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Wilsdruffer Tageblatt : 18.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192909189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290918
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290918
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-18
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.09.1929
- Autor
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Die fortschreitende Räumung. Die Nheinlandkom Mission in Wiesbaden. Nach einer Mitteilung der Pariser Agentur Hapas hat die Interalliierte Kommission für die besetzten Ge biete offiziell den Beschluß gefaßt, ihre« Sitz von Koblenz nach Wiesbaden zu verlegen. Innerhalb der Dienststellen für die Internationale Kommission sollen nur einige Wachen französischer Truppenteile in Wiesbaden verblei ben. Die Räumung der zweiten Zone ist durch einen Be fehl des französischen Kriegsministcriums angcordnet worden. Damit verlassen 10 OVO französische Soldaten in einzelnen Abteilungen das Rheinland Die Räumung beginnt in den nächste» Tagen und mutz bis zum 31. Ok tober dieses Jahres beendet sein. Als erstes wird das 39. französische Artillerieregiment Koblenz verlassen. Ein Munitionstransport, dem ein Pferdetransport folgte, ist bereits abgegangen. Die Ab marschtermine der Jnfanterieregimenter 151 und 23 sind noch nicht endgültig festgesetzt. Bad Schwalbach wurde bereits von den ersten Engländern verlassen. Das dort stationierte Gesamtbataillon verläßt Schwalbach am 24. September. Am 29. September soll die Swdt be- satzungssrei sein. Englische Abmarschvorbercitungen. Englische Truppen bei Wiesbaden brechen ihre Zelte ab in Vorbereitung ihrer Rückkehr nach England. Sitzung des Reichskabmeüs. Saarverhandlungen und Arbeitslosenversicherung. Das Reichskabinett beschäftigte sich Dienstag mit den kommenden deutsch-französischen Saarverhandlungen. An den Beratungen hierüber nahm Staatssekretär a. D. von Simson in seiner Eigenschaft als Delegationsführer teil. Des weiteren befaßte sich das Reichskabinett u. a. mit den Beschlüssen des Reichsrats zur Reform der Arbeits losenversicherung. Entsprechend der im Reichsrat gegebenen Zusage sieht das Reichskabinett von der Einbringung einer Doppclvorlaqe zu dem befristeten Gesetz, das die politisch strittigen Fragen regelt, ab. Die Regierung wird nnr zu dem eigentlichen Regierungsentwurf in einigen Punkten, die bereits im Rcichsrat erwähnt wurden, dem Reichstag Vorschlägen, die ursprüngliche Negierungsvor läge wiedcrherzuftellen. Die Bombenanschläge. Ein weiteres Geständnis. Im Verlauf der Vernehmungen gegen die sieben in Berlin Verhafteten hat der zuständige Richter, Amts gerichtsrat Dr. Neulike, dem Antrag auf Haftbefehl gegen Ernst von Salomon und den Geschäftsführer des Bureaus Ehrhardt in Berlin, Hartmut Plaas, bereits Montag abend und gegen Erich Thimm, Herbert Mittelsdorf, Kurt Rotzteutscher, Heinrich Bauder und Willi Wilski am Diens tag nachgegeben. Alle sieben bleiben also wegen Verdachts der Mittäterschaft in Haft. Sie wurden in das Unter suchungsgefängnis nach Moabit ttbergeführt. Die in Altona unter dem Verdacht der Beteiligung an den Sprengstofsattentaten inhaftierten Personen sind Dienstag sämtlich nach Berlin gebracht und ebenfalls dem Untersuchungsgefängnis in Moabit übergeben worden. Der transportierende Zug stand unter starker Bewachung. Die Untersuchung soll jetzt in Berlin konzentriert werden. Die Verhafteten wurden in Einzelhaft untcrgcbracht. Geständnis des Landvolkführers Hamkens. Aus Altona wurde bekannt, daß der Landvolkftthrer Hamkens aus Tetenbüll ein Geständnis dahin abgelegt habe, er sei von allen Bombenattentaten vorher unter richtet gewesen. Eine amtliche Bekanntmachung über dieses Geständnis lag bis Dienstag nachmittag noch nicht vor, jedoch wurde vom Altonaer Polizeipräsidium auch keine gegenteilige Auskunft gegeben. Eine Nachricht, nach welcher der Polizeipräsident von Altona-Wandsbek gegen die Itzehoer Zeitung Landvolk eine Beleidigungsklage angestrengt habe, wird von zu ständiger Seite als unrichtig bezeichnet. Staatsanwaltsantrag gegen die Bombenattentäter. Berlin. