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))ie MieniGiSLmiZrsuchzmg. Neues Geständnis. In Berlin sind sieben in der Vombenaffäre verhaftete rsonen dem Vcrnchmungsrichter vorgeführt worden, um einen Haftbefehl gegen sie zu erlassen Diese sieben sind Ernst von Salomon, Hartmut Platz, Erich Timm, Herbert Nickelsdorf, Kurt Notzteutscher, Heinrich Bauder und Willi Wilske. Entlassen aus der Haft wurden bekanntlich vier Personen und zwar Dr. Salinger, Hans Gerd Techow, Kruschki und Laatz. Von den in Altona verhafteten 24 Persönlichkeiten erscheinen 23 derart belastet, datz gegen sie richterlicher Haftbefehl erwirkt werden soll. Aus Altona wird ferner gemeldet, daß der Landvolk führer Hennigs seine Beteiligung an dem Bombenan schlag in Niebüll zugegeben habe. Danach wären nur noch die Anschläge in Lüneburg und am Reichstagsgebäude in Berlin zu klären. Neu verhaftet wurden durch die Altonaer Polizei im Laufe des Sonntags der Landwirt FranzLuhmann aus Klues bei Winsen an der Luhe und der Diplomlandwirt Rittmeister a. D. Walter Bohm aus Altona. Als Dummerjungenstreich faßt man einen Fund aus, der auf der Chaussee Seegeberg—Hamburg in dem Orte Nahe vor dem Hause des dortigen Landjägermeisters ge macht wurde. Es wurde eine Margarinekiste, in der sich eine Weckeruhr und chne leere Flasche mit langen Schnüren befanden, aufgestellt. Da der Versuch offenbar der Ab sicht diente, die Bevölkerung zu beunruhigen, nahm die Polizei vier Personen fest. Sie sind geständig, den Streich ausgeführt zu haben, und gehören der Natwnalsozialisti- schen Arbeiterpartei an. Deutsches Reich Landvolkpartei gegen Volksbegehren. Auf einer Tagung der Christlich-nationalen Bauern- und Landvolkpartei in Dortmund sprach Landrat a. D. Dr. Gereke, M. d. R. W. R., welche der engeren Parteileitung der Landvolkpartei angehört, über die Stellung der Landvolkpartei zum Aoung-Plan und dem zu seiner Ablehnung eingebrachten Volksbegehren führte er aus, daß die Landvolkpartei nicht dem Volksbegehren beitreten könne, so schwer auch die wirtschaftlichen Aus wirkungen des Young-Planes seien. Das Volksbegehren fordere, daß diejenigen, die den Uoung-Plan annähmen, wegen Landesverrats bestraft werden sollten. Man könne doch nicht daran denken, auf Grund des 8 4 des Volks begehrens etwa gegen den Reichspräsidenten von Hinden burg wegen Landesverrats vorzugehen. Der Redner wandte sich dann gegen das Umgemeindungsgesetz im Westen und lehnte entschieden die Gewaltpolitik der Bombenaltentäler ab. Er betonte, daß die Landvolkpartei ihren Kampf nur mit gesetzlichen Mitteln führe. Zentrum zur Landwirtschaftslage. Auf der Koblenzer Versammlung der Reichstags fraktion des Zentrums wurde auch eine Entschließung zur Lage der Landwirtschaft angenommen. Es wird die un verzügliche Durchführung der vom Reichstag beschlossenen Maßnahmen für Getreide und Milcherzeugnisse für uner läßlich erklärt. Die Zentrumsfraklion verurteilt die un berechtigte spekulative Preissteigerung, welck-e die Verbraucher über das Maß der landwirtschaft lichen Schutzmaßnahmen belastet, und fordert die Reichs regierung und die Organisationen der Erzeuger und der Verbraucher auf, geeignete Maßnahmen gegen diesen Miß brauch zu treffen. Krankreich Zusammentritt der Noung-Kommissionen. Die auf der Haager Konferenz vorgesehenen Komitees für die Vorbereitung des Inkrafttretens