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Wilsdruffer Tageblatt : 23.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192909237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290923
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-23
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.09.1929
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?' Inlands und Rückgabe der Saar,'Widerruf der Kriegs schuldlüge" (und zwar durch den ehemaligen Feindbund), „ge wisse Erhöhung des deutschen Heeresstandes", sondern — und das vergesse die „Nalionalliberale Korrespondenz" be zeichnenderweise — in erster Linie die unbedingte Rück gabe des Weichselkorridors, volle Wiederherstellung der deutschen Souveränität und eine Revision des Dawes- Planes in dem Umfang, daß Deutschland höchstens die Hälfte der festen Dawes-Annuität zu zahlen hätte. Es verstehe sich von selbst, daß er das Auswärtige Amt über diese Unterhaltungen, obwohl sie rein privater Natur waren, alsbald unterrichtet habe. Den französischen General, der aus seiner Tätigkeit im Zusammenhang mit Fragen der Entwaffnung Deutschlands wohlbekannt sei, offenbar General Walch, kenne er nicht, könne also mit seiner Demarche nicht in Verbindung gebracht werden. Alle darüber gemachten Aus führungen seien unrichtig. Mit französischen politischen Per sönlichkeiten habe er im Winter 1927/28 in Berlin Unter haltungen ähnlicher Art wie vorher in London gepflogen, wo bei er nach seiner Auffassung über die Rechbergschen Pläne befragt wurde und dieselben Forderungen wie in London vertrat. Er glaube nicht, daß irgendjemand das Recht hat, derartige Unterhaltungen Angebote zu nennen. Während der Pariser Verhandlungen über den Young-Plan habe er den Besuch französischer Politiker gehabt, wobei über den Young-Plan selbst gesprochen wurde. Auch hier war von Angeboten von einer der beiden Seilen nicht die Rede. Auch in diesem Fall habe er das Auswärtige Amt unverzüglich unterrichtet. Die sogenannte Verständigungspolitik des gegenwärtigen Reichsaußenministers könne er nur Unterwersungspolitik nennen. Solange unsere ehemaligen Gegner die Chance haben, mit dem amtlichen Deutschland eine derartige Politik zu machen, würden sie zu einer ehrlichen Verständigungspolitik nicht bereit sein. Zu Behauptungen des „Jungdeutschen", daß auch Ver treter des Stahlhelms an Verhandlungen für eine Ver ständigung mit Frankreich teilgenommen haben, wird von be teiligter Seite erklärt, daß bei einem Tee-Empfang durch den General von Lippe, bei dem auch rechtsstehende Journalisten in Ausübung ihres journalistischen Berufes anwesend waren, der französische Abg. Renauld für seine Person das Programm einer Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich mit weitgehenden reparationspolttischen Angeboten entwickelt habe, die noch nicht 10 Prozent des Young-Planes umfaßt hätten. Herrn Renauld sei erklärt worden, daß diese Angebote nicht ausreichend seien. Eine Befriedung Europas könnte nur durch die Schaffung von Raum für die soziologische und die wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Volkes entweder im Osten oder in umfangreichen Kolonien erreicht wer den. Renauld habe erklärt, daß die französische Regierung in einer Verständigung mit der deutschen Linken keine reale Außenpolitik sehe und daß sie wisse, daß sie bei dem Versuch einer Verständigung mit der deutschen Rechten wesentlich mehr bieten müsse als