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mit teilt, hat der Generalstaatsanwalt bei dem Landgericht 1 Ber lin nach Prüfung des Ergebnisses der polizeilichen Ermitt lungen nunmehr gegen sämtliche Personen, die wegen der in Berlin und auswärts verübten Sprengstofsanschlägc festqe- nommen sind, bei dem Untersuchungsrichter des Landgerichts 1 in Berlin die gerichtliche Voruntersuchung beantragt. Es Han- delt sich um insgesamt 28 Angeschuldigte . Die Aeichsregierung an Exzellenz Wallraf. Berlin. Der Reichskanzler hat im Namen der Reichs- cegierung dem ehemaligen Staatsminister Exzellenz Wallras die herzlichsten Glückwünsche zum 70. Geburtstag ausgesprochen. Fürst Slolbera-Werntaerode verzichtet auf das FamwenfidellommiS. Wernigerode. Fürst Christian Ernst von Stolberg- Wernigerode hat zugunsten seines Sohnes des kO Jahre alten Erbprinzen Botho, aus das Familienfideikommiss verzichtet und wird in Zukunft als Privatmann seinen künstlerischen Neigun zen leben Die Hofhaltung in Wernigerode ist bereits aufgelöst worden. Man spricht von ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Mit der preußischen Regierung sollen Verhandlungen über den Verkauf großer Waldgebiete im Harz (dem Fürsten gehört u a. mch der Brockens schweben. Das Jubiläum der Luiscnschule in Görlitz. Görlitz. Aus Anlaß des 150jährigen Bestehens der Lmsenschule in Görlitz, die zu den ältesten höheren Mädchen schulen Deutschlands gehört, fand im Großen Saal der Stadt halle eine Feier statt, der als Auftakt ein Fackelzug der Schüle rinnen und ein Begrüßungsabend in der Stadthalle vorauf- gegängen waren. Der Leiter der Luisenschule, Oberstudien- direktor Schäfer, hielt die Festrede und gedachte besonders der Stifterin der Schule, der Freifrau Luise von Gersdorfs, aus deren Vermächtnis die Schule hervorgegangen ist. Zwei Tote bei einem Motorradunglück. Eschwege. Zwischen Vischhausen und Waldkappel fuhr ein mit zwei Personen besetztes Motorrad gegen einen Baum. Die beiden Fahrer, der 24jährige Sattler Albrecht und der 30- lährige Kaufmann Stein aus Reichensachsen, wurden mit schweren Schädelbrüchen tot an der Unfallstelle aufgefunden. Brandstiftung im Deutschen Dom in Berlin. Berlin. Der Brand, der am Montag in der Kuppel des Deutschen Doms gewütet bat, ist nach den bisherigen Fest stellungen der Kriminalpolizei auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen. Französische Interpellation über die Rheinlandräumung. Paris. Der langjährige Mitarbeiter Clemenceaus Ab geordneter Georges Mandel, hat an den Ministerprästd-nten ein Schreiben gerichtet, worin er ihm mitteilt, daß er ihn bei Beginn der Parlamentstagung über die Gründe interpellieren werde, aus denen er trotz einer neuen schweren Verstümmelung oer Forderungen Frankreichs an Deutschland geglaubt habe, ver vorzeitigen Räumung des Rheinlandes zustimmen zu sollen. Weitere sieben deutsche Siedler in Posen enteignet. Warschau. Der polnische Regierungsanzeiger veröffentlicht Beschlüsse des Liqnidierungskomitees in Posen, wonach weiterer deutscher Besitz in das Eigentum des polnischen Staates übergeht. Es handelt sich um sieben in deutschen Händen befindliche Siedlerstellen, die auf Grund dieser Ver fügung liquidiert werden. Beileid des Neichsarbeitsministers an den französischen Arbcitsminister. Berlin. Reichsarbeitsminister Wissellhat anläßlich des Grubenunglücks auf der Zeche de Wendel dem französischen Minister für die öffentlichen Arbeiten telegraphisch seine auf richtige Anteilnahme ausgesprochen. Brand im Haupttelephonamt von Gent. Gent. Im Haupttelephonamt ist ein Brand auSgebrochen. Alle Verbindungen innerhalb der Stadt und nach außerhalb waren unterbrochen. Akus unserer keimst Wilsdruff, am 18. September 1928. Merkblatt für den 19. September. Sonnenaufgang 5" !