absterben. Rz. Frage Nr. 0. Einige 10 Jahre alte Schattenmoreilen haben stets gut getragen. Seit zwei Jahren setzen sie auch weiter gut an, die Frucht wird vor der Reise von gelben Flecken befallen, so daß die Kirsche klein bleibt und ver trocknet, Was läßt sich dagegen tun? K. in G. Antwort: Ihre Kirschen sind sicher vom Fusikladium-Pilz befallen. Zwecks Bekämp fung der Krankheit sind sämtliche erkrankten Kirschen abzupflücken und zu verbrennen. 2m Herbst ist das abgefallene Laub ebenfalls zu verbrennen. 2m zeitigen Frühjahr, bevor die Knospen schnellen, sind die ganzen Bäume mit zweiprozentigcr Kupferkalkbrühe zu bespritzen. Nach der Blüte werden die Spritzungen mit cinhalb- bis einprozentigen Lösungen, denen die doppelte Menge Kalk zugefügt wird, in Ab ständen von vierzehn Tagen noch einige Male wiederholt. Rz. Frage Nr. 10. 2n einem Blumentops, der einen Oleanderstock enthält, bemerke ich seit kurzer Zeit Regenwürmer. Sind diese schädlich? Wie kann ich sie vertreiben? K. G. in N. Antwort: Starke Regenwürmer werden aus Blumentöpfen am besten entfernt, indem die Ballen ausgetopft werden und der Regen wurm, der meist am Topfrande liegt, mittels Finger oder Klammer herausgezogen wird. Ein anderes Verfahren ist, Schwefelkohlenstoff in den Topf gießen. In zwei etwa 5 om tiefe Löcher wird je 1 obem des Mittels hinekn- gegossen, worauf die Löcher sofort zu schließen sind. Schwefelkohlenstoff ist sehr feuergefährlich, also Vorsicht! Es ist zu bemerken, daß ein bis zwei Regenwürmer, auch mehr, in großen Töpfen für den Pflanzenwuchs unschädlich sind. Rz. All« Zusendungen an die Tihristleitung, auch 2!n«rogc», sind z« richten an den Verlag I. Neumann, Neudamm (Bcj. Flo.). Der LMümann Mocben-beU-ge Lies Milsäruffer ^a-eblLtt Kr rimäwirtfcksst, KchrtfUeMmg i io-loaluiera« chr»»»!««, ll-udamin. Wilsdruff, 18 Sept. 1929 >d«r rlachdeuck an» dem >»«11 d. M. »as dellrasi Die roten Rhodeländer. Von W. Kleffnsr. (Mit Abbildung.) Diese Hühnerart erfreut sich heute sehr großer Beliebtheit. Das Hal seine Gründe. Nicht allein der Nutzgeflügelzüchter schwärmt für Rhodeländer, auch derjenige, der für den Ausstellungskäfig die Zucht betreibt, findet in dieser Rasse volle Befriedigung. Man kann von den Rhodeländern behaupten, daß sie den Leistungstyp in vollkommener Weise zeigen. Die Lebenskraft, die in dieser Rasse steckt, ist bewunderungswert und nicht zuletzt der Grund, warum Geflügelfarmen diese Rasse erwählten. Vor Jahren klagte man bei den Rhodeländern über zu große Brütlust, die aber durch geeignete Zuchtwahl heute als beseitigt betrachtet werden muß. Der Körper der Rhodeländer ist wage recht und lang und ruht auf mittelhohen Beinen. Der Rumpf wird hinten breiter und tiefer, man sieht, in einem solchen Körper haben ein großer Verdauungsapparat und tüchtige Legeorgane Platz. Die nebenstehende Abbildung zeigt deutlich die kräftige Körperform. Besondere Auf merksamkeit verdient nun die rote Farbe und der Glanz. Der Glanz scheint von be sonderer Bedeutung zu sein, denn an ihm erkennen wir, sofern es sich um Junghennen vor dem Legebeginn handelt, die guten und die schlechten Leger. Die guten Leger haben sehr viel Gefiederglanz, wäh rend die schlechten Leger ein stumpfes Gefieder zeigen. Be- fondere Futtermittel brauchen die Rhodeländer kaum, um ein glanzreiches Gefieder zu bekommen. Aus einer be kannten Rhodeländer - Farm in Westfalen habe ich Gelegenheit gehabt, die Tiere nach diesen Gesichtspunkten zu studieren. Der Ge fiederglanz war bei allen durchweg vorzüglich. Es handelt sich hier um eine Leistungszucht. Der Auslaus spielt natürlich auch eine Rolle, und haben wir in Erfahrung gebracht, daß die Gefiederfarbe und der Gefiederglanz bei freiem Auslaus immer am besten waren. Was die Rhodeländer noch ganz besonders empfiehlt, sind die dicken braunen Eier, wie sie heute besonders gern gekauft werden. Es kann überhaupt nicht verschwiegen werden, daß die holländischen Eier in erster Linie wegen ihrer Größe, dann aber auch wegen ihrer dunklen Färbung sich so großer Beliebtheit erfreuen. Den deutschen Nutzgeflügelzüchtern kann man nur den Rat geben, aus Eiergröße und Eier farbe besonderes Gewicht zu legen, und in dieser Hinsicht verdienen gerade die Rhode länder besondere Beachtung. — Noch auf Kreuzungen mit Rhodeländern sei hingewiesen. Futter. Beim Heuen nämlich fallen alle die kleinen Blättchen ab, und es werden nur die groben Stengel geerntet, die