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yerbMtimmung Schweigend und verlassen Liegen Feld und Flur, Und es ruht vom Schaffen Müde die Natur. Schmucklos steht die Erde, Die so prangend war; Ls fiel der Kranz, her grüne, Welk ihr aus dem Haar. Ihr schimmerndes Geschmeide, Ihr Blumendiadem Verblich — nur noch ein Schatten Ist sie von ehedem. Mit den dürren Blättern Treibt der Wind sein Spiel, Auf den Wegen bilden Sie ein bunt Gewühl. Trübe Herbstgedanken Das Gemüt beschleichen: So muß alles Schöne Welken und verbleichen. Alles, was wir liebten, Was das Herz erfreut, Schwindet so hienieden, Wird ein Raub der Zeit. Und uns bleiben, zeugend Von verrauschtem Glück, Der Erinn'rung welke Blätter nur zurück. Neue Rosen läßt Der neue Lenz erblüh'n — Was dem Herzen teuer, Schwand es ganz dahin? T- W. Zar Chamäleon ans dem Anstand Von vr. L. Franck-Cairo. Das Chamäleon kann je nach Laune und Stimmung sein Aenßeres seine Hautfarbe, ändern. Kein Wunder, Hatz es zum Bergleichstier für unbeständige Charaktere, zum Sinnbild aller Konjukturmenschen geworden ist. Das Chamäleon hat eine schnellschießend-gefährliche Zunge, die alles, was es zum Leben braucht, noch auf ziem liche Entfernungen festleimt und in das Tier hinein zieht. Das Chamäleon bewegt sich meist laubverdeckt, steigt kriechend von Ast zu Ast, ringelt sich mit dem Schwanz um die Zweige und erlegt seine Beute aus dem Hinterhalt. Es vermag gleichzeitig ein Augenlid zu öffnen und das andere zu schließen, kann mit dem rechten Auge ins Gesicht hinein auf richtig-offen tun, während es mit dem linken nach einer an deren Seite liebäugelt. In der Tat, diese harmlose Echsenart ist in allem, was sie darstellt und sÄr die Unterhaltung und Verteidigung ihres Lebens unternimmt, ein gradezu vor bildliches Bergleichstier. Der Frühling letzten Jahres verschlug mich für einige Apriltage nach Alexandrien. Bald hatten Museum, Pom- Pejus-Säule und Katakomben die Sehnsucht nacb frischem Grün noch gesteigert. Schon lustwandelte man in den präch tigen Europäerpflanzungen zu Ramleh, dem beliebten Sommerasyl im Nordosten der Hafenstadt. Still war es an diesem Morgen, die Natur so jung, daß sie noch allent halben an Gras und Blättern vom Nachttau erglänzte. Aber das Himmelslicht wächst hier schnell, schasst in Minuten, wozu es in Europa oft Stunden gebraucht. Immer noch stand ich vor dem Mandarinenbäumchcn, darauf tautrunkene Gold fliegen im Morgenlicht spielten. Warum mache ich gerade vor diesem Busch so lange halt? Ein dicker Rollfaden, der soeben mit fabelhafter Sicherheit einen Brummer vom Blatt- rande nach dem Innern des Busches herein holte, gab der Fraac unerwartet deutliche Antwort. Was den Auaen die ganze Zeit über durch den laubgrünen Rock verborgen blieb, entdeckte mir jetzt der auf die Fliegen geschleuderte Zungen pfeil. — Als ob das Tier zur ausdrücklichen Bekanntschaft mit mir dahin gesetzt sei, sollte ich hier dem schönsten Ver treter der ägyptischen Chamäleons begegnen, dem smaragd grünen „Basiliskus" mit dem pyramidenförmig behelmten Kopf. Im Halbdunkel der Zweige saß er beharrlich auf An stand, die Rute mehrfach um den Zweig geringelt. Die Schleuderzunge, die das Chamäleon über die Hälfte dei eigenen Körperlänge — bis zu 15 Zentimeter — auswersen kann, enthebt es der hastigen Lausbewegungen, deren seine Vettern, die Land- und Mauerechsen, zum Nahrungserwerb