bei einer Verständigung mit der deutschen Linken. Französischer Hochmut. General Guillaumat über die Rheinlandräumung. Ter Oberkommandierende der französischen Be- satzungsiruppen im Rheinland, General Guillaumat, hat einem Sonderberichterstatter des „Journal" erklärt: Wir haben offiziell mit der Räumung der zweiten Besatzungs- zouc begonnen. In Wirklichkeit aber ist noch nichts getan, als daß wir die Kisten vernagelten. Das ist alles. Tic phantastischsten Nachrichten sind, wie ich weiß, bereits in Frankreich im Umlauf. Man harte sogar gemeldet, daß Regimenter, die niemals im Rheinland gestanden haben, die Grenze passiert hätten. Einige Quartiermacher sind Wohl bereits zurückgereist, aber nur um die Kasernen für die Aufnahme der Truppen, die Deutschland verlassen sollen, vorzubereiten. Die regulären Abteilungen werden erst in einiger Zeit, und zwar progressiv, abtransporticrl werden. Die Interalliierte Rhcinlandrommission wird nach Wiesbaden verlegt werden, sobald man sic dort unter- bringen kann. Wiesbaden, in der dritten Zone gelegen, ist vorläufig noch von den Engländern besetzt. Unsere Verwaltungsstellen werden gleichfalls in die dritte Zone verlegt werden. Wenn wir auf die Linie Trier—Mainz- Wiesbaden zurückgegangen find, wird die französische Fahne in Koblenz heruntergeholt werden. Aber man darf nicht damit rechnen, daß dies vor Ende September ge schehen sein wird. Im nächsten Jahre wird die Räumung der dritten Zone erfolgen. General Guillaumat knüpfte an diese Bemerkung die Worte: „Das Rheinland wird alsdann ermessen, was es an den Besatzungstruppen verliert." (!) Ausfuhrüberschuß im deutschen Außenhandel. Im Monat August. Im August dieses Jahres beträgt die Einfuhr im reinen Warenverkehr 1074 und die Ausfuhr einschließlich der Reparationslieferungen 1191 Millionen Marl. Somit ergibt sich ein Ausfuhrüberschuß von 117 gegenüber einem Einfuhrüberschuß von 130 Millionen Mark im Juli. Die Reparationslieferungen belaufen sich auf 67 gegen 69 Mil lionen Mark im Juli. Die Einfuhr ist gegenüber Juli um 156 Millionen Mark zurückgegangen, was einesteils darauf beruht, daß die Juli-Einfuhr bekanntlich durch die Zollabrechnungen im Niederlageverkehr beträchtlich erhöht war, andernteils aber auch im August die Einfuhr von Getreide, Pelz- Waren, Leder und Automobilen wesentlich abgenom men hat. Die Ausfuhr ist gegenüber dem Juli um 91 Millionen Mark gestiegen. An der überwiegend saison bedingten Mehrausfuhr sind hauptsächlich Düngemittel, Steinkohlen, Textilwaren, Maschinen, Spielwaren, chemische und elektrotechnische Erzeugnisse beteiligt. Aufruf gegen den Mung-PLan. Der Landesverbano Sachsen veröffentlich! einen Aufruf gegen den Young-Plan, in dem es u. a. heißt: Die deutschen Vertreter im Haag haben sich für die Annahme der Tributlasten des Young-Planes entschieden. Ter Tributplan enthält im Gegensatz zum Dawes-Plan unwiderrufliche und unabänderliche Bestimmungen. Bei Nichterfüllung einmal anerkannter Verpflichtungen drohen unaufhörliche politische Gcwaltmaßnahrnen. Jeder Deutsche leistet jahrzehntelange Frondienste, gleichgültig, welchem Berus und Stand er angehört. Die Verantwortung vor späteren Geschlechtern vcr- mogeu wir nicht zu tragen. Wir rufen das Volk auf, über >cnl Schmfal selost zu entscheiden. Por den Haager Vcr Handlungen galt in allen Lagern die Parole „Besser ein ehrliches Nein als ein unehrliches Ja". Wir sind wehr los, aber Wir wollen