tatsächlich besser in den Ofen gehörten, als in den Magen der Tiere. Wenn man hohe Erträge der Menge und der Güte nach erzeugen will, dann darf man nur Kleearten und Gräser aussäen. Was den Klee betrifft, so ist dieser sehr wichtig. Er liefert ein Futter von gutem Nährwert und reichert den Boden mit Stickstoff an. Zu viel Klee darf aber auch nicht auf den Wiesen und Weiden stehen. Am besten ist es, wenn er 15 °/o beträgt. Alles andere sollen Gräser sein. Auch auf der Weide darf nickt zu viel Klee stehen. Der Klee ist empfindlich gegen den Tritt der Tiere und hat auch an und für sich eine geringere Lebensdauer. Die Weiden neigen demnach bei zu vielem Klee auch an allmählicher Lückigkeit. Für Weiden kommt am meisten der Weißklee in Betracht. Weißklee treibt nach jedem Abweiden rasch wieder nach und gestattet eine vorzügliche Regulierung der Weidenarbe. Wenn die Gräser ' nicht gedeihen wollen, dann füllt der Weißklee die Lücken ziemlich aus. Umgekehrt, wenn die Gräser günstige Wachs tumsbedingungen haben, daun tritt der Weißklee zurück. Weiterhin kommt auch Scho tenklee in Betracht. Diese beiden Kleearten haben eine bessere Ausdauer. Die wichtigsten Bestandteile der Weiden wie der Wiesen sind aber die Gräser. Viele Landwirte glauben, cs sei gleichgültig, welche Gräser man hat. Das ist aber durch aus nicht der Fall. Im Gegenteil, bestehen zwischen den einzelnen Gräsern außer ordentliche Unterschiede. Die -- einen bevorzugen feuchte Lagen, andere trockene Lagen. Es gibt Gräser, die große Nährstoffe liefern und solche, die sehr geringwertig sind und bei häufigem Auftreten den Wert einer Wiese sehr beeinträchtigen können. Ein solches Gras ist das Honiggras, welches in großen Mengen leichtes und schlechtes Futter ergibt. Man findet Wiesen, die bis zu 45 o/o aus Honig gras bestehen. Schlechte Gräser find weiterhin die Trespen und Schmielenarten. Solche Gräser sollen wir aber gar nicht auf unseren Wiesen haben. Wir wollen gute Gräser, von denen nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl in Betracht kommt. Es sind nicht mehr wie acht bis neun Arten. Diese guten Gräser sind teils Obergräser, wie Knaulgras, Wiesenfuchs- fchwanz, Wiesenschwingel, Glatthafer, teils sind es sogenannte Untergräser, wie deutsches Weidelgras, Wiesenrispengras, Goldhafer, Straußgräser. Was für ein Unterschied besteht zwischen Ober- und Untergräsern? Die Ober- aräser werden sehr hoch, bis zu ein Meter bilden aber keine dichtgeschlossene Narbe, weil sie in Horsten zusammenstehen. Damit nun die Zwischenräume ausgefüllt werden, bedarf es auch noch der Untergräser. Die Äusläufer treibenden Untergräser füllen die Zwischen räume gut aus. Die Unlergcäfer haben außer- Diese kommen allerdings nur für den Nutz geflügelzüchter in Betracht. Gute Erfolge hat man mit einer Kreuzung von Rhodeländern und Barneveldern sowie mit Welsumern. Ge rade die Welsumer legen ein dickes und dunkles Ei und sind für jene Rhodcländerstämme vielleicht zu empfehlen, die nur mittelschwere Eier legen. Wie gesagt, ist das aber nur etwas für Nutzgeflügelzüchter. Mnzenbestiilive aus Wiesen und Weiden. Von Diplomlandwirt Hubmann. Nicht bloß auf dem Acker, sondern auch auf dem Grünlande müssen wir prüfen, welche Pflanzen am besten wachsen und die meisten Nährstoffe erzeugen. Deshalb muß der Land Rote Rhodeländer. wirt die hauptsächlichsten Wiesenpflanzen kennen. Wenn man sich die Wiesen ansieht, dann findet man häufig eine wunderbare Blumen pracht. Diese Blumen find aber wenig wert, nehmen nur den guten Gräsern und Klee arten den Boden, das Licht und die Nährstoffe weg und liefern selbst meist ein geringes und wenig nahrhaftes Futter. Zwei der am meisten verbreiteten Unkräuter sind Bärenklau und Kohldistel. Es gibt Wiesen, auf denen man fast nichts anderes, als den Bärenklau mit seinen großen, weißen Blüten sieht. Die Ver mehrung dieser Unkräuter ist außerordentlich stark. Von einer einzigen Pflanze werden nicht weniger wie 500 Samen erzeugt. Bärenklau wächst namentlich da mit Vorliebe, wo mit Jauche gedüngt worden ist. Bei einer Reihe von Unkräutern ist man wohl über ihren Wert geteilter Meinung. So wird z. B. der Kümmel geschätzt wegen seines aromatischen Geschmacks. Andere Unkräuter, wie z. B. der Wiesenkerbel, der sehr hoch wird und Ende Mai die zahl reichen, weißen Blüten treibt, geben zwar eine große Futtermasse, aber ein sehr schlechtes
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