bedürfen. Soeben will ein mittelgroßer Käfer von der Unterseite seines Blattes hinauf ins Sonnenbad steigen; doch er braucht die Kimmung nicht ganz zu überklettern, um von dem Zungenlasso des Chamäleons festgeleimt, ins Maul gezogen und verschluckt zu werden. Eine erstaunlich bequeme Vor richtung, mit Schuß und Wurf sogleich die Beute in den Rachen zu bekommen. Ohne es zu verscheuchen, nähere ich mich dem Tiere aus ein halbes Meter; ich strecke die Hand nach ihm aus, um es vom Zweige hoch zu nehmen. Doch augenblicks schlägt die Stimmung um, die Pigmentzellen seiner Haut reagieren, die Farbe wechselt, aus Wiesengrün wird Tannengrün. Sachte entringelt sich der Schwanz vom Ast, die Klammerfüße lichten hoch, die Augenstühle wenden zur Seite, das kleine, doch urweltliche Ungeheuer strebt ins Dunkel der Blattnischen. Noch urtümlicher ist eine zweite Art in Aegypten, der die Wissenschaft den klangvollen Beinamen „Calypratus", die „Behelmte", beigelegt hat. Ihre stattliche Kopfbrünne endet in einen Lappenbehang, der wie beim wohlbewappneten Ritter noch Nacken Und Hals überdacht. Gleich der Basilisken art trägt sie Sporen an den Hinterfüßen. Doch am meisten, wenn auch niemals häufig, trifft man das „Chamäleon Vulgaris" an; nicht nur in Aegypten und Nordafrika, sondern auch in Kleinasien, Syrien, Palästina, Südspanien und an der Küste der Türkei. Die Grundfarbe seines Panzers wird von rostroten Tönen übertuscht, und zwei lichte Ränder durchziehen sein Grün bis zur Wurzel des Schwanzes. Dem Männchen fehlt die Sporenzier, doch treten die Körnerschuppen des Rückens oft bis zum Helmrand zu einer dräuend gezähnten Kante zusammen. Im Mai und Juni legt das Chamäleon seine Eier, 30 bis 40 Stück, in kleine, selbstgewühlte Erdkuhlen. Von kräf tigen, Porösen Kalkschalen umgeben, werden sie von der Mutter noch fürsorglich mit Laub und Erde überdeckt. Wie bei unseren Eidechsen und Blindschleichen brüten dann wäh rend einiger Wochen Sonne und Bodenwärme den In halt aus. Die Weltraumrakete. Einstweilen soll sie nur 70 Kilometer hoch fliegen. Wieder werden allerlei Geschichten von bevorstehenden Flügen zum Monde oder zum Mars erzählt und wieder spielt dabei das Weltraumschiff oder vielmehr die Welt raumrakete eine Rolle. Aber wir sind noch lange nicht so weit, daß wir mit einiger Sicherheit von einem Fliegen zu einem anderen Weltkörper reden könnten, und es handelt sich einstweilen immer nur erst um in der Theorie gelöste Probleme und um Versuche, die von „Fachleuten" als nicht ganz aussichtslos bezeichnet werden. Den äußeren Anlaß zu den neuen Erörterungen über das Weltraumschiff bietet die in Aussicht stehende Aufführung eines Films, in dessen Mittelpunkt der Vorstoß in den Weltenraum steht. Künstlerischer Beirat bei der Herstel lung des Films war der vielgenannte Forscher Prof. Dr. Hermann Oberth, der im vorigen Jahre in Paris bei einem auf dem Gebiete der Weltraumschiffahrt veranstalteten Wettbewerb den ersten Preis erhielt. Professor Oberth hat sich nun dieser Tage über seine Forschungen und Ver suche und über die Aussichten des Raketenluftschisfes in bemerkenswerter Weise geäußert. Wie gesagt, theoretisch ist da alles bereits erledigt, und es handelt sich jetzt nur noch um die Überwindung technischer Schwierigkeiten und gewisser Hindernisse, die in den höheren Schichten der Atmosphäre liegen könnten. Es muß für die Fahrt in den