> Mondaufgang 18°° Sonnenuntergang 18°? !! Monduntergang 5°° 1814: Preußischer Diplomat Karl Friedrich v. Savigny geb. — 1870: Paris wird von den Deutschen eingeschlossen. Herbst. Noch sieht es nicht so aus, als ob es in diesem Jahre wahr werden könnte mit dem Herbst, von dessen Beginn uns nur ein paar Tage noch trennen. Es ist ja wahr: wir haben in unseren Breiten fast immer einen schönen Herbst und der September pflegt bei uns mit erfreulicher Regelmäßigkeit sonnige, holde Tage zu bringen, aber Herbstzeit, die eigentlich Hochsommerzeit, man möchte beinahe sagen: Hundtagszeit, ist - das ist schon lange nicht dagewesen. Aber wer weiß, wie bald er uns in seiner wahren, von der Natur ihm vor geschriebenen Gestalt, als der Übergang vom Sommer zum Winter, sich offenbart! Statt des sanften Hinübergleitcns von den sommerlichen zu den rauhen Tagen könnten wir dann plötzlich einen raschen Temperatursturz zu spüren bekommen, so daß wir uns von heute aus morgen „umgewöhnen" müßten. Doch warum sich vorzeitig mit Grillen und Sorgen plagen! Nehmen wir den Herbst so. wie er sich uns einstweilen dar bietet. und wir werden unsere Freude daran haben! Die Temperatur wird heute oder morgen sinken, und unsere Füße wandeln durch raschelndes Laub, das von den Bäumen fällt, und die ganze Vegetation stirbt allmählich ab — aber es ist da so vieles, was uns das alles vergeßen lassen kann, die Jagd und die Weinlese und andere Wonnen, stille und laute. Um den 23. September herum beginnt er bei uns, der Herbst, aber eigentlich sind wir schon lange mitten drin in ihm, nm daß wir es gar nicht gemerkt haben. Die Meteorologie nämlich setzt im Gegensatz zur Astronomie den Herbstanfang schon aus den 1. September fest, da in normalen Zeilen die herbstliche Witterung, die durch das Verfärben und Abfallen der Blätter, durch das Verwelken vieler Pflanzen, durch das Erscheinen bestimmter Blumen und durch das Reisen einer Menge Früchte charakterisier! ist. mit dem September beginnt. Aber es ist ja letzten Endes ganz gleichgültig, wann wir den Herbst beginnen lassen wollen, und aus den Ramen, den wir einer bestimmten Zeit des Jahres geben wollen, kommt es schließlich auch nicht an — „was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften", heißt es in „Romeo und Julia", und ebenso würde, was uns Herbstzeil bedeutet, uns Freude machen, wann immer die Meteorologen und die Astronomen und die anderen Ge lehrten sie auch ansetzen mögen. * Der warme Nachsommer bringt ein zeitweiliges Neuaufleben der Natur mit sich; nicht bloß neue Blüten werden an Bäumen und Sträuchern von da und dort gemeldet, auch die Tierwelt er muntert sich zum Teil in recht auffälliger Weife. Während im August die Vogelstimmen fast verstummt schienen, ist jetzt, wo durch das Reifen der verschiedenen Beeren und anderer Früchte die Tafel reichlich gedeckt ist, auch ein neuer Antrieb zu Lust und Liedern gegeben. Gimpel, Rotkehlchen, Schwarzdrosseln, Buchfin ken, Grasmücken, Baumpieper und Weidenlaubsänger lassen klin gende Rufe hören, Meisen zetern fast wie im Frühling darauf los, Goldhähnchen piepsen aus den Nadelbäumen und das sonst so scheue Eichhorn hat mit Haselnutzsammeln so viel zu tun, dass es vor Spaziergängern gar nicht mehr den nötigen Respekt zeigt wie sonst. An fliegenden Insekten leiden diese Vögel keinen Mangel. Das sonnige Wetter der letzten Zeit war ja für die Insekten gün stig. Es herrscht noch immer in Anlagen und Gärten ein sonniger, lierbelebter Nachsommer mit frühlingsfrischen Morgen und Abenden. Waldbrand - Uebung der Freiwilligen Feuerwehren. Der Meitzner Bezirks - Feuerwehrverdand unter Führung des Vor sitzenden, Branddirektor Mor itz - Meissen, hatte am vergange nen Sonntag die Verbandswehren nach der Spitzgrundmühle ge laden, um eine gröbere Waldbrand-Uebung abzuhatten. 