nicht ehrlos werden. Wir fordern daher die Ablehnung des Tributplanes. Es geht nicht uni Personen und Parteien, es geht um das ganze deutsche Volk. Wer seine Zustimmung zum TrkvUtplan glvt, macht sich mitverantwortlich, einen von vornherein als unerfüllbar anerkannten Wechsel auf eine ungewisse Zukunft unterschrieben zu haben. Der Kampf geht um unser und unser Kinder Leben, gegen innere und äußere Unfreiheit und gegen die sittliche, politische und wirtschaftliche Verelendung des deutschen Volkes. Das letzte und äußere Mittel, womit das deutsche Volk sein und seiner Kinder Lebcnsrecht verteidigen kann, ist verfassungsgemäß das Volksbegehren. Das Volksbegehren. Schärfster Kampf gegen Houng-Plan und Kriegsschuldlüge. Der Reichsausschuß für das deutsche Volksbegehren teil: mit: Das Präsidium des Reichscmsschusfes ist am Sonnabend, den 21. September, in Berlin zu einer Sitzung zusammen- getreten, in der erneut der einmütige Wille zum Ausdruck kam, sich für das Volksbegehren zur Verhinderung des Young- Plans und zur endgültigen Beseitigung der Kriegsschuldlüge mit allen Kräften einzusetzen. Um die Absicht des Reichsaus schusses, die Person des Reichspräsidenten vor jedem Zu sammenhang mit dem Gesetzentwurf zu schützen, auch gegen über böswilliger Auslegung noch schärfer zum Ausdruck zu bringen, wurde durch die Einfügung des Wortes „deren" folgende Fassung des 8 4 einstimmig beschlossen: „Reichskanzler und Reichsminister und deren Bevollmächtigte, die entgegen der Vorschrift des 8 3 Verträge mit auswärtigen Mächten zeichnen, unterliegen den in K 92, Ziffer 3, StGB., vor gesehenen Strafen." Die Vertreter des Reichslandbundes und der Christlichnationalen Bauern- und Landvolkpartei hielten ihre grundsätzliche Stellungnahme gegen die Strasbestim- mungen des § 4 gemäß den Beschlüssen ihrer Vorstände auf recht. Getragen von dem unerschütterlichen Willen zum schärfsten Kamps gegen Young-Plan und Kriegsschuldlüge er klärten sie jedoch, daß Reichslandbund und Christlichnationale Bauern- und Landvolkpartei Schulter an Schulter mit den anderen Verbänden im Reichsausschuß für die gemeinsame Sache kämpfen werden. Brandlatastrophe in einem böhmischen Dorfe. Strakonitz (Böhmen). In der benachbarten Gemeinde Sedlo brach ein Feuer aus, dem vier große Gehöfte mit allem Zubehör zum Opfer sielen. Die ganze diesjährige Ernte wurde vernichtet. Der Besitzer des einen Gehöftes, ein pen sionierter Postbeamter, kam in den Flammen um. Der Schaden ist bedeutend und nur teilweise durch Versicherung gedeckt. Ein Autorennwagen in die Lust geschleudert. Olmütz. Bei dem Training für ein Autorennen in Stern berg fuhr ein Bugatti-Rennwagen mit zwei Insassen auf ein hundert Schritt hinter dem Ziel stehendes Motorrad auf und schleifte es mit seinem Fahrer einige Meter über die Straße. Durch die Betätigung der Bremsen wurde der Rennwagen in die Lust geschleudert und fiel mit dem Motorrad auf den Straßenrand nieder. Beide Maschinen wurden vollständig zer trümmert. Die drei Fahrer wurden schwerverletzt ins Kranken haus nach Sternberg gebracht. Estnisch-russischer Grcnzzwischensall. Reval. Auf dem Peipussee hielt ein Sowjet-Küstenwach- soot im Bereich der estländischen Hoheitsgewäfser eine est- iändische Fischerbarke an und führte diese nach der ruffischen Küste, wo die Besatzung der Barke durchsucht wurde. Alle Mitglieder der Besatzung wurden dann wieder freigelaffen mit Ausnahme eines Mannes, der