Weltenraum eine Kraft maschine hergestellt werden, die imstande ist, der Rakete eine Geschwindigkeit von mindestens 11,2 Kilometern in der Sekunde zu geben. Eine solche Geschwindigkeit ist not wendig, damit die Weltraumrakete die Erdschwere über winde. Man weiß aus der Physikstunde, daß ein Körper eine nm so größere Wurfbahn erlangt, mit je größerer Geschwindigkeit er emporgeworfen wird. Kann nun die Anfangsgeschwindigkeit so gesteigert werden, daß sie 11,2 Kilometer pro Sekunde beträgt, so überwindet der Körper die Erdschwere. Der Motor für das Raketenlustschiff muß aber nicht nur diese Anfangsgeschwindigkeit haben, son dern darüber hinaus auch noch in einem luftleeren Raum, der oberhalb von 500 Kilometern über der Erde liegt, tadellos arbeiten können. Von der Rakete glaubt man das erwarten zu dürfen. Es kommt dann nur noch darauf an, ihr genügend Brennstoffe aufzuladen, damit sie die Geschwindigkeiten erreichen kann, die für einen Fing zu einem anderen Weltkörper erforderlich sind. Professor Oberth hat ausgerechnet, daß das Weltraumschiff zum größten Teil aus Brennstofftanks wird bestehen müssen; es handelt sich nur noch darum, die vielen Brennstoffe unterzubringen — dann könnte es losgehcn. Aber Professor Oberth denkt vorläufig nicht daran, nach dem Mond oder nach dem Mars zu fliegen. Er will demnächst nur die Brauchbarkeit des von ihm ausgearbei teten Antriebes der Rakete ausprobieren und hat zu diesem Zwecke eine Rakete, deren Brenndauer etwa 40 bis 50 Sekunden betragen soll, konstruiert. Die Rakete besteht aus einem zehn Meter langen und zehn Zentimeter im Durchmesser starken Rohr, an dem einige Stabilisierungs flächen angebracht sind. Das Rohr wird vollkommen mit flüssigem Sauerstoff, in dem vier Kohlenstäbe stehend an gebracht sind, gefüllt. Durch die Verbrennung der Kohlen stäbe werden die Gase erzeugt, die die Rakete vorwärts- treibcn sollen. Mit dieser Rakete nun hofft Professor Oberth eine Höhe von 60 bis 70 Kilometern zu erreichen; die Geschwindigkeit wird höchstens etwa 1000 Meter pro Sekunde betragen. Der erste Flug dürfte in drei Wochen unternommen werden, voraussichtlich an der Nordsee. 70 Kilometer — das wäre auch schon eine ganz respektable Nöhe für ein „Flugzeug", aber 70 Kilometer sind immer hin nur ein Bruchteilchen der zum Monde oder zum Mars führenden Strecke. Der herrische Kapitalmarkt. Reichsverband ver Industrie. Der zweite Tag der Mitgliederversammlung des Reichs oerbandes der Deutschen Industrie begann am Sonnabend in Düsseldorf mit dem Vortrag von Dr. Werner Kehl, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bank in Berlin, über sas Thema „Die Bedeutung des internationalen Kapital marktes für Deutschland". Deutschlands Wirtschaft sehe sich auf den internationalen Kapitalmärkten einer Lage gegenüber, die ebenso schwierig sei wie der internationale Wettbewerb. Die jährlichen Kapitalbedürsnisse Deutschlands berechnet Dr. Kehl mit mindestens zehn Milliarden Mark. Der dringende Kapitalbedarf komme in dem hohen deutschen Zinsfüße zum Ausdruck. Das Verhältnis zwischen eigenem und fremdem Kapital sei in Deutschland unbefriedigend. 