des Uoung- Planes, nämlich das Komitee für die Liquidierung der Vergangenheit und für die übergangsmaßnahmen sowie das Komitee für Sachlieferungen, haben Montag ihre Ar beiten in Paris ausgenommen. Die deutschen Delegierten sind im ersten Komitee Ministerialdirektor Dr. Dorn und im zweiten Ministerialdirektor Dr. Litter. Aus In- und Ausland Berlin. Die dänische ReedereiDampskibsselskabet Dania hat folgendes Telegramm an die Neichsmarine gesandt: „Meinen herzlichsten Dank für alles, was die deutsche Marine getan bat. um nach dem Damvier „Dan" und seiner Besatzung zu suchen Ich bitte allen Beteiligten meinen besten Dani anszusprechsn." München. In einer Bauernbundvers ammllung in Gilching sprach sich Abgeordneter Städele, der Vorsitzende der Landtagssraktion des Bauernbundes, aus politischen und sach lichen Gründen gegen das Volksbegehren aus. London. An der Zentenarfeier der Katholischen Emanzipation aus den Rasenflächen der Westminster Kathedrale, bei der Kardinal Bourne das Hochamt zelebrierte, nahmen 30 000 Personen teil. Infolge von Erschöpfung, zu der die Hitze betrug, fielen nicht weniger als 500 Menschen in Ohnmacht Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat sich das politische Bureau der Kommunistischen Partei bereit erklärt, den vor längerer Zeit aus der kommunistischen Bewegung ausgeschlossenen Karl Radek wieder in die Partei auf zunehmen. Karl Radek ist in Moskau eingetroffen Newyork. Der Reparationsagent Parker Gilbert, der sich aus dem Wege nach den Vereinigten Staaten befindet, wird mit den amerikanischen Mitgliedern des Organisations ausschusses der Internationalen Bank verhandeln, bevor diese sich nach Europa begeben. Peking. Die belgische Gesandtschaft in Peking hat Nach richten erhalten, daß in der Provinz. Hupeh in der Nähe der Stadt Jchang drei belgische Missionare von Chinesen getötet wurden. In Hankau wurde ein amerikanischer Missionar ge tötet. Meisteil von Deutschland im gebrauchsmätzigen Pistolenschießen wurde Dr. Rudolf Sack (Düsseldorf), der Inhaber de: Eurovameisterschast im Tontaubenschießen. Doppelmord oder Verzweiflungstat. Oppeln. In der Nähe von Chronstau wurden der Fleischer meister Gollas aus Malapaue und seine Frau mit Schuß wunden im Kopf tot aufgefunden. Die Oppelner Mordkom mission hat sich an Ort und Stelle begeben. Ob es sich um einen Doppelmord oder um einen Verzweiflungsakt der beiden Eheleute handelt, ist noch nicht geklärt. Tödlicher Sturz mit dem Motorrad. Penzlin (Mecklbg.-Schwerin). In der Nähe von Penzlin fuhr der Vetriebsingenieur Bachmann, der von einer Festlich keit mit dem Motorrad Heimkehrte, gegen einen Baum. Er kam bei dem Sturz ums Leben. Sein auf dem Soziussitz mit fahrender Begleiter, ein Gutsinspektor, erlitt schwere Schädel- verletzungen. Der Brandstifter mit dem Motorrad. Görlitz. Als vermutlichen Urheber der vielen in der letzten Zeit in der Oberlausitz und im westlichen Sachsen vorgekom menen Brandstiftungen hat die Kriminalpolizei den Melker Paul Baselt festgenommen. Baselt fährt seit Wochen mit einem Motorrad planlos umher. Im Falle des Brandes in der Nacht zum 11. d. M. in Diehsa gilt er als der Brand stiftung bereits überführt. Die amtliche Großhandelsrichtzahl. Berlin. Die auf den Stichtag des 11. September berechnete Grotzhandelsrichtzahl des Statistischen Reichsamtes hat sich mit 138,2 gegenüber