eine bedeutende Summe Geldes bei sich trug. Das Außenministerium hat in Moskau : nergischen Einspruch gegen die Verletzung der Hoheit Estlands erhoben. Schweres Unglück bei einem Automobilrennen. Mineola (Ncwyork). Bei einem Automobilrennen wurde oer Wagen des Rennfahrers Robinson ans Dahtona Beach in stner Kurve hcrausgeschleuderr. Robinson wurde schwer ver hetzt. Wenige Minuten darauf sauste ein anderer Rennwagen in die Zuschauermenge und verletzte zehn Personen, darunter üne Frau und vier Kinder. Ms uniere«' Keimst Wilsdruff, amA3. September 1929. Merkblatt für den 24. September. Sonnenaufgang 5'^« Mondaufgang Sonnenuntergang 17^ ss Monduntcrgäng 12^ 1583: Albrecht von Wallenstein geb. — 1862: Bismarck wird preußischer Staatsminister. Der Tod am Bahnübergang. Man könnte immerfort darüber reden und schreiben, und man schreibt und redet ja auch immerfort darüber, und doch ist es heute so wie gestern und wird es morgen wahrscheinlich so wie heute sein, und wir werden uns weiter zu unterhalten haben über die Schrecken der ungeschützten Bahn übergänge, an denen unsichtbar der Tod lauert und Opfer fordert. Was ist nicht alles erst in den letzten Wochen über die Gefährlichkeit dieser Bahnübergänge gesagt worden und wie viel Unglück haben sie nicht wieder über zahlreiche Familien gebracht! Schwere Verkehrsunfälle, bei denen viele Menschen getötet oder schwer verletzt und zu Krüppeln gemacht wurden, sind verursacht worden einzig und allein dadurch, daß schrankenlose Eisenbahnübergänge ungenügend gesichert waren. Wer wüßte nicht, daß besonders an kleineren Orten und auf dem flachen Lande die Zahl der ungeschützten Bahnübergänge besonders groß ist? Früher, wo solche Bahn übergänge tagsüber von nur wenigen Fuhrwerken befahren wurden, war die Zahl der Unglücksfälle nicht allzu groß, jetzt aber, wo der Verkehr aus allen Landstraßen gewaltige Dimen sionen angenommen hat, hört man jedoch fast jeden Tag, daß irgendein Fuhrwerk von irgendeinem Personen- oder Güterzug erfaßt, mitgeschleift und zertrümmert worden ist. Was ist nun zu tun, damit wir endlich, soweit das menschenmöglich ist, gegen die Tücken der Bahnübergänge, die wahre Gefahrzoncn darstellen, geschützt werden? Es muß leider der Wahrheit ge mäß festgestellt werden, daß man bisher so gut wie nichts da gegen getan hat, daß man die Dinge gehen ließ, wie sie eben gehen mochten, bis eine neue Katastrophe wieder zu neuen Er örterungen, die immer die alten Erörterungen waren, Anlaß gab. Jetzt aber scheint man wirklich etwas unternehmen zu wollen: es heißt, daß die Deutsche Reichsbahn und der Allge meine Deutsche Automobilklub — da ja die Autos am meisten gefährdet sind, weil sie genau so rasen wie die Eisenbahn — sich in diesem Punkte „solidarisch" erklärt haben und sich in gleicher Weise um die Sicherung der Bahnübergänge bemühen wollen. Im wesentlichen handelt es sich bei den Abwehr mitteln um Scheinwerfer und um elektrische Meldeanlagen, um Warnkreuze, die ankündigen, ob man sich vor einem ein o-wr mehrgleisigen, vor einem gesicherten oder ungesicherten Bahnübergang befindet, um Tiefstrahler, die von schräg oben her den Bahnübergang beleuchten, um ihn bei Nacht leichter erkennbar zu machen, um Warnanlagen, die mit Hilfe von roten, beim Herannahen eines Zuges aufleuchtenden Lampen jeden, der des Weges kommt, daraus aufmerksam machen, daß er sich einem Eifenbahnübergang nähert, um elektrische Signal