40 Prozent eigenem Betriebskapital stehen nach demBild, das die meistenBetriebs- bilanzcn bieten, 60 Prozent fremdes Kapital gegenüber. Dr. Kehl wies darauf hin, daß jetzt die Zeit gekommen sei, wo die öffentliche Hand der privaten Wirtschaft oen Vortritt in der Inanspruchnahme des Auslandes für die Kapitalbeschaffung lassen sollte, und zwar schlug er vor in viel größerem Umfange als bisher ausländisches Kapital in der Gestalt langfristiger und verantwortlicher Beteiligungen hereinzunehmen. Dr. August Weber sprach über das Thema „Der Unternehmer und das deutsche Kapital". Deutsch land müsse, so forderte der Redner, dahin kommen, die Ver antwortungslosigkeit der Masse zu beseitigen und —im Gegen satz zu einer Wirtschaftsdemokratie — der Persönlichkeit die weiteste Möglichkeit geben. Die Gefahr her Lteberfremhung. Schluß in Düsseldorf. Der Reichsverband der Deutschen Industrie hat seine Be- ratungen in Düsseldorf beendet. Vor Schluß der Tagung gat es noch eine allgemeine Aussprache, in der als erster der stell vertretende Vorsitzende des Reichsvcrbandes, Frowein das Wort ergriff. Das Schlagwort „Wirtschaftsdemokratie" sei ein leerer Begriff. Arbeiterbanken und Konsumvereine hätten unter den heutigen Verhältnissen nicht erfolgreich arbeiten können, wenn sie nicht nach rein kapitalistischen Grundsätzen betrieben würden. Kapitalmäßige und kommunistische Wirt schaft unterscheiden sich voneinander wie Feuer und Wasser. Generaldirektor Meinhardt von der Osram-Gesellschaft wandte sich der Frage der Beteiligung des Auslandes an deutschen Unternehmungen zu. Die Beteiligung des Auslandkapitals könne vom deutschen Standpunkt aus begrüßt werden, wenn es am offenen Markte Aktienpakete kaufe. Gefährlich werde aber der sogenannt! Ausverkauf dann, wenn die Einflußnahme des ausländische; Konkurenzunternehmens dazu dienen solle, die deutsche Aus fuhr zu drosseln. M ANe W Hem WO WWerg Roman von Anny von Panhuys 71. Fortsetzung Nachdruck verboten „Liebe Mali, ich werde es Ihnen nie vergessen, wie un endlich gut Sie zu mir gewesen sind. Hoffentlich und so Gott will, sehen wir uns heute nicht zum letztenmal und es wird ein Tag kommen, wo ich Ihnen meinen Dank anders als mit Worten abtragen kann." „Was ich getan, war nichts Besonderes; wir armen Weibsbilder, die wir vogelfrei im fremden Lande herumlau fen, müssen einander beistehen," erwiderte Mali. * Hans Westfal fuhr in dem prachtvoll abqefederten Hk- spanowagen zum Palais Domingo, wie man Paquitas Heim in Derakruz nannte. Das große, weiße Haus schwamm in einem Meer von Licht, da sämtliche Räume erleuchtet und die Läden vor den Fenstern und breiten Balkontüren nicht geschlossen waren. Paquita hatte es so gewünscht. Ihr Liebster sollte das über reiche Licht, das ihm entgegenströmte, wie eine Huldigung empfinden. Doch er empfand es anders. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn das Haus in weicher Dunkelheit gelegen, wenn ihn Paquita m einem traulich hei mischen Zimmer empfangen und man dort, nur in Gegen wart von ein paar lieben, angenehmen Menschen, die Ver lobung gefeiert hätte. Sie aber empfing ihn mit fürstlichem Glanz und es kam ihm, woran er vorher kaum gedacht, dabei so recht zum Be wußtsein, welch ein armer Schlucker er ihr gegenüber eigent lich war. Das Vestibül war mit wundervollen Blumenarrange ments reich geschmückt. Es waren Aufmerksamkeiten von . Gratulanten. Paquita hatte sich mit Hilfe ihrer Zofe und Beihilfe von Margarete geschmückt. Si' trug ein Kleid aus weißem Brokatstoff, dessen sehr moderne Machart ihrer hohen, schlanken Figur besonders gut stand. Lange Perlenreihen schlangen sich um ihren Hals, fielen