der Vorwoche (137,9) leicht erhöht. Schwerer Motorradunsall. Frankkurt a. M. Auf der Chaussee in der Nähe von Nied stieß der Bergmann Fürst mit seinem Motorrad, aus dessen Soziussitz seine Frau saß, mit einem vorfahrenden Motorrad zusammen. Der Anprall war so heftig, daß Fürst und seine Frau vom Sitz geschleudert wurden. Unglücklicherweise kam in diesem Augenblick aus der entgegengesetzten Richtung ein städtischer Omnibus, von dem die Gestürzten erfaßt und über fahren wurden. Ihre Verletzungen waren so schwer, daß beide bereits auf dem Wege ins Krankenhaus verstürben. Munitionsfund in einem Berliner Untergrundbahn wagen. In einem Wagen der Berliner Untergrundbahn, der auf dem Untergrundbahnhof Spittelmarkt gereinigt werden sollte, fand man eine Kiste mit 388 Schuß Jn- fanteriemunition, ferner etwa 200 Gramm Schwarzpulver und kleine Zündhütchen. Der Besitzer der Kiste konnte nicht ermittelt werden. Die Polizei ist der Ansicht, daß es sich dabei um Leute handelt, die die Munition unauf fällig loswerden wollten. Aus dem Wege zum Standesamt ver unglückt. Am Sonntag nachmittag stieß ein mit sechs Personen besetzter Tourenwagen des Kaufmanns Heu mann aus Berlin in Brauchitschdors bei Lüben in Schlesien mit einem Automobil, das ein Brautpaar mit den Trauzeugen zum Standesamt bringen wollte, zu sammen. Der Zusammenprall war so heftig, daß der kleinere Wagen umstürzte und die Insassen schwer verletzt wurden. Das Brautpaar und die Trauzeugen mußten in das Lübener Krankenhaus gebracht werden; hier ist die Braut, ein Fräulein Kliem aus Brauchitschdors, ihren Verletzungen erlegen. Auch eine Dame des Berliner Autos wurde bei dem Zusammenstoß erheblich verletzt. Selbstmord in der Kirche. Der 74jährige Kirchen diener Bliesener wurde in der Kirche in Klempin (bei Star gard in Pommern) erhängt aufgefunden. Vor einiger Zeit war ihm ein Hund verendet und er äußerte Be kannten gegenüber, er habe nun keine Freude mehr am Leben. In letzter Zeit nahm er keine Nahrung mehr zu sich. Als seine Frau Sonntag nachmittag die Glocken läuten wollte, entdeckte sie den Toten, der am Treppen geländer hing. Dorfbrand infolge Blitzschlags. In dem Ort Käß litz bei Hildburghausen schlug der Blitz in eine Scheune. Da durch den Blitz die Fernsprechleitungen zerstört wurden, wurde die Heranziehung der auswärtigen Feuer wehren verzögert. Auch herrschte Wassermangel. In kurzer Zeit sind fünf Wohnhäuser, mehrere Scheunen und Wirtschaftsgebäude mit dem gesamten Inhalt ein- geäschert worden. Folgenschwere Explosion eines Schweißapparates. Auf der stillgelegten Zeche „Daimelsberg" bei Steele waren zwei Schlosser mit Abbruchsarbeiten beschäftigt, wobei sie einen Schweißapparat verwendeten. Plötzlich explodierte auf bisher ungeklärte Weise der Apparat. Beide Leute standen sofort in Flammen und erlitten furchtbare Brandwunden am ganzen Körper. Sie wurden dem katholischen Krankenhaufe in Steele zu geführt, wo einer noch am Abend starb. Der Zustand des anderen ist äußerst bedenklich. Mord und Selbstmord im Auto. In Roth bei Nürnberg mieteten am Sonntag abend ein Herr und eine Dame ein Auto zü einer Fahrt nach dem Bahnhof. Unter wegs hörte der Chauffeur hinter sich plötzlich einen Schuß fallen. Er hielt sofort an, öffnete den Wagen und fand die Dame mit durchschossener Schläfe, ihren Begleiter mit durchschnittener Kehle leblos