21 Ver bandswehren mit zirka 360 Wehrleuten waren dem Rufe gefolgt. Dom Treffpunkt Spitzgrundmühle marschierten die Wehrleute, ausgerüstet mit dem nötigen Schanzzeug, nach dem von der Forst verwaltung zur Verfügung gestellten ttebungsgelände im Kreyerner Revier. Oberforstmeister Franke, erfreut von der zahlreichen Be teiligung, begrützte namens der Forstverwaltung die erschienenen Feuerwehren und die anwesenden Offiziere der Pvlizeischule Mei ßen, besprach dann in ausführlicher Weise die verschiedenartig auftretenden Waldbrände und deren Bekämpfung. Mit grossem Interesse folgten die Zuhörer dem Vortragenden und gingen dann mit vollem Eifer gruppenweise an die praktische Arbeit. Wiederum unter Leitung des Oberforstmeisters wurde das Schlagen mit Wip feln, Entfernen des Unkrautes, Bäume fällen und Graben auswar fen geübt. Dankbar folgten die Wehrleute den Anweisungen des Forstbeamten, erkannten sie doch den Wert einer solchen Üebung, um im Ernstfälle die gesammelten Erfahrungen verwenden zu kön nen. Zum Schluß wurde noch gezeigt, wie schnell durch unacht sames Wegwerfen von brennenden Streichhölzern, Zigaretten oder Zigarrenstummeln ein Waldbrand entstehen kann. Die 'Lö schung der Brandstellen wurde dann praktisch vorgeführt, auch un ter Verwendung von Minimax-Handfeuerlöfchern. Weiß jemand etwas von einer Nickel-Damenuhr? Einem hie sigen Einwohner ist annehmbar am 15. September im Saale des Schützenhauses oder des Weißen Adler im Gedränge eine Nickel- Damenuhr mit Goldrand, deutschen Zahlen, ohne Sekundenzeiger mit Bierzipfel aus der Westentasche gestohlen worden. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß er diese verloren hat. Etwaige Wahrnehmungen wolle man der Polizeiwache bez. dem Gendar merieposten in Wildsruff mitteilen und werden diese Angaben vertraulich behandelt. Schützen-Kinderfest. Die Firmen, die eventuell noch Forde rungen an das Schützen-Kinderfest haben, werden an dieser Stelle gebeten, Rechnung bis spätestens 2s. September an Herrn Otto Wehner, Markl, einzureichen. „Lindenschlößchen-Lichtspiele". Nach dem vielgespielten Schau spiel von Dietzenschidt „D i e k l-e i n e S k l a v i n" hat das Deut sche Lichtspiel-Syndikat einen Film unter dem gleichen Titel her gesteilt, deren Aufführungen diese Woche in den Lindenschlößchen- Lichtspielen vor sich gehen. GreteMosheim, Trude Hesterberg, Fred Louis Lerch, Louis Ralph spielen die Hauptrollen in diesem von Publilum und Presse mit grotzem Beifall aufgenommenen Film werk. Das tragische Schicksal eines unehelichen Mädchens, das un ter den Peinigungen seiner Stiefmutter zu leiden hat, bildet den spannenden Inhalt. Aus dem Kirchmbezirk Meißen. In diesen Tagen ist die Augustnummer 3 des 5. Jahrganges des Meißner Kirchenkreis blattes „Unsere Kirche" von der Meißner Superintendentur er schienen. Bekanntgegeben wird zunächst, daß Donnerstag den 17. Oktober vormittags 10 Uhr im Burgkeller unter Vorsitz des Ober kirchenrats Superintendent Dr. Neuberg ein Bezirkskirchentag stattfindet, der eine ausgiebige Tagesordnung zu erledigen hat. Zunächst ist der Jahresbericht zu erstatten, dem Kassen- und Rech nungsbericht mit Prüfungsbericht für 1928 folgen. Man wird wei ter zu einer Uebersicht über den Haushalt des laufenden Jahres kommen und über die Iahrtausendfestschrift abrechnen. Pfarrer Kircher-Coswig wird über die Kopenhagener Bewegung berichten. Des weiteren läßt Superintendent Dr. Neuberg einen Artikel , Iahrtausendnachklänge" folgen, der sich mit der Vvlksfestschrift „Tausend Jahre Meißner Land" befaßt und von den Kritiken und Urteilen über vorgenannte Schrift spricht. Nach Mitteilungen dar über wird bekannt gegeben, daß der Vertrieb der Festschrift nicht den Erwartungen entsprochen hat. Gegen 6000 Bücher wurden bis jetzt abgesetzt, was noch nicht zur Kostendeckung genügt. 