verriegelungen. die nur vom Schrankenwärter gelöst werden können, und was solcher Dinge mehr sind. Alles gut und schön, and es ist jetzt nur noch zu wünschen, daß die Gewarnten die ckektrischen und die anderen Warnungen auch wirklich befolgen, »em lauernden Tod nicht trotz alledem in die Arme sausen, veil vielleicht irgendein Schnelligkeitsrekord gebrochen werden muß! * Herbstanfang. Heute nachmittag 1.56 Uhr, da die Sonne in das Zeichen der Wage trat, begann der Herbst seine Herrschaft. Die schöne Zeit ist zwar vorüber, allein auch der Herbst hat seine Freuden! Er reift die Mengen des Obstes, die nützliche Kartof fel, den süßen Wein. Die weiten Ebenen sind belebt von langen Reihen emsiger Kartoffelsucher. Die Saaten werden von neuem bestellt. Und in den Weinbergen beginnt es sich zu regen, die sü ßeste Frucht zu ernten. Wie der Sommer die Scheunen füllte, so der Herbst die Obstkammern. Haufen der örtlich und einladend schimmernden Früchte leuchten uns freundlich in den Obstgärten entgegen, und emsig sind die Menschen bemüht, die vorzügliche Gabe des Herbstes in vollgefüllten Körben einzuheimsen. Ist die Getreideernte die wertvollste, so ist die Obst-, Kartoffel- und Weinernte die schönste. Der Herbst macht zwar ein ernsteres Ge sicht und seine Miene ist oft schon etwas sauer, aber seine herr lichen Gaben sind die süßesten und die besten! Sturm und Regen. Der heftige Sturm dauerte auch gestern an und nahm besonders in den Nachmittagsstunden zeitweise bö igen Charakter an. Ein Teil des noch hängenden Obstes wurde heruntergeworfen. Auch an Dächern wurde verschiedener Schaden angerichtet. Der Besuch auf der Schützenwiese litt unter dem Wet ter natürlich besonders. Nachdem die Schützen mit den Fahnen abordnungen ihren Auszug beendet hatten, trieb ein tüchtiger Re genguß alles unter schützende Dächer. Der Regen hörte zunächst zwar wieder auf, aber zu längerem Verweilen im Freien verlockte es niemand. Mr Turnverein D. T. versammelte am Sonnabend seine Mitglieder zur Mvnatsversammlung in der „Tonhalle". Unter Emgänaen kam eine Einladung des Brudervereins Herzogswalde zum 2/Stiftungsfest und eine solche des Gesangvereins „Ana- lreon" zur 50-Iahrfeier zum Vortrag. Zur Aufnahme gelangte 1 neues Mitglied, während 2 Abmeldungen vorlagen. Die Herbst- partie wird wie beschlossen am 6. Oktober veranstaltet. Man fährt um 11 Ähr mit der Eisenbahn bis Niederdittmannsdorf, macht die Grabcntour und trifft im Zollhaus Bieberstein verabredungsge mäß mit den Deutschenboraer Turnbrüdern zu frohen Stunden zu sammen. Der schöne Ausgang der vorjährigen Nachtwanderung in die Hirschbrunst (Landberg, Triebischwiesen, Mohorn-Grund) licß den Wunsch nach Wiederholung laut werden. Man beschloß, dieselbe für den 12. Oktober und fährt da abends 8 Uhr mit dem Zuge bis Herzogswalde. Geschäftliche Angelegenheiten bildeten den Schluß. Schulferien 1930/31. Das Volksbildungsnumstenum hat die Schulferien für das Schuljahr 1930/31 wie folgt festgesetzt: Osterferi e n vom 12. bis mit 26. April, P f i n g st f e r i e n vom 7. bis mit 14. Juni, Sommerferien vom 12. Juli bis mit 18. August, Herbstferien vom 26. September bis mit 4. Oktober und W e i h n a cht s f e r i e n vom 24. Dezember 1930 bis mit 7. Januar 1931. Als E n t l o j s u n g s t a g für das laufende Schuljahr ist der 21. Marz IMk ftstgesetzt worden. Beleuchtet die Hausfluren nach Dunkelwerden! Dieser Ruf richet sich an die