auf. Die Feststellungen er gaben, daß es sich um den 38jährigen Händler Knorr und die etwa 30jährige Frau Käthe Baumann aus Ingol stadt handelt. Fabrikbrand in Oberfranken. In Helmbrechts in Oberfranken kam in einer Appreturfabrik Feuer aus, das infolge des großen Wassermangels die ganze Fabrik anlage sowie das Wohngebäude und den anschließenden Häuserblock einer Kolonialwarengroßhandlung ein äscherte. Den Feuerwehren gelang es, in mühevoller Arbeit das stark gefährdete Rathaus und die Kirche zu retten. Doppelselbstmord im Hotel. In einem Hotel in Füssen (Schwaben) wurde ein junges Paar bewußtlos mit Vergiftungserschsinungen aufgefunden. Im Be zirkskrankenhause ist der junge Mann gestorben. Die Feststellungen haben ergeben, datz es sich bei dem Paare, das Veronal zu sich genommen hatte, um den 22 Jahre alten Studenten der Medizin Gerhard Schepke und um die 19jährige Erna Rüdiger, beide aus Berlin, handelt. Paul Müllers zweites Ozcanboot zerschellt. Wie aus Elizabeth in Nordkarolina gemeldet wird, ist das zweite Boot des Deutschen Paul Müller an einer Felsen klippe zerschellt. Müller, der bekanntlich in einem Segel boot den Ozean zu überqueren suchte und dessen erstes Boot vor einigen Wochen in der Nähe von Texas zu gründe ging, konnte von einem Ksisten^a-*'^^ an Bord genommen werden. Me Letzte M tzem WO MWerg Roman von Anny von Panhuys 59. Fortsetzung Nachdruck verboten Gretel, einzig gelieibte Gretell durchzitterte es sein Herz, während Trotz ihm die Lippen zusammenpreßte und er mit dem Gedanken spielte, wie Margarete wohl die Nachricht aufnehmen würde, er hätte sich mit einer der reichsten und interessantesten Mexikanerinnen verlobt. Er spielte immer häufiger mit dem Gedanken, fing an, sich damit zu befreunden. Paquita Domingo war ihm ungemein sympathisch und je blasser Margaretes Bild in seinem Herzen werden würde, um so klarer und verlockender mußte sich ihm das Paquita Domingos zeigen, die von so vielen Männern begehrt wurde. Aber Margaretes Bild ward nicht blasser in seinem Her zen. Es behielt seine leuchtenden Farben, obwohl er seine Verachtung darüber hinwarf wie dämpfenden grauen Staub. Er ahnte nicht, wie sehr ihn Margaretes Gedanken such ten, ahnte nicht, wie nahe sie ihm war. Eines Tages aber fühlte er sich matt und elend beim Aufstehen, sein Kopf war schwer wie eine Bleikugel und ihm war es, als singen alle Gegenstände um ihn herum an zu tanzen. Der junge Mestize, sein ihm treu ergebener Diener, rannte in seiner Angst zu Paquita Domingo. Por dios, Sennorita, el ingeniero aleman esta enfermo, tiene fiebre!" Paquita Domingo rief sofort den Arzt an, der während des Eisenbahnbaues hier stationiert war. In der letzten Zeit waren hier gar keine Fieberfälle vor gekommen. Und nun hatten die Krallen des Fiebers nach ihm gelangt, gerade nach ihm. Sie stürzte zu ihrer Madonna. „Behüte ihn in Gnaden, du Allgütige, tue Fürbitte dro ben, wo du wohnst, beim himmlischen Vater I" Ueber der Tierra caliente glühte die Sonne heißer als sonst über Mexiko, schwelender Duft schuf Fieberodem, der den Menschen, die hier lebten, gefährlich war. * Margarete überlegte, ob sie nicht, bis Geld von Inspektor Jäger eintreffen konnte, doch noch eine Stellung zu sinken vermochte. Ein paar unvorhergesehene Ausgaben genüg ten, um ihre knappe Kasse weit vor der Zeit zu leeren. Dazu hatte sie einige Tage