10 000 Stück waren gedruckt worden, 4000 harren noch des Verkaufs. Der Herr Ephorus behandelt erwähnend die Festschrift des Dom kapitels, die des Heimatschutzes, die des Altertumsvereins, die von Professor Nauva uno vor allem die umsassenoe »LMVlMchiciste des Meißner Stadtarchivars Dr. Helmuth Gröger. N. kann sich bei der Besprechung vorgenannter Schriften nicht versagen, zu letz terer Schrift sich bezüglich Grögerscher Behandlung verschiedener Tatsachen in scharfen Gegensatz zu stellen, und ein kirchlich, christ lich gesinnter Leser vorgenannter Schrift wird dem Oberhirten der lutherischen Kirche für das mannhafte Eintreten für seine Kirche dankbar sein. Die Abhandlung zu lesen ist recht interessant. Im nächsten Kapitel: Religionsstatistik bittet der Herausgeber die Kirchgemeinden seines Sprengels um eifrige Mithilfe und Mit arbeit für das Werk der Leipziger Mission, die sich sorgt um Auf bringung der Mittel und der Deckung eines Fehlbetrags. Weiter folgt eine interessante Religionsstatistik der Erde, nach welcher bei einer Gesamtzahl von 1800 Millionen Menschen 35 Prozent Christen, 27 Prozent Buddhisten, 15,4 Prozent Mohamedaner, 14 Prozent Brahmanen, 8 Prozent Heiden und 0,6 Prozent Ju den sind. Von den 35 Prozent Christen sind 47 Prozent römisch- katholisch, 27 Prozent griechisch-katholisch und 26 Prozent evan gelisch. Sachsen zählt bei 5 Millionen Einwohnern 4,5 Millionen Evangelische, 179 000 Katholiken, 9600 andere Christen, >2300 Ju den und 27 200 Dissidenten. — Im nächsten Kapitel des Kirchen kreisblattes wird zur Chronik der Ephvrie geschrieben: Im Kir chenbezirk erschienen sind März 29 verschiedene Schriften. Kantor Hientzsch-Wilsdruff feierte am 19. April sein 40jähriges Kantorenjubiläum in Wilsdruff; am 5. Mai fand in Meißen der Evangelische Sachsentag; am 6. Mai die Meitzner Konferenz statt. Am 25. Mai wurden in Weistropp zwei neue Bronzeglocken ge weiht. Am 26. Mai weihte man in Meitzen die alte St. Nikolai- kirche als Kriegergedächtniskirche. Am 1. und 2. Juni begann die Iahrkausendfeier in Meitzen. Das Porzellanglockenfpiel wurde der Frauenkirchgemeinde übergeben. In den Kirchen der Zeststädt werden Festgottesdienst-e abgehalten. Kantor Walther von, der Iohanniskirche und Dvmkantor Hentschel werden Kirchenmusikdi rektoren. Der Synodale Dr. v. Heynitz wird als Domherr ins Domkapitel berufen. Die Lutherkirche Meitzen feiert am 23. Juni ihr 25jähriges Bestehen. Am 28. Juni wird in den Kirchen des Landes ein Trauergottesdienst anläßlich des vor zehn Jahren ge schlossenen Versailler Friedens gehalten. Der Nossener Zweigver ein für äussere Mission feiert am 30. Juni in Krögis sein Iahres- fest mit Missionsinspektor Michel-Leipzig als Prediger und Be richterstatter und der Zweigverein des evangelischen Bundes am selben Tage in Zabeltitz sein Iahresfest mit Pfarrer Plotz-Pirna als Festprediger, Pfarrer Iagsch-Freiberg und Pfarrer Kegler- Weinböhla für Ansprachen. Am 3. Juli fand in Meissen die Hauptt konferenz der Geistlichen der Ephvrie statt, an der Geheimer Rat Dinter als Landeskonsistoriumsvertreter teilnahm und nach vorheri gem Gottesdienste das Thema behandelt wurde: „Wie weit soll und darf das aktive moderne Leben in die Arbeit der Kirche und des geistlichen Amtes eintreten?" Pfarrer Hartmann^Weistropp gab das einleitende Referat. In einerNachversammlung mit Pfarr- frauen sprach Pfarrer Luthardt-Grumbach über das heilige Feuer auf dem Altar des Pfarrhauses. 7. und 8. Juli tagten in Meissen die Sächsischen Kirchenbeamten. Kantor und Oberlehrer in Ruhe Simon-Lommatzsch hat im Selbstverlag eine Geschichte der Kän- tonreigesellschaff zu Lommatzsch erscheinen lassen. Am 28. Juli hielt der Nossener Kreisverein für innere Mission in Bieberstein fein Iahresfest ab. Der Superintendent hielt die Festpredigt. Frl. Dr. Morgenstern aus Dresden berichtete über Gefangenenseelsorge' Vom 5. bis 10. Trinibatissonntage wurden zum Gedächtnis des Lutherschen Katechismus von 1529 Katechismuspredigten gehal ten. Am 7. Juli feierte der Wilsdruffer Zweigverein der Gustav-
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