Hausbesitzer, die jetzt nach dem zeitigen Einbruch der Dunkelheit verpflichtet sind, durch genügende Flur- und Trep penbeleuchtung für Sicherheit beim Aus- und Eingang im Hause zu sorgen. Fußgänger seid vorsichtig! Die B. Z. meldet aus Düffeldorf: Das Düsseldorfer Schöffengericht verhandelte über ein Autoun glück, das im Juni d. I. am Woringer Platz drei Todesopfer for derte, als ein Benzintankwagen beim Ausweichen eines Paffan ten auf eine Schutzinsel fuhr. Die Verhandlung ergab, daß der Chauffeur mit genügender Vorsicht gefahren war und daß er keine Schuld an dem Unfall hatte. Dagegen wurde der Fußgän ger, der im letzten Augenblick und ohne sich umzusehen, den Fahr damm überqueren wollte, zu einem Monat Gefängnis verur teilt. Der Vorsitzende betonte, der Erfolg dieser Strafe möge sein, daß das Publikum einsieht, wie es andere gefährdet, wenn es nicht die Verkehrsvorschriften beachtet. Circus Krone eröffnet erst am Freitag! Wie uns die Direk tion des Circus Krone soeben mitteilt, mußte wegen des außer gewöhnlich starken Andranges zu den Vorstellungen in Magde burg, wo die schaulustigen Massen nicht zu bewältigen sind, das dortige Gastspiel um 3 Tage verlängert werden. Infolgedessen kann die für Dienstag vorgesehene Eröffnung erst amFreitag den 27. September erfolgen. Sächsischer Militärvrreinsbrmd. Durch die deutsche Preise ist eine Mitteilung gelaufen, daß in Berlin seitens der Miliiär- und Kriegervereine ein Deutsches Kaufhaus gegründet wor den sei, an dem der Deutsche Reichskriegerbund Kyffhäuser mit einem Betrage von mehreren Hunderttausend Mark beteiligt sei. Demgegenüber sei sestgestellt, daß weder der Deutsche Reichs kriegerbund Kyffhäuser, noch der Preußische Landeskriegerver band, am allerwenigsten der Sächsische Militärvereinsbund mit dieser Gründung das geringste zu tun haben. Sie geht vollkommen auf einen» Beschluß des Berliner Hauptkriegerverbandes zurück. Von keiner der vorgenannten Stellen ist eine finanzielle Beteili gung gewährt worden. Die Gründung des Kaufhauses hat im üb rigen ohne Vvrwissen der betreffenden genannten Bundesstellen stattgefunden. Auf der vor wenigen Tagen auf dem Kyffhäuser «bgehaltencn Vertreterversammlung und der vorangegangenen Vorstandssitzung des Deutschen Reichskriegerbundes Kyffhäuser haben der sächsische Bundespräsident Dr. Hops und andere Ver treter aus dem 'Reiche nachdrücklich gegen diese Gründung Stel lung genommen. Dem Kaufhaus ist die Benutzung des Kyffhäu ser-Denkmals als Warenzeichen untersagt, auch ist die Zusage seitens des Kaufhauses gegeben worden, daß es keinerlei Zweig stellen errichten und auch nach auswärts keine Kaufangebote er laßen wird. Der D. H. V. im Kampfe um das Volksbegehren neutral. Der Gesamtvorstand des Deutschnationalen Handlungsgehilfen- Verbandes, Gau Sachsen, tagte am 22. September in Leipzig. In der Sitzung verabschiedete sich zunächst der nach Berlin zur Füh rung der Gewerkschastspolitischen Abteilung berufene langjährige Führer des Gaues, Max Hegewald. An die Stelle wählte die Versammlung einstimmig den bisherigen Führer des Gaues Schlesien im D. H. V., Arno Bierast-Breslau. Im Laufe der Verhandlung referierte der scheidende Führer nochmals einge hend über die Stellung des D. H. V. zum Volksbegehren. Unter einmütiger Zustimmung der Versammlung erklärte er, daß der D- H. V. im Kampfe um das Volksbegehren unter allen Umständen
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