stumpf und apathisch zugebracht und sich nicht einmal zu dem doch so wichtigen Brief an den In spektor aufraffen können. Die stets so freundliche Hotelwirtin fiel ihr ein. Vielleicht war sie imstande, ihr eine andere Stellung zu verschaffen. Die mollige blonde Frau empfing sie mit auffallender Zurückhaltung. Margarete, an ihre große Liebenswürdigkeit gewöhnt, stutzte. Zögernd brachte sie ihre Bitte vor. Die Wirtin zog leicht die dünnen Hellen Brauen hoch. „Ich bedaure, Ihnen in keiner Weise helfen zu können. Einmal habe ich Sie empfohlen, ein zweites Mal möchte ich mich nicht einmischen. Meine Schwägerin war bei mir. Sie ist von Madame Leonie über den Grund Ihrer Ent lassung ausgeklärt worden. Ich muß bekennen, ich hätte Ihnen dergleichen nicht zugetraut und wenn es Ihnen nun schlecht geht, haben Sie sich selbst die Schuld daran zuzu schieben." Ganz hart war die früher so gütige Stimme. „Ihr Beispiel ist wieder einmal der Beweis dafür, wie vor sichtig man mit seinen Gefälligkeiten gegen Landsleute sein muß." Margaretes Wangen hatten sich zur Totenblässe ent färbt. „Ich war Ihnen so dankbar, grad Ihnen, weil Ihr Ver trauen mir im fremden Land den ersten Halt bot. Glauben Sie nur, Frau Wirtin, Sie haben mich heute zum mindesten ebenso enttäuscht, wie ich Sie, wenn nicht noch mehr." In der blonden Wirtsfrau hatte Margaretes entsetzlich bleiches Gesicht schon ein schwaches Fünkchen von Mitleid entfacht. Aber die Worte eben verlöschten es jäh. Sie erwiderte heftig und rauh: „Dann sind wir ja nach Ihrer Auffassung reichlich quitt und haben uns nichts mehr zu sagenl" Margarete verließ das Hotel so eilig, als jagten ihr die bitteren Worte, die sie hier hatte hören müssen, nach wie eine Meute kläffender Gassenhunde. Sie war froh, als sie wieder auf dem abgenützten Schau kelstuhl ihres Balkons saß, kein fremdes Gesicht zu sehen brauchte. Und in diese mühsam zurechtgezupfte Ruhe platzte plötzlich Mali Goschen. In einem äußerst schicken Kleid wir belte sie zur Tür herein. Sie warf den entzückenden neuen Hut auf das Bett und schüttelte heftig den kurzen Locken kopf, damit sich an den glatten Druckstellen, die der Hut hin terlassen, das Haar wieder lockern sollte, rief laut: „Grüß Gott!" und hielt Margarete einen Vries entgegen. „Aus Alemania!" sagte sie lächelnd. „Der Brief kam noch an Madames Adresse. Uebrigens sind wir alle dort, außer der scheinheiligen Donna Barbara, empört über Ma dames Verhalten gegen Sie. Wir wissen ganz genau, daß Ihr Bleiben die eifersüchtige Sennora de Guerra gestört haben würde. Und wenn Ihnen der Kerl nachgelaufen ist, können Sie doch nichts dafür." Margarete reichte der Hellblonden in warmer, dankbarer Aufwallung die Hand. „Ich bin froh, liebe Mali, daß meine früheren Kollegin nen nicht das Schlechteste von mir denken." Mali Goschen beteuerte: „Niemand denkt schlecht von Ihnen." Sie drohte scherzend mit dem Finger. „Nicht ein mal ich, trotzdem Sie mir nicht das kleinste Abschiedswort gönnten. Zum Glück hatte man bei Madame wenigstens Ihre neue Adresse. Der Brief ist erst heute eingetroffen. Aber lesen Sie ihn nur, ich bleibe mit Ihrer Erlaubnis noch ein bissel, um nachher deutsch mit Ihnen zu plauschen." Margarete nickte gewährend, zog sich mit dem Brief auf den Balkon zurück. Er war von Inspektor Jäger und de- erste Brief, den er ihr schrieb. (Fortsetzung folgt.)