bis über die Brust nieder und ihr sanfter Glanz schien weiche, verhaltene Zärtlichkeit auszuströmen. Ihre schmalen Füße steckten in silbergestickten Schuhen und als sie Hans Westfal so empfing im schönsten ihrer Privatgemücher, ver harrte er wie geblendet an der Tür und dachte erschrocken, es war doch fast ein wenig zu viel des Glanzes für ihn. Paquita lächelte ihm in leichter Koketterie entgegen. „Gefalle ich dir, Hans?" Und er dachte, daß sie sich doch nur für ihn so kostbar ge schmückt hatte, weil sie ihm gefallen wollte. „Du bist wunderschön, Paquita," gab er überzeugt zu rück. Sie kam auf ihn zu. „Willst du wie ein Bittsteller an der Tür stehen bleiben? Du, der du mein Liebstes und Bestes bist." Sie warf den Kopf in den Nacken. „Hans, es haben so viele um mich ge freit, ich aber habe dich gewählt, der du dir so wenig Mühe meinetwegen gegeben. O du, ich weiß noch immer nicht, ob dein Herz nicht heute noch viel mehr an eine andere Frau denkt als an mich. Hans, lieber Hans, sei von diesem Tage an mit deinem ganzen Herzen bei mir, versuche die andere endlich völlig zu vergessen, damit wir beide glücklich sein können!" Sie trat auf ihn zu, schmiegte sich an ihn, hob ihm ihr Gesicht entgegen damit er sie küsse. Und er tat es. Der rote Mund war jung und rein, er küßte ihn wieder und wieder. Heute war heut! Er war ja töricht, den Glanz um Paquita als störend zu empfinden. In dem Kleide sah sie wirklich bildschön aus und wenn es ihr Freude bereitete, ihr Haus heute abend förmlich zu illuminieren, so würde die hohe Lichtrechnung ihrem Reich tum ja nicht schaden. Er küßte Paquita und küßte sich damit zugleich die Ge danken müde, die heimfliegen wollten noch Deutschland, zu der Frau, die er vergessen mußte. Endlich ließ er Paquita frei. „Aber, wo hast du denn deinen Austandswauwau?" !ä chelte er. „Eigentlich müßte er doch jetzt anwesend sein, um uns an so unschicklichem Tun zu verhindern." Paquita lächelte ebenfalls. „Bewahre, dieses halbe Stündchen, bevor die Gäste kom men, sollte uns beiden allein gehören. Aber du wirst die Dame trotzdem gleich kennen lernen. Ich bat sie nämlich, ein wenig vor acht Uhr hierherzukommen, um mit uns gemein sam hinunterzugehen." In Hans Westfal meldete sich schwache Neugier. Paquita erzählte ihm in kurzen Stichworten von ihr. Wie sie nach Mexiko kam und daß sic Mannequin und Blu menverkäuferin gewesen. Aber kein Name war bisher gefallen, nur der Titel „Prinzessin". Hans sah nachdenklich und ernst aus. „Die Geschichte klingt sehr romantisch, Liebste, ich finde sogar, sie klingt zu romantisch! Sei jedenfalls gegen diese Prinzessin äußerst vorsichtig." Er fuhr betonter fort: „Die Nachkriegszeit hat in Deutschland zwar so viele, die vordem einst hoch und sehr hoch gestanden, entwurzelt. Sie oft weit in die Welt hinausgejagt, um irgendwie und irgendwo ihr Leben zu fristen. Aber auch noch keine Zeit hat so von Schwindlern gewimmelt, die sich den Mantel einer stolzen Vergangenheit umhingen, um ihre Betrügereien zu verüben." Paquita lachte sorglos. „Nein, so viel Menschenkenntnis besitze ich doch, um ge nau zu wissen, deine Landsmännin ist keine Betrügerin. Viel leicht kennst du ihren Namen. Sie heißt —" Es war, als wollte es das Schicksal nicht, daß der Name fiel. Das Schicksal mischt ja seine Karten oft recht bunt und hier lagen sie ihm wohl noch nicht bunt genug. (Fortsetzung folgt.)